Ganymed blinzelte und rutschte etwas von Strabo weg. Für einen Moment erschien dieser ihm wie ein Daimon aus der Unterwelt, der gekommen war ihn zu Hades oder den römischen Pluto zu holen. Erschrocken holte er tief Luft. Das Lächeln von Strabo beruhigte ihn auch nicht. Verwirrt sah er dann die Ankunft des Medicus. Aber er war auch erleichtert darüber. Mit Strabo wollte er lieber nicht alleine im Carcer sein.
Er ließ sich die Behandlung des Medicus gefallen und trank gehorsam die Flüssigkeit, die er ihm verabreichte. Hoffentlich half dies gegen die Übelkeit und die ständigen Kopfschmerzen, die ihn plagten. Das Zeug schmeckte scheußlich, aber der junge Mann schluckte alles herunter, dann sank er wieder zurück. Schwer atmend musterte er Strabo und den Medicus. Etwas prickelte über seinen Nacken, ein Verdacht oder eher Mißtrauen. In dem Moment war er sich gar nicht so sicher, ob jene Männer ihm wirklich helfen wollten. Doch dieser Gedanke zerfasserte allmählich. Ganymed fühlte sich schwer an und seine Augenlieder schienen Steine zu sein. Langsam sanken sie herunter. Ganymed öffnete kurz flackernd noch mal die Augen, dann schloss er sie wieder.
Und genauso wie seine Augen nachgaben, gab auch sein Körper auf. Ein Seufzen gab er noch von sich und dann sackte er schlaff auf der Pritsche zusammen. Nur noch sein Geist bewegte sich und schritt wieder in das Land der Träume und Hoffnungen. Vielleicht würde er dort wieder Lyra spielen oder auf einer grünen Wiese sitzen...Nichtsdestotrotz- Ganymed war bewußtlos.