Beiträge von Sarah

    Gaius


    Gaius lag auf der kargen Pritzsche in einer der Zellen, hatte seine Hände hinter dem Kopf verschränkt und starrte zur Decke. Als dann die Zellentür aufgeschlossen wurde, bewegte er sich kaum, sah nur, wer eintrat und seufzte auf.


    »Was gibt es denn nun noch? Hat man hier denn nie seine Ruhe?« fragte er verächtlich und starrte wieder an die Decke.

    Als eine Stimme hinter der Türe erklang, wollte Sarah gerade etwas erwidern, als die Tür einen Spalt aufgemacht wurde. Sie blickte in die Augen eines nicht gerade freundlich dreinblickenen Mannes, aber das war ihr jetzt erst einmal egal. Nervös schaute sie kurz hinter sich. Hörte sie da die Schritter der Männer?
    »Bitte, ich werden verfolgt. Lassen mich nur kurz rein!« flehte sie keuchend und verzweifelt.

    Von: Auf der Flucht ...


    Immer weiter leise an die Tür klopfend, wisperte sie dann, ihren Blick panisch immer hinunter zur Straße gerichtet: »Bitte, machen schnell auf ... ich flehe euch an!!«


    Ihr Herz raste genauso, wie ihr Atem, welchen sie versuchte, zu unterdrücken. Das sie Vigiles die Jagd aufgegeben hatten, wußte sie nicht.


    Sie glaubte, daß die Männer ihr dicht auf den Fersen waren und betete zu den Göttern, daß sie hier den ersehnten Schutz finden würde. Das sie geradezu in die Höhle des Löwen gerannt war, ahnte sie nocht nicht ...

    Sarah war bald mit ihren Kräften am Ende, schliesslich qüälte sie auch noch eine Erkältung und sie war sich noch nicht sicher, die Vigiles abgehängt zu haben. Irgendwann aber merkte sie, daß sie am Ende ihrer Kräfte war und huschte irgendwann eine etwas versteckte Treppe hinauf und kam an eine unscheinbare Tür an, gegen welche sie leise klöpfte, in der Hoffnung, dahinter würden sich ehrbare Menschen finden, welche sie nicht verraten würden.


    Weiter:
    Ein unscheinbares Haus in Rom

    Verdammt! schoss es Sarah durch den Kopf. Warum hatte sie diese Vigilen nicht gesehen, als sie durch das Tor geschlüpft war. Sie hatte aber auch kein Glück. Doch diesmal wollte sie sich nicht fangen lassen. Und so rannte sie, so schnell sie konnte. Bog einfach in die nächste Strasse ein, dort, wo möglichst viele Menschen waren, um unerkannt unter zutauchen. Ihr Herz raste und sie betete zu den Göttern, daß sie es schaffen würde.


    Einfach nur weg, schnell, egal vohin.


    Ihr Weg führte sie in unbekannte Gegenden und die Gassen wurden immer schmaler. Wie gut, daß sie einen gewissen Vorsprung hatte.


    Sim-Off:

    *hechel* :D

    Sarah sah ihre Chance. Einen Moment nur zögerte sie und dachte an Strabo. Sie hoffte, daß er keinen Ärger bekommen würde wegen ihrer Flucht. Aber sie hatte ihm schließlich auch geholfen, den Fall aufzuklären. Immerhin wurde sie nun nicht verurteilt, sie hatte also auch einen Nutzen davon. Aber was war das schon für ein Los, an irgendwen versteigert zu werden? Sie hoffte, daß Strabo, der doch gesagt hatte, das er sie liebte, es verstehen würde.


    Und dann sah sie ihre Chance und huschte zum Tor, welches nicht ganz verschlossen war und eilte hinaus in eine ungewisse Freiheit.


    Doch nun war sie auf der Flucht, wieder einmal ....

