Beiträge von Decimus Pompeius Strabo

    Ich sah ihn leicht entgeistert an. So langsam musste der Wein seine Wirkung entfaltet haben. Hatte er das eben wirklich gefragt? Gut für den Vigil, dass er Dienstschluss hatte.


    "Du meinst, ob ich Erfahrungen in diesem Milieu besitze? Das muss ich verneinen.


    Du jedoch scheinst mehr Erfahrung zu haben. Nun, so hat jeder seine bestimmten Fähigkeiten, die gebraucht werden. Und jetzt brauche ich dich für einen verdeckten Auftrag."


    Ich lehnte mich nach vorn und sah ihn stechend an.


    "Und diesen Auftrag wirst du zu meiner vollen Zufriedenheit ausführen, davon bin ich überzeugt."

    Auf seine Frage hin setzte ich ein süffisantes Lächeln auf.


    "Wie gesagt, die Sklavin Sarah ist Gegenstand von Ermittlungen im Fall "Gaius", dessen Hauptermittler ich bin. Sieh es als willkommene Abwechslung zu deinen sonstigen Tätigkeiten in der Castra. Freu dich, dass du dich unter das Volk mischen kannst.


    Mehr Informationen wirst du nicht brauchen, nehme ich an. Oder etwa doch, Vigilus?"


    Ich sah ihn immernoch lächelnd an, doch mein Blick verriet, dass ich keinen Widerspruch dulden würde.

    Ich sah ihn ernst an.


    "Du wirst genau einen Vigil bekommen. Mehr nicht. Das wäre natürlich hinderlich, wenn dir eine ganze Traube an den Hacken klebt.


    Zur Sklavin: die Situation muss erst einmal eintreten. Aber sei dir gewiss, dass nicht DU für ihre Rückkehr aktiv verantwortlich sein wirst. Sie ist Gegenstand von Untersuchungen und wird dementsprechend wie ein rohes Ei behandelt."

    Ich lächelte finster und goss etwas von dem Wein in seinen Becher. Dann stellte ich die Flasche wieder auf den Tisch.


    "Nun, Gabriel. Ich habe meine Arme sehr weit gestreckt. Vigiles bewegen sich in Rom nicht nur uniformiert. Besonders abends könnte jeder Tischnachbar, jeder noch so unscheinbare Trunkenbold ein von mir eingesetzter Vigil sein. Der Fall ist mir inzwischen sehr ans Herz gewachsen, und diese Sklavin sollte sich nicht zu sicher sein.


    Lange Rede, kurzer Sinn:


    ich werde dir jeweils einen Vigil abstellen, der dir unbemerkt folgt. Sobald du mit deiner verdeckten Arbeit fertig bist, wird sich dieser Vigil mit dir in Verbindung setzen."

    Ich atmete erleichtert durch und sah Metellus hinausgehen. Schließlich wandte ich mich wieder an Gabriel.


    "Ich danke dir, Gabriel. Nein, du störst nicht. Nimm Platz."


    Ich ging zu der Kommode und holte noch einen weiteren Becher heraus. Schließlich goss ich vom Wein in den Becher und reichte ihn dem Vigil vor mir.


    "Nun, was führte dich eigentlich zu mir? Sprich ruhig offen, du hast soeben deinen Dienstschluss angetreten."


    Ich sah ihn lächelnd an. Hoffentlich würden nicht noch mehr hochgestellte Offiziere kommen, um dieses kleine Gelage zu sehen.

    Ich sah den Vigilus vor mir lächelnd an.


    "Salve Gabriel, wie immer in Topform. Nun, bevor wir uns in Höflichkeitsfloskeln versteigen, möchte ich dir meinen Pater familias Manius Pompeius Trimalchio vorstellen."


    Ich sah freudig zu Trimalchio.

    Ich zwinkerte ihm nur zu. Dann ging ich zu der verschlossenen Kommode hinter mir und holte einen kleinen Schlüssel aus meinem Gürtel. Schließlich schloss ich die Kommode auf und holte eine Flasche Wein heraus. Den hatte mir mein Vater noch mit auf den Weg gegeben. Neben die Flasche stellte ich noch zwei Becher auf den Tisch. Langsam öffnete ich die Flasche und goss genüsslich den Inhalt in die Becher. Einen schon ich näher zu Trimalchio, den anderen hielt ich in der rechten Hand.


    "Auf die Gens Pompeia, auf ewigen Ruhm, auf die Frauen und vor allem darauf, dass wir beide noch angesehener werden."


    Ich prostete ihm lachend zu.

    Ich öffnete die Tür und trat nach innen. Vor dem Centurio salutierte ich mit ernster Miene, dann lichtete sich diese plötzlich und ich grinste nur noch breit.


    "Salve, Centurio. Ich muss dir frohe Botschaft überbringen. Endlich ist dein Optio ein civis des Imperiums. Ich heiße ab heute Decimus Pompeius Strabo."

    Plötzlich merkte ich, wie mein Lächeln immer breiter wurde.


    "Ich weiß garnicht, was ich sagen soll..."


    Mit standen leicht die Tränen im Gesicht. Schnell wischte ich sie aus den Augen und sah ihn dann weiter lächelnd an.


    "Danke, das bedeutet mir viel. Endlich bin ich angekommen!"

    Sim-Off:

    Spielt nach dem Besuch von Trimalchio :)


    Ich kam mit immernoch freudigem Gesichtsausdruck in das Vorzimmer des Centurionen. Nachdem mir Trimalchio mitgeteilt hatte, dass ich nun offiziell adoptiert war, musste ich das meinem guten Freund und Centurio Metellus mitteilen.


    "Salve, Avarus, ich möchte zum Centurio."


    "Oh, salve Optio. Ich glaube, dass der Centurio gerade etwas beschäftigt ist, aber versuch doch trotzdem dein Glück..."


    "Danke, das werde ich."


    Ich ging durch den Raum auf die Tür zum Officium zu und klopfte dann leicht.


    *KLOPF* :D

    Ich war mit einigem Papierkram beschäftigt und schrieb vor mich hin, als es an der Tür klopfte. Überrascht über meinen ersten Besucher hob ich den Kopf und sah, wie sie sogleich geöffnet wurde. Freudig erblickte ich den Pater familias.


    "Aber sicher doch, Trimalchio. Nimm doch Platz."


    Ich zeigte auf den Stuhl vor meinem Schreibtisch.


    "Was verschafft mir die Ehre deines Besuchs?"


    Grinsend sah ich ihn an.