Schon frühzeitig hatte Flaccus die Sklaven angewiesen, ihm eine Tunika und eine Toga aus den besten Stoffen zu besorgen, was auch schon Tage vor den Feierlichkeiten geschehen war. Der Tiberier hatte so genug Spielraum sich noch einmal umzuentscheiden und die Sklaven erneut loszuschicken, hätte er es sich anders überlegt. Mit den beigen Stoffen und dem ihn als Sacerdos auszeichnenden Purpurstreifen hatte sich Flaccus jedoch zufriedengegeben, so dass den Sklaven kein zusätzlicher Aufwand entstanden war.
Um das Geschenk dagegen hatte er sich selbst noch kurz zuvor gekümmert, diese Aufgabe war für einen unzivilisierten Sklaven nicht die rechte und so war der Tiberier davon überzeugt, dass sie von keinem als von ihm selbst besser hätte gelöst werden können.
Der Sänfte entstiegen ließ er sich schnell noch die Toga richten, um sich dann in das Innere des prachtvolen Hauses zu begeben.
Salvete, Manius Flavius Gracchus, Claudia Antonia. Ich freue mich über eure Einladung und noch mehr über den Grund, zu welchem diese geschah. Selten sahen die Götter wohl einen so glücklichen Mann mit einer so wundervollen Frau. Trotz der Mühen in diesen Tagen versucht diesen Moment, der so wichtig ist für euch und eure Familien, zu genießen.
Mit dem einem aufgesetzten Lächeln nickte Flaccus den beiden zu.
Beiträge von Titus Tiberius Flaccus
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Flaccus erreichte mit den Priestern gemeinsam den Hafen. Die Festlichkeiten waren nicht zu übersehen und der Hafen im Bereich des Schiffes und des Opfers war mit viel Mühen geschmückt worden.
Mit einem gewissen Eifer und der Hilfe ihrer Autorität als Sacerdotes bahnten sich Flaccus und die Priester des Cultus Deorum den Weg bis nach vorn, um die Geschehnisse verfolgen zu können und das Opfer zu begutachten.
Starr stand Flaccus unter den Menschen und wartete gebannt auf die Sacerdos Veneris und die Ergebnisse und Funde der Expedition.
Seinen Großcousin sah Flaccus etwas weiter vorne stehen, dieser hatte sich auf andere Art Platz zu verschaffen gewusst. -
Nach der Bekanntgabe der Rückkehr der Expedition von Cyprus hatte sich auch Flaccus auf den Weg nach Ostia gemacht, um den öffentlichen Feierlichkeiten beizuwohnen, und um seine Neugier zu befriedigen. Auf das Ergebnis gespannt gelangte er in Begleitung von zwei weiteren Sacerdotes des Cultus Deorum an das Stadttor.
Salvete, mein Name ist Titus Tiberius Flaccus. Wir sind Priester Roms und wünschen an den Feierlichkeiten der Stadt teilzunehmen. -
Die auf den Schalen liegenden Eingeweide inspizierte Flaccus mit äußerster Genauigkeit. Er wollte keine Litatio ausrufen, solange er sich nicht eindeutig sicher war, dass die Exta des Tieres keine Makel aufwiesen. Der Ädil hatte für den Fall, dass das Opfer vom Gott nicht angenommen werden würde, bereits ein zweites Opfertier gestellt, doch wurde nach reichlicher Inspektion deutlich, dass die Eingeweide frei von Makel waren und ein zusätzliches Opfer somit nicht notwendig.
Flaccus erhob seine vom Blut rot getränkten Arme, die Eingeweide in den Händen haltend.
Litatio!
Der Ruf des Priesters hallte über den Vorplatz des Tempels und erlöste die gespannte, dem Opfer zuschauende Menge.
Flaccus legte die Eingeweide zurück in die Schale, die sofort von zwei Opferdienern weggetragen wurde, um die Innereien zu kochen, damit sie im Anschluss noch dem Gott geopfert werden könnten. Von der weiteren Zerteilung des Tieres bekam die Menge nun jedoch nichts mehr mit, denn im Anschluss an die Zeremonie und die Litatio erhoben die Sklaven das Bildnis des Gottes und begannen somit die Prozession.
