Wieder lachte Livilla. Ihre ersten Tage in Tarraco gefielen ihr sehr gut.
"Bist du dir da sicher, Decima Maximian? Eine Frau kann von einem Mann alles bekommen, was sie will, sie muss nur wissen wie", zwinkerte sie und lehnte sich an eine kühle Wand.
Livilla ging neben ihm her und beobachtete ihn aus den Augenwinkeln.
"Ich schlage mich schon durch, kein Angst. Als Frau findet man immer einen Weg und die Männer freuen sich", zwinkerte sie und schloss ihren Umhang wieder, dessen Verschlussband sich gelockert hatte.
"Nur Livilla", bestätigte sie und lächelte ihn freundlich an. "Ich bin nirgends und überall zu Hause. Und es ist auch ganz gut, keiner Familie anzugehören, da gibt es keine Bindungen an irgendwelche Regeln. Ich kann tun und lassen, was ich möchte", antwortete sie und zeigte auf eine ruhigere Ecke des Forums. "Was hältst du davon, wenn wir uns dort weiter unterhalten?"
Livilla lachte leicht und nahm dann seine Hand.
"Livilla", antwortete sie und drückte seine Hand, die im Gegensatz zu ihren Fingern warm war. "Sind die Decima nicht im Senat?", fragte sie. Ein wenig Ahnung hatte selbst sie vom römischen Imperium, auch wenn sie sich nicht übermäßig dafür interessierte.
Livilla blickte in das Gesicht eines jungen Mannes, als er sich zu ihr drehte. Wirklich ein bildhübscher junger Kerl, jünger als sie wohl. Und nach seiner Kleidung zu urteilen auch nicht gerade arm. Er wäre sicherlich ein Interessanter Kunde. Sofort dachte sie wieder an ihr Geschäft, schob es aber beiseite. Es war wohl ein wenig unpassend, ihn sofort in diese Richtung abzustempeln.
"Entweder das oder ich habe zu viel geträumt. Sagen wir, ein bisschen von beidem", zwinkerte sie und lächelte ihn liebreizend an.
Nein, ich hab nicht vor, Valeria Konkurrenz zu machen *von vorne herein ausschließ*
Livilla sah sich auf dem Markt von Tarraco um. Zugegeben, hier hatte sie noch nicht gelebt und auch die neue Arbeitsstelle schien äußerst lukrativ zu werden. Ihren Körper verhüllte sie mit einem langen Umhang, wie sie es in der Öffentlichkeit eigentlich immer tat. Ihre Arbeit und das Schlendern über das Forum waren getrennte Dinge und nicht jeder musste ihr ihren Beruf sofort ansehen.
Gedankenverloren lief sie dahin und stoppte noch rechtzeitig, um nicht in den Rücken eines jungen Mannes zu laufen, der wohl auch nicht wusste, was er tun sollte, so dass sie ihn einfach ansprach.
"Salve", lächelte sie und gesellte sich neben ihn, so dass sie kein Gespenst hinter dem Rücken eines anderen wäre.
Livilla zog eine Augenbraue in die Höhe, ehe sie einen Schluck Wein nahm und dann den Becher zur Seite stellte. Einen schweigenden Moment musterte sie den Mann.
"Dich überraschen? Nun, was hättest du gerne? Ein kurzes Vergnügen? Ein langes? Eine ganze Nacht?", fragte sie ruhig zurück. Diese Antwort würde ihr nicht die Möglichkeiten nehmen, ihn zu überraschen, aber sie hätte eine etwas genauere Ahnung, was er erwartete.
Livilla schlug die Beine übereinander und lehnte sich leicht vor, während sie einen Schluck Wein nahm.
"Heute, morgen, in einer Woche, wann du es wünschst", antwortete sie mit einem Schmunzeln.
Livilla hob überrascht die Augenbraue.
"Das ist in Ordnung", antwortete sie dann jedoch wieder selbstbewusst und straffte sich ein wenig, zauberte abermals ein Lächeln auf ihre Lippen. "Ich kann mir sehr vieles vorstellen, doch stößt du bei Tieren und Kinden an meine Grenzen."
Livilla nahm einen Schluck und überlegte kurz.
"Ich möchte ein einigermaßen schönes Zimmer, mindestens einen Tag in der Woche frei und eine Gewinnbeteiligung", antwortete sie ruhig und ernst.
Livilla lachte abermals.
"Ich habe weder Mann noch war ich jemals den Göttern verschrieben. Wer mein Vater ist, weiß ich nicht, demnach kann er auch nicht kommen und mich zurückfordern. Doch wo ich war und was ich tat, das behalte ich für mich", zwinkerte sie.
Livilla lachte mit glockenreiner Stimme und setzte sich auf.
"Jede Frau braucht ein Geheimnis, mein Lieber, das ist meines", antwortete sie, denn es hatte rein gar nichts mit ihrer neuen Arbeit zu tun. Sie wollte einfach nicht alles von sich preisgeben, außerdem war ihr so das Interesse des Lupanar-Besitzers sicher.
Livilla nahm den Wein entgegen und schwenkte ihn kurz im Glas und trank einen Schluck.
"Ich komme von überall und nirgendwo", erschuf sie einen geheimnisvollen Vorhang um sich. "Und ich habe mein 18. Lebensjahr hinter mir."
Livilla nickte.
"Gerne. Eine Erfrischung würde mir gut tun", antwortete sie und ließ sich langsam und aufreizend auf eine Cline sinken, legte die Füße hoch und stützte sich auf einen Arm.
Livilla lächelte ihn liebreizend an.
"Ich habe ein wenig Erfahrung, in einem Lupanar arbeitete ich aber nicht", entgegnete sie und legte ihm eine Hand auf die Wange, ließ sie an seinem Hals hinabwandern.
Livilla lächelte ihn freundlich an und folgte ihm ins Atrium. Dort ließ sie den Umhang fallen, hervor kam ihr Körper, der wohlgeformt war und an den richtigen Stellen reicher ausgestattet. Sie ließ den Umhang zu Boden gleiten und trat näher zu Balbus, blieb aber zwei kleine Schritte vor ihm stehen.
"Ich dachte mehr an eine Anstellung um die Ehemänner dort zu behalten", antwortete sie.
Livilla wartete geduldig, nachdem sie eine Stimme von innen gehört hatte. Als ein Mann öffnete, setzte sie ein strahlendes Lächeln an.
"Ich suche nach dem Besitzer des Lupanar Dolce Vita und wurde hierher verwiesen", antwortete sie und trat einfach an dem Mann vorbei in die Wohnung.
Livilla klopfte an die Tür der Insula. Sie hatte sich durchgefragt und war hierher verwiesen worden, um ihre neue Stelle anzutreten bzw. sich dafür zu bewerben.
Natürlich war sie schön zurecht gemacht: Die stahlblauen Augen von einem leichten Rußstrich hervorgehoben, ebenso die Augenbrauen geschwärzt. Die freizügige Kleidung wurde von einem Umhang verborgen, der zugleich auch ihre Formen in Dunkelheit hüllte.
Ich bitte um Kontoeröffnung
Danke schon jetzt!
