Beiträge von Marcus Petronius Crispus

    Zitat

    Original von Titus Petronius Marcellus
    Wieder einmal trafen sich Marcellus und sein Oheim im Garten um die Ruhe zu genießen und gemeinsame Informationen auszutauschen. Marcellus drängte es seinem Oheim von seiner großen Lieben zu berichten und ihm sein Glück preis zugeben.
    "Onkel ich habe ein Mädchen kennen gelernt, sie ist wunderschön und ich bin sehr verliebt in sie. So wie ich sie liebe so liebt sie mich auch. Sie ist fleißig, lieb und ein herzensguter Mensch."
    Amor schüttelte nach diesen Worten nur den Kopf, dieser dumme kleine Junge konnte nicht den Mund halten und musste diese Beziehung ausplaudern. Traurig schüttelte er nur noch den Kopf bevor er verschwand. So nahm das Unheil ab jetzt seinen Gang. Wer A sagt wird dann auch B sagen müssen. Wir werden es sehen.


    Wie üblich nach dem Abendessen hatte Crispus auf der Steinbank im Atrium Platz genommen, als Marcellus sich zu ihm setzte. Oft beredeten sie hier noch dies und das von der Arbeit, aber auch die gemeinsamen Pläne zu besprechen. Was der junge Petronier heute allerdings zu verkünden hatte, traf den Alten ein bisschen unvorbereitet. Ein Mädchen? Bisher hatte Crispus geglaubt, sein Neffe wäre Hals über Kopf in die Arbeit verliebt, die er ihm aufhalste. Wo hatte er da nur kennen gelernt?


    "Ein Mädchen? Was für ein Mädchen?"


    fragte er deshalb ein bisschen irritiert.

    Zuerst nahm Crispus den Wein, der wie gewohnt in einer Patera präsentiert gereicht wurde. Die Schale wurde der Statue angeboten, dann goss der Duumvir die Flüssigkeit einfach auf den Boden. Danach nahm er von Curio die Münzen entgegen - sie waren extra für diesen Anlass geprägt worden und zeigten auf der Rückseite den Kopf des göttlichen Drusus. Nur kurz betrachtete der Alte die Schmuckstücke, dann legte er sie auch auf den Altar.


    Da dies hier eine Supplicatio war, wandte er sich diesmal nicht einfach nach rechts und kehrte auf seinen Platz zurück - immerhin kam diese Opferform von einer uralten Bittprozession, wo man seinen römischen Stolz auch einmal ablegte. Und so neigten den Alte und sein Amtskollege ihre lorbeerbekränzten Häupter und drehten sich dann erst wieder zur Tribüne zurück.


    Auf dem Fuße folgten die Gesandten von Lugdunum, die traditionell den zweiten Platz inne hatten. Aber auch das war erst der Anfang - es würden noch achtundfünfzig weitere Kleinopfer folgen...

    Scheinbar ließ Marcus Vidibus sich nicht stören, dass der erste Gladiator tot war - woraus Crispus schloss, dass es wohl irgendwie einkalkuliert war. So konnte er sich doch wieder etwas entspannter auf den nächsten Kampf konzentrieren. Dieser war deutlich spannender als der vorherige - klassische Paarung, klassische Manöver, klassische Wendung! Und wieder einmal zeigte sich, dass der römische Legionär ein perfekter Kompromiss aus Panzerung und Beweglichkeit war. Zwar mochte sein Gesicht nicht wie beim Secutor geschützt sein, dafür konnte er seinen Feind leichter im Blick behalten. Aber naja, man konnte beide Kampftaktiken sowieso nicht richtig vergleichen...


    Als der Kampf schließlich zu einem Ende kam, entschied der alte Petronier nicht nur wegen der Vereinbarung, sondern auch weil der Kampf tatsächlich gut gewesen war:
    :dafuer:
    Der arme Secutor sollte leben!

