Beiträge von Caius Octavius Sura

Eine wohl vertraute Stimme ließ mich aus meiner Nachdenklichen Zustand wieder aufschrecken. Ich sah, das einige ihre Helme auf gezogen hatte, aber ansonsten mit ihre Tunika da standen. Bevor Bibulus sie zusammen brüllen konnte, von wegen Zivil und so, hielt ich ihn zurück. Ich blickte in die gerade ausgerichteten Gesichter und sagte knapp. "Steht ausnahmsweise mal bequem."

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Dann blickte ich die Reihen der Miles ab und sah alle Miles. Fast alle kannte ich sie schon bei Namen, zumindest die älteren. Dann holte ich tief Luft und kramte meine rhetorischen Fähigkeiten wieder aus. Viel zu lang ist es her, dass ich sie genutzt hatte.
"Salve, Milites!", begrüßte ich sie erstmal, so dass auch die letzten aus ihrem Halbschlaf aufwachten. "Im Zweifelsfall solltet ihr es schon mitbekommen haben, dass ich gehen werde - heute um genau zu sein. Dies ist quasi meine letzte Ehre. Ich werde nach Norden reisen zu der Prima. Falls ihr euch fragt warum, so kann ich euch sagen, es liegt natürlich nur an euch, weil ihr ein absolut unfähiger Haufen seit." Lange hielt diese Maske leider nicht und ich musste laut los lachen. "Nein, natürlich nicht. Wer das glaubt ist unfähig - im Denken. Nein, ich werde nach Norden reisen. Die Gründe sind verschiedenster Art, aber eins kann ich euch sagen, es liegt nicht an euch, oder an Bibulus." Grinsend blickte ich aus den Augenwinkeln zu ihm. "Was ich euch hier sagen wollte, und das bitte ich euch euern Kameraden weiter zusagen. Ihr seit eine gute Centurie, ihr haltet zusammen, seit tüchtig und verantwortungsvoll. Ihr wisst was ihr zu tun und was zu lassen habt und das solltet ihr auch weiter hin wissen. Ich hoffe und ich weiß, dass ihr meinen Weggang vielleicht nicht so schnell vergessen werdet, aber wer weiß, vielleicht komm ich eines Tages zurück. Aber vorerst könnt ihr glücklich sein, einen Schänder habt ihr schon mal los. Ich weiß noch nicht wer mein Nachfolger in meiner vakanten Stelle wird, aber bis dahin wird euch der Centurio der III. Centurie leiten, falls ihr Fragen oder Probleme habt geht zu ihm. Ich hoffe ich war euch allen ein fähiger Kommandant und nicht nur ein Befehlshaber und Vorgesetzer, sondern auch eine Art von Freund. Und bevor ich euch jetzt abtreten lasse und euch viel Glück auf euern weitern Lebenslauf wünsche, will ich nur noch eins sagen:

Vale!

Ich schluckte nach dieser kleinen Rede und nickte meinen Milites und vor allem Bibulus zu. Dann deutete ich mit meinem Kopf in Richtung Barake. Für meine Reise hatte ich erstmal genug von Milites.

Ich lachte laut auf. "Bei wem hast du die Grundausbildung gemacht? Nepos! Du hattest ja noch gut." Meine Mundwinkel verzogen sich über beide Backen. Bibulus. Wie der Vater so der Sohn, würde ich sagen. Aber immer nur außerhalb der Dienstzeiten, in solchen Fällen ist er ziemlich streng mit sich."
In diesem Moment trat ein neuer Gast ein. Es war der Centurio der II. Centurio, I Cohorte.

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Er war zwar schon ein wenig länger im Dienst aber immer noch sehr diszipliniert und vor allem immer lustig drauf. "Na, hier gehts ja heiter zu.", stellte er fest, verwundert fest. "Ich habe gedacht hier werden Tränen vergossen um sie in den Wein zu träufeln?!"

Ein letztes Mal hatte ich die Rüstung der Cohortes Urbanae an. Ich ließ einen Morgenapell für meine Centurie ausrufen. Noch bevor die Miles ihr essen bekamen. Jedoch, so ließ ich auch verlauten, sollten sie in Zivil antreten, die Rüstung hätte noch Zeit. Ich war schon etwas früher auf den Exerzierplatz und wartete ein noch ein wenig auf meine Kameraden. Nun kamen auch die ersten sonnen strahlen und strahlten über Rom hinweg. Der morgendliche Nebel machte Licht und Schatten so sichtbar, dass man es fast zu ergreifen wagte. Langsam hörte ich wie in der Baracke hinter mir sich Leben erhebte und sich die Meldung durch die schon früher Wachen verbreitete.