    Lange war Sarah noch in dem Raum und es war totenstill. Sie wußte, daß sie bald versteigert werden würde und irgendwann kam dann auch ein Vigiles und sagte ihr das, sie bald versteigert werden würde.
    Sie schluckte nur, aber sie wußte ja, das dies passieren würde. Und dann auf einmal bekam sie es mit der Angst zu tun. Wer würde diesmal ihr Besitzer werden? Ein alter, dickbäuchiger Mann? Sarah war nicht sehr kräftig, eher von schlanker Gestalt. Aber sie war hüpsch, doch dies war nicht immer ein Vorteil, für sie als Sklavin eher ein Nachteil. Und sie hatte es satt, ständig das Bett mit Männern teilen zu müssen, welche sie nicht mochte.
    Und überhaupt hatte sie es so verdammt satt, eine Sklavin zu sein und nicht ein wenig Freiheit zu haben.


    Und dann entschloss sie sich, einfach wieder davon zulaufen. Zugegeben, sie hatte keinen Plan und es war einfach ihre Verzweiflung, die sie trieb. Aber nein, sie wollte nicht versteigert werden. Niemals wieder. Und dann nahm sie eine der Decken und rollte sie zusammen.


    Schließlich schlich sie sich aus dem Keller. Nun mußte sie nur noch an der Torwache vorbeikommen.

    Bei seinem letzten Satz starrte Sarah ihm fassungslos nach. Ihre Kinnlade war nach unten gefallen und ihr blieben die Worte, die sie am liebsten gerufen hätte im Halse stecken.
    War das nun die gekränkte Eitelkeit eines Mannes, der sich abgewiesen fühlte?
    Als wenn es daraum ging, welcher Mann sie glücklich machen würde.


    Sarah war schon seit langer Zeit nicht in der Lage, irgendwen zu lieben. Und nun tat Strabo so, als könne sie sich aussuchen, was sie wollte.


    »Du sein gemein!« rief sie ihm nun noch nach, aber ob er es noch hörte, wußte sie nicht. Und dann starrte sie auf ihre Knie und kämpfte gegen ihre Fassungslosigkeit und Verzweiflung an.
    Sie hätte ihm nicht zu nahe treten dürfen. Und sie hätte nicht mit ihm schlafen dürfen. Sie hätte .... ach sie wußte überhaupt nichts mehr und wünschte sich ihre alte Stärke zurück, welche aber in der Zeit, seit sie eine Sklavin war, etwas verschütt ging.


    Sie fühlte sich einfach unverstanden. Gerne hätte sie ihn als guten Freund gehabt, aber wer wußte denn schon, wohin sie verkauft werden würde? Strabo schien das nicht zu sehen und nicht zu verstehen ...

    Er tat ihr wirklich schrecklich leid. Aber ihr ging es ja auch nicht viel besser.


    Und sie wagte ihn nicht mehr anzusehen, nun, wo er innerlich sich auch darauf einstellte, daß sie sich nicht wieder sehen würden.
    Sie zog die Beine an ihren Oberkörper, wollte am liebsten im Erdboden verschwinden, aber dann blickte sie ihn doch an. Und sie sah in seiner Mimik etwas bittenes. Aber was sollte sie denn nur machen? Es zerriss förmlich ihr Herz, als sie dann murmelte: »Ich danken dir, aber ich nichts brauchen ...«


    Vielleicht würde sie auch einfach davonrennen, wenn er nun ginge. Schließlich war sie hier ja keine Gefangene ...

    Scheu blickte Sarah Strabo an. Und traurig. Wie sollte sie es ihm nur erklären? Sie war nun einmal nicht frei, sich zu entscheiden. Und so senkte sie dann ihren Blick und murmelte traurig: »Du verstehen mich falsch ...«


    Und dann biß sie sich auf die Unterlippe und seufzte schwer. Sie würde ihm weh tun müssen, auch wenn sie es nicht wollte. Aber er würde es wahrscheinlich sonst eh nicht verstehen ...