    "Naja, die großen Feste haben wir auch im offiziellen Kalender - also Samhain und so weiter."


    erklärte Crispus stolz - immerhin war er inzwischen auch zu der Einsicht gelangt, dass man die verschiedenen Bevölkerungsgruppen einen musste! Und nur weil man Mars huldigte, musste man deshalb ja nicht Leucetius vernachlässigen!


    "Die lokalen Priester sind aber bisher nicht staatlich angestellt - also es gibt nur uns Pontifices."


    musste er dann aber schon einräumen.

    | Morag


    "Du kannst auch dazustoßen - Quintilius hat bestimmt nichts dagegen. Und wenn du noch ein bisschen Hunger hast, is' bestimmt noch was da."


    bemerkte Morag und machte sich auch schon daran, den Esel ins Haus zu ziehen.





    SKLAVE - MARCUS PETRONIUS CRISPUS

    Crispus setzte sich auf den Scherenstuhl hinter dem Schreibtisch und deutete Verus an, dass er einen der Gästestühle besetzen konnte. Einen Diener, der etwas zu Trinken brachte, hatte er hier zwar nicht - aber das würde wohl auch so gehen...


    "Dem Kultleben geht's soweit gut. Wir haben ein paar fleißige Discipuli und - naja, wie du schon gehört hast, sind die Reihen der Pontifices auch wieder aufgefüllt worden. In letzter Zeit war wieder Hochbetrieb wegen dem Drususfest, sonst haben wir jetzt auch einen offiziellen Festkalender."


    berichtete er dann erst einmal.

    | Morag


    Der Sklave zog die Tür ganz auf und nahm Haakon das Seil mit dem Esel daran ab.


    "Du kennst mich ja!"


    bemerkte er dazu und grinste. Erst dann ging er auf die nächste Frage ein.


    "Ja, der Alte ist grade zu Abend. Hat sich Quintilius, seinen alten Kameraden eingeladen..."


    Mit Quintilius hatte Crispus schon früher regen Kontakt gehabt, sodass Haakon den Veteranen bestimmt kannte. Im Grunde war er also im Kreise seiner Familie...





    SKLAVE - MARCUS PETRONIUS CRISPUS

    Crispus schob sich hinter Marsus auch in den Raum - immerhin war er der Hausherr und ziemlich neugierig, wie das neueste Familienmitglied wohl aussehen würde! Allerdings hielt er sich vorerst im Hintergrund und beobachtete die Szenerie, bis Octavena und ihr Mann sich das kleine Ding ausgiebig angesehen hatten.


    Für den Alten war das natürlich nicht die erste Geburt, die er verfolgte - allerdings lag die erste und letzte schon fast zwanzig Jahre zurück und er hatte ganz vergessen, wie hässlich Neugeborene waren! Dieser schimmelartige Belag auf der Haut, die Zerknautschtheit, die ein Mensch erst wieder auf der Totenbahre hatte - alles in allem wirklich nicht unbedingt das Schönste! Das Mädchen brauchte ein Bad und viele Jahre, bis sie zur vollen Schönheit herangereift sein würde!


    Aber für Eltern war das alles natürlich anders und selbst das kalte Herz eines Primipilaris ließ sich vom Quäken eines Babys anrühren, sodass er auch milde lächelte und seine unfreundlichen Gedanken für sich behielt.


    "Habt ihr denn schon einen Namen?"


    fragte er dann doch in die traute Zweisamkeit des Paares.

    Endlich betraten die Kontrahenten die Arena - es waren klassische Paarungen, wie Marcus Vidibus angekündigt hatte. Aber allzu alt sahen die Burschen gar nicht aus, die da als erste den Sand betraten. Der erste Kampf versprach entsprechend auch wenig spannend zu werden - der Thraex Flamma zeigte sich klar überlegen, obwohl seine Wendungen gegen eine richtige Schlachtreihe wohl nie funktioniert hätten. Vor allem hätte ein Legionär aber niemals seinen Fehler gemacht und dem auf dem Boden Liegenden eine ewige Wartezeit eingeräumt - Gnade war ein Luxus, den ein Soldat sich niemals leisten sollte!