Nach dem kurzen Zwischenfall vor der Principa konnte ich nun ungestört in die selbige Laufen. Meine Schritte hallten die Gänge entlang und Fackeln erleuteten abschnittsweise meinen Weg. Eine gespenstische Stille herrschte hier. Um mich zu beruhigen rasselte mein Schlüsselbund an meinem Gürtel, so dass wenigstens etwas ein wenig Lärm machte. Schließlichkam ich an meiner Officiumstür an. Mit leisem Klacken öffnete sie sich. Eine Fackel des Ganges enzündete die Wandfackel. Das leise Kraspeln des Feuers und der Geruch des verbrannten Holzes beruhigten mich. Ich schritt um den Schreibtisch und setzte mich ein letztes mal auf den alten Stuhl. Was gab es hier noch mit zu nehmen? Ich endeckte ein Becher und einen Schluck verdünnten Wein noch in einem Eck, das nicht beleuchtet wurde. Lachend stellte ich es auf den Tisch. Da fiel mir etwas ein: Ich nahm ein Stückpapier, tauchte die Feder in die Tinte und trug sorgfältig auf:

Ich klemmte es beides darunter und schaute mir zufrieden die Szenerie an. Mehr hatte ich hier nicht. Ich hatte sowieso ziemlich wenig gehabt. Eigentlich nur Sachen der Cohorten. Dann stand ich wieder auf, putze den Stuhl, hing die Fackel wieder nach draußen und schloss die Tür. Mit dem Gepäck auf den Rücken ging ich aus der Principa. Vorerst für immer.

Mit dem geschulterten Pack von Kleidung und allem anderen kam ich noch früh morgens in die Principa. Nur die Nachtwache schlich ihre Patrullien. Ihre Schuhe knarzten unter dem Boden. Es war keine besonders dankbare Aufgabe und auch gerne als Strafe eingesetzt. Sie hielten mich an und fragten wer ich sei. Da erkannten sie im Licht der Fackel, dass ein Centurio vor ihnen stand. "Oh, verzeit, Centurio! Es ist nunmal nicht normal, dass so früh sich jemand durch das Lager geht." - "Naja, ihr tut es doch auch?", erwiederte ich lachend. "Ich bin auf dem Weg zur Principa." Dann schlich ich weiter und hoffte, dass ich niemanden weckte.

... im alten Bett. Diese Nacht war unruhig. Die Träume waren wirr. Noch einmal driftete mein Leben bei der CU an mir vorbei. Die Grundausbildung mit Bibulus, die ersten Einsetze als Miles, die Ermittlungen mit Nepos, die Beförderung zum Princeps Prior, die spannenden Verfolgungen, die Leichen, das Blut, Justus, schließlich die Ernennung zum Centurio, mein eigenes Officium, Besprechungen, bis zur heutigen Nacht. Ich schreckte auf. Es war noch dunkel. Noch streifte kein Sonnenlichtrom. Trotzdem stand ich auf. Normalerweise tat ich das nicht, aber dieser Tag war nunmal nicht normal. Die Feier am Vorabend war zum Glück nicht zur Saufparty geworden und mein Kopf war nicht einmal dick. Trotzdem stand ich auf. Ich konnte nichts dagegen tun. Ich hörte mich in mich hinein murmeln: "Jetzt ist genug." Dann führte ich mich zu dem Schrank und öffnete ihn. Meine ganzen Kleider fielen mir entgegen. Es waren nicht besonders viele, eigentlich nur 4, 2 normale Togen und 2 Tuniken. Der Rest war alles Eigentum der Cohorten. Dieses würden sie auch wieder zurück kriegen. Ich nahm eine Toga und breitete sie auf dem Boden aus. Dann rollte ich die andere und die Tuniken in einander und lag sie auf das große weiße Tuch. Auch wenn ich bald neue Togen tragen würde, brauchte ich ja etwas zum tragen. Außerdem bekam ich sie ja erst in Mantua. Dann blickte ich mich um. Was gab es noch mit zunehmen. Da fiel mein Blick auf meinen kleinen Tisch. Auf ihm standen ein Becher sowie eine Büste des Perikles, was ich einst mal auf dem Markt erworben hatte. Seufenz griff ich zu beiden und rollte sie mit ein, damit sie nicht zerbrechen. Dann blickte ich mich weiter um, und mir viel auf, dass ich mich hier noch nicht so wirklich umgeschaut hatte. Aber mehr fand ich nicht, was mir gehört, das meiste war Eigentum der Cohorten. Ich werde ihnen geben, was ihnen gehört.

