Beiträge von Marcus Petronius Crispus

    "Wie meinst du das?"


    fragte Crispus ein wenig verwirrt, als Marcellus so plötzlich mit seinen Bedenken herausplatzte. Natürlich hatte er sich während der Spiele auch schon gewundert, da nicht alles so verlaufen hatte, wie es geplant gewesen war - allerdings hatte das nichts mit dem Geld zu tun gehabt...


    "Ist Vidibus mit dem ganzen Geld abgehaun?"


    Das wollte der Alte lieber nicht hoffen - das war eine ganze Stange Geld gewesen! Und Recht hin oder her - natürlich würde so etwas auf ihn zurückfallen!

    "Naja..."


    druckste der Alte ein bisschen herum - so plump ablehnend wollte er natürlich auch wieder nicht sein. Andererseits konnte er mit seiner Meinung aber auch nicht hinter dem Berg halten:


    "Den Namen gab es doch in unseren beiden Familien noch nie, oder? Wollt ihr nicht lieber 'was - äh - Traditionelleres? Zum Beispiel Octavena oder Petroniana oder - äh - wie hieß deine Mutter noch gleich?"


    Crispa konnte er jetzt natürlich nicht vorschlagen - obwohl ihm dieser Name natürlich auch gut gefallen hätte :D

    Irritiert stellte Crispus fest, wie schon wieder ein Gladiator das Zeitliche segnete. So langsam kamen sie zu den bekannteren Größen der Arena - aber irgendwie war das so gar nicht das, was er mit Vidibus und Marcellus abgesprochen hatte! Aber was wollte er machen? Letztlich blieb ihm nichts, als dem Sterbenden Applaus zu klatschen und anzunehmen, dass all das damit zusammen hing, dass diese "alten Recken" eben doch nicht mehr so viel auf dem Kasten hatten wie damals, als sie Helden in Rom gewesen waren...

    Freya war wohl Minerva, Jörd war Gaia, Tyr war Mars und Odin Iuppiter - das hatte Crispus aus dem FF drauf. Was es aber jeweils für besondere Riten gab, wenn man sie unter ihrem germanischen "Decknamen" ansprach, wusste er nicht. Aber egal - Verus würde das sicherlich vorbereiten und Menschenopfer würden es schon keine werden. Also nickte er.


    "Ja, kann ich machen."


    Octavena würde sich sicherlich auch freuen, wenn er auf diese Weise seine Verbundenheit zu ihrer Familie bekräftigte!

    Zitat

    Original von Susina Alpina
    Alpina fand, dass es an der Zeit war, die frisch gebackenen Eltern stören zu dürfen, um ihre Arbeit fortzusetzen. Sie klopfte energisch an die Tür und als ihr geöffnet wurde, schickte sie die Männer freundlich aber nachdrücklich aus dem Zimmer.
    "Entschuldigt bitte, aber Octavena braucht jetzt Ruhe. Außerdem sind noch nicht alle Vorkehrungen getroffen. Wenn ihr uns also bitte noch einmal alleine lassen würdet..."


    Diese Doppelnamen irritierten Crispus immer ein bisschen, aber das war eben so Tradition bei den Ducciern - und Traditionen waren immerhin dazu da, dass man sie einhielt. Aber ob sie nun Ildrun oder Boudicca oder sonstwie hieß, war ihm sowieso egal - er würde sie immer Petronia rufen!


    So bereitete ihm der Cognomen auch viel mehr Gedanken: Camelia... das klang ja fast wie Camelus, das Kamel - vielleicht nicht der beste Name für ein Mädchen, obwohl die ja auch eines Tages Höcker bekamen... Aber im Grunde ging auch das ihn wenig an und wie Marsus gesagt hatte, waren ja noch ein paar Tage Zeit, darüber nachzudenken. Er hätte sich jedenfalls etwas... naja, Traditionelleres gewünscht: Petroniana, Octavena, Crispa... einen schönen petronischen Namen eben!


    Bevor ihm aber doch noch irgendetwas herausrutschte, schob die Amme sie aber auch schon wieder aus dem Raum. Als sie dann wieder draußen standen, fragte der Alte seinen "Schwiegersohn" aber doch vorsichtig:


    "Camelia - findest du den Namen wirklich gut?"

