Beiträge von Decimus Pompeius Strabo

    Ich sah Furianus hereinkommen und stand freudestrahlend auf.


    "Salve, Kamerad. Setz dich doch!"


    Als das Papyrus auf meinem Tisch landete, setzte ich mich ruhig.


    "Ja, die ist von mir... Möchtest du etwas trinken? Ich habe hier noch ein Tröpfchen und mein Dienstschluss steht gleich an. Aber die Überstunden sind ja obligatorisch."


    Grinsend sah ich ihn an und drehte den Schlüssel an dem Schrank, in dem die Flasche stand. Erwartungsvoll blickte ich Furianus an.

    Nach dem Gespräch mit Crassus kam ich mit dem Medicus in die Cella, um den Sack zu transportieren. Zusammen trugen wir ihn nach oben und luden ihn auf einen Wagen. Mit einer Plane wurde das Ganze verdeckt und war fertig zum Abtransport. An den Kutscher gewandt sprach ich langsam und bedächtig:


    "Dein Ziel ist Ostia. Bring die Fracht zum Hafen und nimm dir dort ein Zimmer. Sollte er zu sich kommen, schlag ihn bewusstlos oder was dir sonst einfällt. Auf jeden Fall muss er bis zur Fahrt bewusstlos bleiben. Wenn du am Hafen bist, warte auf Nachricht von mir. Verstanden?"


    "Ja, Optio!"


    "Gut, Abii!"


    Der Kutscher nickte und ließ die Peitsche knallen. Der Wagen setzte sich langsam in Bewegung und war bald aus meinem Sichtbereich verschwunden. Lächelnd blickte ich noch zum Horizont und ging dann wieder in mein Officium.

    Mein Mittelsmann hatte mir bloß gesagt:


    "Da...am Tiber müsste es sein."


    Mehr hatte ich nicht in Erfahrung bringen können. Aufmerksam ging ich am Tiber entlang und suchte das Ufer nach einer Hütte ab. In Wirklichkeit wusste ich nicht, wie die Hütte aussehen sollte, der Mann hatte mir nur gesagt, sie würde unter den ganzen Hütten durch ihren einigermaßen guten Zustand herausstechen. Doch die Hütten vor mir sahen alle gleich aus. Ich war nun schon etwa zwei Stunden unterwegs und langsam entnervt, als mir eine kleine Hütte abseits des Strandes auffiel. Sie sah komisch aus. Verdacht schöpfend kam ich näher und prüfte noch einmal mit einem Griff zum Knauf meines Dolches unter der Tunika, dass alles in Ordnung war. Kurz blickte ich mich um, dann ging ich zur Tür. In meiner Zivilkleidung sollte ich nicht für den normalen Betrachter als Vigil erkennbar sein.


    *Klopf*

    Ich legte den Teller wieder auf den Stuhl und rutschte dann näher an Nadia heran, um ihre Berührungen voll auszukosten. Der Kuss wurde inniger und ich ließ mich fallen. Lächelnd betrachtete ich ihr Gesicht und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. So langsam rückte die Pflicht wieder in mein Blickfeld.


    "Nadia...ich...es tut mir leid, aber ich bin Vigil, ich werde wohl gleich wieder hinauf in die Castra müssen und meinen Dienst antreten. Ich denke, dass du hier alles hast, was du brauchst. Wenn du möchtest, werde ich abschließen, sodass niemand dich stören kann. Du bist also sicher."


    Meine Miene wurde traurig. Sie war mir so nah, rückte aber trotzdem in die Ferne, da ich sie bald für einige Zeit verlassen würde.

    "Interessant, das erfreut mein Gemüt. Aber wahrscheinlich siehst du dir die Kämpfe doch nur wegen den gestählten Körpern der Gladiatoren an."


    Ich zwinkerte ihr zu und sag dann aus den Augenwinkeln, wie die Fischplatte gebracht wurde. Freudig nickte ich und ließ den Wirt dann wieder gehen.


    "Das sieht gut aus."


    Ich spickte mit dem Löffel ein Stück Fisch auf und kostete. Er schmeckte wunderbar. Der Wirt hatte also nicht gelogen.

