Beiträge von Marcus Petronius Crispus

    "Stimmt."


    pflichtete Crispus bei und kratzte sich am Kinn, um kurz darauf seinen Becher mit Wein zu nehmen. Innenräume? Dazu hatte der Petronier gar nichts notiert und wusste auch nicht, was er in dieser Angelegenheit tun sollte.


    "Ich hatte noch überlegt, ob man unsere Curia irgendwie schmücken könnte. Vielleicht eine Statue des Kaisers aufstellen? Das könnte vielleicht unseren Wunsch unterstreichen, mehr Autonomie zu bekommen. Man könnte sie am Kalenden des Ianuarius aufstellen, gleichzeitig mit einem Opfer an den Genius des Kaisers - so wie in Rom!"


    Die Idee war ihm erst vor kurzem gekommen: Die Vota pro Salute Principis waren weithin bekannt und wurden in vielen Städten wiederholt. Warum nicht auch in Mogontiacum?

    | Willigis

    Sim-Off:

    In Anbetracht der Tatsache, dass die Renovierung doch aufgeschoben wurde, streich ich das Bisherige nochmal und beschränke mich auf eine erneute fachmännische Sichtung


    Nachdem der Steinmetzmeister gemeinsam mit seinem Dienstherrn das Theater gesichtet hatte, kehrte Willigis an einem anderen Tag noch einmal zurück, um alles ganz genau zu überprüfen und die Mängel ordentlich festzuhalten. Diesmal näherte er sich dem ganzen jedoch vom Wandelgang aus, um die Subkonstruktion unter die Lupe zu nehmen. Was er dort sah, beruhigte ihn ungemein: Germanicus Avarus hatte seinerzeit offensichtlich solide gebaut, die Bogengänge zeigten keinerlei Spuren von Einsturzgefahr. Die Decke war ordentlich gewölbt gebaut, sodass das Gewicht auf den festen Mauern lastete, die Steine hatte man sauber eingesetzt, sodass nichts verrutscht war. Nur hier und da wiesen Einritzungen von Namen und Schimpfworten, die wohl Zuschauer hier hinterlassen hatten, darauf hin, dass das Theater benutzt wurde.


    Als nächstes nahm sich Willigis die Cavea zur Brust. Hier begann er unten und ging die Sitzreihen dann langsam nach oben. Der Stein hatte dem Wetter hier natürlich nicht ganz so fest trotzen können wie im wettergeschützten Unterbau, doch zumindest registrierte er keine größeren Schäden - nur hier und da bedurfte es eines Austausches von zerbrochenen Sitzplatten oder einiger ausgetretenen Stufe am Aufgang. Alles in allem war Willigis mit der Sichtung der unteren Cavea so beschäftigt, dass er nicht mehr dazu kam, die Scaena selbst in Betracht zu nehmen - immerhin musste er sich nebenbei auch noch um den Betrieb des Steinbruchs kümmern!





    VILICUS - MARCUS PETRONIUS CRISPUS

    Wunschgemäß nahm der Petronier Platz und lehnte sich zurück. Met konnte er etwas abgewinnen, doch das germanische Bier war nichts für ihn, daher meinte er


    "Wenn du warmen Wein hast..."


    Warmer Würzwein hatte sich zu Crispus' Winter-Lieblingsgetränk gemausert, weshalb er ihn stets gern annahm. Der kalte Wein, den man im Winter aus den Kellern holte, bereitete ihm hingegen bisweilen Bauchschmerzen. Doch er war nicht zum Weintrinken gekommen und glücklicherweise sprach der Duccier den Anlass seiner Vorladung rasch an.


    "Das Theatrum wurde schon betrachtet, für das Geld lässt es sich vorzeigbar machen, aber ich habe versucht, ein bisschen mehr Geld aufzutreiben.


    Die Rhenusbrücke wird bereits renoviert und sollte jederzeit fertig werden. Die Kälte macht den Männer aber schon zu schaffen und verzögert das ganze bisschen - hoffen wir, dass es kein allzu kalter Winter wird!"