"Naja, der PU kommt so oder so, aber vielleicht nicht in den Raum. Falls es euch nicht aufgefallen ist, das ist sein Zuhause.", lachte ich den Beiden entgegen, als ich ein wenig Entäuschung bei den Worten PU in den Gesichtern erkannte. "Und Bibulus* - allein der Name, da bin ich mir ziemlich sicher, dass er das sich nicht engegen lässt.", erklärte ich fast ein wenig verteidigend. "Jedoch zu deiner Frage es ist eigentlich schon die Abschiedsfeier, ich werde morgen abreisen, soweit die Planung es vorsieht." Diese Worte vielen mir schon ein wenig schwerer.

*lat.: Säufer, soweit ich weiß

"Vielleicht noch einige eurer Kollegen, Bibulus vielleicht. Dann vielleicht noch ein paar Centurios. Mal schauen, wie sich der Abend entwickelt.", sagte ich gelassen. In solchen Dingen war ich immer sehr spontan. "Und vielleicht schaut auch noch der PU rein, mal sehen. Und danke für die Glückwünsche." War schon ein tolles Gefühl sowas zu sagen.

"Salve Sedulus, salve Minor!", begrüßte ich meine ersten beiden Gäste und Offiziere. "Ja, der Raum ist schon schön. Leider nicht sehr häufig benutzt. Aber ich will keine Hausführung, sondern ein bischen Feiern. Setzt euch und greift zu.", bot ich meinen Gästen an. Excellentes Essen hatten die Sklaven besorgt und auf den Tisch gestellt. Und schonbald waren sie verschwunden und nur ein Rest blieb noch stehen.

"Darf ich fragen wie viel?", fragte ich vorsichtig. Die Togen hatten mir schon einiges an Geld gekostet, aber ein großzüger Sold war doch sein Gold wert.

Zitat

Original von Quintus Germanicus Sedulus
Sedulus klopfte erneut an die Türe, ein wenig fester dies mal.

"Jajajaja... nicht hetzen!", rief ein Sklave der eiligen Schrittes gerannt kam und öffnete. "Tschuldigung, aber ich durfte noch Staubwischen.", erklärte er leicht gereizt. "Darf ich fragen wer ihr seit und wohin ihr wollt?"

Die Sklaven machten sich sofort eifrig an die Arbeit und ich blieb noch eine Weile stehen, damit sie ein wenig unter Druck gerieten. Dann ging ich wieder aus der Casa, ich hatte noch einige Dinge zu erledigen. Hachja, in letzter Zeit war mal wieder die Hölle los.

Nach einiger Zeit kam ich wieder in die Casa. Ich merkte, dass schon gut roch. Die Sklaven waren scheints wieder zurück von ihren Einkäufen. Selbst als ich in den Saal kam war dieser schon fertig und die Getränke und das Essen standen schon auf Tischen. Dass die Octavia so fähige Sklaven hat hatte ich nicht gedacht. Vielleicht sollte ich doch hier noch ein bischen wohnen. Dann ließ ich mich auf einen Stuhl nieder und nippte an dem Wein. Er war gar nicht mal so übel. Zwar nicht die beste Qualität, aber immerhin.

