"Ja, das haben wir..."
Ich sah sie lächelnd an und mir fiel wieder ein, dass sie ja sicher nicht wegen Ismene gekommen war.
"Seia, nun haben wir genug über Ismene und mich geredet. Was führt dich zu mir?"
"Ja, das haben wir..."
Ich sah sie lächelnd an und mir fiel wieder ein, dass sie ja sicher nicht wegen Ismene gekommen war.
"Seia, nun haben wir genug über Ismene und mich geredet. Was führt dich zu mir?"
Da keine Fragen kamen, setzte ich den Vortrag fort.
"Zunächst widme ich mich nun seiner Jugend und den ersten Regierungsjahren.
Nero konnte von nun an eine gute Ausbildung geniessen. Claudius erklärte ihn 51 auf Drängen seiner Frau zum Thronerben und verheiratete ihn - ebenfalls auf Drängen von Agrippina - 53 mit seiner eigenen Tochter Octavia. Als Claudius am 13. Oktober 54 unvermutet starb, herrschte im Grunde genommen ein Machtvakuum, da sowohl Nero als auch Britannicus gleichberechtigt nebeneinander standen. Agrippina und der von ihr geförderte Prätorianerpräfekt Burrus zögerten die Todesnachricht hinaus und liessen Nero von den Gardisten zum Imperator ausrufen. Der Senat erhob keine Stimme des Widerspruchs und damit war der Machtwechsel reibungslos vollzogen worden.
Der Beginn von Neros Regierung schien alle Hoffnungen auf ein aufgeklärtes Regime im Geiste des Augustus zu erfüllen. Er stiftete den Prätorianern eine grosse Geldsumme und hielt im Senat eine Rede, die ebendiese Rückkehr zur Augusteischen Tradition versprach und liess seinen Adoptivvater Claudius vergöttlichen. Auch wurde den Senatoren in Zukunft mehr Freiheit bei ihren Handlungen und in ihrer Meinungsäusserung versprochen. Die vorgetragene Rede entstammte aber nicht seiner eigenen, sondern der Feder Senecas.
Nero war bei der Machtübernahme mit 17 Jahren noch sehr jung für das Amt und es nur natürlich dass er sich weniger für Politik als für Literatur, Gesang sowie Pferde und Wagenrennen interessierte. So wurde der unter Claudius verbannte Stoiker und Schriftsteller Seneca als Lehrer des Nero zurückgeholt. All dies erfolgte mit der tatkräftigen Unterstützung des Prätorianerpräfekten Sextus Afranius Burrus und seiner Mutter Agrippina.
Die wahren Regierungsgeschäfte lagen somit in der Hand der Agrippina, die als Frau zweier Kaiser und Mutter eines dritten quasi sakrosankt war. Wenn der consilium principis (=Kaiserlicher Rat) tagte, nahm sie verdeckt durch einen Vorhang daran teil. So wunderte es auch niemanden, wenn sie ihre Macht dazu benutzte um potentielle Rivalen aus dem Weg zu räumen. Ein solcher Rivale war u.a. Marcus Iunius Silanus, ein Urgrossenkel des Augustus. Diese Macht kam auch auf den Münzen des jungen Neros zum Tragen, wo Mutter und Sohn gleichermassen aufschienen; Aprippina jedoch dominierte.
Die ersten Jahre entwickelten sich für das Reich positiv. Es wurden strenge Vorschriften zur Verhinderung von Betrügereien erlassen, die Finanzverwaltung neu geregelt (einige verarmte Senatoren kamen im Zuge dessen wieder zu ihrem Mindestvermögen) und an die Statthalter in den Provinzen ging der Befehl auf Kosten der Bevölkerung keine Spiele mehr zu veranstalten. Zu jener Zeit war die durch Seneca im Hintergrund gelenkte Politik geprägt von Milde, die auch den Neigungen der Herrschers zu entsprechen schien.
Je älter er wurde, desto mehr nahmen ihn die Regierungsgeschäfte in Beschlag. Er machte sich um Verfahrensänderungen bei Gerichtsprozessen verdient. Manche Reformen scheiterten jedoch an der Grösse und Komplexität des Imperiums. Der Versuch die verhassten indirekten Steuern abzuschaffen, musste aufgegeben werden, da die direkten Steuern nicht in dem Mass erhöht werden konnten, dass der Einkommensausfall wettgemacht hätte werden können. Indes übernahm der Senat die ihm wieder übertragene Kompetenz und arbeitete mit der kaiserlichen Verwaltung beinahe schon harmonisch zusammen.
