Beiträge von Marius

    Wir befanden uns noch auf See, aber in der Ferne war bereits das Festland zu erkennen, auf das wir zuhielten. Ich sah zu Miriam. Ihre Handgelenke sahen immer noch schlimm aus, aber das Salzwasser und die salzhaltige Luft hatten ihr schon sichtbar gut getan. Ich stand auf und trat an die Reling des Schiffes. Ich hasste Seereisen. Mir wurde stets übel auf See und so schlossen sich meine Finger fester als nötig um die Holzeinfassung des Schiffes. Ich war blass um die Nase und mein Magen rebellierte; aus diesem Grund hatte ich auch seit anderthalb Tagen nichts gegessen, nur Unmengen Wasser getrunken. Und außerdem dachte ich immer häufiger an Ilaria. Hoffentlich würde ich sie finden in Germanien. Und hoffentlich ging es ihr gut. Ich seufzte und sah zu Miriam, den Wind in meinen Haaren.

    Ich seufzte (mal wieder) und legte ihr dann eine Hand auf die Schulter.
    "He, schon gut..." sagte ich so einfühlsam, wie es mir möglich war, was angesichts der Tatsache, dass diese Sklavin für den Tod eines Mannes verantwortlich war, der freundlich und außerdem noch mir bekannt war, nicht so gut gelang.
    "Ich seh mich mal ein bisschen um und besorge was zu essen. Lauf nicht weg, ich bin gleich wieder da."
    Wohin auch? In diesem Moment legten wir endgültig ab...


    Sim-Off:

    Melde mich jetzt um ;) Bin dann offline ;) Bis morgen in Germanien. :D

    Ich konnte sie ja verstehen, aber gut war es trotzdem nicht.
    "Ich weiß, dass es weh tut. Aber das Seil hat sich auch ganz schön tief in dein Fleisch gegraben. Wenn wir das jetzt nicht auswaschen und versorgen, wird es sich entzünden und noch viel mehr weh tun. Möchtest du es vielleicht selbst machen?" fragte ich, bemüht, noch immer eingermaßen freundlich zu klingen.

    Ich seufzte tief und dachte an Ilaria. Das half mir, zumindest etwas die Ruhe zu bewahren und Miriam nicht anzufauchen. Kopfschüttelnd ging ich hinter ihr die Planke rauf und aufs Schiff. Dort teilte man uns eine winzige Kajüte mit nur einem einzigen schmalen Bett zu, wo ich unsere Sachen ablegte. Während die Besatzung schon fleißig mit dem Ablegen beschäftigt war, saßen Miriam und ich an Deck. Ich zog ein schmales Messer und schnitt ihr die Fesseln durch. Etwas Stoff hatte ich mir geben lassen und Salzwasser gab es hier nun wirklich genug. Es würde nur sehr brennen, wenn es die aufgerissenen und eitrigen Handgelenke berührte....
    "Jetzt die Zähne zusammenbeißen", sagte ich, während ich mit einem in abgekochtes Salzwasser getauchtem Tuch die Haut abtupfte.

    Ich seufzte.
    "Miriam, ich verlange auch nichts von dir. Livianus war immer ein guter und gerechter Herr. Und er erwartet von mir, dass ich dich mitbringe. Das ist meine Aufgabe, nachdem Alessa bei Petronius Varus in guten Händen ist. Sei so gut und mach es uns beiden nicht schwerer, als es ist. Und nun los, rauf auf diesen Kahn"; meinte ich resignierend und schob sie kurzerhand die Planke rauf.

    Ich nickte.
    "Oh doch, das ist wahr. Dein neuer Herr heißt Marcus Decimus Livianus. Flaccus war sein Cousin. Sie haben sich gut verstanden. Entweder, Fortuna hat es ganz und gar nicht gut mit dir gemeint, oder du hast einfach nur Pech. Und nun komm, wir werden das Schiff sonst verpassen", seufzte ich.
    Mir war ja wirklich nicht danach, sie einzuschüchtern oder ihr verbal weh zu tun, aber es war die Wahrheit und Miriam als Täterin hatte ein Recht, sie zu erfahren.

    Ich blieb ebenfalls stehen und drehte mich zu Miriam herum. Nun hatte ich zumindest Gewissheit. Meine Stimme klang ernst und ich fand das alles nicht sehr komisch.
    "Nun, Miriam. Wenn du diese Sklavin warst, die Publius Decimus Flaccus diese Verletzungen zugefügt hast, dann wird es dich vielleicht interessieren, dass er an den Kopfverletzungen gestorben ist. Desweiteren dürfte es interessant sein zu erfahren, dass dein neuer Herr mit demjenigen verwandt ist, den du ermordet hast."


    Ich betrachtete se genau; kein Vorwurf war in meiner Stimme zu hören; sie war lediglich ernst und ruhig.

    Ich hob die Augenbrauen und sagte vorsichtshalber nichts dazu. Stattdessen ging ich stillschweigend weiter und fragte mich, ob sie vielleicht den jungen Herrn Flaccus meinte... Ich musterte sie von der Seite und fragte letztendlich kurzerhand nach.