    Im Winter ließ es sich schwierig bauen, da der Frost den Mörtel angriff und überhaupt Probleme verursachte. Wahrscheinlich würde man sich beim Theater auch auf Holzarbeiten beschränken müssen.

    | Marcus Carteius Nerva


    An diesem Tag erwartete sie jedoch nicht der Magistratus, sondern nur Nerva der Architekt. Er war bereits wesentlich früher an die Baustelle gekommen, um letzte Vorbereitungen für den heutigen Arbeitstag zu treffen und stand daher bereits am Aufgang zur Brücke, als die Soldaten anmarschierten. Zufrieden registrierte er, dass sie die erwarteten Werkzeuge bei sich hatten.


    "Salve, Centuriones!"


    grüßte er heute militärisch und nahm Haltung an, ehe er selbstständig bequem stand und damit begann, die heutigen Aufgaben durchzugehen.


    "Heute haben wir wieder zwei Partes. Die Centuria, die gestern mit mir unterwegs war, geht wieder in den Wald. Wir brauchen noch ein paar Teile. Legionarius Gavius hat mir gestern schon beim Ausschneiden und Auswählen geholfen. Er sollte das heute machen, ich gebe ihm die Unterlagen.


    Die anderen bleiben wieder hier und fangen schonmal an, den Unterbau zu renovieren. Wir haben gestern schon die dicken Tragebalken zurechtgemacht, die müssen wir an die Pfeiler in der Mitte des Flusses, die müssen ausgetauscht werden. Ich werde dabei helfen und das ganze hier beaufsichtigen. Also wir arbeiten im Grunde von unten nach oben."


    erklärte er und sprach dann noch einmal mit dem Legionär Gavius und reichte ihm die Tafeln, auf denen die Muster angezeichnet waren. Dann wandte er sich an Centurio Falcidius und bestimmte mit ihm gemeinsam die Männer, die die einzelnen Arbeitsgruppen anführten. Gemeinsam mit ihnen ging er die Plätze durch, an denen gewerkelt werden musste und gab konkretere Anweisungen.


    "Damit wäre dann ja alles klar - also fangt an!"


    meinte er schließlich zuletzt und ließ die Männer machen, während er sich an Falcidius wandte.


    "Der Magistratus hat gestern gemeint, dass er nicht wüsste, wie die Materialien abgerechnet werden. Weißt du da was oder muss er da mit dem Lagerpräfekten sprechen?"





    IMMUNIS - LEGIO II GERMANICA

    Ein weiteres Projekt, das Crispus anzugehen hatte, war das Caldarium der Thermae Iuliani. Das Becken des Heißbades leckte, somit war höchste Eile geboten! Natürlich hatte sich der Magistratus mit seinem Steinmetzmeister Willigis beraten, doch dieser hatte freiheraus erklärt, dass er sich auf den Bau von Becken nicht verstand und hier wohl ein Fachmann gefragt war. Glücklicherweise kannte sich der Steinmetz allerdings in seiner Branche aus, sodass er zu einem jüngeren Meister aus Italia raten konnte, der vor geraumer Zeit in die Provinzen gegangen war, um die Segen römischer Bäderkultur unter den Barbaren zu verbreiten. Der Bursche hieß Titus Sextilius Canuleianus und war, wie Crispus nach einigen Nachforschungen feststellte, zur Zeit mit dem Bau eines privaten Bades beschäftigt.


    Als Crispus dem Steinmetz jedoch schrieb und ihm den Lohn in Aussicht stellte, sagte dieser sofort zu und innerhalb kürzester Zeit wurde einer seiner Gesellen im Officium des Petroniers vorstellig. Nach der Begrüßung meinte er entschuldigend:


    "Ich muss den Meister selber entschuldigen - wir setzen heute das Becken und da kann er nicht weg."


    "Kein Problem, wenn du zu Verhandlungen befugt bist."


    erwiderte Crispus, denn im Grunde war es ihm egal, wer verhandelte, solange sein Wort gültig war.


    "Weitestgehend schon, ich muss aber am Schluss doch nochmal nachfragen - aber ich kenn' den Meister gut und weiß, was er akzeptiert und was nicht!"


