Beiträge von Secundus Petronius Mela

    Die Probati packten ohne zu zögern die Schaufeln und machten sich an die Arbeit. Durch die vorangegangenen Übungen auf dem Platz war der Schnee steinhart und festgebacken, doch Mela und die anderen setzten alles daran, den Boden von dem weißen Zeugs zu befreien, was ihnen nach fast einer guten Stunde auch für den gesamten Platz gelungen war. Nun lag der Platz wieder bräunlich vor ihnen und die Probati stellten sich vor den Centurio und warteten.

    Zusammen mit vielen anderen Probati erschien Mela recht bald nach dem Ruf des Centurio au dem Platz. Von gestern hatten die meisten Muskelkater, unter denen auch Mela war. Doch war es bei ihm durch das private Training, dass er in Rom gehabt hatte, nicht ganz so schlimm wie bei vielen anderen.
    Zusammen traten sie also an, nahmen Haltung an und standen still.

    Zitat

    Original von Camillus Matinius Plautius
    "Wenn die Hauptstrasse geräumt ist, dann will ich daß die Probati Mela und Zissou die farbigen Stangen im Abstand von 15 Schritt entlang der Hauptstrasse in den Boden rammen. Sollte es weiterhin so schneien, dann wissen wir wenigstens wo die Strasse sind. Dasselbe machen wir nach und nach mit allen befahrbaren und bereitbaren Wegen im Lager"


    Mela hatte sich ebenfalls eine Schaufel gegriffen und schippte nun Schnee, was das Zeug hielt. Das war gar nicht so einfach, da die Pferde das Zeugs platt getrampelt hatten und es so umso schwerer vom Boden abzulösen ging.

    Zitat

    Original von Lucius Iunius Zissou
    "Centurio, der Probatus Iunius Zissou und die anderen Rekruten wollten nur ein zusätzliches Training abhalten um ihren Wurfarm für den Ernstfall zu Trainieren..."


    Mela, der selbstverständlich auch angetreten war, als der Ruf des Centurio erschollen war, rollte mit den Augen. Wegen einem, das wusste er, würden nun sicher sämtliche Probati schuften müssen. Das war es, was Disziplin ausmachte. Wenn einer Scheiße baute, mussten alle sie ausbaden. Mela sah zu Crispus und verdeutlichte ihm mit einem Blick, jetzt bloß die Klappe zu halten.

    Um den Platz laufen - mit Schild. Das war wahrhaftig ein Drill! Doch keiner der Probati stöhnte, wenigstens vorerst nicht. So nahmen sie ihre Scuta wieder auf, wandten sich nach rechts und liefen mit dem Centurio und diesen immer schwerer werdenden Schilden Runde um Runde um den Platz. Mela war nicht der einzige, dem trotz seines Trainings schwitze wie ein Schwein, aber weiterlief.

    Und wieder von vorn... Hatte Mela nur den Eindruck oder war es wirklich so, dass der Centurio zufriedener aussah? Mela blieb nicht viel Zeit, darüber nachzudenken, denn nun wiederholte sich die Übung. Die Probati standen still, nahmen die Scuta auf und setzten sich in Bewegung. Wo am Anfang noch viele angehende Soldaten nicht im Gleichschritt marschierten, wurden die Probati mit abnehmendem Licht des Tages immer besser und waren mehr aufeinander eingespielt. So führten sie die Befehle des Centurio geschickter und flüssiger aus als noch am Anfang. Letztendlich kamen sie, nun allesamt schwitzend, wieder am Ausgangspunkt zum Stehen und legten die Schilde ab.

    Mit dem schweren Ding in der Hand war es gleich noch mal so anstrengend, die Befehle auszuführen, die der Centurio ihnen erteilte. Etwas für die Kondition, hatte er gesagt - was wohl zweifellos stimmte. Zusammen mit den anderen Probati überquerte Mela den Platz im geforderten Gleichschritt; am entfernten Ende angekommen, machten sie kehrt und kamen im Laufschritt und keuchend zurück, wo sie still standen und die Schilde ablegte, wie es befohlen wurde.

    Dieser Titus kam heran und verteilte Schilde an die Probati. Auch Mela bekam eins und prüfte sein Gewicht. Es war ungewohnt, denn in Rom bei seinem Lehrmeister hatte er kein solches Schild gehabt. Mela hielt das Scutum in den Händen und wartete, bis auch die anderen Probati ihr Schild bekommen hatten. Zusammen standen sie stramm (Mela und die anderen hatten sich inzwischen wieder geordnet zusammengefunden) und warteten auf neue Übungen.

    Sim-Off:

    Ich hatte es extra so geschrieben, dass er alles zeigt...naja...


    Mela musste den Rest erst aus dem Sack holen, den man ihm für die Ausrüstung gegeben hatte. Das dauerte länger, weil er schließlich noch keine Pritsche zugeteilt bekommen hatte. Trotzdem beeilte er sich, ohne dass es aussah, als sei er nervös - was er nicht sehr war.
    So tat er es seinem Bruder gleich und packte Helm, Rüstung, Pugio, Tasche, Decke, Feldflasche, Mantel, Armschienen, Halstuch, Brotbeutel, Hacke und Gürtel mit zu dem bereits hingelegten Kram auf das Bett.
    "Hier, Centurio!"

    Der Exerzierplatz war groß. Und nicht nur Mela merkte erst jetzt, WIE groß er war. Doch er und die anderen hielten sich wacker. Sie spurteten nicht, doch waren auch keine Schnecken. Bald führte Mela den Trupp an, der sich in einer langen Linie hinter ihm entlangzog. Noch eine halbe Runde, und sie hatten die drei geschafft, die der Centurio als Mindesteinsatz verlangt hatte. Aber Mela wollte, solange er konnte, immer weiterlaufen. Und das tat er auch. In der vierten Runde hatte er noch vier Mitstreiter, in der fünften Runde war es dann einer. Und die sechste fing er allein an. Er würde so lange weiterlaufen, bis er entweder nicht mehr konnte - oder aber der Centurio ihm Einhalt gebot.

    Mela lachte.
    "Die Praetorianer suchen sich ihre Leute aus, Crispus. Aber du hast Recht: das ist mein Ziel. Ich möchte so gut sein, dass sie auf mich aufmerksamer werden."
    Mela nickte, von der Hoffnung beseelt. Dann rempelte er seinen Bruder mit dem Ellbogen an.
    "He sag mal, hab ich eben 'eigene Familie' gehört? Du hast doch nicht etwa eine Frau im Auge?"