Beiträge von Marcus Decimus Nepos

    Mit stolzgeschwellter Patriotenbrust, und im Bewusstsein im Sinne seines verstorbenen Vaters zu handeln sagt Nepos mit ungewohnt fester Stimme die Formel auf:


    IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA.

    Nepos hebt abwehrend die Hände. "Das wollte ich damit auch nicht andeuten, Princeps Prior!" erklärt Nepos ehrlich.


    "Mein Name ist Marcus Decimus Nepos und ich bin 20 Jahre alt. Mein leiblicher Vater ist Lucius Latenius Cinna aus Capua, doch nach seinem Tod adoptierte mich Quintus Decimus Mercator. Als Kind hatte ich die üblichen Krankheiten: Scharlach, Mumps, die Windpocken... Ich bin neu in Rom und arbeitete bisher lediglich in dem Gestüt meines leiblichen Vaters in Kampanien.

    Mit einem überraschtem Lächeln nimmt er den Beutel entgegen. 400 Sesterzen waren für ihn viel Geld, denn die Geldgeschäfte hatten auf seinem Landgut stets Vater und Bruder geregelt.


    "Was für Worte des Dankes soll ich denn noch finden? Meine Taten werden meine Schuld zurückzahlen, dass verspreche ich!"


    Mit ehrfürchtig gesenktem Blick verlässt Nepos des Tablinium und macht sich zu Rekrutierungsbüro der Cohortes Urbanae auf.


    Sim-Off:

    Wenn ich Fragen habe, bin ich mal so frei, mich an dich zu wenden, ja?^^ Innerhalb Roms gelten die Reiseregeln nicht, oder? Kann ich also einfach so, woanders posten?

    "Danke für die Unterkunft... Mein Erbteil ist nicht groß und mein Bruder beerbte meinen Vater in erster Linie... Ich habe nach Abzug der Reisekosten also lediglich noch wenige Asse bei mir..."


    Sim-Off:

    Ist wahrscheinlich am leichtesten zu sagen, Nepos hätte kein Geld, oder?

    "Dann werde ich es sofort aufsuchen, Bruder! Wenn ich mich verabschieden darf?"


    Eifrig dreht sich Nepos um, hält jedoch noch einmal inne und dreht sich um: "Danke für alles, mein Bruder! Doch ich muss auch den anderen meine Aufwartung machen. Wen kann ich in der Stadt antreffen, wo kann ich sie aufsuchen?"

    "Du bist Anführer der Cohortes Urbanae, nicht wahr? Ich hörte deinen Namen schon von den Soldaten am Stadttor... Ich schätze, dass dies ein guter Einstieg in die Militärkarriere wäre. Da ich auch gerne die restliche Mitglieder meiner neuen, geliebten Familie kennenlernen würde, so bitte ich um die Aufnahme in die Cohortes Urbanae! Gibt es dort auch eine Art der Offizierslaufbahn?"

    "Entschuldige meine Unwissenheit, Bruder! Ich möchte natürlich meinem Namen alle Ehren machen... Welche Einheit bietet den Decimern am meisten Prestige und würdest du mir demnach empfehlen? Ich werde deinem Ratschluss folgen."

    "Natürlich werde ich mich nicht auf meine Herkunft berufen, die Götter bewahren! Ich werde durch Fleiß und Gehorsam meinem Haus ehren machen, dass verspreche ich Bruder!" Wieder neigt Nepos devot den Kopf.


    "Nun, wie steht es mit der Reitereinheit? Und welchen Familienmitgliedern kann ich meine Aufwartung machen?"

    "Nun, mein Vater Latenius Cinna hat mich aufgefordert, der römischen Pflicht der Wehrhaftigkeit nachzukommen. Ich will ihm seinen letzten Wunsch erfüllen, auch wenn ich zugeben muss, dass ich in meiner Jugend nicht gerade durch Stärke auf mich aufmerksam gemacht habe..."


    Der Veteran Livianus kann in der Tat die schmächtige Statur Nepos' bestätigen.


    "Doch ich möchte ein würdiges Mitglied der Decimer werden, und dazu zählt auch der Waffendienst, nicht wahr?" Eine kurze Pause setzt ein. "Doch ich bin überrascht, Bruder! Stimmt es nicht, dass ein weiteres Mitglied unserer Familie eine Reitereinheit anführt? Ich bin von klein an mit Pferden aufgewachsen und dort könnte ich vermutlich am besten dienen... Ich hoffe du fasst meine nächste Frage nicht als vermessen auf, Bruder: Erlange ich durch meine Aufnahme in die Decimer Privilegien bei der Postenverteilung?


    Sim-Off:

    Nepos' Fragen sind teilweise auch Sim-Off motiviert. Das ist hier ja wirklich eine echte Datenfülle, da muss man erstmal durch... Es ist bei IR doch auch so, dass der Wechsel zwischen Verwaltung und Miltär normal ist, oder? Danke schon mal für jede Hilfe! :)

    Sim-Off:

    Ja, weiß ich doch! Aber Cognomen waren doch oft Spitznamen, oder? Nepos bedeutet Neffe, ist aber eben kein echtes verwandtschaftliches Verhältnis, sondern der Beiname den Q. Dec. Mercator dem Marcus unwissentlich gegeben hat.


