Zitat
Original von Numerius Duccius Marsus
"P..Petronius. Salve", krächzte Witjon. Er hatte definitiv noch nicht genug Bier intus, um jetzt schon trotz der Aufregung souverän zu wirken. "Seid willkommen. Seid willkommen, Marcus Crispus und Lucius Crispus. Die Tore meines Hauses stehen euch offen." Er musste schlucken, als er nun Octavena ansah. "Und auch du sei mir besonders willkommen, Petronia Octavena." Die Nornen waren einfach zu gütig, wie er einmal mehr bemerkte, denn ihre Erscheinung wirkte auf den adrenalintrunkenen Bräutigam just gleich einer Halbgöttin. Alles an ihr war perfekt, so schien es Witjon. Kurz stand er einfach nur da und starrte. Seinen Text hatte er komplett vergessen.
Ein Glück, dass ihn irgendwer von hinten anstupste. "Äh...also, meine Sippe heißt euch willkommen in ihrem Heim. Tretet ein und genießt duccische Gastfreundschaft und den Schutz meiner Mauern." Was angesichts der Notwendigkeit einer Stadtmiliz nicht unbedingt nur eine leere traditionsbehaftete Formel sein mochte.
Jetzt war es jedenfalls am Pontifex, seine Worte zu sprechen, die sie zuvor noch im Groben besprochen und geübt hatten.
Zielstrebig ging Crispus auf Marsus zu, der aus dem Haus kam, um die Übergabezeremonie zu vollziehen. Auch der alte Petronier hatte sich noch einmal von seiner Sklavin genauer beraten lassen, außerdem hatte man natürlich auch noch einmal mit den Ducciern verhandelt - sodass er genau wusste, was er zu sagen hatte. Mit dem Aufsagen feststehender Formeln hatte er ja als Pontifex Erfahrung, sodass er nun sagte:
"Salve, Wolfriksstamm. Sei gegrüßt, Witjon Evaxsohn. Die Gens Petronia dankt für eure Gastlichkeit und will sie gerne annehmen."
Dass er den germanischen Namen seines "Schwiegerneffen" verwendete, gehörte wohl zum germanischen Zeremoniell - für den Alten klang es aber doch irgendwie noch seltsam. Zum einen, weil er ihn noch immer nur "Marsus" nannte, zum andern, weil er nicht recht nachvollziehen konnte, warum man sich bei einem so hochoffiziellen Akt nicht seines offiziellen Namens bediente. Aber letztlich war es ja auch irgendwie egal - Hauptsache, die Ehe war am Ende rechtsgültig!
Nun fasste er Octavena am Arm und schob sie ein wenig nach vorn.
"Hier, Witjon Evaxsohn, bringe ich zur vereinbarten Zeit zum vereinbarten Ort meine Nichte Petronia Octavena, unversehrt und unberührt, um sie in den Schutz der Sippe deines Stammes zu übergeben, damit du sie heiraten kannst."
Jetzt war wohl wieder Marsus an der Reihe.