Beiträge von Decimiana Miriam

    "Sie hatten mich verschont und es sollte eine Strafe sein, dass ich hier her kam um Marcus Decimus Livianus zu dienen, doch ich sehe es schon lange nicht mehr als Strafe an. Hier ist alles anders und man behandelt mich gut. Es ist soviel geschehen." Sie vergrub ihr Gesicht an seiner Brust und legte ihre Hände auf seine Schulter. Alles was die letzten Tage geschehen war bereute sie so sehr, dass sie meinte ihr Herz müsse jeden Moment zerspringen. "Wenn er dir etwas getan hätte..ich hätte nicht gewusst wie ich dann weiter leben hätte sollen." Wieder dieses Thema, wieder Tod, eigentlich drehte sich doch immer alles darum. Sie schaute zu ihm auf und blickte ihm einfach nur in seine Augen und hatte das Gefühl in ihnen zu ertrinken. "Lass mich nicht mehr los, ich will für immer bei dir bleiben."

    Sie fühlte sich total leicht in seinen Armen und es schien als wäre es ein Traum aus dem sie aber nie wieder erwachen wollte. Sie konnte nicht so schnell gucken da waren sie auch schon beide in der Casa und sie blieb weiterhin in seinen Armen, denn sie wollte ihm um nichts in der Welt wieder los lassen, nicht jetzt und auch nicht später.
    Miriam erwiederte seinen Blick....seine Augen....wie sehr sie ihn doch vermisst hatte. Sein Kuss, die berührung seiner Lippen, rief viele Erinnerungen in ihr wach und einige davon versuchte sie zu verdrängen.
    "Ich dachte ich würde dich niemals wiedersehen Cato. Ich hatte solche Angst davor, dass das so geschehen würde und nun bin ich hier."

    Miriam stand da und wusste nicht was sie machen sollte. So oft hatte sie sich diesen Moment in ihren Gedanken ausgemalt und nun war er da, aber all das was sie sagen und machen wollte ging einfach nicht. Sie schaute auf seine Hand, dann wieder ihn an und dann fiel sie ihm einfach in die Arme und hielt ihn fest. So lange hatte sie warten müssen, so lange waren sie beide getrennt gewesen. "Ich kann es nicht glauben" füsterte sie den Kopf an seiner Schulter liegend.

    Ihr Herz klopfte und klopfte und klopfte und sie hatte schon das Gefühl, dass keiner da sein würde. Enttäuschung stieg in ihr hoch und dann, dann wurde die Tür doch noch geöffnete, langsam und Zentimeter für Zentimeter glitt sie immer mehr auf und nun schien es als würde ihr Herz einfach stehen bleiben wie auch die Zeit es nun tat.
    Sie sah ihn an und wusste nicht was sie sagen sollte. Es war als wäre alles, wirklich alles stehen geblieben. Wie lange hatte sie sich nach diesem Tag gesehnt ihn endlich wieder sehen zu können und nun stand sie vor ihm und fand kein Wort, nicht einmal das kleinste Hallo wollte über ihre Lippen kommen. Sie sah ihn an und sah auch die Narben in seinem Gesicht und einen Moment stockte ihr der Atem als sie sich erinnerte wieso er sie hatte. "Cato...." flüsterte sie.

    Sie war genau dem Weg gefolgt, den Livianus ihr beschrieben hatte und nun stand sie davor. Sie war sehr aufgeregt und wollte einfach für diese Momente alles andere vergessen. Mit zitternden Knien ging sie zum Eingang und klopfte an die Tür. Sie wusste ja, dass der Herr des Hauses nicht da wr und war deswegen auch froh drum, aber dies alles nahm nichts von ihrer Aufregung. Ihr Herzschlag beschleunigte sich je länger sie warten musste, dass wer an die Tür kam und dann...ja was wäre wenn er sie doch nicht mehr wollte?Sie klopfte.

    Wie angewurzelt blieb sie da stehen und versuchte die Worte zu verstehen die er ihr eben gesagt hatte. Sie wollten nicht wirklich in ihren Kopf rein und hingen so zwischen Tür und Angel fest. Das hatte alles ziemlich gesessen und warf sie erneut aus der Bahn. Sie hatte wie er auch einen Kloß im Hals und im ersten Moment war sie versucht ihm nachzugehen, aber sie spürte den Ring in ihrer Hand und kam zur Besinnung. Ohne weiter nachzudenken ging sie zu dem Soldaten und zeigte ihm den Siegelring um ihm noch einmal zu erklären, dass sie nach draussen drufte. Dann endlich war sie auf den Weg zu ihrem Cato...

    Etwas riss in ihren Herzen wieder und sie war hin und her gerissen zwischen ihren Gefühlen. Seine letzte Frage aber überraschte sie doch ziemlich. "Nein, das kann ich nicht. Ich habe schon genügend Menschen verletzt und ihn will ich nicht auch noch verletzen" sagte sie leise und hob dann ihren Blick wieder an.

