Beiträge von Decimus Pompeius Strabo

    "Das meine ich auch...also wenn mich nicht meine Verpflichtungen früher oder später einholen würden, hätte ich mich hier schon längst zusammen mit dir niedergelassen..."


    Ich blickte zum Meer hinaus und träumte schon davon, wie es sein würde, hier meinen Lebensabend zu verbringen.

    Ich schenkte uns beiden etwas verdünnten Wein ein und lehnte mich dann meinerseits auf der Kline zurück.


    "Nichts spezielles. Ein paar alte Amtskollegen und Kameraden wollen besucht werden, das Übliche eben. Aber sonst bin ich jederzeit für Vorschläge offen..."

    Ich lächelte still. Scheinbar war sie sich ihrer eigenen Stärke nicht ganz bewusst.


    "Deine Stärke ist doch gerade, dass du dir eingestehst, dass du noch viel zu lernen hast. Und deine Stärke wird es sein, jede dir gestellte Aufgabe gewissenhaft auszuführen.
    Du bist stark, nenn es ein Bauchgefühl, aber ich bin davon überzeugt."

    Entsetzt musste Lucius sich auf den Boden pressen lassen. Wie wahnsinnig brüllte er die Männer an.


    "Tötet mich doch, ihr Hurensöhne! Aus mir werdet ihr verlausten Arschgeburten nichts herausbekommen!"


    Geifer lief ihm aus dem Mund und er brachte keinen Ton mehr heraus. Das würde er auch beibehalten. Nur wusste er nichts von den Methoden der Prätorianer, Geständnisse zu pressen. Kochend vor Wut zitterte er am ganzen Leib und bot insgesamt das Bild eines Mannes, der einen totalen Nervenzusammenbruch erlitten hatte.

    Ich schüttelte ruhig lächelnd den Kopf. Innerlich atmete ich auf und war erleichtert, dass sie mich nicht sofort über den Haufen rannte.


    "Aus mir spricht nicht der Politiker Strabo, sondern der Privatmann. Und aus deinen Worten spricht Stärke, sonst würdest du mir nicht so die Stirn bieten. Bitte verzeih mir...."

    Ich seufzte, beschleunigte aber meinen Schritt und stellte mich ihr in den Weg.


    "So warte doch! Warum sollte mir eine Frau nicht ihre Meinung sagen? Du bist eine starke Frau und wenn du jetzt gehst, hast du dadurch nichts gewonnen. Bitte bleib!"


    Ich stand einfach nur vor ihr und hielt meine Arme am Körper. Wenn sie es wollte, konnte sie vorbeikommen.

    Lucius blieb ruhig stehen und sah kurz zum Himmel auf. Würden ihn die Götter für diese Pflichterfüllung zu sich nehmen? Nachdem er ein kurzes Stoßgebet gen Himmel gesandt hatte, blickte er die Prätorianer ruhig an und lächelte beseelt, so als ob nichts mehr sein Gewissen belastete. Dann nahm er Anlauf und warf sich, die Keule wild umherschwingend, gegen den Schildwall.

    Ich hielt sie locker im Arm und schnappte grinsend immer wieder nach der Traube, bevor sie in meinem Mund landete.


    "Du bist wunderbar, habe ich dir das schon einmal gesagt?", fragte ich verträumt und sah sie ruhig an.

    Zufrieden lächelnd kam ich ins Atrium und wies die Sklaven an, das Frühstück vorzubereiten. Ich ließ mich auf der Kline nieder und blickte zum Brunnen. Ruhig sah ich zu, wie das Wasser plätscherte. Darüber stand die große Akazie, in der die Vögel ihren melodischen Gesang anstimmten. Hoffentlich würde sich meine Geliebte nicht zuviel Zeit mit ihrem Bad lassen.

    Sim-Off:

    Einverstanden :)


    Lucius brannte vor Eifer. In Blutrausch geraten, bemerkte er den Stich nur nebenher. Das Blut lief ihm in Strömen den Arm herunter und trotzdem warer zu allem entschlossen. An der Seite des Urbanen zeigte sich eine Lücke. Lieber würde er jetzt sein Leben lassen, als diesen Männern etwas zu verraten. Kurzerhand rannte er an der Mauer entlang auf den Praefectus zu und holte wild schreiend aus.

    "Sie waren weise. Ich war der Tor, der dich in die Irre geführt hat. Versuch mich trotzdem zu verstehen... ich bin ein Mann des Volkes und sitze tagtäglich in einem stickigen Officium ohne Kontakt zu diesem, weil es die Etikette verbietet. Wie soll ich da verstehen, was das Volk begehrt?"

    Ich strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und nickte lächelnd.


    "Wir haben hier eine hauseigene Therme. Wenn du den Gang hinuntergehst, kommst du in den Badebereich. Gleich zuerst kommt das Apodyterium, wo du dich erst einmal ausziehen kannst. Dann folgen Caldarium und Frigidarium. Wenn du willst, begleite ich dich. Wenn du jedoch etwas allein sein möchtest, werde ich schon einmal das Frühstück für uns vorbereiten lassen."

    Ich setzte mich auf die Kline und spürte ihre kühle, noch nasse Haut auf meiner. Lächelnd ließ ich mich füttern.


    "Hm...fast...wie sieht es mit deinem aus?", fragte ich grinsend und fütterte sie mit einigen Trauben.

    "Dann werden wir das tun. Aber zuerst wird es nach Germanien gehen."


    So langsam spürte ich das Loch in meinem Magen und sah sie entschuldigend an.


    "Ismene, so langsam plagt mich der Hunger...wollen wir hoch? Das Essen ist bereits fertig, soweit ich das sehen kann..."