Beiträge von Sarah

    Nein, sie hatte keine Ahnung wo sie war, denn mit den römischen Institutionen kannte sie sich sicher nicht aus.
    Aber nun, wo es raus war, fühlte sie sich seltsam ruhiger, vielleicht, weil sie sich nicht mehr verstellen mußte.
    Sie blickte den Mann weiterhin an, dnn aber überlegte sie und schaute dafür an irgend einen Punkt auf dem Tisch und sprach dann:


    »Ich nicht wissen, wie Feuer kam. Ich haben geschlafen, wie ganzes Haus ... ich meinen, wie Personen darin. Herrschaften waren beide früh zu Bett gegangen. Vorher ich hatten ... Streit mit Herr ... weil ....«


    Das war ihr nun unangenehm und eigentlich war es nicht nötig, daß sie es erzählte, aber vielleicht glaubte man ihr so noch mehr.
    »Ich mußten teilen Lager und wollten nicht mehr und er sagen, daß er mich hart bestrafen wolle ... «


    Sie schluckte und senkte den Blick.


    »In Nacht dann waren überall Rauch und Geschrei und wir haben gelöscht Feuer, so gut es ging. Aber dann wir wußten, konnten Herrschaften nicht retten. Als Feuer fast aus, ich sein gelaufen, aus Angst. Ich nicht wissen, wer war Her! Ehrlich!« Nun blickte sie ihn wieder an, aber ohne Mitleid erzeugen zu wollen. Nein, daß wollte sie auf einmal nicht mehr, denn ihr Stolz kam mehr und mehr zum Vorschein.

    Gerade wollte sie ihren Namen sagen, als der andere Mann etwas sagte und Befehle gab. Sie schluckte, versuchte aber ihre Furcht vor dem, was eventuell geschehen würde, nun nicht mehr so offen zu zeigen.


    Als sich schließlich der Mann zu ihr hockte, welcher sich eben eher schweigsam gegen die Wand gelehnt hatte, antwortete sie, während sie seinem Blick nun beinahe stolz standhielt:
    »Ich heissen Sarah, Herr und was wollen noch hören? Ich habe gesagt, was war passieren. ich haben Feuer nicht gemacht. Nur weil ich nicht mögen meinen Herren, ich nicht töten!«


    Ihre Stimme klang nun stolzer und nicht mehr so scheu.

    Sarah gab auf, sie hatte sich selbst verstrickt in Widersprüche und nun mußte sie eben sehen, was passieren würde. Aber sie ging von dem Schlimmsten aus: Der Majordomus wird sie wahrscheinlich der Brandstiftung bezichtet haben und es war nur eine Frage der Zeit, bis man sie identifizierte und so nahm sie vorsichtig die Decke wieder auf und legte sie sich um die Schultern. Dann starrte sie auf den Becher vor sich.
    Sie spürte, wie ihr drohten, die nackten Füsse abzufrieren, aber auch hier hatte sie andere Sorgen.
    Langsam und nicht all zu laut begann sie zu erzählen:
    »Es sein gewesen Herrschaften und Diener in Haus, als Feuer in Nacht ausbrach ... wir uns konnten gerade retten ... aber Herrschaften sein tot ... und ...« Sie schluckte und zog die Decke noch fester um sich. »Ich hatten Angst ... überall Feuer und Qualm ... und dann ich hörten, wie sagen jemand, daß ich gewesen wäre und da ich gelaufen weg ...« Nun senkte sie den Blick und blieb wie angewurzelt auf dem Platz sitzen.

    Sarah war viel zu nervös um auch nur zu erahnen, welches gemeine Spiel die drei Herren mit ihr trieben und wurde immer kleiner auf dem Stuhl. Am liebsten wäre sie einfach nur davon gelaufen, was in ihrer Situation aber nun mal nicht möglich war.
    Wäre sie doch nur nicht in Panik weggerannt.