    Betreten sah sie zu Boden. Warum hatte er ausgerechnet in diesem Moment auftauchen müssen? Da war es schon wieder, dieses Chaos welches in ihr herrschte. Seine Worte, seine Gesten, dies alles traf sie wieder und alle Worte die Livianus ihr gegeben hatte waren schon fast wieder in den Hintergrund gerückt und sie sehnte sich nach etwas anderem. Sie hätte es tun sollen, als sie die Möglichkeit hatte, aber sie hatte sich abhalten lassen und nun spürte sie wieder all das was sie dachte vergessen zu können. Miriam wich seinem Blick aus und schaute betreten zu Boden. "Tut mir leid Marius" sagte sie kaum hörbar.

    Miriam zuckte zusammen, als die Wache sie aufhielt, denn damit hatte sie gerechnet. "Doch ich darf raus, denn" weiter kam sie nicht, da plötzlich Marius reinkam und sie auch ansprach. Völlig veriwrrt über diese Wendung sah sie von der Wache zu Marius und dann auf den Boden. "Doch es ist alles in Ordnung....ich....ich darf zu Cato gehen."

    "In Ordnung" flüsterte sie lächeln und machte sich bereit zu gehen, als sie aber an der Tür war drehte sie sich noch einmal um. "Danke" und dann verschwand sie schnell um sich etwas neues anzuziehen und dann den Versuch zu wagen endlich zu Cato zu kommen.

    Miriam betrat den Eingan weil sie rasu wollte. Ihr war nicht ganz wohl, denn vor den Wachen hier hatte sie irgendwie Angst, denn sie erinnerte sich noch an ihre Ankunft damals. Sie hatte sich ihre gute Tunika angezogen und ihre Haare offen und kam nun langsam den Wachen näher. Den Ring von Livianus hatte sie natürlich auch dabei, damit sie sie gehen lassen würden.

    Nun war sie es die ihn überrascht ansah, als er ihr seinen Rin in die Hand drückte und diese sanft schloss. Sie zog ihre Hand an sich und hielt ihn fest. "Danke" sagte sie noch einmal und lächelte ihn glücklich an "Ich werde dann zu ihm gehen, aber erst beseitige ich den Schaden den ich angerichtet habe" sagte sie nun ziemlich leise und schaute auf die unzähligen Scherben auf dem Boden.

    Nun blieb ihr Herz wirklich fast stehen und es schien als würde sie ihn anstarren, denn das konnte sie nicht glauben, das musste ein Traum sein und gleich würde sie einfach aufwachen und feststellen, dass alles so war wie die ganze Zeit. "Und die Wachen? Sie lassen mich doch nicht gehen" meinte sie völlig neben der Kappe. Dann ohne Vorwarnung fiel sie ihrem Herrn einfach in die Arme. Es war das schönste was ihr grade passieren konnte, dass er ihr erlaubte Cato wieder zu sehen. "Ich weiß nicht wie ich dir danken kann" flüsterte sie in der Umarmung.

    Ihre Hände griffen immer fester um sich und sie konnte spüren wie ihr Herz begann immer schneller zu schlagen. Nein sie hatte niemanden mit Absicht verletzt, aber sie hatte es getan und es waren Menschen die sie mochte, allen vorran Cato, auch wenn er es nicht wusste. Sie brauchte bis seine Worte sie wirklich erreichten und sie ihn wieder ansah. Ihre Augen schimmerten immer noch und sie spürte ihr Herz immer schlimmer. "Ich wünsche mir nichts mehr, als ihn wieder zu sehen. Ihn endlich wiedre umarmen zu können." Ja das wollte sie denn sie vermisste ihn sehr. Wieder lief eine Träne ihre Wange hinunter.

    Auch Miriam erinnerte sich, sah ihn vor sich als wäre es noch heute gewesen. Seine Schmerzen in den Augen und alles an ihm würde sie niemals vergessen. Schon in der Eingangshalle als sie ihn stützte, im Bad als sie ihn wusch und dann als sie ihn sehen musste wie er sich umbringen wollte und sie die Hand an die Klinge gelegt hatte und sich dabei selber schnitt. Sie hatte heute noch die Narbe auf der Handinnenfläche. Einen Moment schien sie das Atmen zu vergessen und sah an ihm vorbei. Ihre Hände suchten den Weg zu ihren Armen und es sah fast aus als würde sie versuchen sich selbst zu umarmen. Miriam schloss ihre Augen und legte von der einen Hand die Finger auf ihre Stirn. "Ich werde aber dennoch immer das bleiben was ich bin." Sie hatte ja immer noch keine Ahnung was an diesem Tag geschehen war. Sie hatte einfach gespürt, dass sie ihm helfen musste, es war ein seltsames GEfühl gewesen, eines was sie immer noch hatte und sicher immer haben würde.
    "Ich weiß nicht was ich sagen soll, aber ich weiß, dass ich das immer wieder tun würde. Es war das richtige denn du bist ein guter Mensch." Ja das war er in ihren Augen denn jeder andere hätte sie wieder ausgepeitscht und noch andere Dinge mit ihr angestellt, Zeugnis war ihr Körper.