Auch eine komplette Reform der Gladiatorenkämpfe scheiterte. Nero wollte die Verwendung von verurteilten Verbrechern in der Arena abschaffen, doch verlangte das Volk genau diese Essenz in den Spielen. So blieb auch der Einfluss der Prätorianer aufrecht, um deren Beschränkung er sich ebenfalls Gedanken gemacht hatte.
Wirklich interessant ist Neros Ablehnung der Todesstrafe in jenen Tagen. Wie sein Lehrer Seneca äusserte er immer Bedenken bei Unterzeichnung eines Todesurteil, das von Gesetz wegen zu vollstrecken war. Als der Stadtpräfekt Lucius Pedanius Secundus von einem seiner Sklaven ermordet wurde, musste Nero gemäss dem römischen Recht alle 400 Sklaven des Haushalts zum Tode verurteilen. Der Kaiser beugte sich widerwillig dem Druck der Gesetze und vermutlich auch der Strasse.
Eine Reihe derartiger Rückschlägen dämpften Neros Begeisterung am aktiven Regieren. Er zog sich immer mehr davon zurück und widmete sich seinen Vergnügungen. Wichtig erschien ihm nun vor allem die Aufrechterhaltung seines Ansehen bei Volk und Senat durch die Hervorhebung seiner Grosszügigkeit.
So konnte er sich vermehrt den Wagenrennen widmen und das typische Leben eines jungen Adligen jener Tage geniessen. Mit seinen Freunden zog er nächtens durch die Stadt und sorgte für manchen Wirbel. Doch nicht nur die reinen Lustbarkeiten des Nachtlebens hatten es ihm angetan. Verse gingen ihm sehr leicht von der Hand und da er seine Stimme unvollkommen sah, nahm er Gesangsunterricht. Zu diesem Zeitpunkt wurde Terpnus, der berühmteste Lyraspieler dieser Zeit in den Palast gerufen. Nero beschäftigte sich sehr ernsthaft mit den musischen Dingen des Lebens und befolgte die Ratschläge seiner Lehrer penibel genau."
Seia war ziemlich direkt, das musste man ihr lassen. Verlegen lächelnd nickte ich.
"Ja, sicher, irgendwann möchte ich sie heiraten. Nichts würde ich lieber tun. Und du kannst dir sicher sein, dass sie es bei mir gut hat. Ich werde sie niemals schlecht behandeln, dafür bürge ich."
"Ihr geht es wunderbar. Sie nimmt gerade ein Bad und lässt ihre Seele baumeln. Wie gehts es Dir?"
Ich sah sie neugierig an, während ein Sklave einige leichte Speisen brachte und uns Wein einschenkte.
Ich stand lächelnd auf und begrüßte Seia mit einer leichten Umarmung. Schließlich bot ich ihr eine Kline an und nahm selbst Platz.
"Aber nicht doch, Seia. Du bist jederzeit willkommen!"
"Kommt herein! Mein Herr wird Euch dann empfangen!"
Caius öffnete die Tür weiter und ließ Seia hinein. Dann holte er seinen Herrn, der schon einmal im Atrium Platz nahm.
"Begleitet mich bitte ins Atrium!"
Strabo saß auf der Kline und erwartete schwiegend seinen Gast.
Caius, der alte Türsklave, trottete zur Porta und öffnete sie gelangweilt.
"Was wünscht Ihr?"
Ich nehme alles auf meine Kappe
Nach einigen Minuten, in denen ich in meinen Unterlagen gekramt hatte, erhob ich meine Stimme.
"Zuerst möchte ich mit der Kindheit Neros beginnen.
Nero wurde am 15. Dezember 37 in der kleinen italischen Küstenstadt Antium als Lucius Domitius Ahenobarbus geboren. Sein Vater Gnaeus Domitius Ahenobarbus stammte aus einer der führenden Familien der Republik ab und war 32 n.Chr. Konsul gewesen. Einer der Vorfahren mit Vornamen Lucius hatte zu den erbittertsten Gegnern Caesar gezählt und war 48 v.Chr. in der Schlacht von Pharsalos gefallen. Seine Mutter Agrippina war ebenfalls eine politische Persönlichkeit, denn als Tochter des Germanicus war sie niemand geringerer als die Schwester von Kaiser Gaius, besser bekannt als Caligula.