    Die Wendung, die daraus folgte, überraschte den Alten aber genauso wie alle anderen - und zwar in zweierlei Hinsicht: Zum einen hatte er nicht erwartet, dass der scheinbar entkräftete Murmillo sich noch einmal aufrappeln würde. Zum andern hatte er aber noch irgendwo im Ohr, dass Marcus Vidibus es zur Bedingung gemacht hatte, dass die Kämpfer nicht sterben mussten! Lief hier etwa nicht alles nach Plan? Würden hier nochmal Zusatzkosten auf ihn als Spielegeber zukommen?


    Suchend blickte er sich nach dem vielschrötigen Spielveranstalter um - wie reagierte der Alte wohl auf den Tod des ersten Kämpfers?

    Nachdem der Flamen den zweiten Teil des Opfers offiziell eröffnet hatte, erhoben sich Crispus und sein Amtskollege gemeinsam, um über den nächsten Ausgang in die Katakomben des Theaters zu verschwinden. Ihnen folgten zahlreiche weitere Togaträger aus den Rängen - denn nach Mogontiacum waren natürlich auch die übrigen 60 gallischen Civitates an der Reihe, um ihre individuellen Opfer darzubringen!


    Dort unten warteten bereits einige bekannte Gesichter, die eben schon dem Iulier assistiert hatten. Ganz vorn stand auch der Discipulus, den Crispus nun schön bei mehreren Gelegenheiten gesehen hatte - gehörte er nicht zum Apollo-Tempel? Naja, für dieses Großereignis hatte man sowieso den gesamten Cultus Deorum zusammengetrommelt...


    Kaum hatte der Alte noch einmal den Sitz seines Lorbeerkranzes kontrolliert, als auch schon das Zeichen kam - und wieder traten sie wieder durch das Tor, durch das später die Gladiatoren hereinmarschieren würden, in die "Arena" ein und erklommen die Scena, wo die drei Götterstatuen bereits auf ihre weiteren Opfergaben warteten. Links stand der greise Flamen, gestützt auf zwei Priester, rechts die Musiker, die mit ihrem Flötenspiel das Opfer untermalten.


    Doch der Petronier fixierte nur die mittlere der Götterstatuen, von der ihn der etwas abwesend wirkende Blick des jugendlichen Drusus traf. Die Aufmachung war klar die eines Soldaten - wenn auch eines Offiziers. Crispus hatte nie einen solchen Panzer getragen, sondern stets die einfache Lorica Segmentata. Lucius würde vielleicht eines Tages ein Feldherr werden, oder sein Enkel - zu den Göttern würden die Petronier aber ganz sicher niemals aufsteigen. Crispus' Unsterblichkeit, die Erinnerung an seine Kämpfe und Siege würde vielleicht eine oder zwei Generationen halten - am Ende würde man nur noch wissen, dass er der Primipilaris war, der seinen Sohn in den Ritterstand bugsiert hatte...


    Sein Souffleur (Livianus Pythermon in diesem Falle) begann aber bereits, ihm den Gebetstext einzusagen, den er natürlich reflexartig nachsprach:


    "O Manen des ewig siegreichen Nero Claudius Drusus Germanicus,
    des Lieblings der Götter,
    des Bruders des göttlichen Tiberius, Vaters des göttlichen Claudius,
    des Begründers und Schirmers der Civitas Mogontiacum!


    Durch seine Macht hat er unser Land dem grausamen Barbaren entrissen und die Civitas Mogontiacum an diesem Orte begründet, geschirmt durch seine Legionen.
    An der Spitze seines Heeres hat er die kühnen Sugambrer und Chatten, gar die aufmüpfigen Cherusker bezwungen und den Frieden und Wohlstand des Reiches bis an diesen Ort getragen.


    Seit jenem Tag, an dem sein Leichnam die Grenzen unserer Civitas überschritt, beklagen wir seinen Tod und blicken dankbar auf sein Leben, indem wir Euch gute Gaben darbringen.


