Beiträge von Petronia Marcia

    Er war so lieb zu ihr und zärtlich. "Ich bin nicht immer stark, das sieht nur so aus oder scheint so. Oft genug kann ich einfach nicht mehr. Ich liebe dich für deine Worte und das will ich auch hoffen, dass wir eine Zukunft haben werden. Dafür werde ich alles geben." Sie griff nach seiner Hand und küsste sie sanft, nachdem er sie über ihre Wange hatte streichen lassen.

    Zwar war sie immer noch in ihren Gedanken, als sie eine ihr bekannte Stimme vernahm. Freundlich lächelte sie Marga, die Haushälterin von Valentin an. "Salve, ja es ist ein wunderschöner Tag. Es scheint bald Sommer zu werden, zumindest sieht es so aus. Magst du dich nicht ein wenig zu mir setzen?" fragte sie Marga und zeigte neben sich auf die Bank. Mal mit jemand anderen zu sprechen würde ihr sicherlich gut tun und Marga war eine liebenswerte Frau.

    So hatte sie das Ganze noch nie gesehen, dass sie Rechte hatte wusste sie ja eigentlich, aber sie hatte sie noch nie in Anspruch genommen. Zwar hatte sie oft genug ihren Mund aufgemacht, aber dabei war es dann auch meißtens geblieben. Sie lächelte ein wenig, denn seine Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. "Dann werde ich das auch tun, für uns und ich werde stark sein, damit wir eine Zukunft haben können."

    Marcia hatte einfach nur ihre Augen geschlossen aber konnte nicht schlafen sondern wollte über ihn wachen. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er etwas sagen würde und als er es doch tat spürte sie erneut die Tränen in ihren Augen. "Ich liebe dich auch Valentin" sagte sie und war dann so still wie er. Sie hörte wie er atmetete und zu guter letzt auch einschlief. Sie selber blieb wach auch als es schon lange dunkel war und die Sterne am Himmel standen war sie noch wach.

    Sie hatte lange auf das Wasser gesehen und war ihren Gedanken nachgegangen. In ihrer Nähe spielten einige Kinder auf einer Wiese und als sie zu ihnen sah fragte sie sich ob sie auch einmal solche Kinder haben würde, denn bis jetzt hatte sie keine, was vielleicht auch ganz gut so war. Es würde mit Kindern wohl alles schlimmer werden wenn sie sich von Cinna trennte. Bei einem Baum, als sie weiterlief sah sie es, stand eine Steinbank auf die sie nun zusteuerte und sich drauf setzte. Sie war angewärmt von den Strahlen der Sonne und sie hatte einen guten Ausblick über den See und den Park, der nicht so besucht war wie der in Taracco.

    "Ich weiß es nicht und vielleicht sind meine Gedanken wirklich unbegründet, aber ich kenne es nicht anders, als unter der Fuchtel eines anderen zu stehen und denke deswegen immer, dass man uns doch trennen könnte irgendwie. Was wenn er die Scheidung nicht akzeptieren will?" Sie seufzte und lehnte sich an ihn. Er war doch so oft stur und sie wusste wie er sein konnte wenn er sich etwas in seinen Kopf setzte.

    Als sie ihn anlachte konnte man ihre weißen und graden Zähne sehen und kleine Lachfältchen die sich um ihre Augen bildeten. Sie legte ihren Kopf etwas in den Nacken und sah ihm in die Augen, während sie sich eine weitere Traube in den Mund steckte und dann ihre Finger über seinen Oberkörper streicheln ließ. Eine Berührung ganz zart und sanft und doch mit soviel Aussagekraft. "Du darfst alles von mir besitzen, so oft du willst und wann du willst" flüsterte sie.

