Ich sah ihn aufgeregt an.
"Und was sollte ich tun? Ich zergehe in dieser jetzigen Anstellung noch. Ich weiß, dass das alles gegen jegliche Konventionen geht, aber das ist mir egal."
Ich sah ihn aufgeregt an.
"Und was sollte ich tun? Ich zergehe in dieser jetzigen Anstellung noch. Ich weiß, dass das alles gegen jegliche Konventionen geht, aber das ist mir egal."
Ich setzte mich ernst.
"Eigentlich habe ich mich schon immer sehr fürs Militär interessiert. Vielleicht erinnerst Du Dich ja noch an unser Gespräch in den Thermen, in dem ich Dir von meinen morgendlichen Ertüchtigungen erzählt habe. Dieses Soldatentum hat mich nie wirklich losgelassen.
Ich habe lange mit mir gerungen, weil ich weiß, dass ich hier dringend benötigt werde - ungeachtet jeder Eitelkeit. Aber wenn ich täglich die Legionäre in der Stadt sehe, wie sie ihre Patrouillen abgehen, wird mir sehr wehmütig zumute.
Ich möchte auch einer von ihnen sein, auch wenn das einen Abstieg in der Karriereleiter bedeuten würde. Es gibt für mich keinen Abstieg, nur stete Entwicklung..."
Ich trat näher und atmete kurz durch.
"Nun ja... es ist schwer zu erklären. Aber die Armee reizt mich immer mehr. Der Posten des Magister Officiorum ist sehr gut, aber er füllt mich nicht mehr wirklich aus.
Seit den Vigiles übt das Militär eine Anziehungskraft auf mich aus."
An diesem Nachmittag kam ich leicht aufgeregt zum Officium des Legaten. Wie immer klopfte ich kurz an und trat dann ein.
"Salve, Legat."
Und lange musste der Gast nicht warten. Ich sah auf von meiner Arbeit.
"Herein!"
ZitatAlles anzeigenOriginal von Marcus Petronius Crispus
"Jetzt zu dir, Probatus! Was gibt's?"
ging Crispus zu Maxentius über, während der Magister sich entfernte.
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Crispus war damit beschäftigt, die Probati weiter zu überwachen, als das Gespann eintraf.
Crispus nickte, auch wenn er etwas enttäuscht war, dass es nur ein Gespann war...
"Danke, Bürger!"
Er war es einfach gewohnt, einen Rang an jeden Satz zu setzen. Da er keinen militärischen besaß und er nicht wusste, was für einen er tatsächlich bekleidete, sagte er 'Bürger'...
"Nichts zu danken. Wenn ich noch etwas tun kann, scheu dich nicht zu fragen. Übrigens, Decimus Pompeius Strabo, Magister Officiorum des Legaten...", sagte ich verschmitzt.
"Ich denke das werden sie...", sagte ich beruhigend.
"In Germanien lebt nun einmal ein überaus großer Anteil Germanen. Und solch einen Konflikt will niemand vom Zaum brechen. Zumal derzeit Frieden herrscht und eine hohe Toleranz auch in der römischen Bevölkerung vorherrschend ist. Solche Äußerungen wie die des Ädilen finde ich schlichtweg unzeitgemäß und gefährlich... Ich hoffe, dass das eine einmalige Sache war."
"Ja, den Bekannten habe ich getroffen. Er erzählte mir in etwa dasselbe wie sein Kollege... nur mit einem Zusatz. Er schwafelte etwas von einer größer angelegten Sache, nicht nur in Mogontiacum oder Germanien. Da steckt wohl mehr dahinter, als ich angenommen habe.
Von den Verbrechern habe ich noch nichts gehört. Aber ich kann mir vorstellen, dass ein kleiner Besuch im Hafen Wunder bewirken könnte. Natürlich vorerst in zivil, würde ich vorschlagen. Die Leute dort sind so gut informiert, dass sie eine Razzia bereits Tage vorher riechen können..."
Meine Augen glänzten vor Begeisterung. Ich spürte, dass die Fährte immer frischer wurde.
Ich zog mich wieder an und folgte der Dame - besser gesagt Künstlerin - wieder nach vorn in den Eingangsbereich. Dort erwartete mich schon der Hausherr. Der Blick war eine Mischung aus erregter Vorfreude und Profitgier.
"Ja, ich war sehr zufrieden. Valentina beherrscht wirklich ihr Handwerk. In Zukunft möchte ich sie 'reservieren', sollte das möglich sein. Ich zahle dafür auch jeden Aufpreis.
Ich werde wohl regelmäßiger kommen...", sagte ich scherzend.
"Ja, ich kannte von damals aus meiner Quaestorzeit noch einen Schwarzmarkthändler. Lange Geschichte...