Angeführt wurde sie vom neugewählten Aedilis Curulis Quintus Tiberius Vitamalacus und den beiden Kandidaten für das Amt des Aedilis Plebis, Artoria Medeia und Titus Petronius Varus. Die Magistrate schritten, im Gewand von Triumphatoren gekleidet, voran, wie es Sitte war. Hinter ihnen reihte sich die Jugend Roms ein, auf dem Pferd oder auch zu Fuß. Als drittes Glied des Zuges kamen nun die vielen Teilnehmer der Spiele, die Wagenlenker und Reiter, die dem Publikum zuwinkten, die Gladiatoren, die Tänzer und Musiker, die den Zug und die Festlichkeiten in den nächsten Tagen begleiteten. Herausgehoben und sichtbar für die Menge, die Statue des Iuppiter Capitolinus. Die Priester schlossen sich, bedächtig den Weihrauch vor sich hertragend, der Menge an.
Langsam setzte sich auch die Menge der Römer in Gang und die Pompa Circensis schlängelte sich vom Kapitol hinab zum Forum Romanum, von wo aus man den Weg zum Forum Boarium einschlug, um schließlich von dort aus den Circus Maximus zu erreichen, wo der Großteil der Spiele stattfinden sollte, wo die Götter bei den Rennen über Sieg und Niederlage entscheiden würden. -
Nachdem der Ädil Tiberius Vitamalacus mit dem Messer eine Linie vom Kopf bis zum Schwanz des Tieres gezogen hatte,war es für Flaccus an der Zeit das Gebet an Iuppiter zu verlesen.
Iuppiter Optimus Maximus, Herr des leuchtenden Himmels, Gott der Himmelshelle!
Dir weihen wir unseres alten Gelübdes entsprechend diese Opfer, dir bringen wir den hellen Ochsen dar!
Iuppiter Capitolinus! Bester und Höchster! Dir weihen wir die Ludi Romani, für dich versammelt sich Rom!
Halte fern die Gefahren von den Aeneaden, Vater der Himmlischen!
Lass nicht Blitz, lass nicht des Blitzes Donner über die Stadt kommen!
Iuppiter Optimus Maximus, Herr des leuchtenden Himmels, dir opfern wir!
Nachdem Flaccus den Gott der Götter angerufen hatte, trat ein Victimarius hervor, der mit einem prachtvollen Schurz bekleidet war. In seiner Hand hielt er einen Opferhammer, den Malleus. Ein weiterer Opferdiener zog den Kopf des gutwilligen Tieres langsam an einem Horn und an seinen Nüstern herunter. Kurz sträubte sich der Ochse und versuchte den Kopf wieder zu heben, doch mit einem beherzten Griff hielt der Opferdiener das Tier fest. Kurz darauf schnellte der Hammer hinab und traf den Ochsen, der zusammenbrach. Einer der Victimarii zog aus seinem Schurz den Culter, das Opfermesser heraus und hielt es dem Tier an die Kehle.
Agene?
...fragte er zu Vitamalacus aufschauend.
Age!
...antwortete dieser und im selben Augenblick wurde dem Ochsen die Kehle bis zur Schlagader durchschnitten. Das Blut spritzte zunächst und floss dann ununterbrochen aus dem Hals des Tieres. Flaccus beugte sich herab. Langsam schnitt er den Bauchraum des Ochsen auf und nahm ihn mit einigen Schnitten und Handgriffen aus. Flaccus tata dies so sorgsam, wie er es gelernt hatte, war doch die Unversehrtheit der Exta das Wichtigste. In einer Schale trug man die Eingeweide nun zum Altar, wo der Tiberier sie genau inspizierte. Nun würde sich zeigen, ob der Gott das Opfer annahm. -
Er hatte zwar schon für seinen Verwandten gesprochen, jedoch war das wohl zu früh, so dass er nun nochmals seine Unterstützung für Vitamalacus kundtat.
