Nun, da sich die Aufmerksamkeit wieder auf Durus konzentrierte, blieb Flaccus die Muße, sich an die Frauen in Aegyptus zu erinnern. Dort gab es eine junge Römerin, die sich ebenfalls lange in der Bibliothek aufhielt um dort zu studieren. Doch hatte der junge Tiberier Recht, dort findet sich nichts, was eine lange Verbindung begründen könnte.
Natürlich werden wir uns nun ersteinmal die Zeit und entsprechende Aufmerksamkeit nehmen, damit deine Hochzeit mit Vinicius Hungaricus gelinge und mit der ihr zustehenden Würde vor Rom gefeiert werden kann.
Es würde sicher eine großartige Hochzeitszeremonie werden, wenn zwei so bedeutende Römer den Bund vor den Göttern eingehen und er musste sich gut überlegen, welches Geschenk er Livia wohl dazu präsentiere.
Beiträge von Titus Tiberius Flaccus
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Am folgenden Tag tauchte Flaccus mit seinen Aufzeichnungen im Unterrichtsraum auf und übergab diese dem sacerdos mit einem fragenden Blick.
Da am Anfang eines Gebetes die Anrufung steht, um die Aufmerksamkeit des Gottes zu erreichen, sollte das Gebet an sich den Beginn der Zeremonie einnehmen. Hat man die Aufmerksamkeit des Gottes erreicht, so folgen die unblutigen Opfer.
Zunächst werden die Datteln in einer Opferschale verbrannt, um wohlige Gerüche zu erzeugen. Danach folgen in anderen Opferschalen wiederum Kekse und Opferkuchen. Zuletzt wird der Widder geopfert. Man führt ihn zum Altar, so die Götter denn das Opfer annehmen. Dann wird die Kanne Wein über seinen Kopf gegossen, und schließlich wird das Tier den Göttern übergeben.Sim-Off: Du stellst aber auch Aufgaben...puh
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Kurz musste Flaccus darüber nachdenken, welches Weib er auf seinen Reisen genommen hatte.... Doch wen er zum Weib nehmen wollte? Jetzt fing der Neuzugang auch damit an, dabei reichte es schon, dass dies sich zum Lieblingsthema seines Schwesterchens entwickeln könnte. Also versuchte er eine ebenso unverfängliche Antwort zu geben, wie er es bereits bei Livia tat.
Nun, Durus, meine Reisen trieben mich durch viele... Regionen und ich lernte viele Menschen kennen, doch kann ich erst hier in Rom nach der geeigneten Partie suchen. Ihr Stand und ihr Ansehen muss dem eines Tiberiers würdig sein. Aber du wirst verstehen, dass sich in so kurzer Zeit, die ich erst hier in Rom bin, noch keine passende Verbindung offenbarte.
Ein wenig wunderte sich Flaccus im Nachhinein ob der offenen Worte des neuen Familienmitgliedes. -
Flaccus lächelte Durus zu und nickte anerkennend.
Ich danke dir, Durus. Ich bin sicher, dass du deiner Familie auch noch viel Ehre bringen wirst. Überleg dir genau, was du tun willst, deine Entscheidung soll natürlich nicht an diesem Punkte überstürzt geschehen.
Flaccus angelte ein paar Trauben aus der Schale. -
Der berufliche Werdegang...wieder wurde er darauf angesprochen. Nun gut, so schlimm war es ja nicht und er musste die grundlegenden Dinge ja auch erst lernen.
Ich bin discipulus im cultus deorum und diene dem Apoll. Daher bin ich meist im Unterricht in den Tempeln. Bei all der Politik darf man die Götter nicht vernachlässigen.
Wusste er den undefinierten Blick seiner Schwester eben zu deuten, so würde sie den seinen, den er ihr nun zuwarf, ebenfalls zu deuten wissen. -
Flaccus schaute zwischen beiden hin und her.
