Beiträge von Rhaskos Thrax

    Mitten in die Planungen stürzte der junge Crispus, der Neffe des Gastgebers Marcus. Die Pubertät hatte gerade erst eingesetzt und der erste Flaum am Kinn setzte gerade erst ein, trotzdem war Crispus Teil der Bande und man hatte ihn als Spähposten eingesetzt.
    Völlig außer Atem erklärte er: "Ein Mann... kommt über... über den Bergpfad und er... er ist bewaffnet!"

    "Das wohl, bei Poseidon, gereist bin'ch wirklich viel, ja ja!" Rhaskos wird für einen Moment ruhiger und betrachtet den Becher voller Wein, bevor er ihn dann aber blitzartig an die Lippen setzt und die Kehle hinabstürzen lässt. Er lauscht währenddessen Xeones und antwortet dann: "Genauso machst das richtig, Kumpel! Wenn'e wirklich mitreden wills', dann muss'e überall ma' gewesen sein, zumindest in'en Städten... Obwohl die Römer Langweiler sin' - jede Stadt verliert ihre Identität, wenn'se romanisiert wird. Versteh'se, ich mein diese ewig gleichen Theater und Tempel und Colloseen... Aber trotzdem: mach' mal!" Rhaskos hält inne und betrachtet den Griechen schief grinsend: "Du machst es halt auch für die Kohlen, he du Nutte?"

    "Aye, Wein - aber so 'ne große Karaffe, weil ich tu halt ungern auf'm Trockenen sitzen! Also ziemlich zügig!" stimmt auch Rhaskos zu.
    Als die Bedienung - Rhaskos hatte den Namen schon vergessen, ihr ansprechendes Äußeres aber ganz sicher nicht - die Bestellung nun aufgenommen hatte, schaut sich der Gladiator im Schankraum um und murmelt: "Wenigstens is'es voll hier... aber sin' schon Langweiler hier, wa? Tarraco is' eh'n bisschen zu beschaulich für 'nen Individualisten wie mich, weiß'e? Ich bin nämlich sozusagen Epikurist!" wo der ungebildete Thraker von der griechischen Philosophenschule gehört hatte, bleibt sein Geheimnis, andere Geschichten werden aber von ihm gerne erzählt: "Wenn'e mal richtig was erleben wills', muss'e nach Alexandria! Da feiern die noch Dyonisosorgien wie man die sich nach wochenlanger Ewigkeit auf See erträumt. Ich hatte mal das Glück, dass mich so'n Bonze da unten mit 'nem makedonischen Hauptmann oder so verwechselt hat - diese Tölpel ham tatsächlich meinen leichten Akzent mit diesem kruden Makedonisch verwechselt - kann'se dir das vorstellen?
    Junge, da ging's ab: Wein, Musik und nackte Leiber... Ich hab' drei Tage lang keinen einzigen Faden Klamotten am Körper gehabt, echt! Und so wahr Priapos den Längsten hat, nach den drei Tagen lief ich nur noch so..." Rhaskos richtet sich halb auf und imitiert einen watschelnden, breitbeinigen Gang. Dann lässt er sich wieder fallen, lässt die Faust auf die hölzerne Tischplatte krachen und verfällt in lautes, raues Gelächter.

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    Das ist etwas ganz anderes, da ist man im Spiel drinnen und fiebert mit. Sobald das Spiel aber beendet ist, sollte man wieder runterkommen.


    Grundsätzlich stimme ich dir da zu - aber was heißt "runterkommen"?
    Die Karte fordert ja nun nicht zum Boykott italienischer Autos, Brandanschlägen auf italienische Botschaften, oder zur Kennzeichnungspflicht für Italiener mit einem azurblauen Stern auf!


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    aber man sollte schon runterkommen und nicht noch Wochen danach beschimpfen, beleidigen und solche Karten ins Netz stellen.


    Hallo, das ist Fußball, nicht "nur ein Spiel"! 8) :D
    Noch heute diskutieren Ungarn man über angeblich gedopte Deutsche '54, Deutsche über das Wembleytor und Italiener über den Betrug bei der WM 2002... Gewisse Weltmeisterschaften gehen so in das kollektive Gedächtnis ein, das sind "Wochen danach" nichts!

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    Ich finde das nicht lustig....
    Nur weil Italien besser gespielt hat, besser spielt und besser spielen wird, braucht man hier nicht sowas reinzustellen.


    Boah, du heulst dir ja manchmal was zusammen! -.^


    Wo guckst du eigentlich Fußball? Im Altersheim? Im Kloster?
    Ganz sicher nicht bei normalen Leuten, denn wenn du hören würdest, was beim Public Viewing, in einer x-beliebigen Kneipe oder selbst in deutschen Gärten mal bei hochkochenden Emotionen erwähnt wird, würdest du dich vor Scham vermutlich selbst entleiben...