Ich stimme hiermit ebenfalls für die Übergabe des Vorsitzes an Tiberius Vitamalacus. -
Zitat
Original von Iulia Helena
Auf gut Deutsch: Kerle mit zuviel Zeit, die sich einzweimal pro Jahr peinliche Klamotten anziehen, durch die Stadt hüpfen, uralte Lieder trällern und sich von vorn bis hinten blamierenDie Patrizier-Sodalitäten sind diejenigen, die nun mit Dolchen und Beilen eine kleine Iulierin durch die Straßen Roms jagen, weil sie sich anscheinend über sie lustig macht!
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Es war ein heiterer Tag und die sommerliche Hitze begann bereits wieder aus Rom zu weichen. Auf dem Kapitol, am Tempel des Iuppiter Optimus Maximus war ein lauer Wind zu spühren, als sich die Massen der römischen Bevölkerung eingefunden hatten, um dem Opfer beizuwohnen und der anschließenden Prozession zu folgen. Im Tempel hatte bereits das Voropfer geendet, bei dem man dem Gott Weihrauch, Wein und Opferkuchen aus Dinkelmehl dargereicht hatte.
Die Priester stellten sich nun auf, um vor dem Abbild Iuppiters vor den Tempel zu treten, und dort das das eigentliche Opfer, das blutige, zu vollziehen. Einige Sklaven, die durch den Tempelvorsteher organisiert worden waren, traten an die Statue heran, die auf einer gewaltigen Sänftenkonstruktion ruhte, und hoben sie an, um sie für Opfer und Prozession aus dem Inneren des Tempels zu tragen und allen Augen zugänglich zu machen.
Auf dem Tempelvorplatz wartete bereits die Menge gespannt auf das Erscheinen der Priester und Ädile. Beim Heraustreten wurde die Menge sogleich unruhig und Tibicinae begannen auf ihren Flöten zu spielen, während die Fidicinae dazu die Lauten zupften, so dass die Unruhe der Bevölkerung in den Klängen der Instrumente unteging.
Nachdem sich die Priester um den Altar gescharrt hatten, wurde ein Ochse herangeführt, der eine purpurne und kostbar bestickte Wolldecke über den Rücken gelegt hatte. Aufmerksam beobachteten die Priester, ob das Tier sich auffällig verhielt, doch konnte es ohne Probleme an den Altar herangeführt werden.
Ein Popa trat an das Tier heran und zog die Decke vom Rücken. Danach streute er die Mola Salsa, sie aus einem kleinen Tongefäß nehmend, über Kopf und Rücken des männlichen Rindes.
Flaccus trat hervor und überreichte seinem Verwandten Vitamalacus, der als Ädil der Opferleiter war, den Culter, das Opfermesser, damit er die rituelle Linie mit dem Messer über den Rücken des Ochsen ziehen konnte. -
Nachdem man vor wenigen Tagen dem Consus geopfert hatte, fand an diesem Tage das Opfer für Ops statt, der Göttin des Erntesegens und der Fülle. Am Tempel der Ops auf dem Kapitol scharrten sich die Stadtrömer, um das Staatsopfer für die Göttin zu begleiten. Die ersten Ähren sollten ihr hier im Tempel dargereicht werden, um für die Ernte des Jahres zu danken und für die folgenden Arbeiten des Einbringens der Getriedevorräte das Wohlwollen der Ops Consiva zu erlangen.
Die Priester traten an das Kultbild der Göttin, an dem die Schwaden des Weihrauchs bereits aus den Foculi emporstiegen und die Verbindung zur Göttin schufen. Vestalinnen traten vor und hielten in großen Schalen die ersten Ähren von Gerste, das bereits im Iunius geerntet worden war, Weizen, der aus dem Iulius stammte und Trauben bereit, die der Göttin geopfert werden sollten. Flaccus entnahm die Ähren aus den Schalen und trat vor das Bildnis. Mit den Ähren in beiden Händen erhob er die Arme und hielt die Ernte der Göttin entgegen
Ops Consiva! Ops Mater, die du schützned deine Hand über die Ähren der Felder hältst, die du bewahrst die Früchte unserer Aussaat! Dir galten die Samen unserer Aussaat, dir galt das Kalb des vergangenen Jahres. So gelten dir nun die Erstlinge unserer Ernte, so gilt dir nun das erneute Kalb! Ops Consiva, Ops Mater, erhöre die Anrufe deiner Priester!