In Rom wirst du sicher eine Anstellung finden, die Schreibstuben bieten hier viele Möglichkeiten. Doch solltest du bedenken, Durus, dass sich hier keine Aufstiegsmöglichkeiten ergeben. Livia hat dahingehend durchaus Recht, die municipia des Reiches bieten rasche Ausfstiegschancen zu Munizipialmagistraturen, in denen du sicher wichtige Kontakte für dein späteres politisches Leben knüpfen könntest. Das solltest du bei deiner Suche bedenken.
In der Sklavenwahl hatte Livia ebenfalls ein geübtes Auge; schnell wurden Köstlichkeiten aufgetischt, an denen sich Flaccus nun zu schaffen machte. So nahm er ein paar süße Trauben. -
Mattiacus, oder?
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Flaccus hatte sich nun auch einen Platz gesucht. Immer mehr Leute betraten den Raum und kaum einen davon kannte Flaccus. Er grüßte seinen Lehrer, als er ihn sah, und beobachtete weiterhin das Geschehen.
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Aus einem Beutelchen zog Flaccus eine Wachstafel und klappte diese auf. Eifrig notierte er die genannten Dinge des sacerdos.
Ich werde ein Opferritual skizieren. Vale, sacerdos Iulius! -
Während der Worte des sacerdos nickte Flaccus eifrig. Natürlich, in manchen Situationen lehnten die Götter natürlich das Opfer ab, um den Opfernden von einer Sache abzuhalten. Hier sollte der Wille erkannt werden...ein weiters Opfer würde sich nicht lohnen.
Nein, sacerdos Iulius, ich habe verstanden. Ich danke dir für deine Erklärungen.
Flaccus verneigte sich leicht mit dem Kopf. -
Flaccus begab sich nun gemächlich zu einem der Korbsessel, raffte seine Toga und nahm Platz. Leider war der Dienst an den Göttern nicht in seiner Auflistung enthalten.
Du hast die Kurse der schola Atheniensis schon durchlaufen? In der Politik Fuß zu fassen ist nicht einfach, doch hat die gens Tiberia auch hier schon außerordentliche Familienmitglieder hervorgebracht.
Er lächelte zu seiner Schwester.
Die Verwaltung wird sicher Posten für dich bieten, auch wenn dies in Rom ebenfalls nicht leicht ist.
Er erinnerte sich an die Aushänge, die ihn damals selbst zum cultus deorum brachten.
Am Forum Traiani findest du immer wieder Angebote aller Art. Vielleicht ist dort etwas für dich dabei, dass dir zu einem Namen verhilft. Die gens, in die Iuno dich hineingeboren hat, wird dir sicherlich hilfreich sein, doch solltest du versuchen, dir zuerst einen Namen zu machen. -
Flaccus lächelte zurück.
Aegyptus, eine schöne Provinz. Ich war vor einigen Monaten dort, bevor ich meine Rückreise nach Rom antrat. Allerdings führte mein Weg über Cyprus und Achaia, wo ich noch eine Zeit verblieb.
Flaccus drehte seinen Kopf etwas hin und her.
Ich denke, dass sich ein Zimmer in diesem besscheidenen Haus finden lassen wird.
Ja, Livia hatte eine der prunkvollsten Villen aufgetrieben, jedes Wort, welches diese als bescheiden titulierte, konnte nur ein Anflug von Ironie sein.
Was zieht dich nach Rom, hast du bereits eine Beschäftigung? -
Sim-Off: Nee, ich meinte mit "urbis" Rom, muss das aber im Lat. so schreiben! Man versuchte doch Mars auf seine Seite zu bringen, um den Gegner zu besiegen. Somit schenkte Mars den Soldaten das Leben, indem er ihnen den Sieg schenkte.... Naja, vielleicht hab ich´s auch einfach blöd ausgedrückt und das dann auch noch in Latein
Eine umkippende Statue??? Die Götter mögen ihn davor bewahren!