    Das genügte Crispus, daher begannen sie zu verhandeln. Zuerst musste der Lohn ausgehandelt werden - nach halben Tagen an Beschäftigung, wie man schnell übereinkam. Die Materialkosten mussten extra getragen werden und nach einer Begehung der Baustelle würde der Meister voranschlagen, wie lange es dauern sollte. Die Überreste des alten Beckens bekam Canuleianus auch als Teil der Bezahlung zugesprochen (denn was brauchte die Stadt schon eine kaputte Beckenwand?). Als man übereinkam, verabschiedete sich der Geselle und Crispus war zufrieden - wieder war etwas geplant!

    Ein Amtsdiener hatte den Magistraten unterrichtet, dass er beim Duumvirn vorstellig werden sollte. Zwar hatte der alte Petronier eigentlich keine Lust, vor dem jungen Mann anzutanzen wie ein Bediensteter, doch da der Duumvir nunmal sein Vorgesetzter war, kam er der Forderung langsam und gemächlich nach (etwa so, wie wenn er als Primus Pilus vom senatorischen Tribunen herbeordert wurde). Da er erwartet wurde, klopfte er allerdings nicht an, sondern trat direkt ein.


    "Duccius?"


    begrüßte er den Bürgermeister.


    Offensichtlich war diese Angelegenheit ein Herzensanliegen des Decurios, wie Crispus feststellte. Obwohl er Recht hatte und die Römer tatsächlich Meister im Adaptieren fremder Technologie und Taktik waren (so war sogar das römische Gladius von den Kelten geklaut), misstraute der alte Primus Pilus der Kavallerie bis heute. Er hatte sich einfach nie auf einem Pferd wohlgefühlt. Um die Stimmung jedoch nicht zu vermiesen meinte er


    "Schon gut, Terentius!"


    Den folgenden Abend wurde das Thema auf verschiedene Gerüchte in und um die Legio gelenkt, die Crispus sehr belustigten (zumal seine Stimmung durch den Weinkonsum angeheizt wurde). Nach einiger Zeit verabschiedeten sich Lucius und Arminius, während Morag noch ein wenig da blieb (er musste sowieso abräumen). Alles in allem behielt Crispus den Abend als sehr erfreulich in Erinnerung.


    Sim-Off:

    Um das hier mal abzuschließen, damit ich mein Antrittsmahl nicht die ganze Amtszeit laufen lasse ;)

    | Morag


    Seitdem Crispus Magistratus von Mogontiacum war, hatte der Besucherverkehr in der Domus stark zugenommen, sodass der Herr überlegte, sich einen weiteren Sklaven anzuschaffen. Da er sich als sparsamer Mensch jedoch noch immer nicht dazu durchgerungen hatte, musste Morag noch immer als Gärtner, Hausmeister, Leibdiener und Ianitor gleichzeitig fungieren.


    Aus diesem Grund war es wieder er, der die Tür an diesem kalten Wintertag öffnete und eine junge Frau davon erblickte.


    "Was willst du?"


    fragte er unwirsch (auf Latein, denn die Dame vor ihm sah doch nicht aus wie eine Germanin).





    SKLAVE - MARCUS PETRONIUS CRISPUS

    Während die Legionäre arbeiteten, beschloss Crispus, sich lieber anderen Aufgaben zuzuwenden und verließ die Baustelle wieder. Erst am Abend kehrte er zurück, um die Absprachen für den nächsten Tag zu treffen und den Fortschritt zu überprüfen.


    Als er an der Baustelle ankam, war er nicht schlecht beeindruckt: Auf der linken Rhenus-Seite stapelte sich bereits Holzabfall, den die Soldaten aus der bestehenden Brücke gebrochen hatten. Aus einem Teil davon war außerdem ein Unterstand gebaut worden, unter dem die empfindlicheren Baumaterialien gelagert wurden. Der Centurio Falcidius Gutta kam ihm entgegen, doch gerade als er mit dem Offizier sprechen wollte, sah er auf der Brücke den anderen Teil des Baukommandos kommen: Angeführt von Carteius Nerva marschierten achtzig Mann, die ziemlich müde wirkten und Karren mit weiteren Bauteilen mit sich führten. Offensichtlich funktionierte alles ganz gut.


    Der zufrieden wirkende Architekt kam auf den Petronier zu und begrüßte ihn.


    "Salve, Magistratus! Wir sind gut vorangekommen! Morgen können wir schon teilweise mit der richtigen Arbeit anfangen!"