    Früher war sie von Löwen faszeniert, doch nun sah sie diese in einem grausamen Licht: Sie wollte ihnen nicht als Futter dienen.


    Als sie dann mitbekam, wie die Männer etwas flüsterten, ahnte sie Schlimmstes ... der eine Mann durfte sie nicht mit den anderen alleine lassen, denn ihm, Metellus, traute sie ein wenig ...


    ... aber woher wußte sie, daß sie eine Sklavin war? Naja, wahrscheinlich an ihrem verdreckten Gewand.
    Sie wurde immer verzweifelter und vergrub schließlich ihr Gesicht hinter ihren Händen, so daß die Decke wieder von ihren Schultern glitt.


    »Bitte, ich nichts getan ...« wisperte sie, aber langasam war ihr klar, daß diese Klein-Mädchen-Masche das denkbar schlechteste war, was sie sich ausgedacht hatte.


    Als sie dann plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter fühlte und der Griff nicht gerade butsam war, zuckte sie merklich zusammen und wäre am liebsten im Erdreich verschwunden.


    Und dann blickte sie die Männer kurz an und ihre Mimik änderte sich. Sie wurde ernster und wirkte nun nicht mehr so scheu. Ihre Maske hatte sie nun fallen gelassen und deutlich hoben sich ihre Schultern an. Sie wirkte nun viel selbstbewußter und fixierte die Männer fast schon böse.


    »Ich haben wirklich nichts gemacht, wofür man mich müssen bestrafen!«

    Sarah wurde immer nervöser ... sie zog die Decke fester um sich und blickte die Männer von unten herauf leicht ängstlich an, doch Furianus und Strabo schenkte sie ein fast schon böses Funkeln, bevor sie versuchte zu antworten, doch dann haute der eine hart auf den Tisch und sie fuhr erschrocken zusammen.


    »Ich ... Feuer? Formali ... was?« Sie kannte das Wort nicht und nun blickte sie hilfesuchend zu Metellus und stammelte: »Keine Löwen ... keine Lü.... « Sie stockte einfach zu sehr, denn sie wußte einfach nicht, was sie sich noch ausdenken sollte.


    Und dann stammelte sie nervös:
    »Ich nicht wissen, was geschehen in Haus ... eh ... ich ...« sie schluckte.

    Sarah schluckte deutlich, als sie die Drohungen der beiden Männer vernahm und schüttelte heftig den Kopf.
    Sie merkte, daß die Herren mehr als gereitzt waren und fühlte sich mehr als unwohl in ihrer Gesellschaft.
    »Ich aber doch nicht wissen ... Kopf sein leer! Ich sein in Nacht in Straße irgendwo aufgewacht und ich mich an nichts können erinnern ... bitte glauben!!«


    Und dann flüsterte sie leise und etwas eingeschnappt: »Und ich sein nicht klein!!«


    Als der Dritte dann aber wieder den Raum betrat und ihr eine Decke reichte, schenkte sie ihm immerhin ein scheues Lächeln und sah ihm in die Augen, während sie die Decke um ihre Schultern schlang.


    »Ich mich ... nicht fürchten!« log sie dann, denn nun kam ihr Stolz hervor. »Warum nicht lassen gehen, ich nichts haben verbrochen!«
    Da war der 1. Widerspruch: Wie sollte sie das wissen, wenn sie angeblich ihr Gedächnis verloren hatte?

    Dankbar nahm Sarah den Becher Wasser entgegen, doch bevor sie diesen fast gierig leehrte, nickte sie Metellus zu.
    Ja, ihr war kalt und nun wurde es ihr auch richtig bewußt, wie die Kälte in ihren Körper gekrochen war. Und so umklammerte sie den Becher, als würde er ihr ein wenig Halt bieten.