    Berittene! Crispus hatte immer ein gewisses Misstrauen gegen Pferde gehabt, hatte sie immer nur als Nutztier betrachtet, um von A nach B zu kommen. Auch Asulf in seinem Stall sah ihn nur dann, wenn der Alte die Stadt verließ, um etwa im Steinbruch nach dem Rechten zu sehen. Trotzdem hatten die Equites bei der Legion ihn natürlich beeindruckt - vor allem, wenn sie ihre Parademasken trugen und dann wirkten wie silberne und goldene Götter, mit bunt dekorierten Lanzen und Schilden. Da musste selbst einem eingefleischten Infanteristen das Herz aufgehen...


    Im Grunde erwartete der Duumvir etwas ähnliches wie bei den Militärparaden, wo die Equites auch oft Manöver aufführten - doch kam es irgendwie doch anders: Zum einen stellte er etwas irritiert fest, dass die beiden Recken in der Arena ihn völlig ignorierten und gleich zum Gefecht übergingen. Und dann machten sie ein Manöver, das den Alten tatsächlich ins Staunen brachte: In vollem Galopp preschten sie aufeinander los, legten die Lanzen an und schienen sich gegenseitig von ihrem Reittier stoßen zu wollen. Aber Crispus wollte sich gar nicht ausmalen, was dann geschehen wäre, denn ohne Steigbügel, die erst Jahrhunderte später bekannt werden sollten, hatte ein Reiter bei diesem Tempo keine Chance, beim Aufprall im Sattel zu bleiben. Entsprechend nahm Crispus an, dass es sich hier um eine besondere Showeinlage handelte - die dann aber doch etwas unvermittelt endete, als eines der Pferde seinen Reiter abwarf.


    Nun war Nahkampf angesagt und diesmal schien der gestürzte Maxebus - oder war es Maxamus? Die Namen waren so ähnlich... - den Vorteil auf seiner Seite zu haben. Fast fiel er zu Boden - wo hatte der Kerl nur seine Deckung? Fast fühlte der Alte sich an seine Zeit als Ausbilder bei der Legion zurückerinnert, wo er so einer lahmen Vorstellung sicherlich ein Ende bereitet hätte, indem er dem Rekruten seinen Vitis in die Magengrube gerammt hätte...

    Zumindest war der Schwächeanfall so schnell vorbei, wie er begonnen hatte. Es wirkte fast ein bisschen, als hätte Marcellus auf einmal Vernunft angenommen - da hatte die Standpauke ja wieder einmal etwas bewirkt!


    "Kein Problem, Marcellus - das kommt den besten Männern vor!"


    Der Alte musste nur an seine Heila zurückdenken, um wieder verträumte Augen zu bekommen. Wahrscheinlich hatte ihr Tod ihm das Herz gebrochen...

    "Wunderbar!"


    bestätigte Crispus die Pläne bezüglich der Pontifex-Stelle. Dann kam aber auch gleich das nächste Anliegen des Ducciers - er war scheinbar mit einigen Plänen in die Stadt zurückgekehrt!


    "Ich soll den germanischen Göttern opfern? Das heißt - äh - welche Götter genau meinst du denn?"


    Inzwischen war der alte Petronier zwar den germanischen Göttern nicht mehr so abgeneigt wie früher, allerdings hatte er sich trotzdem noch nie darin versucht, ihnen ein Opfer darzubringen oder ähnliches. Er glaubte ja sowieso, dass sie die gleichen Götter wie sein waren - nur unter anderen Namen und in einigen Feinheiten auch mit der ein oder anderen erweiterten Zuständigkeit...

    "Naja, offiziell - aber man darf ja schon vorher nachdenken..."


    meinte Crispus und grinste schief. Er hatte seinen Lucius damals gleich nach der Geburt benannt - nach dem alten Divus Iulianus. Aber andererseits war es natürlich auch nicht dumm, ein wenig zu warten, denn viele Kinder überlebten die ersten acht Tage gar nicht, sodass man dann wohl auch weniger Schmerz verspürte...


    Aber dann sah er auch interessiert zu Octavena, die hier trotz ihrer sichtbaren Erschöpfung scheinbar ein bisschen das Heft führte.

    "Was du nicht sagst."


    kommentierte Crispus etwas spöttisch, während Quntilius etwas verwirrt dreinblickte.


    "Ich dachte, wir sin' in Germania!?"


    Aber dann lenkte Haakon die Aufmerksamkeit auch schon auf seine Mitbringsel, die der alte Petronier und sein Gast interessiert inspizierten. Natürlich hatten beide nicht allzu viel Ahnung von Pelz, aber einen Fuchs erkannten sie natürlich schon noch...