    Diese Neuigkeit erfreute auch Crispus, sodass dieser lächelnd antwortete


    "Sehr gut. Centuriones, auch euch möchte ich für die gute Arbeit danken! Gebt den Männern heute eine Extra-Ration Wein! Ansonsten sehen wir uns morgen wieder. Was ihr mitbringen müsst, sagt euch Carteius! Was das dann kostet, sagt ihr mir, dann rechne ich das ab."


    Der Architekt nickte stolz und begann dann, den beiden Hauptleuten zu erklären, dass sie Hämmer, Nägel und verschiedene andere Werkzeuge mitbringen sollten. Im Anschluss verabschiedeten sich alle, die Soldaten wurden zusammengerufen, aufgestellt und marschierten schließlich vondannen.

    Ein Schreiber der Stadt brachte den Brief, zusammen mit der Bezahlung für den Transport.


    Epistula Magistrati Mogontiaci


    An den ehrenwerten Legatus Augusti curso publico et et Patrono Civitatis Mogontiaciensis Senator Medicus Germanicus Avarus,


    Als Magistratus der Civitas von Mogontiacum bin ich mit den städtischen Bauarbeiten und möchte Dich als Patron unserer Civitas um Deine Hilfe bitten.


    Wie Du Dich sicherlich erinnern wirst, hast Du in Deiner allseits gerühmten Freigiebigkeit vor vielen Jahren ein Theater für diese Stadt errichtet, das den Artes Venustres gewidmet ist. Doch in all den Jahren, in denen es nun schon als Ort der Muse dient, hat der Zahn der Zeit an ihm genagt. Frost, Regen und Hitze haben den Stein angegriffen, fehlende Gelder eine stetige Pflege verhindert. Aus diesem Grund möchte ich Dich in Gewissheit Deiner Großzügigkeit für unsere Stadt bitten, uns eine Spende zukommen zu lassen, aufdass wir auch weiterhin den Segen der römischen Kultur in den Italien so fernen Provinzen verbreiten können.


    Wir werden uns freudig als dankbar erweisen, so Du uns in dieser misslichen Lage zu Hilfe eilst!


    Möge das Glück Dich weiter begünstigen!



    M Petronius Crispus - Magistratus Mogontiaci


    Sim-Off:

    Petronius Crispus zahlt!

    Nachdem Crispus mit Willigis das Theater besichtigt hatte, beschäftigte ihn der Gedanke, dass er den damaligen Architekten Avarus einfach anschreiben und um eine Spende bitten konnte. Da dieser auch Patron der Stadt war, war dies wohl das Mindeste, was man erwarten konnte!


    So bestellte er Arminianus ein, der den Brief an den Senator schreiben und auf den Weg bringen sollte. Während dem Diktat brachte der kluge Schreiber auch seinen poetischen Teil ein, sodass das Schreiben am Ende durchaus beachtlich erklang:


    Epistula Magistrati Mogontiaci


    An den ehrenwerten Legatus Augusti curso publico et et Patrono Civitatis Mogontiaciensis Senator Medicus Germanicus Avarus,


    Als Magistratus der Civitas von Mogontiacum bin ich mit den städtischen Bauarbeiten und möchte Dich als Patron unserer Civitas um Deine Hilfe bitten.


    Wie Du Dich sicherlich erinnern wirst, hast Du in Deiner allseits gerühmten Freigiebigkeit vor vielen Jahren ein Theater für diese Stadt errichtet, das den Artes Venustres gewidmet ist. Doch in all den Jahren, in denen es nun schon als Ort der Muse dient, hat der Zahn der Zeit an ihm genagt. Frost, Regen und Hitze haben den Stein angegriffen, fehlende Gelder eine stetige Pflege verhindert. Aus diesem Grund möchte ich Dich in Gewissheit Deiner Großzügigkeit für unsere Stadt bitten, uns eine Spende zukommen zu lassen, aufdass wir auch weiterhin den Segen der römischen Kultur in den Italien so fernen Provinzen verbreiten können.


    Wir werden uns freudig als dankbar erweisen, so Du uns in dieser misslichen Lage zu Hilfe eilst!


    Möge das Glück Dich weiter begünstigen!