Sogleich trat Flaccus einen weiteren Schritt vor, gefolgt von einer Vestalin. Er gab die Ähren in den glühenden Foculus, wo sie Feuer fingen und knisternd vor dem Bildnis der Göttin in Rauch aufgingen, der sich mit den Schwaden des Weihrauches vermischte. Aus der Schale der Vestalin entnahm der Tiberier weitere Ähren und das getrocknete Obst und gab alles langsam, nach und nach, in den Foculus, wo auch dies als Opfergabe für Ops verbrannte.Nach der Opferung im Tempel trat die Priesterschaft heraus, wo das Volk wartete. Ein Kalb, wurde von Opferdienern festgehalten. Es war geschmückt und die Wolldecke über dem Rücken des Tieres reich mit Verzierungen bestickt. Sogleich begann die Prozession mit dem Kalb vom Kapitol zur Regia, wo das Tier durch die Vestalinnen in einem geheimen Kult der Ops dargebracht werden sollte. Der Zug der Menschen bewegte sich langsam vom Kapitol hinab zum Forum Romanum, am Tempel des Divus Iulius vorbei hin zum Tempel der Vesta, neben dem sich die Regia befand. Die Menschen hatten kleine Gefäße und auch kleine Beutel in den Händen, in denen sich die Körner der Ernte befanden, welche sie nun auf dem Weg vor die Läufe des Kalbes streuten. Ausgelassen tanzten einige zu den Klängen der Tibicines.
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Flaccus überlegte einen Augenblick, bevor er antwortete.
Ich lernte den Flavier nach meiner Ankunft in Rom kennen, als er seine Sponsalia mit Claudia Antonia feierte. Livia lud ihn zu einem Convivum ein, zu dem er uns damals Kunst präsentierte. Ich wechselte nur wenige Worte mit ihm und so wäre es übertrieben, ihn einen guten Bekannten oder Freund zu nennen, aber er erschien mir bei diesen Zusammentreffen als sehr gebildeter und gottesfürchtiger Mann. Wenn du jedoch merh über ihn erfahren möchtest, solltest du meiner Schwester einen Besuch abstatten, denn sie wird ihn besser kennen. -
Als die Cena aufgetischt wurde, begab sich auch Flaccus zu den Klinen, während er das Gespräch mit seinem Verwandten Durus fortführte. Sogar kleine wachteln wurden serviert und Flaccus liebte diese reichverziert dargebotenen Vögelchen.
Ja, Durus, man sieht sich doch selten, wenn jeder einer Tätigkeit nachgeht und gerade deine ist anstrengend und zeitraubend, liegen doch viele Ermittlungen in deiner Verantwortung. Mit deine Schwester sprach ich bereits über die Vorfälle, doch bemüht sich noch der Senat um die Deutung. Doch es wurde vielen Personalschwächen im Cultus Deorum entgegengewirkt und die Organisation deutlich verbessert. In Zukunft werden die Opferungen sicherlich zur Zufriedenheit der Götter ausgeführt.
Flaccus nahm Platz und schaute sich die Arbeit der Sklavin an, die er bis jetzt als doch akzeptabel einstufte.
Du kandidierst für das Amt des Quaestors, Durus? Es ist schön zu sehen, dass nach den längt vergessenen Angriffen auf die Gens Tiberia dies die Antwort ist, nämlich dass sie ein noch größeres politisches Gewicht bekommt. Besonders erstaunt nahm ich auch die Kandidatur des Flavius Garcchus zur Kenntnis, die mich aber zugleich erfreute. Ich bin auch von seiner Wahl überzeugt und er würde dir ein guter Kollege im Amt. Dies scheinen mir nun die wahren Vertreter der Mores Maiorum.Sim-Off: ich füge die Kandidatur mal mit ein, kam zwar später, macht aber hier ja nichts aus.