    Sie fragte sich, wie lange sie man verhören würde und ob nicht vielleicht sogar bald herauskam, daß das Haus ihres Besitzer gebrannt hatte und die Herrschaften darin umkamen. Vielleicht würde jemand melden, daß sie, Sarah geflohen war und man sie verdächtigen würde, den Brand gelegt zu haben.


    Sie hoffte nicht und seufzte, denn sie hatte keine Ahnung, ob sie unter Folter nicht doch alles preisgeben würde.


    Sim-Off:

    Damit sich das nicht zu lange hinzieht, wäre es denkbar, daß ihr als Vigiles von dem Brand und der Flucht erfahrt ;)

    Sarah blickte in die Augen des Mannes, der ihr nun diese Frage stellte, nachdem er zu ihr herangetreten war und schaute ihm für einen kurzen Moment tief in die Augen, um darin etwas zu lesen, was ihr vielleicht helfen konnte, in ihm zu lesen. Aber es gelang ihr irgendwie nicht und doch faszenierte ihn sein Blick für einen Moment, bevor sie sich bewußt wurde, wo sie war.


    Sie konnte nun nicht von ihrer Geschichte abweichen, obwohl sie inzwischen müde war und erschöpft und ihre Füsse froren: Ja, die Kälte war langsam an ihren Beinen unter ihr Gewand gekrochen und gerne hätte sie nun eine Decke gehabt, aber sie war gut darin, im Verzichten und so hatte sie ihre Hände einfach nur in ihren Schoss gelegt, wo sie diese versucht unauffällig rieb.


    Und dann blickte sie den Mann an, bei dem sie auch nur für Momente darüber nachdachte, daß er wirklich fesch aussah, nur gefiel ihr nicht ganz sein Tonfall.


    Nun wandte sie ihren Blick zu ihm, nicht mehr ganz so unschuldig und unterwürfig und doch von unten herauf:


    »Ich ... nicht wissen ... Herr. Wirklich. Ich mich nicht können erinnern. Ich nicht wissen, wo sein Erinnerung ... ehrlich!« Sie sprach ihre Worte nun nicht so unschuldig, wollte sie doch nicht, daß man ihr Schauspiel sofort erkannte. Diesmal waren ihre Worte eher traurig und verzweifelt, aber gefasster, so, als wolle sie sagen: Was ich auch sagen, ihr glaubt mir ja eh nicht.


    Dann senkte sie wieder ihren Blick ...

    Sarah blickte die Männer schweigsam der Reihe nach an. Der Raum war kalt und ungemütlich und nun bereute sie, daß sie durch die Straßen geirrt war und sich nicht irgendwo versteckt hatte. Und die Worte der Männer irritierten sie mächtig, besonders die von dem, der sagte: Gut, wer will als erster.
    Es war, als würde sich eine Schlinge um ihr Herz ziehen und zu drücken.
    Doch Sarah war auch ein starker Mensch und zeigt nun ihre Angst nicht, denn sie wußte, daß dies manchen Mann nur noch mehr in dem bestärkte, was er wollte.


    Schweigsam schritt sie zu dem Stuhl und setzte sich. Dann senkte sie den Blick und hoffte, daß ihr nicht das bevor stand, was sie nun glaubte.

    Als man sie plötzlich am Oberarm griff, da versuchte sie sich aber zu wehren und hoffentlich würde sie den Mann (Strabo) empfindlich mit ihrem Ellenbogen treffen ...


    Die Worte der anderen verstand sie nicht, denn nun kam wieder die Panik in ihr auf: Warum behandelte man sie wie ein Verbrecher, wo anscheinend noch niemand den Verdacht hegte, daß sie den Brand gelegt hatte, welchen sie natürlich eh nicht gelegt hatte.


    Aber natürlich hatte sie keine Chance gegen auch nur einen der Männer und so ließ sie sich, kratzend und beissend, abführen.


