Flaccus nickte seinem Verwandten Vitamalacus nochmals zu und bestätigte abermals seine Hilfe, bevor er sich Durus zuwandte und ein Lächeln aufsetzte. Da waren doch schon Informationen, die der neugierige Tiberier durchaus interessant fand.
Marcus also.
Mehr sagte er nicht, während sein Lächeln beständig blieb.
Doch während Durus sprach, erschien ein älterer Mann im Atrium, möglicherweise dieser Marcus. Natürlich dachte Flaccus darüber nach, wie sich dieser verarmte Landadel nun auf Kosten seiner lieben Schwester hier einnistete, um sich füttern zu lassen. Als der Mann sich nicht mit dem Praenomen vorstellte, blieb für Flaccus der Verdacht des parasitären Marcus auch weiterhin aufrecht. Dennoch verlor er sein einstudiertes aufgesetztes Lächeln nicht.
Ich grüße dich, Tiberius Iuvenalis. Ich bin Titus Tiberius Flaccus, Bruder der Tiberia Livia. Wir kennen uns noch nicht, ich war längere Zeit fort und und holte Erkundigungen für den Cultus in Achaia ein.
Beiträge von Titus Tiberius Flaccus
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Flaccus nickte verständig.
Ja, die Ahnen sollten zu ihrer rechtmäßigen Ehrung kommen, welche durch eine Pompa Funebris sicherlich ihren stärksten Ausdruck finden würde. Wenn du bei der Organisation Hilfe benötigst, stehe ich dir dafür jederzeit zur Verfügung.
Dann wandte er sich Durus zu.
Ich werde mich bald auf den Weg zu Valerius Victor machen, um ihm die erwarteten Schriftrollen zu überbringen. Danach werde ich mich wieder dem Dienst des Gottes widmen. Der Cultus Deorum bedarf stets tüchtiger Männer, damit die Götter dem Volk in Erinnerung bleiben.
Du hast dich schon mit den Neuankömmlingen der Familie bekannt gemacht?
Er musterte Durus, vielleicht würde seine Reaktion Flaccus schon Informationen über deren Einleben im Haus verraten. -
Auf den Wunsch des Vitamalacus hin hatte sich auch Flaccus zum Marsfeld tragen lassen, was ihm allgemein weniger gut gefiel. Der Lärm der gröhlenden Massen, deren Gepöbel und Gestank. Er war froh, dass die Sänfte über den Köpfen schwebte und von außen kaum einsehbar war, wenigstens etwas Abstand zum einfachen Volk. Während des Rennens selbst hatte er auf einer der besser platzierten Tribünen Platz nehmen können, wo er, aller Würde angemessen, sich mit Beifall und Jubel stark zurückhielt.
Seine Neugier wurde jedoch gestillt und seine Aufmerksamkeit geweckt, als es zu den Ernennungen der Tribune kam, unter denen sich sein Verwandter befand. Insgeheim hatte er mit so etwas gerechnet. Vitamalacus hatte die Senatorenwürde erhalten und was läge näher, als ihn in gehobener Position in die Legion zu versetzen, einen Soldaten unter Soldaten. So konnte er sich für Tiberius Vitamalacus freuen, dessen Karriere einen weiteren Baustein erhielt. -
Fassungslos aber um Würde bemüht hörte Flaccus des Worten des Vitamalacus zu, der den so unglaublichen Hergang der Dinge schilderte.
Ich möchte mich gern um alles kümmern und bin mir sicher, dass Claudia ebenso bereit dazu sein wird. Wirst du eine private Pompa Funebris ausrichten wollen?
Noch während die beiden sprachen kam nicht nur der Sklave, sondern auch Durus zu dem Gespräch hinzu. Wenigstens waren nun genug Becher vorhanden und der Skalve hatte sich die Mühe gegeben seine ihm aufgetragenen Angelegenheiten recht baldig zu erfüllen. Für Flaccus eine Sache, die man von einem Sklaven mindestens erwarten konnte.
Angesichts des Themas grüßte Flaccus den Verwandten Durus zurückhaltender als zuvor Vitamalacus.