    Ich beobachtete sie lächelnd und sah jede ihrer Regungen wie in Zeitraffer. Durch ein kleines eingelassenes Fenster drang etwas Licht in den Raum und ließ ihn gespenstig wirken. Doch ihre Erscheinung ließ den Raum leuchten und zauberte ein stilles Lachen auf mein Gesicht. Als sie nach der Traube schnappte, musste ich grinsend und kam dann näher. Mit der Hand zog ich sie näher zu mir und küsste sie innig. Schließlich ließ ich mich neben sie sinken und nahm den Teller Obst zwischen uns. Kurzerhand nahm ich eine Traube und ließ sie halb in meinen Mund sinken. Dann näherte ich mich ihrem Mund und wollte sie auch von der Traube kosten lassen, um es in einem Kuss enden zu lassen. Bald würde meine Dienstzeit wieder anfangen. Schmerzlich dachte ich daran, verdrängte den Gedanken aber etwas.

    Zitat

    Original von Marcus Didianus Gabriel
    Doch so sagte er nur matt: »Ach es war nur eine Idee. Seit Falco weg ist, ist wenig los in der Casa Didia, ein guter Grund, ins Haus einzubrechen. Natürlich würde ich dies erst mit Didia Fausta und den restlichen Angehörigen der Casa, in der ich zu Hause bin, erst besprechen. Und ja, ich will so wenig Leute wie möglich dabei haben ... und keine Verletzten. Ich kenne die Wache, mit der würde ich ebenfalls reden ...«


    Ich sah, wie er sich setzte und lächelte nur trocken. So langsam wusste er wohl, was er sich erlauben konnte.


    "Nun, dann tu dein Bestes. Wenn du solch einen Einsatz lieber allein durchführen möchtest, ist das deine Sache, aber ich wäre gern persönlich dabei."

    Nach einer recht traumlosen Nacht erwachte ich ausgeruht und rieb mir ausgiebig die Augen. Dann blickte ich zur Seite und erblickte Nadia, wie sie nahe neben mir selig schlief. Lächelnd strich ich ihr eine Strähne aus dem Haar und zog mir dann Tunika und Lendenschurz über. Schließlich ging ich aus der Tür und holte etwas Obst aus einem Vorratsraum. Schließlich kam ich damit zurück in den Raum und schloss hinter mir ab. Dann legte ich mich wieder zu ihr und stellte den Teller voll Obst auf den Stuhl neben dem Bett. Ich nahm eine Traube und ließ sie langsam über ihre Lippen streichen. Lächelnd beobachtete ich Nadia und wartete ab, wann sie aufwachen würde.

    Ich spürte ihre Bewegungen und bald wurde ich schlaftrunken. Sie hatte mir wahrscheinlich ein noch größeres Geschenk gemacht, als ich ihr gegeben hatte. Während wir uns küssten, wurde mein Puls immer ruhiger, bis ich langsam die Augen nicht mehr offen halten konnte. Lächelnd löste ich meine Lippen wenige Zentimeter von ihren und hauchte dann:


    "Lass uns schlafen. Ich danke dir für diese Nacht, es war hoffentlich nicht die Letzte. Ich liebe dich und werde dich nie loslassen."


    Fester umschloss ich sie mit meinen Armen und zog die Decke, die am Fußende lag, langsam über uns. Beruhigt schloss ich die Augen und wurde durch ihren gleichmäßigen Atem in den Schlaf gewiegt.

    Ich betrachtete genau ihre Reaktionen, nachdem ich ihr die Kette angelegt hatte. Ich blickte an ihr herunter und strich ihr über den Arm hinter zur Lende. Ihre Haut war wunderschön und schimmerte im flackernden Licht der Öllampen golden. Wie eine Nymphe lag sie nun neben mir und ich konnte den Blick einfach nicht von ihr wenden. Sekunden später küssten wir uns innig und ich zog sie wieder zu mir herunter. Näher zog ich sie zu mir heran, um sie nicht gehen lassen zu müssen. Die Perlen strich dabei über meine Brust und ließen einen wohligen Schauer darüber fahren. Ich schloss lächelnd die Augen und war wieder versunken in diesem Traum, aus dem es kein Erwachen mehr gab.