    Nehmt an diese kupfernen Münzen und diesen Wein als unsere demütige Gabe und versöhnt Euch mit uns Lebenden, aufdass Ihr Gallia und unserer Civitas jenen Schutz gebet, den Drusus Germanicus zu Lebzeiten stets gewährte! Möge unser Dank aufsteigen mit dem Rauch dieses Altares, aufdass sich unsere ganze Civitas mit Euch verbinde."


    Dann drehte er sich zur Seite, wo hoffentlich die Ministri die Gaben bereit hielten.

    Es war allerdings eine Ewigkeit her - was man schon daran erkannte, dass Verus offensichtlich eine Tochter hatte, von der der Alte noch gar nichts wusste. Und wenn sie eine "junge Frau" war, dann war sie sicherlich kein Kleinkind mehr!


    "Soso - dann komm' mal mit!"


    Natürlich vertraute er seinem Scriba Personalis voll und ganz - aber wenn ein Bittsteller schon explizit unter vier Augen reden wollte, dann konnte er das ja auch schlecht ausschlagen...


    "Weitermachen!"


    befahr er dann noch kurz den Anwesenden, während er sich mit dem Ex-Pontifex davon machte...

    | Morag


    Wie gewohnt öffnete Morag, der wie gewohnt auch etwas müde und lustlos wirkte. Trotzdem hellte sich sein Gesicht ein wenig auf, als er den Klienten seines Herrn sah.


    "Haakon - du bist wieder da? Soll ich dein Vieh in den Stall bringen?"





    SKLAVE - MARCUS PETRONIUS CRISPUS

    Crispus warf einen Blick auf das Schreiben, das gemäß seinen Wünschen verändert worden war.


    "Wunderbar - so kann das Ding zum Cursus Publicus!"


    erklärte er dann und nickte zufrieden.


    "Und wegen dem Bürgerrecht - da trag' ich dich einfach in die Liste ein! Hast du übrigens schon einen Entwurf für den Aushang, der alle Einwohner dazu aufruft das Bürgerrecht zu beantragen? Bei den nächsten Wahlen sind nur noch Municipes wahlberechtigt - das sollte vielleicht mit drauf stehen..."

    Als Spielgeber hatte Crispus für den Nachmittag des Drususfestes den Ehrenplatz in der ersten Reihe eingenommen, von wo aus er das Spektakel gut überblicken konnte. Im Vorfeld hatte er mehrere Male gewarnt, das ganze nicht zu groß werden zu lassen - nun war es aber doch anders gekommen. Aber selbst wenn Marcellus mehrfach beteuerte, dass die Spiele nicht allzu teuer kommen würden, so konnte der Alte doch nicht umhin, sich bei jedem Programmpunkt erneut zu fragen, wie teuer dies oder das gewesen war.


    Da das Geld aber sowieso schon ausgegeben war, konnte er sich zumindest als spendabler Mäzen präsentieren, was er auch voll auskostete: Als sein Name genannt wurde, erhob er sich und drehte sich zur Menge, damit jeder sein Gesicht sehen konnte. Mit einem Lächeln auf den Lippen hob er die Hand zum Gruß an die Massen, drehte sich kurz in alle Richtungen und nahm wieder Platz.


    Als dann dieser ominöse Marcus Vidibus vortrat und die Spiele ankündigte, war er schon wieder auf seinem Platz und lauschte interessiert. Der alte Haudegen trug ganz schön dick auf - "die gewaltigsten Spiele", "die berühmtesten Gladiatoren", "nie erlebte Kämpfe"! Wenn er sich die Kosten dieses Spektakels ansah, waren diese Superlative aber wohl wirklich angebracht, denn ein Nashorn hierher zu schiffen... - Crispus wollte gar nicht daran denken, wie teuer all das noch werden würde!