Jedenfalls dachte ich zuerst an den. Wollte ihn besuchen, aber da war nur sein 'Kollege' und gab mir den Tipp, dass ich ihn irgendwo bei der alten Tongrube draußen im Süden vor der Stadt finden könne. Gleichzeitig meinte er, die sakralen Gegenstände aus dem Tempel könnten vielleicht schon am Hafen der Stadt sein, bereit zum Weiterverkauf oder sogar der Verschiffung in unbekannte Gefilde..."
Ich nippte am Wein und stellte den Becher dann schweigend ab. Nach einigen Minuten, in denen ich versuchte, schweigend die Spannung zu steigern, setzte ich an.
"Nun, der Grund meines Erscheinens hat in erster Linie nichts mit meinem eigentlichen Beruf zu tun. Ich habe mich etwas als Ermittler betätigt. Es ging dabei um den Raub im Marstempel. Und vielleicht erscheint es Dir respektlos, dass ich erst jetzt damit zu Dir gekommen bin, aber es hat mich gedrängt.
Und ich bin auf etwas gestoßen..."
Ich nickte dankend und setzte mich.
"Ja, das wäre sehr nett..."
Ich trat ein und grüßte den Offizier.
"Salve, Centurio. Mein Name ist Decimus Pompeius Strabo, Magister Officiorum des Legaten. Ich hoffe Dich nicht zu stören..."
Dieses Lächeln brachte mich noch um den Verstand. Bereitwillig folgte ich ihr in ruhigere Abschnitte der Casa. Den Weinbecher in der Hand legte ich mich auf das Bett und nippte genüsslich daran. Meine Augen zogen sie bereits jetzt schon aus, folgten jeder ihrer Bewegung. Gebannt, gefesselt, entfesselt blickte ich ihr entgegen.
Sie schien meine Begierde zu spüren und spielte damit, spielte mit mir. Die Katze hatte ihre Krallen ausgefahren und ich war scharf auf den nächsten Tatzenhieb. Jede ihrer Bewegungen sog ich förmlich in mein Bewusstsein. Die Palla rutschte langsam, fast quälend zu Boden. Zügellose Lust entbrannte. Bahnte sich ihren Weg durch meine Körperwindungen, fand ihren Weg zur richtigen Stelle.
Ihre katzenhaften Augen verfolgten meine Erregung. Endlich kam sie näher, hauchte mir Liebliches entgegen. Ob gelogen oder nicht, ich glaubte es - für den Augenblick. Unser Liebesspiel begann, stürmischer Reigen auf weichem Bett. Endlose Lust, befriedigt in wenigen Minuten. So gut hatte ich meine Begierde lange nicht mehr gestillt. Lange Atemzüge zeigten dem Gipfelstürmer den Weg.
Minuten später alles vorbei. Schweißglänzendes Paar...
Ich nickte lächelnd.
"Ja, das hoffe ich auch. Dasselbe gilt übrigens auch für Deine Familie - nebenbei gesagt. Ich habe diese Plakate damals in der Stadt gesehen. Von diesem gewissen Aedil. Eine Schande, wie man mit der germanischen Bevölkerung umzuspringen versucht."
Spielt ja eigentlich vor Wahlausgang, also noch zur Zeit der Wahlreden...
"In letzter Zeit habe ich nicht allzu viel von ihm gehört. Einzig seine Kandidatur zum Volkstribun habe ich dank der Acta mitbekommen."
Ich nickte der netten Dame zu, von der ich soeben den Namen erfahren hatte.
"Ich nehme dasselbe, was auch Du möchtest...", meinte ich grinsend.
In Ordnung
Ich nickte dem alten Mann entgegen.
"Salve, guter Mann."
Ich überlegte grinsend und ließ meinen Blick über die Auswahl an Kostbarkeiten schweifen.
"Vielleicht lässt sich ja beides verbinden. Etwas zu trinken und nette Gesellschaft. Vielleicht diese Dame dort..."
Ich zeigte auf Valentina und zwinkerte dem Alten zu.
Ich nickte.
"Soweit ich weiß wurden sie schon ausgehängt."
Ich überlegte.
"Sonst fällt mir spontan auch nichts mehr ein. Du kennst ja den Weg zu meinem Officium und umgekehrt genauso. Ich bin eigentlich jederzeit erreichbar, falls Du mal schnell einige Anweisungen loswerden willst...", sagte ich lächelnd.
Ich darf doch... ist das irgendwie in der WiSim vermerkt?
Ein neues Lupanar in der Stadt. Das konnte ich mir als alter Hase nicht entgehen lassen. Mit dem obligatorischen Ledersäckel klingender Münzen und leichter Kleidung stand ich nun vor dem Gebäude, das von außen eher unscheinbar aussah. Kurzerhand trat ich ein und besah mir den Schuppen von innen. Soweit nicht schlecht...