    Weiter in: Kaserne


    Sim-Off:

    Ihr seid ja soooooo gemein ;) ... :D

    Zwar sprach Sarah nur gebrochen Latein, aber ja, sie verstand in etwa, was der neu dazugetretene Mann meinte. Aber sie war nicht besonders darüber erfreut, was er sagte. Nun gut, ins Gefängnis wollte sie auch nicht, aber in das Lager der Stadtwachen? Sie konnte sich irgendwie schon denken, was er eventuell mit 'aufwärmen' meinte und so verstand sie es also vollkommen falsch: Das er so laut sprach, damit sie es verstand, sah sie so, daß er ihr drohen wollte ...


    Warum konnten sie sie nicht einfach gehen lassen? Sie hatte doch nichts getan.


    Nun gut, das mit dem verrusten Gewand war leider ein Indiz, welches sich nicht gerade leugnen ließ.
    Und so blickte sie der Reihe nach die Männer von unten herauf an, scheu und unschuldig und verschränkte die Hände vor ihren Bauch und wirkte nun wirklich vollkommen harmlos.


    »Warum mich nicht lassen gehen?«


    Doch langsam hatte Sarah das Gefühl, daß sie wohl ein enig in ihrem jungendlichen Leichtsinn übertrieb: Sie hatte geglaubt, sich irgendwie aus dieser Situation zu retten und nun sah es so aus, daß sie sich immer mehr verstrikckte. Und kalt war es wirklich. Sie begann nun schon von einem nachten Fuss auf den anderen zu treten, denn als der Brand ausgebrochen war, da hatte sie keine Zeit mehr gehabt, sich ihre Sandalen anzuziehen.

    Ich komme auch aus meiner Lieblingsstadt Hamburg :D



    Zitat

    Original von Iunius Cincinnatus


    Hey, Metellus, bin auch Hamburger! Da könnte man sich ja mal treffen und einander ordentlich mit Pappmachee-Schwertern verdreschen Schlage Stadtpark vor, so richtig schön im November-Matsch (à la Gladiator)...


    Da halten aber Pappmachee-Schwerter nicht lange, bei dem Wetter!! Aber Latex-Pömpfen :D

    Er nannte sie Kleine??!!, und vorhin sogar sein armes Kind??!!
    Nun, Sarah hatte sicherlich gerade andere Probleme, als sich darüber aufzuregen, aber da kam wieder die Rebellin in ihr durch und ein leichter Zorn breitete sich in ihr aus. Sie wurde immerhin bald 25 Jahre alt, auch wenn sie nicht viel größer war als 1,67, aber das war doch nicht klein!


    Na immerhin schienen die Männer auf ihre naive Masche hereinzufallen und mehr wollte sie im Moment ja auch nicht, außer am liebsten fliehen, was aber unmöglich geworden war.


    Also atmete sie tief durch und versuchte sich zu beruhigen.


    »Ja ... Herr!«


    Unauffällig musterte sie nun die Männer, während sie aber einen unschuldigen Blick auflegte.

    Sarah blickte die drei Männer, von denen nun auch der dritte näher an sie herangetreten war, mit unschuldigen Augen an. Sie hatte es gelernt, sich je nach Situation gut zu verstellen, doch zweifelte sie inzwischen daran, aus ihrem Schauspiel irgend einen Nutzen zu ziehen. Aber da musste sie nun durch.
    Und als der eine Mann ihre Worte wiederholte, dass sie den Verstand verloren hätte, da wurde ihr bewusst, dass sie ein falsches Wort gewählt hatte und seufzte innerlich darüber, diesen Fehler begangen zu haben. Ja, sie hatte regelrecht das Gefühl, immer tiefer in den Strudel der Unglaubwürdigkeit zufallen.
    Zwar war die Stimme des nun Herangetretenen Mannes warm und freundlich, aber trotzdem durfte sie nicht mit der Wahrheit herausrücken, glaubte sie doch, dass dies ihr Todesurteil sein könnte.
    »Ich ... ich ...« Stammelte sie und fuhr sich fahrig mit einer Hand an die Stirn, so, als würde sie überlegen in ihrer Panik. »Ich ... ich nicht wissen! Ich nicht ... wissen, wie heißen ....« Dann legte sie die Finger beider Hände rechts und links an ihre Schläfen und wisperte mit verzweifelter Miene: »Es sein ... leer in Kopf!«

