Ich freute mich, dass Miriam scheinbar eine so große Gratwanderung hinter sich gebracht hatte und strich ihr kurz über die Wange.
"Gut. Dann ist es wohl angebracht, dass ich mich für meine Worte und Taten entschuldige. Es tut mir leid, ich hätte nicht so kurzsichtig sein sollen."
Ich lächelte Miriam zaghaft an und räusperte mich.
Beiträge von Marius
-
-
Ich schwieg eine Weile und sah auf das prächtige Mosaik auf dem Boden. Würden unsere Streitereien damit begraben werden?
"Er braucht etwas, das ihn aufmuntert. Hunger wird er zwar sicher keinen haben, aber ich werd schon darauf achten, dass er wenigstens etwas Brot und Käse isst. Er darf sich nicht so hängen lassen. Das hätte sie bestimmt nicht gewollt", griff ich Miriams Gedankengang auf.
Einen Moment musterte sie von der Seite, dann fragte ich sie:
"Wollen wir nochmal neu anfangen?" -
Ich nickte langsam und dachte daran, wie mit wohl zumute wäre, wenn ich meine Frau verlor. Kurz wusste ich nicht, was ich sagen sollte - dann aber schob ich das Tablett weiter beiseite und setzte mich neben Miriam. Wir mussten reden, denn das ging so nicht weiter.
"Weßt du..." begann ich.
"Ich war heute Nacht zweimal bei euch und habe nach dem rechten gesehen. Eigentlich hatte ich etwas ganz anderes erwartet als ich gesehen hab. Ich will dich nicht anlügen und ich habe auch eigentlich keinen Grund, Streit mit dir zu haben. Es war wohl ein unglücklicher Zufall, dass gerade ich es war, der dich aus der Casa Petronia geholt und hierher gebracht hat. Vielleicht wären wir nicht so wütend aufeinander, wenn wir uns unter anderen Umständen kennengelernt hätten. Ich muss gestehen, dass ich ein vollkommen falsches Bild von dir hatte." -
Ich war gerade auf dem Weg von der Culina in Livianus' Zimmer, weil ich ihm etwas zu essen bringen wollte, als ich hinter einer Säule eine Bewegung wahrnahm. Als ich ihr nachging, entdeckte ich Miriam, wie sie auf einer Steinbank saß Und seufzte leise und ging zu ihr. Mit dem Tablett in den Händen blieb ich einen Moment vor ihr stehen, dann stellte ich es ab un d sah sie an. Inzwischen hatte ich eine andere Meinung von der Sklavin, denn ich hatte nachts nicht richtig einschlafen können und hatte deswegen zweimal bei ihr und Livianus nach dem rechten gesehen. Dort hatte ich beobachtet, dass sie nicht von seiner Seite gewichen war. Ich sah sie freundlich, aber besorgt an und fragte leise und ohne jeden Vorwurf oder Streit in der Stimme:
"Wie geht es ihm?" -
Ich sah Miriam nur ausdruckslos an, warf Livia dann einen "Siehst du, ich habe nichts getan und schon benimmt sie sich wie Zerberus selbst"-Blick zu und stieß Darius dann an.
"Komm. Hier sind wir unerwünscht", sagte ich leicht verärgert und schlug dann eine andere Richtung ein. Egal wohin, nur weg von diesem Weib - auch, wenn Livia daneben stand. -
"Das ist jetzt nicht wichtig", sagte ich zu ihr.
"Er braucht wirklich ein heißes Bad!"
Ich griff mit zu und gemeinsam brachten wir Livianus ins Balneum. Ich sollte mit Cicero und Darius reden. Das würde ich tun, wenn Miriam Livianus beim Baden behilflich war. Nach einem besorgten Blick in Livianus' Richtung und einem beschwörenden in Miriams, der dazu dienen sollte, dass sie nicht so sehr nach dem Grund bohrte, verließ ich die beiden am Balneum.
"Ich werde sein Cubiculum richten lassen. Sorg du dafür, dass ihm wieder warm wird. Ich weiß, dass du es kannst", sagte ich zu ihr und begrub damit den Ärger, den wir beide miteinander hatten: Dies hier war keine Situation für Streit. Dann ging ich. -
Ich bleibe kurz stehen und sah ihm traurig nach. Er brauchte ein Bad, und das dringend. Also ging ich ihm nach und überholte ihn, ehe ich rief:
"Miriam!"
Sie sollte ihm ein Bad bereiten und dafür sorgen, dass er wieder warm wurde. Während ich auf die störrische Sklavin wartete, nahm ich Livianus schon einmal den Offiziersmantel ab, unter dem sich kleine Pfützen bildeten. Ich machte mir ernsthafte Sorgen um ihn und fragte mich, ob er den Schmerz wohl überwinden konnte. -
Er sah schlimm aus. Ein ziemlich bestürzter Ausdruck musste sich auf meinem Gesicht abzeichnen, als ich ihm entgegen ging und, als ich Livianus erreicht hatte, neben ihm herging. Was sagte man in einer solchen Situation? Irgendwie erschien mir alles falsch.