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Gespannt auf die Antwort zu der Frage des Senators blickte Flaccus zu Durus. Er brachte jedoch viele gute Voraussetzungen mit. Er war in der Verwaltung und hatte dort Erfahrung sammeln können und Flaccus war sich sicher, dass sein Verwandter auch sehr gute Arbeit in der Advocatio Imperialis leistete.
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Flaccus hatte die Rede seines Verwandten verfolgt. Es schien, als würde er eine breite Zustimmung in der Bevölkerung haben und die wenigen an ihn gerichteten Fragen beantwortete er souverän. So blieb Flaccus absits stehen, während ein paar Sklaven und Klienten eifrig applaudierten.
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Flaccus hatte den Weg vom Forum Holitorium zum Forum Romanum zu Fuß zurückgelegt und hörte sich die Reden an der Rostra an. Mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgte er die Rede des Flavius Gracchus, den er bei verschiedenen Anlässen kennengelernt hatte. Flaccus schätzte nicht nur, dass dieser die Priesterwürde innehatte, sondern vor allem dessen hohen Bildungsgrad. Es sollte zwar kein Zweifel darin bestehen, dass Bildung die Voraussetzung für ein solches Amt war, jedoch schien dies in jüngster Vergangenheit manchmal in Vergessenheit geraten zu sein. War er auch hier, um mit seinen Klienten seine Familie zu unterstützen, so gab er diesen mit einem Wink zu verstehen, dass sie auch hier Beifall klatschen sollten, was das Gefolge natürlich sofort tat.
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Nachdem das Edikt des Kaisers herausgegeben worden war, hatte man sich im Tempel des Apoll für eine Zeremonie bereitgemacht. Oft fanden hier Opfer statt, die den Menschen auf dem Forum Holitorium nicht neu waren, und si bemerkte man auch heute kein großes Interesse für die Vorgänge. Einige Priester des Cultus Deorum und die Priesterschaft des Tempels jedoch waren zugegen, um das Opfer zu begleiten.
Im Tempelinneren hatten Priester bereits Weihrauch entzündet, als Flaccus hervortrat und das Gebet an Apoll richtete.
Apollo Medice, Heiler der Krankheiten, einstiger Beschützer Roms vor der großen Seuche, wir rufen dich an! Dir zu Ehren opferten wir, dir zu Ehren allein lassen wir die großen Spiele stattfinden, für dich spielen die Schauspieler in den Theatern, die wir dir weihten. Apollo Medice, nimm die Krankheit von der Pontifex, lass deine heilenden Kräfte über Tiberia Claudia kommen und befreie sie von Schmerz und Fieber! So werden der dir geweihte Lorbeer und dieser Bock geopfert, um dein Wohlwollen zu erlangen! Apollo Medice, erhöre die Bitten deiner Priester!
Flaccus streute einige Blätter getrockneten Lorbeers in die Glut eines Foculus, wandte sich nach rechts ab und trat mit den anderen Priestern vor den Tempel.
Ein Ziegenbock, die Hörner in Gold verziert, wurde zum Altar geführt, der mit einem frischen Stück Wiese ausgelegt war. Ein Priester trat an das Tier heran und streute die Mola Salsa über den Körper, während ein anderer Mann sich mit dem Opfermesser näherte. Dieser strich langsam damit über den Rücken des Tieres, vom Kopf beginnend und am Schwanz endend.
Einige Bürger schauten dem Treiben zu und konnten erkennen, wie dem Bock nach der Betäubung mit einem Hammer die Kehle von einem Victimarius durchschnitten wurde. Das Blut lief in einem Rinnsal in eine Schüssel, wo es aufgefangen wurde. Kurz darauf begann man, das Tier auszunehmen, um die Innereien für den Gott zu kochen. -
Faccus hörte die Worte des Verwandten und nickte.