    M Petronius Crispus - Magistratus Mogontiaci


    Einen Augenblick spielte der Petronier mit dem Gedanken, den Brief seinem Duumvir vorzulegen. Dann jedoch verhärteten sich seine Züge - er war vom Volk, nicht von den Duumvirn gewählt worden und konnte somit auch in eigener Legitimation handeln! Daher schickte er seinen Scriba direkt zum Cursus Publicus.

    Crispus erhob sich sofort, als die Sitzung für beendet erklärt wurde, während Vedia und der andere Magistratus noch sitzen blieben, um sich etwas zu unterhalten. Der Petronier hingegen hegte großes Misstrauen gegen all die Anwesenden. Zwar war Vedia wenigstens eine Römerin, doch als Frau war sie ihm doch eine Stufe zu intrigant...

    Also nur eine kleine Feier - nungut, das war im Grunde auch kein Problem, denn auch Crispus feierte seine Saturnalien gern zu Hause. Gerade für seinen Sohn war dies zweifelsohne schöner, als wenn er mit seinem Vater Hände schütteln gehen musste. Wobei ihm einfiel, dass sein Junge langsam alt genug wurde, um etwas in die Gesellschaft der Erwachsenen eingeführt zu werden! Vielleicht sollte er dies langsam ankurbeln...


    "An was hast du denn gedacht? Also was für ein Theaterstück? Und willst du es aus eigener Tasche bezahlen oder soll das die Stadt machen?"


    Es hatte einst eine feste Theatergruppe in Mogontiacum gegeben, wie sich der Petronier erinnerte. Allerdings schien sie sich aufgelöst zu haben - oder war sie weitergezogen, um ihre Stücke dort zu präsentieren, wo sie noch nicht bereits von jedem gesehen worden waren?

    | Marcus Carteius Nerva


    Als es Abend wurde, blickte Nerva stolz auf seine Arbeit (und die der Legionäre): Während die Männer immer wieder Bäume aus dem dichten Wald geholt hatten, hatte er die Zeit damit verbracht, Anweisungen zu geben, wie sie zuzuschneiden waren. Das hatten wiederum die spezialisierteren Legionäre ausgeführt, sodass jetzt eine ganze Reihe von ordentlich gearbeiteten Bauteilen fertig war. Innerhalb von ein paar Tagen würden sie vermutlich alles beisammen haben - hoffte zumindest der Carteier!


    "Kehren wir zurück - es wird langsam spät!"


    mahnte er den Centurio, der ihm bei der Überwachung der Ausschneide-Arbeiten unterstützt hatte und so ständig in seiner Nähe war. Hoffentlich hatten die Soldaten am Fluss gut gearbeitet und nicht falsche, möglicherweise tragende Elemente der Brücke herausgerissen! Doch das erfuhr er recht bald, denn kaum hatte er den Rat gegeben, teilte der Centurio Befehle aus und innerhalb kürzester Zeit waren die Soldaten versammelt, hatten die Bauteile auf die Wägen geladen und machten sich auf den Rückmarsch.





    IMMUNIS - LEGIO II GERMANICA

    "Also ich würde auf jeden Fall kommen und der ein oder andere Veteran wäre sicher auch dabei!"


    meinte Crispus. In Mogontiacum lebten tatsächlich einige Veteranen, die sich nach Ende ihrer Dienstzeit hier angesiedelt hatten (schließlich lag die Legion schon sehr lange hier).


    "Die Frage ist, wie es bei den Germanen aussieht - feiern die Saturnalia? Oder kann man die vielleicht mit diesem Julfest verbinden?"


    Hinter den Legionsmauern hatte Crispus immer wenig Kontakt mit der germanisch-keltischen Kultur gehabt. Daher konnte er nicht einmal sagen, welche Funktion dieser Jul hatte, noch, was die Germanen tatsächlich von römischen Feiertagen hielten.

    "Hey, jetzt übertreibst du aber - unsere Kondition ist römisch und Römer waren schon immer Fußvolk! Oder seid ihr wohl die optimale Mischung aus römischem und gallischem Blut?"


    Tatsächlich war es in der Geschichte stets so gewesen, dass sie unterworfene Stämme wie Gallier als Reiterei eingesetzt hatten. Der römische Bürger diente nunmal in der Regel zu Fuß und für diese Einheiten war die römische Disziplin gemacht worden. Und wegen dieser marschierte man schließlich!