    "Moment. Da komme ich nicht mehr mit... Also, Cato ist der Sklave des Mannes, der Lucius heißt und dich kaufen wollte? Und wer ist Flaccus? Ein Vigil?"

    Ich sah sie überrascht, jedoch weiterhin mit dem warmen Lächeln in den Augen, an, das sich meistens darin befand. Wenngleich auch nicht mehr sehr häufig, seitdem Ilaria verschwunden war.
    "Du hast zwei Männer angegriffen und schwer verletzt?" fragte ich ungläubig und gleichzeitig auch mit etwas Anerkennung in der Stimme. Miriam wirkte klein und zierlich, nicht für einen Kampf geschaffen.
    "Dann habe ich wohl Glück, dass ich noch lebe", witzelte ich mit einem Augenzwinkern.
    "Trotzdem versuchst du das besser nicht bei Livianus. Er war Praefectus der Stadtwache in Rom und ist nun Legatus Legionis. Er wird sich schon zu helfen wissen."

    Miriam und ich kamen bald darauf am Hafen an. Uns blieben noch gut zwei Stunden, ehe das Schiff, die 'Venus', ablegen und uns Germanien ein Stück näherbringen würde. Ich hatte ihre und meine Sachen geschultert und lief locker neben ihr her, war aber bereit, sofort einzugreifen, sollte sie etwas versuchen. Man hatte mich gewarnt, sie sei eine Ausreißerin und ziemlich geschickt dabei. Aber wenn ich ihr die Fesseln abnahm, würde sie mir vielleicht vertrauen. Einen Versuch war es wert, wenn auch erst auf dem Schiff, wo sie nicht fliehen konnte. Ich musterte sie von der Seite.


    "Nachher werde ich mich um deine Wunden kümmern. Warum hat man dich gefesselt?" fragte ich.

    "Miriam", sagte ich und nickte.
    "Gut Miriam, dann komm. Gehen wir. Das Schiff legt heute Abend ab. Wir haben noch etwas Zeit, die wir im Hafen oder auf diesem Kahn verbringen können. Wie es dir lieber ist."
    Ich ging voraus und zum Eingang der Casa, Miriams wenige Habseligkeiten tragend.

    Ich nahm den Brief entgegen und sah Varus noch kurz hinterher, dann wandte ich mich wieder Miriam zu und seufzte.
    "Cato? Ich weiß leider nicht, wer das ist. Das sieht gar nicht gut aus" meinte ich dann und deutete auf ihre Handgelenke.
    "Jetzt lass uns erstmal auf das Schiff gehen, dann nehme ich dir die Dinger da ab und wir unterhalten uns ein bisschen. Hast du Hunger oder Durst? Und wie heißt du eigentlich?" fragte ich freundlich, um sie auf andere Gedanken zu bringen. Denn aus Spanien musste sie nun mal fort, daran konnte ich auch nichts ändern.

    Ich seufzte und sah zu Varus.
    "Gut dann....wenn du erlaubst, werden wir aufbrechen", sagte ich zu Varus. Dann fiel mir noch etwas ein. Wieder zu Miriam gewandt fragte ich:
    "Du hast doch einen Wollumhang, oder? In Germanien ist es kühl. Du wirst ihn brauchen."

    Ich folgte Varus' nicken und fand eine Sklavin vor, die noch nicht sehr alt war. Mein Blick glitt über sie und blieb bei ihren Fesseln hängen. Ich hob die Augenbrauen entrüstet an, als ich sah, dass die Fesseln wohl schon eine ganze Weile dran waren und sich sichtlich entzündet hatten. Wenn sie eitrig waren, würde ich sie ihr abnehmen und die Sklavin verarzten müssen. Aber das behielt ich für mich.
    Ich warf Varus einen kurzen Blick zu und ging dann zu der Sklavin.
    "Salve, mein Name ist Marius. Ich soll dich mit nach Germanien nehmen", sagte ich freundlich.
    "Hast du alles gepackt, was dir gehört?"

    Ich sah von der Frau zu dem Mann.
    "Ja, Herr. Mein Name ist Marius und ich soll die Sklavin mit mir nach Germanien nehmen. Ich würde sie gern gleich holen, es sind zwei Plätze auf der 'Venus' reserviert. Die Fahrt geht noch heute Abend los."

    Zitat

    Original von Petronia Livia
    Livia die eine ganze Weile im Atrium verweilt hatte, um ein Fachlektüre über römischen Gottheiten zu studieren hatte folglich wenn auch nur sehr leise das Klopfen an der Pforte zur Casa vernommen.
    "Salve Fremder, was kann ich für euch tun?", sagte Livia nachdem sie mit einem vernehmlichen Quietschen die Türe geöffnet hatte.


    Ich wunderte mich ein bisschen, dass mich eine scheinbar hohe Dame des Hauses so vornehm anredete, konnte man doch an meiner Kleidung erkennen, dass ich ein Sklave war. So sah ich die (zugegeben sehr hübsche) Frau an und trug mein Anliegen vor.
    "Salve. Ich bin hier, um die Sklavin Miriam abzuholen, Herrin", sagte ich.