"Es wäre für mich jederzeit möglich. Nur möchte ich in zwei bis drei Wochen wieder nach Germanien reisen, sodass bis dahin der Kurs möglichst fertig sein sollte."
Beiträge von Decimus Pompeius Strabo
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Ich trat ein und begrüßte Adria.
"Salve, Adria. Ich komme zu dir, weil ich ja den Cursus über Nero abhalten möchte."
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Am Abend suchte ich die Casa Sergia auf, um noch einmal ausführlich mit Sulla zu reden. Schließlich klopfte ich in freudiger Erwartung an die Porta.
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Scheinbar hatte der Praefect viel zu tun. Grinsend verließ ich das Officium.
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"Vorerst nicht. Ich möchte mir einige Möglichkeiten offen halten und das Volk belauschen, ohne dass es weiß, wer es belauscht. Du verstehst?"
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An Milo gewandt sagte ich ruhig:
"Sicher wählt das Volk nur diejenigen, die es für fähig erachtet. Doch wir Politiker auf der Rostra sind dazu da, meinungsbildend zu sein und das Volk manchmal auf den richtigen Weg zu lenken. Ich denke, extremes Standesdünkel wird uns nicht viel bringen, aber wir sollten auch darauf achten, dass unsere Blutlinie rein bleibt."
Helena betrachtete ich schließlich lächelnd und griff schnell in ein kleines Ledersäckel unter meiner Toga. Rasch förderte ich eine Sesterze zutage. Mit einem flapsigen Schwung warf ich die Münze Helena zu Füßen.
"Diese Münze symbolisiert Oppurtunismus. In der Politik hat jeder zwei Gesichter, und das sage ich ehrlich, denn Ehrlichkeit kann und wird manchmal belohnt werden. Als Politiker muss ich mich täglich mit Kompromissen zufriedengeben. Und die Grenze zwischen Stimmenfang und Überzeugung für das Volk verschwimmt mit jedem Tag. Ich werde daher nicht mit einer exzellent gebildeten Frau über meine Überzeugung streiten, denn die steht fest, ist unerschütterlich. Genauso wie deine Überzeugung."
Als Antonius sich zu Wort meldete, atmete ich unmerklich auf.
"Sicher, jeder lernt dazu. Und ich gestehe es mir jeden Tag aufs Neue ein. Jede Stimme für dich wird eine Stimme für einen Neuanfang, ein Zeichen sein. Ich bin mir sicher, dass dein Wort als Fels in der Brandung steht. Jeder, der reinen Gewissens ist und diesen Mann unterstützen will, erhebe seine Stimme!"
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"Das Angebot nehme ich gern an. Heute abend werde ich dich besuchen. Ich habe gehört, die Gens Sergia hat hinreißende Töchter...", sagte ich mit einem Augenzwinkern.
"Nun, ich werde mich dann wieder auf den Weg machen. Es würde mich freuen, wenn du ein bisschen Augen und Ohren aufhalten würdest beim Volk, damit ich regelmäßig um seine Bedürfnisse weiß..."
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Ich überlegte kurz.
"Die Frage dieser Zeit sollte nicht lauten, was du für mich tun kannst, sondern was ich für dich tun kann!"
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"Da hat sich das Beförderungsrad aber kräftig gedreht. Zwei Centurionen wurden entlassen...nun dafür wird Crassus vielleicht seine Gründe gehabt haben. Auch wenn er mir manchmal übel mitgespielt hat, halte ich ihn dennoch für sehr integer.
Ich hoffe nur, dass es den Vigiles und den Urbanen gut ergangen ist. Victor ist sicher ein guter Stadtpräfekt."
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Ich hörte aufmerksam zu und nickte, wo es nötig war. Langsam schwirrten die Zahlen in meinem Kopf. Doch die letzte Aussage ließ mich lächeln, aber auch stutzen.
"Du sprichst da einen interessanten Punkt an. Verteilung direkt nach Bedürftigkeit. Doch die Frage ist, wie stellt man die Bedürftigkeit fest, ohne von Zwischenhändlern, Politikern und Auftraggebern abhängig zu sein?
Aber das sollte vielleicht bis zur nächsten Wahlperiode in deinem Schränkchen verschwinden. Ich könnte mir durchaus später eine Zusammenarbeit mit dir vorstellen."
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"Glaub mir, Sura...das Leben eines Politikers ist nicht einfach und auch nur selten schön. Du musst dich durch die Meinungen vieler tausend Leute kämpfen, möglichst für alle sprechen und für alle etwas tun.
Es klingt merkwürdig, aber derzeit sehne ich mich mehr denn je zurück zur Castra Vigilum, zu meinem vergleichsweise einfachen Leben und Schaffen als Optio.
Und ich bin überhaupt nicht auf dem neuesten Stand, was das Militär Roms anbelangt. Erzähl mir bitte etwas davon!"
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Ich freute mich, dass auch bei ihm die Münze gefallen war.
"Mir geht es gut. Germanien hat einen neuen Mann aus mir gemacht. Als ich nach Rom zurückkehrte, musste ich feststellen, dass sich hier einiges verändert hatte. Die Frauen haben scheinbar das Ruder übernommen..."
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Meine kleine "Rundreise" durch Rom führte mich auch zum Rector der Schola. Ich wollte ja nun endlich meinen Cursus über Kaiser Nero abhalten. Ich ließ mich vom Scriba anmelden und klopfte schließlich an die Tür des Officiums.
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Ich setzte mich lächelnd.
"Nun, in der nächsten Wahlperiode habe ich vor, für das Amt des Volkstribuns anzutreten. Dazu benötige ich aber schon einmal einige Informationen. Ich möchte einfach allgemein wissen, wie es dem Volk geht und ob das Brot auch wirklich gerecht verteilt wird..."
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"Richtig.", antwortete ich schmunzelnd. Es fiel mir wie Schuppen von den Augen. Damals als Optio der Vigiles hatte ich kurz mit ihm zusammengearbeitet.
"Erinnerst du dich noch an den jungen Optio bei den Vigiles?", fragte ich zwinkernd.
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"Octavius Sura...Cohortes Urbanae? Ist das richtig? Decimus Pompeius Strabo, gestatten!"
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Ich trat ins Officium und grüßte den Praefect mit allem gebotenem Respekt.
"Salve, Praefect."
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Ich nahm einen tiefen Zug aus dem Becher. Plötzlich stand Quintus langsam und etwas schwankend auf.
"Nichts für ungut, Strabo, aber heute hab ich genug..."
"Nun gut, dann auf ein baldiges Wiedersehen."
Wir verabschiedeten uns herzlich. Plötzlich trat ein junger Mann hinzu. Während Quintus davonschwankte, nickte ich dem Mann, den ich irgendwoher zu kennen glaubte, zu und lud ihn ein.
"Setz dich doch. Kennen wir uns?"
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Ich musste meine kurze Zeit hier in Roma wertvoll nutzen und mich auch schon jetzt informieren, wie es dem Volk erging. Wer konnte mir da besser Auskunft geben als der Praefectus Annonae?
So ließ ich mich vor seinem Officium anmelden und klopfte schließlich an die Porta.