Kurz nachdem ich in das Anwesen gekommen, nicht mal mein Zimmer besucht hatte, stand ich in dem Raum, in dem auch Victor mal gefeiert hatte. Einige der Grilanden waren nicht einmal abgehängt. Nur eine kleine Staubschicht hatte sich überall gebildet. Besonders viel war hier wohl nicht los. Das war mir jedoch egal. Denn jetzt sollte etwas los werden. Ich rief durch die Tür: "Decem Servi! Venite statim!*"
Kurz darauf kamen brav ca. 10 Stück an getrottet. An ihren Blicken bemerkte ich, dass sie mich nicht sofort erkannten. "Salve!", stellte ich mich also vor. "Ich bin Caius Octavius Sura, Sohn des Octavius Nero. Ich diene zur Zeit den Cohortes Urbanae, aber werde bald Rom verlassen. Deshalb werde ich mit einigen meiner Freunde noch einmal feiern. Daher bitte ich euch diesen Raum hier ordentlich zu schmücken und wieder auf Vordermann zu bringen. Du! Du suchst dir noch zwei andere Sklaven und gehst mit ihnen ein bischen was einkaufen. Ich will das noch heute abend feiern, also beeilt euch. Ich komme bald wieder - mit Gästen. Noch Fragen?" Mein Centurio hatte ich also auch nicht bei mir zu hause verloren ein gutes Zeichen.

*Latein: "10 Sklaven! Kommt sofort!"

Schließlich fand ich den passenden Schlüssel - es war natürlich der letzte und trat ein. Ich nickte einem Sklaven zu der mir entgegen kam und er sah mich ein wenig verwundert an worauf ich in einem Wort sagte "Caiusoctaviussura" und er ließ mich weiter gehen.

Gehorsam folgte ich ihm und beute mich über die Tafeln. Es gab einige Vorschläge, von ganz schlicht bis zu extra vagant. Die Schlichten waren mir ein bischen zu schlicht, die anderen ein bischen zu aufgebrezelt. So blieb ich bei einem stehen, welches Vorschlug das Wappen auftragen zu lassen. Ich blickte wieder auf und fragte: "Dies gefällt mir ganz gut. Könnte man auch den Namen mit eingravieren lassen?"

Schon besser gefiel mir der Geschäftsführer mit seine kleinen Verbeugung, die ich mit einem kurzen Kopfnicken erwiederte. "Salve!", begrüßte ich ihn freundlich. "Ja, ich habe einen speziellen Auftrag. Ich würde mir gerne einen Ritterring erstellen lassen. Ist das hier möglich?", fragte ich vorsichtig, denn lieber einmal zu viel als einmal zu wenig gefragt.

Ich war ein bischen erschrocken, als mir jemand nicht gerade den gebührenden Respekt zollte, den ich erwartete hatte. Aber vielleicht war das nunmal der Umgangston. In einem möglischt höflichen Ton erwiederte ich: "Ich würde gerne eine spezielle Bestellung aufgeben, ist eine Geschäftsleiter zu sprechen?"

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Nach meinem Einkleidungseinkauf ging ich gleich weiter. Was bringt die Kleider ohne das Markenzeichen eines Ritters. Den Ritterring. Interesiert blieb ich an einem tylusischen Stand stehen, der Schmuck in aller Form anbot. Ich betrat den Laden, der deutlich leerer war. Es war ja auch klar - die Preise waren nicht gerade alzu billig. Aber Ritter sein war eben nicht billig, zumindest am Anfang. Ich wartete bis jemand kam und mich bediente, während ich mich umschaute und dabei etliche Kostbarkeiten endeckte.

"Lager der Legio I. Frage nach Octavius Sura, dann wird das schon ankommen.", erklärte ich kurz noch die letzten Details. Dann ließ ich ihn noch mal kurz wiederholen und wartete noch ab, ob er noch Fragen hatte bevor ich mich zum Gehen wendete. Und zwar zu dem Schmied der auch irgendwo hier sein sollte. Der Ring sollte auch dort sein. "Ich freue mich auf ein Wiedersehen."

Zitat

Original von Bezalel
"Ich bin leider nicht informiert über die derzeitigen Auftragslage, daher kann ich nicht sagen, wieviel die Schneiderei zu tun haben wird, aber für 400 Sesterzen kann ich versichern, daß ich mein bestes tun werde, daß die Bestellung ganz oben auf die Prioritätsliste gelangt und in spätestens einer Woche fertig ist."
"Also wünschst Du eine weitere Toga? Aus einem besseren Stoff ?"

"Nein, einfach eine Ersatztoga aus dem gleichen Stoff wie die andere. Ergo: 2 Togen je 400, macht 800 und ich lege 50 drauf, wenn ich noch eine Tunika dazu bekomme und sie die Sachen nach Mantua schicken.", meinte ich knallhart. Das die Verkäufer so leicht um den kleinen Finger gewickelt werden konnten fand ich dann doch recht spannend.