    Erneut schüttelte sie energisch den Kopf. Aber sie musste auch einsehen, daß die drei Männer ihr den Weg so versperrten, daß sie nicht weit kommen würde, wenn sie versuchen würde zu fliehen.
    »Ich nicht haben Waffe. Ich ...« Sie musste sich schnell etwas ausdenken. Und was war nur die Übersetzung für Castellum? Sie hatte keine Ahnung. War es soetwas wie ein Kerker.?


    Und als der letzte sie auf den Ruß auf ihrer Kleidung ansprach, verstand sie nicht, was er sie fragte, weil sie der Sprache nicht so mächtig war. Etwas hilflos blickte sie nun diesen an und fragte: »Was du meinen? Ich nicht verstehen, ich nichts wissen. Ich ...«
    Ihr kam eine Idee, ob sich diese allerdings auszahlen würde, bezweifelte sie irgendwie, aber sie hatte keine andere Wahl, denn sie hatte vernommen, daß man sie verhören wollte, ihr Fragen stellen und konnte sich schon gut ausmalen, wo das enden würde.
    »Ich nichts wissen, ich haben verloren ... Verstand!« Eigentlich meinte sie ihr Gedächnis, aber sie fand nicht das richtige Wort.

    Aufeinmal warfen sich mehrere Schatten über sie, es war, als wolle der Moloch, dieseverdammte Stadt sie verschlingen. Sie hatten sie entdckt und nun starrte sie panisch in die Augen der Männer, welche sie gefunden hatten und kaum verstand sie die Worte, die sie sprachen und schüttelte nur den Kopf.
    »Nein ... nein!« wisperte sie erst auf hepräisch, dann in latein.
    »Ich sein harmlos, ich nichts tun! Lassen mich gehen, ja?« fragte sie erst scheu und fast naiv, in der selten aussichtsreichen Hoffnung, daß man ihrem Wunsch nachkam.
    »Ich haben mich nur verlaufen!«
    Und sie bewegte sich nicht und trat auch nicht hervor.

    Sie schienen irgendwie schneller voranzukommen, als Sarah sich davon schleichen wollte. War denn hier nicht irgendeine Möglichkeit, sich unbemerkt davon zustehlen? Langsam trat ihr der Schweiss auf die Stirn, als sie eine Nische hinter sich ertastete und sofort diese Möglichkeit nutze, um sich darin vielleicht besser verbergen zu können, denn wenn sie nun wegrannte, hätte sie wahrlich keine Chance gehabt ...
    Innerlich betete sie zu ihren Götern, die sie neulich noch wegen ihrer Versklavung verflucht hatte.
    Vielleicht war das ein Fehler gewesen ...

    Jedes Wort hatte Sarah nicht verstehen können, aber plötzlich schien es, als wäre der Trupp auf sie aufmerksam geworden. Irgendwie verharrten sie in ihrem plaudernden Gespräch.
    Und wurde da nicht ein Schwert gezogen.
    Vor sich, noch in den Schatten gedrückt, sah sie das Licht der Fackel tanzen, das irgendwie anders, suchender wirkte.


    Ihre Hände hinter sich an der Wand, tastete sie sich vorsichtig weg von dem Ort, in der Hoffnung, eine Niesche, einen Eingang, eine Gasse zu finden, doch sie spürte nun den groben Stein der Wand hinter sich. Leise, auf ihren blanken Füssen, schlich sie sich an der Wand weg von dem bedrohlichen Trupp der Männer, voller Angst und Panik.