"Herr, ich.....es tut mir so leid", sagte ich leise. -
Ich wandte mich um und sah eine Gestalt zu Pferd, die mindestens ebenso nass war wie ich selbst und die den Eingang ansteuerte. Ich hob die Hand über die Augen, um besser sehen zu können. Ja, das war Livianus. Ich seufzte. Es ging ihm gut und er hatte keine Dummheit angestellt. Das war schon mal sehr wichtig. Ich trat leicht zur Seite und machte den Eingang zum Haus frei. Dort wartete ich auf Livianus.
-
Stunden später kam ich wieder am Castellum an. Nass wie ein Fisch und durchgefroren wie ein Hund.
"Cicero?" rief ich, sobald die Wachen mich passieren ließen. Ich ging ins Haus und suchte nach ihm oder Livianus. -
Ich sah wieder zu Darius und runzelte diesmal die Stirn. Nach einem forschenden Blick in Richtung Livia zuckte ich mit den Schultern und meinte:
"Na gut. Wer nicht will, der hat schon."
Wenn ich Livia das nächste Mal sah, würde ich sie auf Miriam ansprechen. Konnte es denn sein, dass die zwei ungleichen Frauen sich angefreundet hatten? Das erschien mir irgendwie seltsam. -
Ich sah ihr nach und setzte mich dann auf die Massageliege, um nachzudenken. Einerseits fühlte ich mich wie ein Verräter, wenn ich an Ilaria dachte, andererseits war Ilaria fort und würde wohl niemald wiederkommen. Mein Blick glitt in die Unendlichkeit und ich dachte so lange nach, bis ich es nicht mehr aushielt. Ich stand auf und räumte hier und dort ein paar Sachen zurecht. Dann verließ ich ebenfalls das Balneum.
-
Viele Schritte und unendlich viel mehr Regentropfen später passierte ich wieder das Stadttor. Ich wusste nicht, warum die Wachen mich passieren ließen, ohne mich aufzuhalten, vermutete aber, dass sie von Livianus darüber in Kenntnis gesetzt wurden, dass ich mit der Suche einer Sklavin beauftragt war. Vermutlich behelligten sie mich deswegen nicht. Ich lief also über das Forum und zurück zum Castellum. Langsam fror ich doch wie ein Hund. Zu Pferd musste es noch kälter sein als zu Fuß. Ich fragte mich, ob es im Elysium auch manchmal so kalt wurde, schob den Gedanken aber rasch fort und ging weiter.
Vor bei am Tempel des Mars, an dessen Eingang ich stehen blieb und den wolkenverhangenen Himmel ansah, vor dem der prächtige, weiße Tempel thronte.
"Mars, schenke ihm die Kraft, die er jetzt braucht", bat ich, ein einfacher Sklave, den großen Kriegsgott. Ich verweilte noch einen Moment. Dann ging ich weiter und kam kurz darauf halb erfroren am Castellm an. -
"Uns die Beine vertreten. Und wir haben uns gefragt, ob ihr vielleicht mitkommen wollt."
Uh, Mann, Idiot! Das war so ziemlich das letzte, was ich wollte: mit Miriam spazieren gehen. Ich warf Darius einen kurzen Blick zu und sah dann wieder zu den beiden Frauen. -
Ich schmunzelte und sah zu Livia herunter, die etwas kleiner war als ich. Sie gab mir irgendwie das Gefühl, mehr wert zu sein als ich wohl war. Ich hob die Hand und strich ihre eine Haarsträhne hinters Ohr. Dann küsste ich ihre Nasenspitze.
"In Ordnung. Ich werde hier noch ein bisschen für Ordnung sorgen. Du findest mich irgendwo in der Casa." -
Ich grinste Darius kurz an und flüsterte zurück:
"Du nimmst dir Miriam und ich mir Livia."
Ich dachte kurz an das Abenteuer im Bad, schob die Gedanken dann aber beiseite. Einen Moment später standen wir auch schon vor den beiden. Miriam bedachte ich mit einem griesgrämigen Blick, Livia lächelte ich an.
"Na ihr zwei?" -
Sim-Off: Alles klar
Mein Gesicht verfinsterte sich teilweise. Das kleine Biest war da, aber auch Livia. Naja, wenigstens nicht ganz so schlimm wie befürchtet.
"Dann wollen wir mal hoffen, dass sie nicht beißt" sagte ich leise zu Darius und ging ein paar Schritte in die Richtung der beiden. -
Ich zuckte mit den Schultern und folgte Darius. Da liefen wir zwar Gefahr, Miriam zu begegnen, aber immerhin waren wir zu zweit.
Sim-Off: Ich überlass es dir, ob gleiche oder andere Zeitebene. Fang du an.
-
Sim-Off: Hrhr - tja!
"Hm. Ist mir ehrlich gesagt gleich. Such' dir was aus."
Ich kratzte mich am Hinterkopf und sah mich kurz im Raum um. Definitiv zu wenig Sklavinnen, schoss es mir durch den Kopf. Irgendwas hatte Livia mit mir getan, ohne dass ich es mitbekommen hatte. Hatte ich Geschmack auf mehr? -
Sim-Off: Tz, sowas! Ist editiert.