    Voller Verwunderung nahm sie seine Worte zur Kenntniss und sah dem Schwert hinter her wie er es sinken ließ. Als sie wieder ihren Blick hob und ihn ansah wusste sie wirklich nicht mehr was sie sagen sollte, denn mit solch Worten hatte sie nicht gerechnet.
    "Warum würdest du das? Ich bin nichts weiter als eine Sklavin, etwas was man ersetzen kann."
    Ihre Finger griffen immer fester um die Kante des Tisches und sie sah ihn verzweifelt an. Hier war alles so anders, so unendlich ander, dass sie das alles überforderte.

    Als er sie los ließ sank ihre andere Hand ebenfalls an die Kante des Tisches um sich abzustützen und sie lehnte weiter an diesem, als brauchte sie es sonst würde sie fallen. Mit großen Augen sah sie ihn an, sah zu wie er sein Schwert zog und verstand erst als er begann zu sprechen. Nein so hatte sie das nicht gemeint, das war alles nicht fair was er da machte.
    Ihr Blick glitt über das schimmernde Schwert und eine Sehnsucht machte sich in ihr breit. Es war eine Sehnsucht nach etwas, das man nicht in Worte fassen konnte, aber schon lange in ihr geschlummert hatte. Nur langsam wandte sie ihren Blick wieder an Livianus der nur einen einzigen Schritt von ihr entfernt stand und sah ihm in die Augen.
    "Nein deine Entscheidung war richtig, denn sicher hast du sehr viele die dich lieben und denen du damit weh getan hättest. Ich kenne meine Worte und dir gegenüber waren sie ehrlich aber nicht mir gegenüber. Für mich gelten sie nicht, aber ich würde nicht zulassen, dass du es noch einmal versuchen würdest, und das weißt du auch" sagte sie bestimmend.
    So nah und doch so fern schien die Erlösung zu sein.
    Seit diesem Abend damals hatte sie das gefühl, dass sie beide etwas miteinander verband, aber sie hatte keine Ahnung was es war, vielleicht waren es alleine die Gedanken die sie sich teilten oder geteilt hatten.

    Sie sah ihn verzweifelt an und konnte sich gar nicht vorstellen, dass sie einmal diese Worte zu ihm gesagt hatte, aber schließlich erinnerte sie sich daran, denn es schien ihr gestern gewesen zu sein wo sie sich um ihn gekümmert hatte und die Nacht sogar bei ihm gewesen war. Aber es war immer leichter einem anderen den Mut zuzusprechen, ihm beizustehen und ihm Liebe zu geben als dies alles selber anzunehmen und ihr fiel das unendlich schwer.
    Ganz leicht bewegte sie ihre Finger und spürte wie ihr Stumm eine Träne über ihr Gesicht lief.
    "Irgendwann kann man aber nicht mehr mit seinen Erinnerungen leben und vielleicht waren meine Worte die ich damals zu dir sagte falsch und ich wusste es nur nicht. Vielleicht ist es doch eine Lösung dies zu tun, denn dann hören auch alle anderen Gedanken auf zu existieren."

    Miriam musste nun ihren Arm auf dem Tisch abstützen und erwiederte seinen Blickkontakt oder versuchte es zumindest. Sie hatte das Gefühl, das etwas in ihr zerriss. "Bei dir war es was anderes gewesen. Du bist ein ganz anderer Mensch als ich. Ich habe es wohl nicht anders verdient, aber das tut nichts zur Sache. Ich kann mt diesen Wissen nicht Leben, es zerreisst alles in mir." Miriam versuchte sich zusammenzureißen um nicht zu weinen, aber alles in ihr schrie danach und langsam gab sie jegliche Gegenwehr auf und auch die Scherbe rutschte aus ihren Fingern und fiel klirrend auf den Tisch. Wieder einmal hatte sie versagt.....

    Der Weg bis sie es geschäfft hätte war nicht mehr weit gewesen, aber auch das schaffte sie nicht, denn er war schneller und sie spürte seine Hand um ihr Handgelenk und gleich darauf wie sie gegen den Tisch gedrängt wurde. Die Scherbe begann in ihre Hand einzuscheiden, denn sie ließ sie nicht los, konnte es einfach nicht, aber nun musste sie ihn ansehen, denn etwas anderes ließ diese Position nicht zu. Sie atmete schwer als hätte sie einen Lauf hinter sich und legte ihren Kopf in den Nacken. Ihre Augen schienen jeglichen Göanz verloren zu haben. "Das richtige tu ich" flüsterte sie ihm entgegen und spürte wie ihre Finger nun doch lockerer ließen wegen dem Druck der auf ihr Handgelenkt ausgeübt wurde, aber sie versuchte dagegen anzukämpfen und ihre Finger zuckten ein wenig. Ihre andere Hand hatte sie um die Kante der Tischplatte geschlossen um nicht gänzlich rüclinks auf den Tisch zu sinken.