Beiträge von Secundus Petronius Mela

    Mela wandte sich wieder um und sah Maecia an. Es war einfach kein guter Zeitpunkt, eine junge Frau kennenzulernen. Trotzdem war das nicht ihre Schuld, sondern Melas. Er war zu ruppig gewesen, unhöflich und einfach nicht er selbst. Mela schloss die Augen und presste mit Daumen und Zeigefinger darauf, seufzte tief und machte einen Schritt in Maecias Richtung.


    "Warte", sagte er.
    "Es tut mir leid, wenn ich unhöflich war. Es ist nur... Kein guter Zeitpunkt momentan für mich und...."
    Mela schüttelte den Kopf und sah Maecia müde an. Sie hatte ein hübsches Gesicht und ein überaus charmantes Lächeln, aber Mela fehlte der Sinn für mehr als eine simple Feststellung dessen.
    "Das ist meine Schuld."

    Mela brachte irgendwie ein leichtes Lächeln zustande. Wie, wusste er selbst nicht. Dann nickte er und wandte sich wieder Titus zu.
    "Jetzt kann ich sie dir auch vorstellen. Das ist Iunia Maecia. Und das", sagte er und deutete auf den Miles, "ist Miles Titus.
    Du fragtest, warum ich nicht in Germanien bin. Ich erlitt eine Verletzung, als ich...jemanden...vor der Schändung bewahrte. Ich lag drei Wochen im Valetudinarium, nehme aber das nächste Schiff zurück."
    Melas Stimme war bitter, als er von diesem Jemand sprach.

    Mela war als Duplicarius ranghöher als dieser Kerl. Er verzog das Gesicht und es verfinsterte sich.
    "Petronius Mela", betonte er.
    "Ich bin Duplucarius. Und ich möchte dich bitten, nicht so unhöflich gegenüber der Dame zu sein."


    Er sah Titus ernst an und wandte sich dann an die Frau, die ihn gemustert hatte. Dabei konnte er seine Niedergeschlagenheit nicht gänzlich überspielen. Er fuhr sich mit der Hand über das müde Gesicht, seufzte und fragte:
    "Wie heißt du denn?"

    Etwas irritiert sah Mela die junge Frau an, blinzelte zweimal und lächelte schwach. Die Bitterkeit in seinem Gesicht konnte er nicht überspielen. Er wollte sich schon umdrehen und wieder seines Weges gehen, aber Titus steuerte wirklich geradewegs auf ihn zu und es sah so aus, als sei es Absicht. Jetzt zu gehen wäre nicht nur unhöflich sondern auch eine Beleidigung gewesen. Also seufzte er ergeben und wartete, dass der Miles näher kam.

    Sim-Off:

    Entschuldigung, ich war verhindert


    Mela ließ die Musterung über sich ergehen. Er war sich dessen bewusst, dass es schwer war, dennoch war dies seit jeher sein größter Wunsch gewesen und er würde nicht aufgeben, bis er sich erfüllte. Das setzte Disziplin voraus, Ehrgefühl und Vaterlandstreue. Alles Attribute, die Mela durchaus besaß und pflegte wie eine kleine Pflanze.


    "Vielen Dank, Patron", sagte er. Etwas anderes lag ihm nicht mehr auf dem Herzen und so wartete er einfach noch einmal ab, ob Vitamalacus noch etwas hatte.

    Mela wandte nur flüchtig den Kopf und sah, dass es eine junge Frau gewesen war, die er umgestoßen hatte. Er murmelte eine Entschuldigung und hastete weiter, doch nur drei Schritte weit. Dann blieb er stehen, seufzte und wandte sich wieder um. Es ging ja nicht, dass er sich weiterhin so verhielt.
    "Verzeihung. Ich.. Ich ähm, weiß derzeit nicht, wo mir der Kopf steht", fügte er seinem barschen 'Tschuldigug' von eben noch an.
    "Alles in Ordnung?"


    Als er da den Blick hob, sah er einen Berg Packete, Päckchen und in Seidenpapier eingewickelte Dinge auf sich zu kommen. Erst einen Moment später erkannte er Titus hinter dem ganzen Zeug. Mela seufzte und fragte sich, was nun wohl käme.