    "Hä, Unterkunft?" scheint Rhaskos perplex, "Ey, der is' zwar'n Grieche," er zeigt auf den größeren Mann neben ihm, "aber solche sin' wa' nich'!
    Dann bring' uns halt an 'en Tisch, aber an einen, an dem wa' von dir bedient werden, aye!"

    Das "geheimnisvolle Leuchten" ihrer Augen interessiert Rhaskos allerdings weniger als der Rest des Körpers, der mit geübtem Blick abgeschätzt wird. Der Mann mit dem Kopftuch legt ein schiefes Lächeln auf und erklärt: "Was du für uns tun kanns'? Kommt drauf an, was im Preis mit drinne is'!"

    Zwei wildere Gestalten betreten das Vestibulum der Taberna: Ein muskulöser Grieche begleitet von einem kleinen zerzausten Mann in abgerissener Lederkluft.
    "Un' ich dann so: Nee Nee, so nich' mit mir! Tja, un' so bin ich nicht nur dem Sardinier unvergesslich geblieben, sondern auch seinem Töchterlein... Blutig war'n danach beide, haha!" lacht der Kleinere rauh, noch in das Gespräch mit dem Griechen verwickelt.
    Anschließend blickt er sich fragend mit geröteten Augen um, scheint diese Taberna doch eine mit Platzanweisung zu sein.

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    zu punkt 1: wünschen darf man sich ja was. oder?


    Hehe, ja klar! :D
    So war das auch nicht gemeint. Deine Planungen sind natürlich super, so wäre der Idealzustand. Aber meines Erachtens sollte man sich auf das wesentlich konzentrieren, dass ist in meinen Augen der Ausbildungsbetrieb.
    Die Legio ist ein schlechter Vergleich: Dort sind auch nur Soldaten, kein Tross.
    Momentan brauchen wir mehr Gladiatoren! Wen haben wir: Xeones, Rhaskos, Konon (oder wird der nicht mehr bespielt?), Drakontios (wirkt auf mich wie ein Wackelkandidat), Brandolf (bei dem ich mir sicher bin, dass aus ihm was wird!^^). Finde ich keine umwerfende Zahl. Wir müssen werben, entweder persönlich per PN (so wie ich es erfolgreich getan habe) oder in der Acta, um Interesse zu wecken. Wie wäre es bspw. mit einer Artikelserie über die "neuen" Gladiatorentypen?


    Aber das sind Einzelheiten, wir sollten erst einen Masterplan ausarbeiten. Und ich sehe die Zukunft in Fokussierung, nicht in der Vergrößerung in einer Zeit, wo Hispania den Bach heruntergeht oder es zumindest befürchtet wird.

    "Aye, das machen wir, nach Rom kommen wa so oder so irgendwann ma'!" pflichtet Rhaskos dem Kameraden bei, offensichtlich schon jetzt bereit, sich in Xeones Belange einzumischen oder wie er sagen würde: "mitzumischen". Der Thraker nimmt wieder die Pfeife und lässt den Blick in die Ferne schweifen. "Weiß'e Xeones, du darfs' dir echt nich' alles gefallen lassen! Ich mein, eigentlich is'n Weib die ganze Scheiße gar nich' wert. Auf Frauen kanns'e dich nich' verlassen - wer sich auf die verlässt, der wird eher verlassen, wenn'e verstehst, was ich mein'!" Rhaskos kichert in sich hinein, offensichtlich erfreut über sein Wortspiel. "Wirklich verlassen kanns'e dich nur auf Kameraden, un' echte Kameraden wissen, was zu tun is'. Guck' dir doch mal die verlausten Volltrottel un' Tölpel in'er Schule an! Die geh'n mir eigentlich vollkommen am Arsch vorbei, sin' mir echt scheißegal. Aber wenn ich mal seh', dass einer von außerhalb die irgendswie anmacht, so von wegen anrempeln, anmachen und einfach nur schief angucken - dann is' aber Pannonien offen, dann gibt's kein Halten, bei Ares und seinen verzogenen Söhnen! Weiß'e warum? Weil wa zusammen gehören! So'n bisschen sin' wir in 'Gloria et Honor' wie die Mannschaft von 'nem Schiff, versteh'se? Da hat auch jeder seinen Posten, un' wenn's hart auf hart kommt, muss man sich auf einander verlassen können. Ich mein, wenn's drauf ankommt, dann stehen wa eh allein in'er Arena - aber es is' wichtig, dass man keinen Scheißdreck noch in'er Schule hat! Ey, sein wa ma' ehrlich: Wahrscheinlich... werden wa die Wichse hier nich' jahrelang machen können, aber bis der Fährmann uns holt, sollten wa anständig gelebt haben, was mein'se, Xeones?" fragt Rhaskos fast schon feierlich. Der Gladiator erhebt sich wankend und fragt: "Ich kenn' mich im Kaff noch nich' aus: sollen wa einen Saufen gehen?"