    Gerade war Sarah aus dem Schatten getreten und blickte scheu um Ecke einer Hauswand, als sie sehr nah Stimmen vernahm, welche ihr nicht geheuer vorkamen. Das leichte Rasseln von Rüstungen war zu hören und dann die Stimme eines Mannes. Sarahs Herz schlug nun heftiger und sofort huschte sie zurück in den Schatten, in der Hoffnung, das man sie nicht bemerkt hatte. Im Dunkeln hatte sie nur einen Trupp Personen gesehen, wahrscheinlich Stadtwachen oder Soldaten, sie kannte sich hier nicht aus, jedenfalls waren es Personen, welche sie wirklich nicht in die Arme laufen wollte und so drückte sie sich an die Mauer hinter sich und versuchte, so still wie möglich zu sein ...

    Das Haus hatte in der Nacht zu brennen angefangen und alle Bewohner, einschließlich der Sklaven aus ihrem Schlaf mit einer ungeahnten Heftigkeit gerissen. Wie aufgescheucht waren überall Menschen schreiend durcheinander gerannt und im heillosen Durcheinander versucht, zu löschen, was es zu löschen ging.
    Doch der Hausherr und seine Frau konnten dem Inferno nicht mehr lebend entkommen, waren es doch gerade ihre Gemächer, die es sofort erwischt hatte.
    Auch Sarah hatte mitgeholfen, Krüger mit Wasser in der gebildeten Schlange, die der Majodomus organisiert hatte, weiterzureichen. Immerhin konnten die Menschen verhindern, daß das ganze Haus den Flammen zum Opfer fiel, auch wenn die Herrschaften eben nicht gerettet werden konnten. Und so bekam Sarah nun Panik, war doch bekannt, wie sehr sie ihren hasste, seit sie seit ein paar Wochen bei ihm war. Und gestern noch schallte lautstark der Streit zwischen ihm und ihr durch das Haus.


    Das sie eher unwillig mit ihm das Bett teilen würde, war weniger schlimm als das, was er ihr angedroht hatte, nämlich, wenn sie sich weiterhin so stolz und zänkisch gebe und seine Befehle missachtete, würde er sie auspeitschen und da wurde Sarah laut und warf ihm einiges an den Kopf.


    Fast tat Sarah dessen ruhige, ja stille junge Frau leid, die sich nicht wagte, gegen ihren Gatten, einem hohen Mitglied der Stadt, aufzubegehren. Sie erduldete seine Launen und Wutausbrüche und auch wie er sich vergnügte, egal mit wem und wann.


    Nun aber war Sarah aus Angst geflohen. Aus Angst davor, daß man ihr den Brand in die Schuhe schieben würde. Panisch war sie noch am Morgen, als das Feuer gelöscht war, davon gerannt und irrte nun schon eine Ewigkeit durch diesen Moloch der ihr fremden Stadt, einer Stadt, die sie zu verschlingen drohte und deren Sprache sie nur gebrochen beherrschte.
    Sehnsuchtsvoll erinnerte sie sich an ihre Heimat, an die furchtbaren Felder und ihrem einst freien Leben, bevor sich ihr Vater so verschuldet hatte, daß sie verkauft werden musste an seine Gläubiger. Voller Verachtung dachte sie an den Sklavenhändler, welcher sie dann kaufte und in einen Schiffsbauch sperrte, der dunkler nicht sein konnte.


    Und nun irrte sie verloren, in schmutzigen, vom Löschen des Feuers verunreinigten Gewand durch irgendwelche Straßen Roms, nicht wissend, wohin und wie es eigentlich weitergehen sollte. Von einem Schatten, welchen die hohen und teilweise prachtvollen Gebäude warfen, huschte sie zum nächsten, sich immer vorsichtig umschauend nach diesen gerüsteten Stadtwachen, von der ihr aber noch keine begegnet war, zum Glück ... bis jetzt ...