    Wäre er zu Hause, hätte er vermutlich Tränen vergossen. Aber Mela lief durch die Straßen und Gassen, kam schließlich am Markt an und pflügte ohne Rücksicht durch die Menschenmassen. Hier konnte er unmöglich wie eine Memme weinen. Ein Mann tat so etwas nicht in der Öffentlichkeit, schon gar nicht ein Soldat der Legion und als solchen konnte man ihn an seiner rostroten Militärtunika erkennen.


    Sie erwiderte seine Liebe nicht. Er musste das respektieren, auch wenn es weh tat und sicherlich eine lange Zeit dauern würde, bis er das verkraftet hatte. Mela würde sie in Ruhe lassen. Sie mochte ihn vielleicht als Freund haben wollen, aber wenn er sich jetzt nicht ganz abkapselte von ihr, würde ihn das kaputt machen. Also würde er heute noch zum Hafen gehen und auf dem nächsten Schiff gen Germanien eine Passage reservieren, so schwer ihm das auch viel. Außer der Legio hatte er nichts und niemanden, der ihn irgendwie ablenken konnte.


    Da Mela momentan nicht nur der Blick für die Menschen um sich herum fehlte, sondern auch der Sinn dafür, sich bei den angerempelten Menschen zu entschuldigen, lief er einfach geradewegs weiter. Dabei stieß er viele Leute um. Den Blick starr nach vorn gerichtet, lief er ohne Ziel durch die Menge, als er wieder jemanden anrempelte und ihn beinahe umstieß.



    Sim-Off:

    Schreiberlinge sind willkommen! =)

    Mela war sich erst wieder dessen bewusst, dass Helena noch hinter ihm stand, als sie sich erhob und das Wort an ihn richtete. Er wandte den Kopf und sah sie mit einem gequälten Lächeln an, obwohl er lieber sofort in Livillas Zimmer gestürzt wäre, um es von ihr direkt zu hören.


    "Ich...ja... Vielleicht", murmelte Mela durcheinander und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Dann wandte er sich gänzlich zu Helena um.
    "Ich weiß nicht, ob ich das kann. Ihr schreiben, meine ich. Ohne..."
    Mela sah zur Seite und schloss die Augen, sammelte sich kurz und blickte Helena dann wieder an.


    "Würdest du mir einen Gefallen tun und ihr ausrichten, dass ich hier war? Und dass ich immer für sie da sein werde, wenn sie mich braucht?" fragte er Helena mit steinerner Miene. Ihm war zum Heulen zumute, aber natürlich wollte er das nicht zeigen. Er hatte sich in Livilla verguckt und sie hatte ihm ihrerseits Mut gemacht, damals, in Germanien. Und nun stand er in einem Scherbenhaufen des Bildes, das er sich selbst gemalt hatte.

    Die Kälte in ihren Augen sah Mela nur kurz, denn dann senkte er den Blick und auch den Kopf. Diese Schelte hatte er wahrlich verdient, wenngleich es auch ein bisschen Livillas Schuld gewesen war, dass sie allein fortgegangen waren, was Helena in ihren nächsten Sätzen bestätigte. Als ihre Stimme nicht mehr so eisig und schneidend klang, sondern langsam wieder ruhiger wurde, weil augenscheinlich der ärgste Zorn ausgesprochen war, sah Mela zerknirscht auf und in ihre Augen.


    "Ich hoffe, dass Iulius Constantius ihren Vater bereits darüber in Kenntnis gesetzt hat. Ich bat ihn darum, ihm in seinem Brief mitzuteilen, dass ich im Valetudinarium liege. Numerianuns ist mein Decurio, ich bin Duplicarius", sprach er. Schließlich wollte er nicht, dass er zurückkehrte und feststellen musste, dass man ihn aus Unkenntnis über seine Lage aus der Legio komplementiert hatte. Die zwei Wochen Urlaub, die er gehabt hatte, waren schon längst verstrichen.