    "Selbst gejagt?"


    fragte Quintilius respektvoll, doch der Alte vermutete eher, dass die Felle von den "alten Bekanntschaften" stammten.


    "Vielen Dank auf jeden Fall, Haakon. Man könnte fast meinen, ich wäre dein Klient und nicht umgekehrt, so großzügig wie du mich beschenkst."


    Das war natürlich ein Scherz, denn kleine Aufmerksamkeiten zählten auch zur Klientenpflicht - sofern man es sich leisten konnte...

    Mit ziemlichem Staunen beobachtete Crispus, wie sein Neffe die Flinte ins Korn warf. Ein kämpferischer Typ war er gerade nicht, wie es schien - kein Widerwort, keine Rückfrage. Stattdessen sackte er zusammen wie ein nasser Sack und begann zu heulen. Das war nicht gerade eine Situation, mit der der Alte gut umgehen konnte - sie machte ihn eher verlegen. Aber bevor er sich dazu herabließ, den Jungen zu streicheln oder zu trösten, erinnerte er sich doch daran, dass er ein Centurio war und es immer als seine Aufgabe betrachtet hatte, aus Memmen Männer zu machen:


    "Jetzt reiß' dich 'mal zusammen, junger Mann! Ein echter Römer heult nicht herum - und schon gar nicht vor anderen - was sollen denn die anderen denken, wenn sie dich hier so sehen? Die denken noch, du bist ein Kastrat, wenn du hier so weibisch herumtust!"

    Der Alte sah seinen Neffen entgeistert an - der Bursche war wirklich ein bisschen durchgeknallt, wie es schien!


    "Das is' alles schön und gut - du darfst auch mit ihr reden oder sonstwas, wenn's dir Spaß macht. Aber sie ist und bleibt eine Peregrina ohne Geld und Einfluss - wenn du es zum Eques bringen willst, dann wird sie dir nur ein Klotz am Bein sein! Und jetzt is' sie lieb und nett - aber diese Schmetterlinge im Bauch vergehen, mach' dir keine Sorgen. Und dann wirst du dich an das Sprichwort erinnern: "Schönheit vergeht - Iugerum besteht"!"


    erklärte er daher etwas ausführlicher, um dann ein klares "Basta" zu setzen:


    "Ich rate dir also davon ab - nein, ich werde es nicht zulassen. Um deiner Mutter Willen."


    Natürlich war Marcellus' Mutter auch nicht gerade mit einem Patrizier verheiratet gewesen - aber immerhin war das wie bei Crispus auch eine ganz andere Zeit gewesen. Unter den momentanen Verhältnissen war es jedenfalls keine Frage, dass ein Petronius mindestens eine gut situierte Bürgerin heiratete!

    EDICTUM DUUMVIRORUM


    Einschreibung in die Bürgerlisten


    Den Bestimmungen der Lex Municipalis Cornelii Mogontiacensis entsprechend sind alle rechtschaffenen Bewohner des Municipium aufgerufen, sich in die Bürgerlisten eintragen zu lassen. Dabei sind die Bestimmungen des Decretum Decurionum de Civitate von ANTE DIEM X KAL SEP DCCCLXIV A.U.C. (23.8.2014/111 n.Chr.) zu beachten:


    I. Die Einschreibung in die Bürgerliste erfolgt öffentlich in Anwesenheit mindestens eines der Duumviri. Für diese Einschreibung ist eine Gebühr von 50 Sesterzen zu entrichten und ein Eid auf Apollo Grannus Mogon, den Genius Augusti und alle Divi Augusti sowie die kapitolinische Trias zu schwören, dass der Neubürger der Lex Municipalis, allen Decreta Decurionum und den Anordnungen der Magistrate Folge leistet.
    II. Das Munizipalbürgerrecht darf erst nach einer Wohnzeit von einem Jahr in der Civitas Mogontiacum beantraget werden. Während dieser Wohnzeit können bei den Duumviri Einwände gegen den Erwerb des Bürgerrechts erhoben werden.
    III. Das Munizipalbürgerrecht wird ohne Entrichtung einer Gebühr vererbt, sofern die Mutter der Person das Munizipalbürgerrecht inne hat. Außerhalb des Stadtgebiets der Civitas Mogontiacum Geborene haben ihren Anspruch auf das Munizipalbürgerrecht persönlich in Mogontiacum geltend zu machen, ehe es wirksam wird.
    IV. In Mogontiacum stationierte Soldaten sind Munizipalbürgerrecht ausgeschlossen, sofern sie nicht mindestens den Rang eines Optio oder einen Offiziersrang inne haben.
    V. Römische Bürger müssen zum Erwerb des Munizipalbürgerrechts ebenfalls ein Jahr in der Stadt wohnen, jedoch keine Aufnahmegebühr entrichten.