Ich wüsste nicht, was zu tun wäre! Vielleicht zürnen die Götter, und ein späteres Opfer wäre angebrachter, vielleicht müsste ich aber auch ein Opfer sofort wiederholen und ein neues Gebet sprechen, um die Gottheit zu besänftigen? -
Flaccus Miene verzog sich leicht. Zum einen war die Verwndtschaft soeben angewachsen, was Livia ihm gar nicht mitgeteilt hatte, zum anderen musste er selbst darüber nachdenken, in welchem familiären Verhältnis dieser Durus nun stünde.
Vetter Durus? Verzeih, ich habe die letzten...Jahre nicht hier verbracht. Es freut mich, dich zu sehen.
So eine große und verästelte Familie wie die der Tiberier war auf ihre Weise schon anstrengend.
Ich hörte, dass du dir Gedanken um deine Zukunft in Rom machst? -
Zuerst streckte er die Hände gen Himmel mit den Handflächen nach außen, dann schmetterte er los.
Mars, custos urbis et legionum, qui militibus Romanis victoriam et saepe vitam donabas, ego, Brutus, hic sacrifico, ut semper ad honorem tuum feciebam, ut Sexto, fratri Bruti, vim fortitudinemque des, ut Sextum, fratrem Bruti, a vulneribus atque morte in pugnis contra Germanos serves. Mars, custos urbis et legionum, audi mihi preces! Ita immolare pergam.
Anschließend schaute er den sacerdos an, ob es richtig war!?
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Offenbar war Flaccus zu früh, doch keinesfalls ist dies schlimmer, als zu spät zu sein; und somit blieb er in der Nähe des Saals und wartete auf den Beginn des conventus.
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Die letzten Worte des Durus noch hörend trat Flaccus ein. Soeben war der Unterricht am Tempel zu Ende gegangen und Flaccus hatte sich auf den Heimweg gemacht, als ihn hier nun ein fremdes Gesicht erwartete. So wanderte sein Blick nur flüchtig über den "Neuen" blieb dann an Livia haften.
Salvete! Schwester, du hast Besuch?
Er stellte ein Lächeln ein und ließ seinen Blick auf den Besucher zurückwandern.
Tituts Tiberius Flaccus. Willkommen in der Villa Tiberia, ich bin der Bruder Livias -
Auf Umwegen wird sie nun durch ihren Verlobten doch noch gläubig...immerhin. Er erwidert ihre Umarmung und ist doch leicht gerührt von ihren Worten, was man ihm aber eigentlich nicht anmerken kann. Dann greift er wieder zu den Oliven.
Nein, geh nur Livia. Ich werde noch etwas hier liegen bleiben. Die Sklaven laufen zu lassen wird mich sicher beschäftigen und erfreuen...Sim-Off: closed
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Flaccus hatte den Bogen vieleicht doch etwas überspannt und war nun um Beschwichtigung bemüht.
Du zeigst dich an seiner Seite wirklich als ganz bezaubernde Verlobte, Livia. Sicher gehört eine Phase der Gewöhnung dazu, damit sich zwischen euch eine Vertrautheit einstellt. Das wird seine Zeit brauchen. Doch sobald eure Verbindung Früchte trägt, wird diese Vertrautheit ganz von allein kommen.
Er lächelt ihr liebevoll zu. -
Er hätte tatsächlich in seiner Bewegung stocken, und den Becher abstellen sollen, denn nun verschluckte er sich fast an dem edlen Nass, als er hörte, dass seine Schwester ihn auch noch verkuppeln wollte. Einen Moment schaute er sie an, bevor er Worte fand.
Das ist sehr liebenswürdig von dir, Livia. Aber ich denke, dass gewisse Feierlichkeiten in Rom, deren Zahl ja bekanntlich groß ist, die ein oder andere Gelegenheit ergeben werden. Ich bin mir sicher, dass die Claudier oder Flavier äußerst liebreizende Damen zu bieten haben, wenn auch nicht so liebreizend, wie die Tiberier.
Dieses Kompliment musste er noch hinzufügen bevor er fortfuhr.
Und sicher wird sich dann auch irgendwann eine so harmonische Verbindung wie die deine ergeben.
Nun konnte er wieder genüsslich eine Traube zu sich nehmen.