Sei gegrüßt, Durus, wie schön dich wiederzusehen und was für eine Freude, von deinen Ämtern auch in Achaia gehört zu haben. Dein Cousin berichtete mir soeben, dass du jüngst dein Ädilat zuende gebracht hast. Ja, meine Aufgaben sind erfüllt, so dass ich mich nach Rom zurückbegeben konnte. -
Es war schon beinahe unmenschlich, wie lange Flaccus auf diesen Wein warten musste. Und dann hatte der Sklave nicht einmal einen zweiten Becher dabei. Missbilligend versuchte der Tiberier den Sklaven zu ignorieren, so gut es eben ging.
Die ersten Nachrichten seines Verwandten nahm Flaccus mit sichtlicher Erleichterung und großer Freude auf.
Ist es so? Welch Segen der Götter! Sie wird mich also zum Onkel machen. Ich werde sie unbedingt besuchen müssen.
An den Vinicier dachte Flaccus dabei weniger, so ganz Recht war ihm diese Ehe nie, auch wenn Livia mit dem Senator und Konsular einen Mann der Nobilität geheiratet hatte.
Ja, von Durus hörte ich bereits, einige Nachrichten von Handelsleuten erreichnten mich.
Dann verzog er kaum sichtbar die Miene.
Ich wage nur zu hoffen, dass nicht jeglicher Zweig der Familie gedenkt seine Kinder hier unterzubringen, um vom Wohlstand und Ruhm etwas zu profitieren. Ich freue mich aber, auch die anderen Familienmitglieder kennenzulernen.
Die einzelnen Familienverbindungen stellten für Flaccus schon damals ein Problem dar, so dass er auch auf die Erklärungen des Vitamalacus hin nur wage Vorstellungen hatte, aber lächelnd nickte. Darum würde er sich später also noch kümmern müssen.
Dann jedoch erstarrten seine Gesichtszüge wieder.
Lupus? Du meinst, dein Sohn verstarb? Wessen Schuld war es? Eine Krankheit? Einfach eine Krankheit?
Warum hatte er davon nichts gewusst? Er hätte Apollon ein tägliches Opfer dargebracht, ja selbst zum Heiligtum nach Delphi wäre er gereist, hätte er nur vorher davon erfahren. -
Der Tiberier drehte sich um, als er die Stimme in seinem Rücken vernahm, die er jedoch auch ohne einen Blick zuzuordnen vermochte. War es auch nicht seine Art, so konnte er es doch nicht vermeiden, dass sich die Mundwinkel nach oben zogen und sich ein leichtes Lächeln auf seinem Gesicht abzeichnete. Zu lange hatte er niemanden mehr aus seiner Familie gesehen und war froh, nach den Monaten der Abwesenheit eine vertraute Stimme der Familie zu hören.
Er trat auf Vitamalacus zu und ergriff seinen Unterarm für einen herzlichen Gruß.
Quintus Tiberius Vitamalacus! Eine Freude dich wohlbehalten wiederzusehen. Man überbrachte mir die Nachricht, dass du die Senatorenwürde erhalten hast. Ein weiterer stolzer Moment für die Familie. Sag, wie geht es den anderen? Wie geht es Livia, meiner Schwester?
Die ganze Reise über hatte er sich bereits Gedanken um sie gemacht, so dass er diese Frage nicht zurückhalten konnte. -
Durch das Vestibulum kommend betrat Flaccus das Atrium. Der ein oder andere Sklave eilte mit Kiste, Beutel oder anderem Gepäck noch an ihm vorbei, um seine Sachen zu seinen Räumlichkeiten zu bringen.
Langsam schaute er sich um und genoss den Anblick des luxoriösen Hauses. Das Impluvium, das ihm schon damals gefallen hatte, als er das Haus das erste Mal betreten hatte, erinnerte ihn an das Wiedersehen mit seiner Schwester. Ihr würde auch einer seiner ersten Besuche gelten, sobald die Pflicht erledigt war.
Bring mir einen Becher Wein, verdünnt, gekühlt!
fuhr er einen der Sklaven an, der scheinbar gerade allzu viel Muße genoss. Dieser eilte los, um aus den Gewölben der Villa den dort gelagerten und zu festem Eis gepressten Schnee in einen Becher zu füllen.