    »Du sagten, du würdest mich lieben, aber du mich gar nicht kennen. Nur weil wir haben geschlafen, das sein keine Liebe, Strabo. Und bald ich werden verkauft und dann ... wir uns nie wieder sehen ...«

    Sarah schüttelte den Kopf, nein, sie hatte nicht besonders viel Appetit.
    Und dann rückte sie doch etwas von Strabo weg und setzte sich auf, legte ihre Hände über der Decke in ihren Schoß und blickte ihn ein wenig traurig an. Sie mochte ihn wirklich gerne, aber sie wollte ihr Herz nicht verlieren, denn wer wußte schon, was in der Zukunft passierte. Nein, sie wollte Strabo lieber nicht mehr näher kommen, daß würde den Abschied später erleichtern.
    »Nein, ich dir danken. Ich haben keinen Hunger. Du werden auch keinen Ärger bekommen, daß du hier sein bei mir?«

    Sarah wachte nur sehr langsam auf, bemerkte aber den Kuß und öffnete die Augen. Für einen Moment war sie etwas orientierungslos, doch als sie in Strabos Gesicht sah, lächelte sie ihn warm an und kuschelte sich an ihn. Ihr war ein wenig kalt, aber das Fieber schien langsam besser zu werden.
    »Guten Morgen ...« murmelte sie leise.

    Sarah lag noch lange wach und dachte nach. Was würde kommen? Und würde sie schwanger werden? Nun, das würde sich zeigen, doch viel mehr machte ihr Sorgen, daß sie nicht wußte, wo sie das baldiges Schicksal hinverschlagen würde. Und dann kuschelte sie sich näher an Strabo und irgendwann schlief dann auch sie ein, aber es dauerte einfach, weil die quälenden Gedanken sie nicht loslassen wollten ...

    Sarah nickte. Ja, nun spürte sie plötzlich auch wieder die innere Hitze und prompt nieste sie. Dann kuschelte sie sich an Strabo und versuchte zu schlafen.

    Und Sarah war, auch wenn sie viel schlimmes erlebt htate, immernoch stark und stolz und so murmelte sie nur: »Es gehen schon in Ordnung ... ich dir danken ...« Und dann legte sie ihrem Kopf auf seine Schulter und den Arm um seine Brust und starrte gedankenverloren irgendwo in die Ferne.

    Auch wenn Strabo es gut meinte, so wirklich heiterte es sie nicht auf. Wer würde ihr nächster Besitzer werden? Und wäre er ein guter Mensch, im Gegensatz zu ihrem alten Besitzer?


    Aber als Strabo sie in seine Arme schloss, nickte sie nur und am liebsten wollte sie weinen. Aber sie riss sich zusammen und murmelte nur: »Ja, es werden schon. Und ich werden mich bemühen ... aber ich haben dennoch Angst.«

    Sarah atmete tief ein und wieder aus und lächelte dann gequält. Sie genoß das sanfte Streicheln auf ihrem Arm und nun, wo er neben ihr lag, entspannte sie sich ein wenig.


    »Es sein schon gut. Ich machen mir nur zu viele Gedanken ... ich werden versteigert werden und meine Zukunft werden ungewiss sein ... und ...« Sie schluckte. Nein, sie wollte darüber nicht wirklihc reden und ärgerte sich, daß sie den Mund nicht halten konnte. Und dann vergrub sie ihr Gesicht in Strabos Halsbeuge, als wolle sie sich verstecken.

    Sarah spürte deutlich, wie Strabo auf Wolken schwebte und es freute sie auch wirklich. Nur bei ihr war es einfach etwas anders und so spielte sie ihm auch keinen Höhepunkt vor.
    Aber als er dann erschöpft auf ihr lag, schlang sie ihre Arme um ihn und küsste ihn auf seine Stirn. Sie betete insgeheim zu den Göttern, nicht wieder schwanger zu werden, denn sie wollte nicht wieder abtreiben müssen.


    Und dann seufzte sie schließlich ein wenig und wollte etwas sagen, unterließ es aber, da sie ihn geniessen lassen wollte und ihn nicht mit ihren Gedanken stören wollte.