    "Meine Zukunft will ich ganz in den Dienst meiner Gens stellen. Doch ich bin noch jung und unerfahren, ein Landmann aus Kampanien, Bruder. Welche Wege kannst du mir empfehlen?"

    Ein aufrichtiges Lächeln huscht über Marcus' Züge, doch strengt er sich an, alsbald wieder ernster auszusehen. "Ich danke dir Livianus! Ich schwöre deiner, unserer Familie ewige Treue und schulde dir und deinem Vater unendliche Dankbarkeit." Bei den letzen Worten ist er auf die Knie gesunken.


    Marcus Decimus Nepos! Dies war ab diesem Zeitpunkt sein Name. Er gefällt ihm gut. Der "Neffe" des Q. Dec. Mercator!



    Nepos richtet sich auf und richtet sein Wort etwas schüchtern an seinen neugewonnen Bruder: "Doch sag', Livianus, wie kann ich der edlen Gens Decima meine Schuld zurückzahlen? Wie diene ich dem Haus am besten? Ich muss gestehen, dass ich im Gefüge des Imperium Romanum ein Fremder bin. Ich werde noch sehr viel lernen müssen..."

    Marcus hält die Hand mit der Schriftrolle Rolle vor seine Brust und neigt den Kopf und Oberkörper leicht.
    "Senator Livianus, es ist mir eine Ehre, dass du mich in deinem Haus begrüsst. Ich bin Marcus, Sohn des Lucius Latenius Cinna, der mir oft von den stolzen Nachkommen seines Freundes Quintus Decimus Mercator berichtete... Ich bin hier als Bote und Bittsteller."


    Mit ernstem Gesichtsausdruck reicht der junge Mann Livianus die Schriftrolle. "Er ist eigentlich für deinen Vater bestimmt, doch ich glaube den Auftrag Cinnas auch so wortgerecht zu erfüllen."



    Mein lieber Freund Quintus,


    Wie beginnt man wohl am besten einen Brief, von dem man weiß, dass es der letzte an seinen besten Freund und Bruder im Geiste sein wird?



    Wenn du diese Zeilen liest, dann werde ich meine letzte Ruhestatt schon längst unter dem Olivenbaum auf jenem Hügel gefunden haben, von dem ich in den vergangenen Jahren immer meine Güter betrachtet habe. Doch nun schaffe ich den Marsch dorthin nicht mehr aus eigenen Kräften, sogar den Wortlaut dieser wenigen Zeilen muss ich meinem Sohn diktieren. Und so gerne ich dich noch einmal gesehen hätte, mein Bruder Quintus, so sehr bin ich letzten Endes froh darüber, dass du mich als den alten, tatkräftigen Lucius in Erinnerung halten wirst, nicht den darbenden Greis, den nun mein Sohn vor sich liegen hat.


    Meine Pferdezucht läuft gut, und ich bin stolz auf das Erreichte. Doch zwei Söhne hat meine geliebte Frau Claudia zur Welt gebracht und hat beim zweiten im Kindbett den Tod gefunden, und so stehe ich vor dem Dilemma eines scheidenden Vaters. Das Gut ist nicht groß genug um es zu teilen, es wäre nicht wirtschaftlich. Genauso wenig möchte ich meinen Sohn Marcus zu einem Leben als besserer Knecht verurteilen, hatte ich doch versäumt, ihn rechtzeitig auf das Verlassen des Hofes vorzubereiten. Nun, ich weiß nicht, ob du dich daran erinnerst, Bruder Quintus, aber eines Tages, unter dem Einfluss der täglichen Strapazen des Alltags hatten wir versprochen, die Familie des anderen zu unterstützen. Ich schäme mich, dass ich und mein Sohn mit leeren Händen vor dir stehen, als Bittsteller, doch außer meiner ewigen Freundschaft zu dir kann ich keinen Faustpfand aufbieten. Ich bin also vollständig deiner Gnade ausgeliefert, wenn ich bitte: Nimm Marcus in deiner Familie auf!
    Als du vor langer Zeit mein Gut besuchtest, hattest du den kleinen Marcus schon kennen gelernt. Er hat auf deinem Schoß gesessen und du nanntest ihn Neffen. Lass ihn bitte zu einem echten „Nepos“, einem Angehörigen deiner Familie werden, Bruder Quintus!


    Marcus ist ein guter Junge und ich bin stolz auf ihn. Er ist loyal und strebsam. Du weißt wie wichtig mir stets die Bildung war, und so habe ich ihn so gut ausbilden lassen, wie es einem kleinen Pferdezüchter aus Kampanien möglich war. Er kann schreiben und spricht griechisch fließend. Marcus ist wirklich ein kluger Kopf, doch benötigt er strenger Führung! Manchmal kann man eine gewisse Verweichlichung feststellen, er ist zu großer Freund der griechischen Schriften und vernachlässigt allzu oft die römischen Tugenden. Lehre diese ihn, die Virtus des römischen Bürgers. Die Gens Decima ist eine Zierde Romas und ich weiß meinen Sohn in guten Händen.



    Wie beendet man einen Brief, von dem man weiß, dass er der letzte an seinen besten Freund und Bruder im Geiste sein wird?


    Mir bleibt nur ein letzter Gruß und Dank für alles, was du mir Gutes getan hast und was du mir auch noch in Zukunft Gutes tun wirst.



    In ewiger Freundschaft, dein Bruder


    Lucius