So spreche ich dir das Vertrauen für den Vorsitz als Magister aus.Eine baldige Organisation wäre in der Tat ratsam, so dass für das Anrufen der Ops zu den Volcanalia alles bereit ist.
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Flaccus schüttelte leicht den Kopf.
Es ist derzeit nichts bekannt und die Beratungen im Senat halten an. Wir werden abwarten müssen, wie die Patres die Situation einschätzen.
Als Durus den Raum betrat, grüßte er auch jenen mit einem Lächeln.
Salve, Durus. Sag, wie ergeht es dir im Palast in deinem neuen Amt? Du hast mir noch nicht davon berichtet.
Amüsiert hört er die Worte über den Einkaufsbummel der Frauen zu. Flaccus ist sich sicher, dass dies die Leistungsgrenze eines Soldaten durchbrechen würde, kannte er die Qualen des Einkaufs doch aus Alexandria, wo die Märkte gewaltig waren un die Frau seines Herzens Stunden verbringen konnte, ohne etwas gekauft zu haben. -
Flaccus schaute sich um und in die Gesichter der Anwesenden. Sein ehemaliger Sacerdos Claudius war POntifex in Germanien, der Flavier Furianus würde bald nach Hispania aufbrechen. Durus war für den Geschmack von Flaccus vielleicht noch etwas jung und so stellte Vitamalacus für ihn die beste Wahl dar. Er war ehemaliger Tribun einer Legion und amtierender Quaestor sowie Candidatus für das Amt des Ädils in der nächsten Amtszeit. Sicherlich war er im Raum einer in Rom derzeit bekanntesten Bürger und für den jetzigen Augenblick besonders geeignet. Flaccus` Blicke verharrten auf dem Verwandten, seine Wortmeldung zur Wahl abwartend.
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Flaccus lächelte.
Wer vermag schon dies zu sagen? Nach den letzten Anzeichen, die auch die Acta Diurna überlieferten, scheinen nicht alle Götter über die Taten der oder deren Ausbleiben erfreut zu sein. In den Hallen der Regia wird viel gesprochen und wie es scheint, beschäftigt sich auf Betreiben des Valerius Victor hin der Senat intensiv mit den ungünstigen Zeichen.
Flaccus hatte um seine Famuilie jedoch keinerlei Sorge. Das Lararium war im Hause der Tiberier ein oft gesuchter Ort und er wusste, dass auch seine Schwester seit seiner Rückkehr mehr bedacht auf die regelmäßigen Opferungen legte. -
Flaccus hatte zwar von der Ankunft einer Verwandten gehört, jedoch sah er sie heute das erste Mal und nickte ihr ebenso freundlich zu. Etwas verdutzt schaute Flaccus, als der Iulier die Spiele ansprach, denn schließlich stand das große Lectisternium dort ja im Vordergrund - zumindest für Flaccus.
Du hast Recht, Iulius Constantius, die Spiele waren sehr gelungen und eine besondere Angelegenheit für das Volk. Auch die Opferungen waren prachtvoll dargeboten worden.
Dass Iulia Helena sich für Mosaiken interessierte, freute Flaccus gewiss, doch konnte er ihr keine Auskunft geben.
Oh ja, die Mosaike sind wirklich prächtig. Der Architekt, der dieses Haus bauen ließ, beauftragte auch den Mosaikenleger, wie ich hörte. Wer dies jedoch war, vermag ich dir nicht zu sagen, denn die Villa stand bereits, als ich Rom erreichte. Wenn du jedoch ein besonderes Mosaik wünschst, Iulia Helena, so empfehle ich dir, einen Sklaven nach Kampanien zu schicken. In den dortigen Städten der Umgebung finden sich die eindrucksvollsten Mosaiken und dort haben sich auch die Meister dieses Faches niedergelassen.
Als Honoria sich dazu gesellte, grüßte Flaccus diese ebenso.
Salve, Honoria.