    Die Worte, die Helena dann sprach, musste Mela ersteinmal verdauen. Er sah Helena an und schluckte, um den Kloß aus seinem Hals zu treiben, sah dann auf den Boden des Atriums, für dessen Schönheit er in diesem Moment den Sinn nicht fand, und sogleich wieder auf und zum Impluvium in der Mitte des Atriums. Mela atmete tief ein und hielt die Luft dann an, schloss die Augen und fuhr sich mit Daumen und Zeigefinger über die Augen, dann erst atmete er langgezogen aus. Helena schien in diesem Moment nicht gegenwärtig zu sein. Er konnte nicht fassen, was sie da eben gesagt hatte, wenngleich es doch ins Bild passte, das Livilla ihm auf dem Esquilin gegeben hatte. Warum im Namen der Götter hatte sie ihn dann so behandelt in Germanien? Warum hatte sie ihm diese Blick zugeworfen, warum sich so verhalten? Mela zwang sich zur Ruhe. Seit Tagen konnte er an nichts anderes als an Livilla denken. Und nun war er hier, sie in Reichweite, aber er konnte sie nicht umarmen und sie herzen, weil er es aus Liebe getan hätte und nicht, weil er einfach nur ein Freund sein wollte wie jeder andere. Stumm erhob sich Mela und ging zwei, drei Schritte von der Bank fort, den Kopf gehoben. Dann senkte er ihn und nach einer halben Ewigkeit kamen zwei Worte über seine Lippen, die kaum vernehmbar waren.


    "Ich...verstehe."

    Mela sah ihr in die Augen. Er würde es auf seine Kappe nehmen, dass sie ohne Begleitung unterwegs gewesen waren, auch wenn Livilla vielleicht schon das Gegenteil erzählt hatte. Er nickte verstehend, denn er verstand nicht nur die Worte, sondern auch, was Helena damit ausdrücken wollte. So sah er sie denn leicht bedauernd an.


    "Mein Handeln mag in den Augen anderer ehrenhaft gewesen sein, doch für mich war es die Pflicht, die ich hatte, denn es war töricht von mir, mit ihr allein auf den Esquilin zu gehen. Ich wunderte mich natürlich, warum sie ohne Begleitung zum Markt kam, aber ich hätte darauf bestehen sollen, sie wieder nach Hause zu bringen, statt sie auf den Esquilin zu entführen. Das ist nicht zu entschuldigen. Aber ich habe so gehandelt und mehr als sagen, dass es mir leid tut, kann ich nich, so gern ich ihr diese Erfahrung erspart hätte", sagte er aufrichtig und holte tief Luft.


    "Ich hoffe, dass sie den Zwischenfall inzwischen gut überstanden hat. Ehrlich gesagt machte ich mir große Sorgen, als Iulius Constantius mich befragt hatte und dann während meiner drei Wochen Aufenthalt im Valetudinarium niemand vorbei sah. Deswegen musste ich auch heute sofort hierher kommen. Man hat mich am Morgen entlassen."

    Die Dame des Hauses trat sehr bewusst auf, das fiel Mela sogleich ins Auge. Er fragte sich, ob Livilla deswegen gehofft hatte, dass Helena nichts von dem geheimen Ausflug wusste. Doch dann sprach sie auch schon und Mela ließ die Musterung wohlwollend über sich ergehen. Als sie von seiner Verletzung sprach, löste er unbewusst die Hand vom Rücken und legte sie auf die langgezogene Narbe, die unter der Toga verborgen war. Er folgte Helena zu der Sitzbank und setzte sich nieder.


    "Ich danke dir, Iulia Helena, für das herzliche Willkommen und die Nachfrage. Inzwischen geht es schon wieder gut. Aber sage mir bitte, wie hat Livilla das ganze verkraftet? Für sie muss es ungleich schlimmer gewesen sein als für mich. Wenn du es gestattest, würde ich nachher gern noch mit ihr selbst sprechen."

    Mela wartete mit auf dem Rücken verschränkten Armen im Atrium. Vieles ging ihm durch den Kopf und er fragte sich, wo er anfangen sollte, wenn Iulis Helena den Raum betrat. Kurz seufzte er, wieder an Livilla denkend und an das, was ihr widerfahren war.