Flaccus umrundete einmal das Atrium und schaute durch die Öffnung des Daches in den Himmel, in den römischen Himmel. -
Dass ausgerechnet Stesichoros ihn nach den Monaten nicht erkannte, deutete auf eine Mangelernährung oder plumpe Nachlässigkeit des Sklaven hin, den er selbst damals migetbracht hatte. Sklaven, die sich weigerten sich zu bewegen, konnte man die Beine brechen, doch was tat man mit denen, die ihre Augen nicht richtig aufmachen wollten?
Stesichoros! Eine Freude dich...so wohlbehalten wiederzusehen! Weise den Sklaven den Weg, damit meine Sachen und Aufzeichnungen den Weg zu meinen Räumen finden. -
Die Sänfte hatte sich quer durch die Stadt bewegt und Flaccus nur hin und wieder hinausgeschaut. Es war lauter als in den Städten Achaias, intensiver. Lange Zeit war er nun fort gewesen, wiedereinmal, und es freute ihn endlich wieder römischen Boden unter den Füßen zu haben, sobald er der Sänfte entsteigen würde.
Der Tross des Tiberiers näherte sich der Villa der Familie und sobald Flaccus entstieg, liefen die Sklaven wie Ameisen um die Sänften, um das Hab und Gut, sowie die Schriftrollen auszuladen. Er ließ sich nochmals dieToga richten, bevor er an die Pforte trat und anklopfen ließ, dann gab er dem Sklaven mit einem Wink zu verstehen aus seinem Sichtfeld zu verschwinden. -
Ein Sklave kam in die Mansio geeilt, gab hastig den Brief ab und zahlte die fälligen Sesterzen, die ihm sein Herr mitgegeben hatte.
Schnell musste er zurück, um nicht dessen Zorn auf sich zu ziehen.Quintus Tiberius Vitamalacus
Villa Tiberia
RomaTitus Quinto suo.
Meine Erkundigungen für den Cultus Deorum finden bald ihren Abschluss. Die Arbeit war fruchtbar und angenehm, doch erhoffe ich mir Rom zurück, dessen Vorzüge man selbst in Athen vermisst.
So weit diese Provinz auch fern der Stadt liegt, hört man dennoch von den Taten der Familie und so gratuliere ich dir zu deinen mit Erfolg geführten Ämtern und zur Senatorenwürde. Auch erfreute mich die Laufbahn des Durus.
Mein Schiff wird bld von Piräus aufbrechen, so dass ihr meine nkunft in Rom in wenigen Wochen erwarten könnt.
Vale.Sim-Off: überwiesen
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Zitat
Original von Titus Tiberius Flaccus
So, Flaccus bitte auf in exilio setzen. Mit den Winden im Januar wird er dann hoffentlich auch aus Achaia zurückkommen können....und die Winde waren günstig, so dass einer baldigen Heimkehr nichts im Wege steht. Flaccus bitte wieder aktivieren.
Dankeschön. -
So, Flaccus bitte auf in exilio setzen. Mit den Winden im Januar wird er dann hoffentlich auch aus Achaia zurückkommen können.
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Durch das Kollegium beauftragt stand Flaccus in seinen Räumlichkeiten und betrachtete die Sklaven, die eifrig seine Sachen zusammenpackten. Truhe um Truhe füllte sich, teils mit Togen, teils mit Tuniken für den bequemeren Umgang.
Es war nicht mehr lang, bis das Schiff in Ostia ablegen würde um den Tiberier in die östlichen Provinzen zu bringen. Dort hatte er eine lange Zeit verbracht und kannte viele Orte gut, so dass es nur logisch erschien, dass er als Priester des Apoll nun dorthin geschickt wurde, um einige Angelegenheiten für den Kult zu erledigen.
Hin und wieder trieb er die Sklaven an, die noch schneller arbeiten sollten, bevor alles zur Zufriedenheit gepackt worden war. -
Flaccus hörte sich die Worte der Frau aus claudischem Hause an und näherte sich daraufhin ihr und der Sitzgruppe. Mit der Rechten raffte er die Toga, bevor Flaccus auf dem Korbsessel gegenüber Platz nahm und die Claudierin kurz musterte.
Der Cultus Deorum teilte dich mir zu? Das ist schön. Sag, in den Dienst welcher Göttin wirst du nach deiner Zeit als Discipula treten? Vielleicht teilte man dir bereits mit, dass ich hauptsächlich in den Tempeln des Apollon die Opferhandlungen durchführe.