    Trotzdem stand er natürlich noch einmal auf, als die Menge ihm zujubelte, grüßte in die Menge und setzte sich wieder. Dann waren die Zwerge an der Reihe. Bei der Nennung der Legio X musste der Alte an einen Kameraden von damals denken, der von der X Fretensis nach Colonia gewechselt war... ein braungebrannter Typ, auf den alle Frauen gestanden hatten - als Optio aber ein Arschloch sondersgleichen! Die Fretensis hier war dagegen sehr viel unterhaltsamer - die Kerlchen hatten ein paar Kunststückchen auf Lager, die den Kampf mehr zu einer Farce werden ließen. Wenn er daran dachte, wie er damals in Wigands Dorf gegen Germanen gekämpft hatte, verging ihm dagegen das Lachen. Krieg war ruhmreich und ehrenvoll, wie man immer sagte - aber am Ende gingen doch immer wieder gute Jungs dabei drauf, die es am allerwenigsten verdient hatten...


    So schweifte der Alte in alte Legionärszeiten ab, während die Zwerge hüpften und tobten und erwachte erst wieder, als die Venationes begannen. Obwohl er den Spielplan natürlich im Vorfeld gesehen hatte, staunte er nicht schlecht, als die Tiere tatsächlich die Arena betraten: Leoparden und Geparden, einen Tiger oder ähnliches hatte er ebenfalls noch nie gesehen - wie hatte Vidibus diese Viecher nur die ganzen Meilen hierher gekarrt? Am Ende würde irgendjemand die Transporte bezahlen müssen... - und das war der Petronier selbst! Dann konnte er sich zumindest auch ansehen, wie sie kämpften und starben! Und sie kämpften gut... fast zu gut, wenn er bedachte, dass auch die zermalmten Kämpfer und Zwerge in Rechnung gestellt werden würden! So zog es sich gefühlt ewig hin, während Crispus mit jedem gefallenen Kämpfer mehr bereute, diesen etwas größenwahnsinnigen Manager engagiert zu haben! Auerochsen, Wölfe und vielleicht auch Bären bekam man hier in Mogontiacum noch verhältnismäßig günstig - ein Gepard aus... woher kam der eigentlich? Naja, ein Gepard würde dagegen ein Vermögen kosten. Doch glücklicherweise nahm auch dieses Gemetzel irgendwann sein Ende - zumindest hatten einige der Kämpfer eine gute Show geboten!


    Dann war es endlich Zeit für die Gladiatoren und Crispus war mehr als gespannt. Als ehemaliger Kämpfer beachtete er den Kampf Mann gegen Mann natürlich mit besonderem Interesse - und Vidibus hatte hier die größten alten Recken Roms versprochen! Die mussten schon etwas drauf haben, um ihn zu beeindrucken!

    Noch gut konnte Crispus sich an den Schrecken der Geburt erinnern - ihm war es damals nicht anders gegangen als Marsus, der ihn ständig mit ängstlichen Fragen traktierte, dass der alte Petronier sich kurz fragte, ob Callistus' Geburt eigentlich schon länger zurück lag als die von Lucius. Glücklicherweise redete der Duccier dazwischen aber auch immer wieder mal auf Morag ein, sodass Crispus die Möglichkeit hatte, allein still vor sich hinzufiebern - immerhin war Octavena nicht nur Marsus' Frau, sondern auch seine Nichte! Und unter seinem Dach sollte keine Petronierin im Kindbett verbluten!


    Als es dann endlich so weit war und man das Kind schreien hörte, fiel der Alte seinem "Schwiegersohn" in die Arme.


    "Es wird alles gut!"


    versuchte er ihn in seiner Anspannung ein wenig zu beruhigen. Und als dann die Alpina strahlend die Tür öffnete war klar, dass alles hervorragend gelaufen sein musste.


    "Herzlichen Glückwunsch!"


    gratulierte er zuerst Marsus, obwohl er kurz stutzte - natürlich war eine Tochter schön, aber ein Sohn war doch etwas mehr wert! Andererseits hatten die Duccier ja beileibe genügend Söhne und auch Marsus schon einen Stammhalter...