    Wer sich bis zu den kommenden Wahlen nicht in die Bürgerlisten des Municipium eintragen lässt, verliert das aktive und passive Wahlrecht. Decuriones, die sich nicht gemäß den Bestimmungen der Lex Municipalis in die Bürgerlisten einschreiben lassen, scheiden mit dem Amtsantritt der nächsten Magistrate automatisch aus dem Ordo Decurionum aus.



    M Petronius Crispus

    NON OCT DCCCLXIV A.U.C.(7.10.2014/111 n.Chr.)



    Sim-Off:

    Der Status des Municeps ist Voraussetzung für die Sim-On-Teilnahme an den Wahlen. Wer tatsächlich kandidieren, in den Ordo Decurionum gelangen oder im Wahlsystem abstimmen möchte, muss zusätzlich den Sim-Off-Test Mogontiacum ablegen.

    EDICTUM DUUMVIRORUM


    Einschreibung in die Bürgerlisten


    Den Bestimmungen der Lex Municipalis Cornelii Mogontiacensis entsprechend sind alle rechtschaffenen Bewohner des Municipium aufgerufen, sich in die Bürgerlisten eintragen zu lassen. Dabei sind die Bestimmungen des Decretum Decurionum de Civitate von ANTE DIEM X KAL SEP DCCCLXIV A.U.C. (23.8.2014/111 n.Chr.) zu beachten:


    I. Die Einschreibung in die Bürgerliste erfolgt öffentlich in Anwesenheit mindestens eines der Duumviri. Für diese Einschreibung ist eine Gebühr von 50 Sesterzen zu entrichten und ein Eid auf Apollo Grannus Mogon, den Genius Augusti und alle Divi Augusti sowie die kapitolinische Trias zu schwören, dass der Neubürger der Lex Municipalis, allen Decreta Decurionum und den Anordnungen der Magistrate Folge leistet.
    II. Das Munizipalbürgerrecht darf erst nach einer Wohnzeit von einem Jahr in der Civitas Mogontiacum beantraget werden. Während dieser Wohnzeit können bei den Duumviri Einwände gegen den Erwerb des Bürgerrechts erhoben werden.
    III. Das Munizipalbürgerrecht wird ohne Entrichtung einer Gebühr vererbt, sofern die Mutter der Person das Munizipalbürgerrecht inne hat. Außerhalb des Stadtgebiets der Civitas Mogontiacum Geborene haben ihren Anspruch auf das Munizipalbürgerrecht persönlich in Mogontiacum geltend zu machen, ehe es wirksam wird.
    IV. In Mogontiacum stationierte Soldaten sind Munizipalbürgerrecht ausgeschlossen, sofern sie nicht mindestens den Rang eines Optio oder einen Offiziersrang inne haben.
    V. Römische Bürger müssen zum Erwerb des Munizipalbürgerrechts ebenfalls ein Jahr in der Stadt wohnen, jedoch keine Aufnahmegebühr entrichten.


    Wer sich bis zu den kommenden Wahlen nicht in die Bürgerlisten des Municipium eintragen lässt, verliert das aktive und passive Wahlrecht. Decuriones, die sich nicht gemäß den Bestimmungen der Lex Municipalis in die Bürgerlisten einschreiben lassen, scheiden mit dem Amtsantritt der nächsten Magistrate automatisch aus dem Ordo Decurionum aus.



    M Petronius Crispus

    NON OCT DCCCLXIV A.U.C.(7.10.2014/111 n.Chr.)



    Sim-Off:

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    "Danke, danke - die kleine ist traumhaft... aber auch ein bisschen laut."


    bemerkte Crispus zu dem Familiennachwuchs, der ja noch immer in seinem Haus weilte. Dummerweise hatte der Alte einen recht leichten Schlaf, sodass er ebenfalls oft aufwachte, wenn die Kleine schrie.


    "Ich wüsste nicht, dass du den Ordo jemals formell verlassen hättest. Du müsstest nur deine Gebühren wieder zahlen - dann bist du drin."