    Zur Antwort grinste Mela nur breit und langte nach einer weiteren Olive. Dann sah er Nadia überrascht an.
    "Germanien?" fragte er.
    "Naja, es ist, kalt, nass und... germanisch."
    Er grinste schelmisch.
    "Es wird sich nicht viel aus den römischen Göttern gemacht, kaum einer geht gern zum Tempel, um zu opfern. Das Land ist ganz anders als hier, es gibt viele dunkel erscheinende Bäume, aber keine Zypressen. Mancherorts ist das Gras hüfthoch, an anderen Stellen gibt es nur Schlamm und Moor, soweit das Auge reicht. Ohne Zweifel, es ist ein tolles Land. Aber befremdlich, wenn man anderes gewohnt ist", schloss er und nahm einen Schluck vom verdünnten Wein.


    Sim-Off:

    Entschuldige, ich war verhindert

    Es war Nachmittag, als es erneut an der Porta klopfte. Vor derTür stand Mela, der sich diesmal für eine schlichte Toga entschlossen hatte, denn er wollte nicht nur mit Livilla sprechen, sondern auch mit dieser Helena, vor deren Schelte Livilla einst Angst gehabt hatte, als sie zusammen auf dem Esquilin gewesen waren.

    Nach insgesamt drei Wochen wurde Mela schließlich unter dem Vorbehalt entlassen, sich nicht allzu bald in eine Kneipenschlägerei verwickeln zu lassen. Livilla war während dieser ganzen Zeit nicht hier gewesen und Mela war enttäuscht deswegen. Nun begab er sich in die Casa Petronia zu Rom, machte sich frisch und blieb den halben Tag lang dort. Dann brach er auf, zur Casa Iulia.

    Mela nahm diese offene Kritik zur Kenntnis. Er wusste selbst, dass es nicht schicklich war, doch war es doch Livillas Wunsch gewesen, dass er nichts dergleichen unternahm. Er seufzte leise in sich hinein, murmelte einen Dank und schloss dann die Augen. Binnen Sekunden war er wieder eingeschlafen.


    Während der nächsten Tage nahm das Fieber zu, doch zugleich heilte die Wunde bedeutend besser. Der Medicus tat alles in seiner Macht stehende, um Mela wieder hinzubiegen. Und Mela, der eindeutig zu viel Zeit zum Nachdenken gehabt hatte in diesen Tagen, fasste einen Entschluss. Er hatte sich jedes einzelne Wort Livillas durch den Kopf gehen lassen, jeden Ausdruck analysiert und sich gefragt, was er falsch gemacht hatte, dass sie ihn nicht wollte, nur als Freund wollte.


    Am fünften Tag nach dem Gespräch mit Constantius war Mela zum ersten Mal fieberfrei und der Medicus sprach davon, dass er wohl in einer Woche das Lazarett verlassen dürfte, wenn er keinen derben Rückfall erlitt. Mela war etwas enttäuscht, dass Livilla nicht ein einziges Mal hier gewesen war, um nach ihm zu sehen, aber er schob dieses Verhalten auf das Trauma zurück, dass sie wohl erlitten haben musste. Seine Füße würden ihn sofort zur Casa Iulia tragen, um wieder gut zu machen und nachzuholen, was er versäumt hatte. So fristete er an diesem siebten Tag nach der Einlieferung ins Lazarett ein recht langweiliges Dasein und wünschte sich einen Besuch seiner Livilla herbei.

    Mela fühlte sich seltsam unwohl in seiner Haut und nickte nur leicht abwesend, als Constantius ihm dankte. Für Mela war es eine Selbstverständlichkeit gewesen, Livilla zu helfen und sie vor diesem schändlichen Mann zu schützen.


    "Ich danke dir", sagte er, als der Iulier ihm zusagte, dass er seinen Decurio informieren würde. Langsam befiel ihn die Müdigkeit wieder und er musste sich anstrengen, die Augen weiterhin offen zu halten. Den Hunger merkte er nicht richtig, obwohl er ebenso wie der Durst präsent war.