    Natürlich verfolgte auch Crispus interessiert das Opfer des Flamen, den er noch vom letzten Jahr persönlich kannte. Allerdings hatte der gute Mann sich weitaus schlechter gehalten als der Petronier selbst, wie es schien - vielleicht würde nächstes Jahr schon ein neuer Hohepriester der gallischen Stämme in die Stadt kommen! Für dieses Jahr schien der Iulier aber noch fit genug, denn soweit Crispus das von seinem Ehrenplatz aus beurteilen konnte, vollführte er das Opfer korrekt.


    Vielmehr achtete er aber sowieso auf die Opferhelfer, die alle aus dem örtlichen Cultus Deorum stammten und ihm als Pontifex natürlich bestens bekannt waren. Auch sie schienen gut vorbereitet und hatten nicht nur alles hervorragend geschmückt, sondern auch jeden Handgriff geprobt. Er würde mit den anderen beiden Pontifices sprechen müssen - vielleicht war der eine oder andere Discipulus bald zum Aedituus zu befördern!

    Sim-Off:

    Mein Opfer folgt ;)

    Zitat

    Original von Titus Petronius Marcellus


    Crispus kam wieder einmal vorbei, um nach seinen Scribae zu sehen. Als er bei Marcellus vorbeikam, entdeckte er, dass sein Neffe bereits das Schreiben an den Kaiser - bzw. die Rechtsabteilung - aufgesetzt hatte. Ungefragt nahm er den Brief und überflog ihn.


    Entwurf


    An den Imperator
    APPIUS CORNELIUS PALMA AUGUSTUS



    Großer und mächtiger Augustus,


    in einer rechtlichen [FONT=cataneo bt, amaze]gerichtlichen[/FONT] Angel[FONT=cataneo bt, amaze]e[/FONT]genheit besteht Unklarheit hinsichtlich der rechtlichen Grundlagen. In einem Verfahren zwischen einem Peregrini[FONT=cataneo bt, amaze]us[/FONT] und einem römischen Bürger verweist dieser darauf, dass für ihn der § 1 Codex Iuridicialis gilt und nicht der XVI. De Iuris Dictione Municipale [FONT=cataneo bt, amaze]der Lex Municipalis Mogontiaci[/FONT]. Somit weist der Bürger daraufhin, dass das Verfahren in Rom abgehalten werden muss.
    Anbei sind die entsprechenden Streitpunkte aufgelistet:
    Codex Iuridicialis
    Pars Prima - Strafprozessordnung
    Subpars Prima - Instanzen


    § 1 Gerichtsstand und Geltung
    (1) Der Gerichtsstand für alle Instanzen ist Roma, Provincia Italia.
    (2) Der Codex Iuridicialis gilt für alle Taten, die von Römern im Inland oder Ausland begangen werden. Ebenso für einen Rechtstreit zwischen Römern und Peregrini und Peregrini untereinander, so dies auf Römischem Territorium stattfand.


    XVI. De Iuris Dictione Municipale


    Die Duumviri iure dicundo haben das Recht und die Macht nach den Rechtssätzen des Legatus Augusti pro Praetore Germaniae Superioris oder der Leges des römischen Volkes Recht zu sprechen. Sie können Gerichte einsetzen und Urteile fällen, wie es nach diesen Bestimmungen gestattet ist.


    Erhabenener Augustus, als Duumvir der Stadt Mogontiacum bitte ich Dich um eine [FONT=cataneo bt, amaze]grundsätzliche[/FONT] Entscheidung hinsichtlich der rechtlichen Handhabe für diesen Fall[FONT=cataneo bt, amaze] der Jurisdiktionsrechte der Gerichte in den Civitates und den Provinzen[/FONT].


    Dein ergebener
    Marcus Petronius Crispus
    Duumvir Mogontiacum


    "Hier noch ein paar Korrekturen."


    meinte Crispus nur kurz und gab seinem Neffen den Entwurf zurück.


    "Oder war der noch gar nicht fertig? Naja, besser zu früh als zu spät - bring mir aber am besten in Zukunft die fertigen Entwürfe gleich ins Officium 'rüber!"


    Man konnte ja nicht immer damit rechnen, dass der Alte alles zufällig auf den Schreibpulten seiner Scribae fand!