Beiträge von Marcus Decimus Nepos

    Ein Lächeln huscht über Nepos' Züge. "Ha, auch der Nabel der Welt ist eben doch klein. Du bist aus der Decima Mercator? Wie ist dein Name? Welch ein Zufall - oder ist es Schicksal? Erlaube mir mich vorzustellen: Mein Name ist Marcus Decimus Nepos, ich stamme aus Kampanien, bei Capua. Der gütige Quintus hat mich als seinen Sohn aufgenommen, denn mein leiblicher Vater und er sind alte Kameraden der Vergangenheit... Und deine Einladung kann ich nicht annehmen, versäumte ich doch die höfliche Selbstverständlichkeit bei meiner neuen Familie vorstellig zu werden. Lass mich also das nächste Gebräu bestellen!" lächelt der junge Mann und schon bald darauf erscheint die nächste Runde Bier, welches ihm nun doch zu schmecken scheint.

    Ein weiterer Mann erreicht den Stand. Anhand dessen neugieriger Blicke kann Mattiacus, so er ihm eine gewisse Aufmerksamkeit schenkt, erkennen, dass der etwa Zwanzigjährige nicht aus Rom kommt - zu fasziniert sind seine Blicke ob der beeindruckenden Bauten.


    Auch er bestellt sich ein Bier, genauso wie Mattiacus sagt der Geschmack ihm zuerst nicht zu, vor allem der bittere Nachgeschmack stößt ihm negativ auf.


    Etwas schüchtern richtet der junge Mann das Wort an Mattiacus: "Hm, das ist dann wohl das Zentrum des Reiches, nicht? Verzeihe, wenn ich das Wort ungefragt an dich richte, aber ich bin im Gefüge der Stadt Rom noch vollkommen unbewandert. Bei den Streitgesprächen dreht es sich oft um die 'Pars Fidelis'? Was ist diese Partei? Warum ist sie so unbeliebt?"

    "Jawohl, Princeps Prior!"


    Nepos folgt dem Befehl und nähert sich dem Pfahl, um kurz darauf auf die markierte Stelle zu stechen. Auch den anderen Anweisungen würde er pflichtbewusst folgen.


    Sein defensiver, manchmal zögerlicher Kampfstil könnte ihm dieses mal durchaus hilfreich sein, denn Nepos versichert sich immer zuerst einer ausreichenden Deckung.

    Mit dem Schild in der Hand ändert sich sein Stil wieder: Er sticht nun wieder zaghafter und seltener. Doch Bibulus kann erkennen, dass dies nicht aus Zaghaftigkeit geschieht, sondern das Nepos wirklich zu einem defensiven Kampfstil neigt.


    So dauert es vielleicht etwas länger, bis Nepos die geforderten Stiche allesamt ausgeführt hat.

    "Jawohl, Princeps Prior!" bestätigt Nepos, nachdem er wieder anständig atmen kann.


    Mit immer noch zitternden Händen gelingt es ihm gerade so eben das Gladius aufzufangen. Allzuviel Erfahrung hat er im Umgang mit der Waffe nicht, auch wenn ihm sein Vater, sein leiblicher Vater, natürlich oft vom Umgang mit diesem erzählt hatte. Nepos selber hatte als Knabe auch ein Holzgladius, mit dem er mit seinem Bruder und anderen Kindern des Umlandes gespielt hatte. Richtig eifrig hatte er den Umgang aber nie geübt.


    Nepos tritt auf den Pfahl zu und führt einige Stiche aus, zuerst zaghaft, dann immer mutiger.

    Schwer keuchend und am Ende annähernd im Schrittempo kann Nepos die dreißigste Runde beenden. Man kann seinem Gesicht die unglaubliche Verbissenheit richtiggehend ansehen.


    Endlich angekommen widersteht Nepos so gerade eben dem Zwang sich zu Boden zu werfen, und versucht mit gebrochener Stimme zu melden: "Prin... ceps Prior... dreißigste... Runde beendet." Er hält sich dabei die Seite.

    Nach kurzer Zeit kann Bibulus schon die Rückkehr des Probatus bemerken, der von den Unterkünften herüber gelaufen kommt. Der schmächtige junge Mann sieht noch etwas verloren in der Uniform der CU aus.


    "Princeps Prior, Probatus Nepos, melde mich wie befohlen!" salutiert er so schneidig wie es ihm möglich ist. Der PP kann schon jetzt erkennen, dass Nepos den Dienst in der CU sehr ernst nimmt, auch wenn seine körperliche Fähigkeiten noch ausbaufähig sind.

    Auch Nepos findet eine freie Liege und einen Spind, in dem er seine Zivilkleidung ablegt, nachdem er die Uniform anlegte.


    Ein karges Quartier, bei weitem nicht vergleichbar mit der Unterkunft in der Casa Decima Mercator...


    Doch nun gab es keine Zeit für Muße! So schnell wie er gekommen war, ist Nepos auch wieder verschwunden.

    "Wir alle müssen unseren Platz finden, nicht wahr?" antwortet Nepos ernsthaft.


    Fasziniert aber auch vorsichtig betrachtet er die Waffen. "Ich hoffe mal der Umgang damit geht einem schnell in Fleisch und Blut über..."


    Anschließend unterzeichnet er das Papyrus.


    "Sag, meldet man sich schon in Uniform beim PP? Wo kommen dann meine Privatsachen hin?"