    Schwach lächelte sie und das Lächeln war von einem leichten Zittern begletet. Er hatte ja Recht sie erkundigten sich ja nur und es würde erst etwas geschehen wenn sie es sagten. "Ich hoffe es so sehr." Marcia erwiederte seinen Kuss und umarmte ihn dann um sich ganz fest an ihn zu halten. "Ich habe Angst, dass man uns doch irgendwie trennen könnte und weiß nicht warum."

    Sie wollte einfach nur für ihn da sein und ihn nicht zuschwatzen deswegen hielt sie ihren Mund und ergriff dann einfach seine Hand, als er ihre suchte und legte ihren Kopf an seine Schulter und kuschelte sich ganz dicht an ihn. Marcia würde ihn nicht einfach alleine lassen, denn er brauchte jemanden der bei ihm war und das wollte sie sein. Sie hatte es ihm versprochen immer da zu sein und das wollte sie ihm nun zeigen, dass sie es konnte.

    Sie zog eine Braue nach oben und konnte sich ein Kichern nicht mehr verkneifen. "Auf sie würde ich nie eifersüchtig sein Valentin" zwinkerte sie ihm zu "Mach das und richte ihr meine Grüße aus und ich gehe gerne mit dir heute abend essen, liebend gerne." Sie erinnerte sich noch an ihr erstes Essen zusammen und an den ersten Kuss den sie danach bekommen hatte. Dieser Gedanke ließ eine Gänsehaut über ihren Rücken laufen.

    Marcia betrat das Officium nachdem sie an der Wache vorbei musste mit einem nicht freundlichen Blick, denn man wollte sie zuerst nicht reinlassen was ja nun wirklich unverschämt war. Vielleicht wollten sie hier noch einen Vorkoster haben. Sie sah valentin ganz kurz an und versuchte dann wieder etwas zu lächeln, als sie ihnen einen Krug mit Met und Bechern hinstellte, sowie etwas leichtes zu essen wie Käse, Brot, Oliven, Trauben und etwas Huhn. Da Meridius ja gesagt hatte er würde das Trinken was velentin trank hatte sie natürlich nach Met gegriffen. Nachdem sie alles abgestellt hatte verschwand sie auch gleich wieder da sie nicht stören wollte.

    Die Decke die sie um sich hatte rutschte an einigen Ecken etwas zur Seite, dass nur noch mehr Haut zu sehen war, aber das störte sie ziemlich wenig und sie nahm sein Lächeln nur zu gerne wahr und suchte sich noch ein paar kleine Dinge zusammen die sie essen wollte, aber immer so, dass er sie direkt im Blickfeld hatte. "Was ist?" fragte sie ihn leise und schmunzelnd als sein Blick so über sie ging und sie sich neben ihn stellte mit einigen Trauben in der Hand.

    Marcia hatte Venusia angesehen als sie gesprochen hatte und dann nach draussen verschwunden war. Danach blickte sie wieder zu ihrem Liebsten und konnte nicht lächeln, er sah so schlecht aus. Sanft strich sie ihm über die Wange. "Du solltest schlafen Valentin, das wird dir gut tun" flüsterte sie ihm zu. Sie wusste nicht ob sie bleiben oder gehen sollte, aber wenn es nach ihr ging würde sie bleiben, da sie Angst um ihn hatte und ihn nicht alleine lassen wollte.

    "Er weiß nichts?" fragte sie ihn ziemlich überrascht. Aber findest du es nicht unfair wenn du ihn vor solch unvollendete Tatsachen stellst? Sie hätte sich soetwas niemals getraut. "Was ist wenn er mich gar nicht mag und es nicht machen möchte." So viele Zweifel stiegen plötzlich in ihr auf, denn so viel hatte sie mit ihm ja noch nicht zu tun gehabt.