    Natürlich hatte der alte Petronier auch nicht im Kopf, ob und wie lange der Duccier sein Standesgeld gezahlt hatte - aber er gehörte auch zur Familie, sodass das nicht so wichtig war, ob er überhaupt jemals zahlen würde.


    "Und wegen dem Amt - das machen wir am besten zeitnah!"

    An diesem Tage hatte Crispus Verus informiert, dass er zur Sitzung des Ordo Decurionum kommen sollte, um erneut für das Amt des Pontifex zu kandidieren. Eigentlich war das ganze eher eine Formalität - Crispus hatte im Vorfeld mit seinen Freunden und Klienten gesprochen und die Duccier hatten sicherlich dasselbe getan - trotzdem musste es natürlich formal verabschiedet werden.


    "Decuriones!


    Ich begrüße heute wieder Decimus Duccius Verus in unseren Reihen. Viele kennen ihn sicherlich noch von damals, als er unserer Stadt als Pontifex und Magistrat diente. Und als erfahrener Priester würde er unserer Stadt gern wieder als Pontifex dienen.


    Wie ihr wisst, haben wir bereits drei Pontifices - trotzdem unterstütze ich seine Bitte, ihn als zusätzlichen Pontifex aufzunehmen, denn einerseits sind wir jetzt ein Municipium und sollten uns mehr Priester leisten, andererseits gibt es auch mehr zu tun. Aber er stellt sich am besten selbst kurz noch einmal vor und legt seine Gründe für die Kandidatur dar."


    Damit räumte der Duumvir dem Duccier Raum für seine Kandidaturrede ein.

    "Erinnerst du dich noch an Iulius... Reatinus?"


    fragte Quintilius gerade, als Haakon eintrat. Entsprechend reagierte der Alte vorerst nicht auf die Frage, sondern drehte sich zur Tür. Dort sah er eine Überraschung, mit der er überhaupt nicht gerechnet hatte!


    "Haakon, wo kommst du denn her?"


    fragte er freudig-verwirrt. Willigis hatte sich schon beschwert, dass er der Sklaven im Steinbruch kaum Herr wurde und Privatus hatte ebenfalls schon mehrmals nach seinem Klienten gefragt - und nun stand der Kerl einfach wieder in seinem Triclinium!

    Susina Alpina... irgendwo hatte Crispus den Namen doch schonmal gehört - richtig, das war diese Medica, die er wegen seines schlimmen Beines einmal besucht hatte! Sie war keine Bürgerin der Stadt - noch nicht einmal Römerin! Aber naja - er hatte letztlich ja auch eine Peregrina geheiratet. Aber das war natürlich etwas völlig anderes gewesen, denn Crispus war damals ein einfacher Soldat gewesen, während Marcellus ja noch ein ganzes Stück weiter kommen wollte - eine tatsächliche Beziehung war also außer Frage.


    "Naja, wenn sie hübsch ist, dann kannst du dich ja ein bisschen mit ihr vergnügen - aber verlier' das Wesentliche nicht aus den Augen!"


    erklärte er deshalb lapidar. Ein potenter Mann konnte ja durchaus die ein oder andere außereheliche Erfahrung sammeln, bevor er sich eine standesgemäße Braut suchte!

    Es wunderte den Duumvir kaum, dass Verus sich auch an seinem anderen Wohnort im Cultus engagiert hatte - der Duccier war ein Priester mit jeder Faser, hatte sich vom Discipulus zum Pontifex hochgearbeitet und daher viel Erfahrung in diesem Bereich gesammelt. Dass er jetzt wieder in Mogontiacum einsteigen wollte, war damit natürlich der nächste logische Schritt.


    "Das freut mich zu hören - die Duccier sind in letzter Zeit fast ein bisschen unterrepräsentiert unter den städtischen Honoratioren."


    erklärte er deshalb nicht ohne Wohlwollen - immerhin gehörte er selbst nun auch zur Duccius-Fraktion.


    "Das Problem ist allerdings, dass momentan eigentlich alle Pontifex-Stellen besetzt sind. Wir müssten den Ordo Decurionum überzeugen, einen zusätzlichen Pontifex zu bestellen. Prinzipiell nicht allzu schwierig..."


    Immerhin besaßen die Duccier noch immer eine starke Stimme im Stadtrat, die mit den Freunden und Klienten der Petronier zusammen schon fast eine Mehrheit stellten.


    "Wir müssten es aber trotzdem zuerst diskutieren."