    Wieder einmal musste Crispus staunen. Bereits bei der Legio hatte er nie durchschaut, wie die einfachen Scribae ständig über alle Besprechungen Bescheid wussten. Er selbst hatte das als kleiner Scriba jedenfalls nie geschafft. Doch im Grunde war es ja auch egal - solange nichts Geheimes nach außen drang.


    Er nahm Platz und hörte sich die Erklärung des Finanzbeamten an. Im Grunde klang es sehr einfach.


    "Also ich gebe Belege, du Geld."


    fasste Crispus zusammen. Das war ziemlich gut - besonders, wenn er auch direkt an die Kasse verweisen konnte, denn zur Zeit erholte er sich noch immer von seinem teuren Wahlkampf.

    Nachdem der Magistratus grünes Licht erhalten hatte, beschloss er, das Theatrum Germanica aufzusuchen und noch einmal eingehend zu inspizieren. Als Sachverständigen hatte er wieder Willigis, seinen Steinmetzmeister mitgebracht. Dieser konnte zwar vermutlich keine Theater bauen, doch zweifelsohne war er in der Lage, einen solchen Bau im Hinblick auf Sicherheit und Renovierungskosten einzuschätzen.


    Gemeinsam betraten sie das gewaltige Gebäude (Crispus hatte noch nie ein größeres gesehen (mit Ausnahme von Rom vielleicht)) durch den Künstlereingang und standen kurz darauf auf der Bühne. Im Boden war ein Punkt eingelassen, von dem aus die Stimme auf wundersame Art und Weise so in die Sitzreihen getragen wurde, dass auch jemand auf den schlechtesten Plätzen verstehen konnte, was man sagte. Während es den Petronier auf magische Art und Weise dorthin zog, blieb Willigis stehen und blickte nach oben. Sein geschulter Blick glitt über die Säulenreihen und Mauern, die sich über der Bühe auftürmten. Nachdenklich kratzte er sich am Kinn.


    "Petronius, da kann man einiges machen - aber das kostet ordentlich!"


    meinte er schließlich. Das war jedoch eine Aussage, die den Magistratus nicht verwunderte. Seit seinem Bau vor vielen, vielen Jahren war hier wenig bis nichts mehr gemacht worden.


    "Hm, ich hab' fünftausend Sesterzen zugesprochen. Was meinst du - kriegt man's damit wieder einigermaßen in Schuss?"


    Fünftausend Sesterzen waren eine ganze Menge Geld - das war das Mindestvermögen für den Ritterstand (soweit man sie in Land besaß). Dafür war doch mit Sicherheit etwas zu machen - doch irgendwie wirkte Willigis nicht überzeugt.


    "Naja, damit sollte man's schon einigermaßen flott kriegen. Also so, dass man's vorzeigen kann. Aber wenn's wirklich 'was werden soll, braucht man viel Zeit und wahrscheinlich sogar noch mehr Geld! Das ist zu lange schleifen gelassen worden."


    Crispus runzelte die Stirn. Bauen war noch viel teurer, als er das jemals erwartet hatte. Andererseits war dies hier auch ein gewaltiges Bauwerk - vielleicht sollte man die Stadtpatrone um Hilfe bitten! Medicus Germanicus Avarus hatte das hier doch einstmals gebaut! Vielleicht konnte er seine Kräfte der Stadt zur Verfügung stellen...


    "Dann schau' mal, was das Dringlichste ist und mach' mir eine Liste. Und überleg', in welcher Zeit das zu schaffen is'. Wir woll'n hier Saturnalia feiern!"

    Das war zwar eine Reihenfolge, doch letztendlich sagten die Anweisungen des Duumvirn nichts aus. Doch Crispus unterstand sich, dies zu kommentieren - vielmehr würde er es so auslegen, dass er freie Hand bekam! Er hatte begrenzte Finanzen, doch innerhalb dieser Finanzen stand es ihm frei, zu entscheiden. Das Problem würde vielmehr sein, das Theater überhaupt rechtzeitig instand zu setzen. Vielleicht sollte er noch einmal die Legio anfragen...


    "Gut, das werde ich tun."


    antwortete er endlich und wartete dann, ob es noch mehr Informationen oder Forderungen gab.