    Zitat

    Original von Valentin Duccius Germanicus
    "Hier und da wirst Du das wohl müssen," schmunzelte er. "Aber ich denke, es wird auch viel mit Verhandeln und Bereden sein," zwinkerte er ihr zu. "Vielleicht hin und wieder auch mit Reisen, das muss man sehen."
    Er ließ, wenn auch ungern, ihre Hände los und erhob sich. "Ich habe allerdings eine Bitte an Dich. Führe Verina bitte in Deine bisherige Arbeit ein, solange Deine Beförderung noch nciht durch ist, ich denke, sie sollte den Posten übernehmen. Ich habe gelernt, dass ich am Liebsten Leute meines Vertrauens in meiner näheren Umgebung bei der Arbeit habe."


    Ihre Hände glitten langsam durch seine und sie lächelte immer noch. "Ich werde sie aufsuchen sobald sie Zeit hat und alles mit ihr besprechen. Ich nehme ja mal an, dass sie dann hier auch mein Officium bekommen wird? Hmm ob mir das gefällt?" fragte sie grinsend, denn dann war sie ja weiter von ihm entfernt und es trennte sie dann mehr als nur eine Tür.

    Die ganze Zeit hatte sie ihm über die Schulter gesehen und mitgelesen. Sie bekam ein leichtes schlechtes Gewissen ihrem noch Ehemann gegenüber. War die Ehe wirklich so schlimm? Sie hatten sich doch geliebt, aber davon war nichts mehr übrig. Sie liebte Valentin und wollte bei ihm sein für immer und sie würde ihn auch heiraten wollen, das wusste sie ganz tief in ihrem Herzen. Trotzdem wurde das alles etwas von Schatten überwuchert. "Es ist alles in ordnung. Ich bin gespannt was er darauf antworten wird und Ancius hat wirklich nichts dagegen und macht das ohne murren? Weiß er noch mehr von uns?"

    "Ja etwas zu trinken ist wohl nicht schlecht" sagte sie und setzte sich dicht neben ihm als brauchte sie seinen Schutz. Marcia nahm den Becher mit dem Met entgegen und hielt ihn einfach fest um ihre zittrigen Finger etwas unter Kontrolle zu bekommen. Sie konnte nicht viel sagen, da sie eigentlich gar nichts wusste von dem was er da tat. Sie schaute auf seine Hand und wie diese begann zu schreiben. "Ich weiß nicht was wir schreiben sollen" meinte sie, als er sie so musterte und sie ihm dabei in die Augen sah.

    Sie kam wieder zurück in ihr Officium und lächelte Meridius freundlich an, als sie wieder vor ihn trat. "Entschuldige bitte,dass du warten musstest. Der Duumvir ist bereit dich zu empfangen, hast du vielleicht einen besonderen Wunsch was das Trinken anbelangt?" fragte sie ihn immer noch freundlich und führte ihn auch gleichzeitig auf die Tür zu die wieder zu dem Officium des Duumvir führte.

    Marcia begann leicht zu grinsen und nickte ihm zustimmend zu "Doch genau dieser war es und er war wie immer etwas unbeholfen und wahrscheinlich war er deswegen nicht sonderlich freundlich zu mir, aber wenn ich ehrlich bin war mir das egal. Nur weil er der LAPP ist bedeutet das noch lange nicht, dass man nicht einmal mehr ein Salve über die Lippen bringen kann. Ich werde ihn sofort zu dir bringen." Dann zuckte sie mit den Schultern und sie würde ihnen natürlich auch etwas zu Essen bringen und auch was zu Trinken. So ging sie wieder zurück in ihr Officium um den LAPP zu holen und hoffte, dass er nicht zu lange warten musste.

    Marcia betrat das Büro und schloss hinter sich die Tür. "Valentin du hast Besuch und ich kann ihn nicht leiden. Ein Senator der meint mir gegenüber seinen Namen nicht nennen zu müssen. Ich denke ich bin keine Hellseherin umd gleich zu wissen wer da vor mir steht, aber der Mann scheint keinen Anstand zu besitzen"! seufzte sie und sah Valentin an. Man konnte den leichten Ärger in ihrem Gesicht erkennen und auch, dass sie diesem am liebsten Luft gemacht hätte.