Sein Vater starb 40 n.Chr., als Nero erst drei Jahre alt war und die Mutter war bereits ein Jahr zuvor von Gaius auf die Pontischen Inseln verbannt worden. Mit der Ächtung der Familie fiel auch das Vermögen an den Kaiser.
Als Claudius den Thron bestieg wurde Agrippina von ihm aus der Verbannung zurückgeholt und sie heiratete den Senator Gaius Sallustius Crispus Passienus. Doch bereits nach wenigen Jahren war Agrippina erneut Witwe. Nach der Ermordung von Claudius' Frau Messalina kam es schliesslich 49 n.Chr. zur Heirat zwischen dem kaiserlichen Onkel und Agrippina und ein Jahr später wurde Nero unter dem Namen Nero Claudius Caesar Drusus Germanicus adoptiert."
Nach diesem Vortrag sah ich in die Reihen.
"Gibt es dazu Fragen?"
Nachdem sie mich wieder zum Kuss gezogen hatte, löste ich mich grinsend von ihr und küsste hinab bis zum Bauchnabel. Dort vertiefte ich meine Zunge und schmeckte den süßlichen Geschmack dieser Gegend. Dabei wanderten meine Hände weiter nach unten und streichelten sanft ihre Beine und deren Innenseiten.
"Also, wo wollen wir jetzt hin?"
Sanft strich ich über ihre göttliche Haut. Während sich meine Hände weiter vorarbeiteten, bekämpften sich unsere Zungen in einem unerbitterten Kampf. Diesmal wollte ich es langsam angehen lassen, denn wir hatten alle Zeit der Welt.
Zärtlich nahm ich sie auf meine Arme und legte sie auf die Kline. Sanft küsste ich ihren Hals bis hinunter zu ihren Brüsten. Jetzt in der Sonne schien ihre Haut golden zu glänzen.
Ich drückte sie fest an mich und vergaß die Menschen um uns herum völlig. Ich liebte sie und das sollte ruhig ganz Rom wissen.
"Ich flehe dich an, es zu tun. Vielleicht bin ich sonst zu wild für dich..."
Ich küsste sie weiter leidenschaftlich. Das mit dem Ausritt konnten wir auch noch verschieben.
Ich zwinkerte ihr zu.
"Natürlich bin ich das, aber selbst mich hast du noch nicht ausreichend zugeritten!", sagte ich schelmisch lächelnd und küsste sie dann leidenschaftlich.
Ich sah die Kette noch ein wenig an und wandte mich dann freundlich lächelnd an die Händlerin.
"Das ist eine wunderschöne Kette. Wieviel soll sie denn kosten?"
Die Händlerin nickte mir ebenso freundlich lächelnd zu und schaute kurz auf die Kette.
"Zweihundert Sesterzen kostet sie. Dafür kannst du dir sicher sein, dass es erstklassige Ware ist. Unser Schmied stammt aus Gallien und ist ein Meister seines Handwerks."
Ich nickte anerkennend und holte wieder den Lederbeutel heraus. Er war schon bedeutend leichter geworden, aber diese Kette war durchaus noch drin.
"Zweihundert Sesterzen...", brummte ich lächelnd und ließ die Münzen auf den kleinen Tisch plumsen.
"Ich danke dir. Ich wünsche euch noch einen schönen Tag!", sagte die Händlerin dankend und strich dann die Münzen ihrerseits in einen Beutel.
Schließlich wandte ich mich Ismene zu und legte ihr vorsichtig die Kette an. Ich betrachtete sie.
"Du bist wunderschön..."
"Ja, natürlich. Im Stall dürfte hier noch ein gut zu reitender Gaul sein. Wollen wir zum Stall gehen? Dann kann ich euch beide miteinander bekannt machen..."
"Das hört sich gut an...ich selbst habe es bei den Vigiles gelernt und muss sagen, es macht sehr viel Spaß...Dann können wir auch oft ausreiten!"
Ich betrachtete die Kette und war erstaunt, wie filigran sie gefertigt worden war. Die Händlerin ließ uns noch Zeit beim Aussuchen.
"Die ist wunderschön..."
"Mach das ruhig...aber werde bitte nicht zu einer der Frauen, die wie eine Henne auf dem Nest sitzt."