    Mela lächelte, als der Miles ihm dankte. Er fühlte sich nun wieder matt und so, als hätte er Blei in Armen, Beinen und Lidern. Der Duplicarius seufzte tief.
    "Ich wünschte, wir hätten uns unter anderem Umständen kennengelernt, Iulius Constantius. Du scheinst mir ein tüchtiger Mann zu sein. Livilla kann sich glücklich schätzen, dass sie dich in ihrer Nähe weiß", sagte Mela leise und voller Ernst. Wieder fielen ihm die Augen zu.
    "Ich...sage ihr bitte, dass... Nein. Grüße sie einfach nur. Es geht mir schon besser, jetzt da ich weiß, dass es ihr gut geht. Würdest du ihr das von mir ausrichten?" bat Mela Constantius, schon beinahe wieder imn Schlaf.

    Mela nahm den Becher dankbar entgegen und ermahnte sich selbst, die begehrte Flüssigkeit nicht allzu rasch herunterzustürzen, sondern in langsamen, bedächtigen Schlucken zu trinken. Die Worte Constantius' vernahm er deutlich. Dass Livillas Cousin so reagierte, wie er es tat, verwunderte Mela nicht. An seiner Stelle hätte er vermutlich nicht anders reagiert. Mela gab dem Miles den Becher zurück und versuchte dann, bei klarem Verstand zu bleiben, während er zu dem Vorfall befragt wurde. Er versuchte, den besorgten Verehrer in den Hintergrund zu drängen und stattdessen den zuverlässigen Soldaten wieder ans Tageslicht zu befördern, was angesichts der Tat nur hinsichtlich Livilla nicht funktionieren wollte, in anderen Bereichen aber schon. Mela holte tief Luft.


    "Ja, ich kenne ihn und wie er zu Livilla steht. Iulius Numerianuns ist mein Decurio. Ich bitte dich, ihn darüber zu informieren, dass mein Aufenthalt in Rom unfreiwillig länger dauern wird als geplant, wenn du ihn über die Begebenheiren informierst", bat Mela und hustete einige Male.
    "Ich werde dir leider auch nicht viel mehr sagen können als du bereits weißt. Livilla und ich haben uns auf dem Markt getroffen und sind dann zum Esquilin gegangen. Wir haben einige unverfängliche Gespräche geführt. Zu meinem Bedauern und meiner Schande muss ich gestehen, dass ich in ihrer Anwesenheit die Zeit nicht ganz im Auge hatte. Deswegen brachen wir erst sehr spät auf. Ich wollte sie zur Casa Iulia begleiten, auch wenn ich herausfand, dass es ihr eigentlich nicht erlaubt war, die Casa ohne Begleitung zu verlassen. Ich war zu leichtgläubig und hatte nicht weiter nachgefragt, als sie allein auf dem Markt erschien."
    Mela schloss die Augen und seufzte, drängte die Sorgen wieder zurück.
    "Als wir Rom wieder erreichten, kam dieser Kerl an und erzählte etwas von einer unehrenhaften Entlassun aus der Legio IX, die Liviallas Vater unterzeichnet haben sollte und weswegen er sich nun an seiner Tochter rächen wollte. Ich versuchte, an seine Vernunft zu apellieren, aber dann zog er das Messer und ging auf mich los. Irgendwann hat er mich dann übel erwischt und sich Livilla zugewandt. Er hat sie angefasst, dieser Dreckskerl", schnaubte Mela entrüstet und schüttelte in Erinnerung daran die Faust.
    "Ich konnte nicht einfach da hocken bleiben. Ich musste ihr helfen. Also bin ich hin und habe versucht, ihn von ihr abzuhalten. Livilla hat um Hilfe geschrieen. Ich betete zu den Göttern, dass sie rechtzeitig eintreffen mochte."
    Von den unsagbaren Schmerzen, die er dabei erlitten hatte, sagte er nichts, denn er wollte sich nicht als Held darstellen, auch wenn die Tat vielleicht heldenhaft war.