Flaccus begutchtete weiterhin die junge Frau. Als Patrizierin aus dem Hause der Claudier wurde sie sicherlich durch ihre Familie zu diesem Amt geführt, wie es für die Frauen aus solchem Stande schicklich war. -
Nach einiger Zeit betrat Flaccus, informiert über den unerwarteten Besuch, das Atrium mit einer ihm gerade angelegten Toga. Er schritt auf die ihm angekündigte Frau zu und musste doch erkennen, dass sie ihm gänzlich unbekannt war.
So stellte er sich mit einem gewissen Abstand vor die Dame und grüßte mit gewohnt aufgesetztem Lächeln.
Salve, Claudia Prisca! Du hast nach mir fragen lassen? -
Auch wenn es nicht meinem gehobenem Stil entspricht, so hatte ich leider nicht die Muße für erhabenere Verse, aber wenigstens habe ich es noch geschafft, dir zu gratulieren ...
diem natalem tibiiiiiii
...diem natalem tibiiiiii
...diem nataaaaalem soror amaaaaataaaaa
.....diem natalem tibiiiiiiiii *sing*Alles Liebe, Schwesterherz
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Da es Aurelier waren, Männer einer Familie, die die Tiberier bereits zutiefst beleidigt hatten, dachte Flaccus einen Moment nach. Die Namen konnte er nicht mit den ihm bekannten Personen in Verbindung bringen, auch war der Anlass dieser Bruderschaft viel zu wichtig, als solche Streitigkeiten hier auszutragen. Eine aktive Unterstützung lag ihm aber fern, da auch er beide Aurelier nicht näher kannte.
So enthielt sich Flaccus bei beiden. -
Zitat
Original von Manius Tiberius Durus
Durus nickte und nahm sich ebenfalls eine Wachtel. Geflügel mochte er auch recht gern.
"Ja, im Allgemeinen schon. Aber welches Opfer genau meinst du? Und wirst du die Federführung dabei haben?"Flaccus nickte, während er noch mit etwas Wein nachspülte.
Das ist gut, du würdest einen hervorragenden Nachfolger von Quintus abgeben.
Des Ruhmes seiner Familie vollkommen gewiss trank Flaccus noch einen Schluck.
Es wird das Armilustrium sein, Manius, ein bedeutendes und großes Opfer, dem eine Prozession vorausgeht. Für den Zug und die Organisation bin ich mitverantwortlich, wobei natürlich die Salier ebenso an den Feierlichkeiten und Ritualen beteiligt sind. -
Wachteln! Flaccus liebte diese kleinen, possierlichen Vögel, vor allem, wenn sie wie in diesem Falle gefüllt und auf ihren eigenen Eiern gebettet waren. Wenn die Speisen stimmten, fühlte man sich wohl und wie zuhause; und im Haus der Claudier war es der Fall, denn selbst Iuvenal hätte in seinen Versen kein großartigeres Mahl beschreiben können.
Die Hände hatte er bereits in der von einem Sklaven dargereichten Schüssel gereinigt und sich etwas von den Speisen genommen, die die Sklaven herangebracht hatten.
Salve! Eine herrliche Feier, nicht wahr? Die Arbeit ist im Moment recht zeitfüllend. Bald steht ein größeres öffentliches Opfer an und bald will auch ich meine Probatio Rerum Sacrarum Secunda ablegen, wofür ich derzeit noch verschiedene Schriften studiere. Das Amt des Quaestors entwickelt sich zu deiner Zufriedenheit?
Nein, wie originell, die Wachteln hatten eine Füllung aus Püree von Trauben und zerhackten Pinienkernen. -
Es war eine Hochzeit, wie sie zu erwarten war. Das Haus war gefüllt von Gästen, Gästen von höchstem Ansehen. Der Strom der Gäste und Gratulanten riss nur während des Opfers ab und auch hier war zu erkennen, dass es durchgeführt wurde, wie es sich für eine solche Verbindung gehörte, pompös und mit allem dazugehörigen Aufwand. Dies gefiel dem Tiberier besonders gut. Nach der Opferung und Eingeweideschau, die Iuno mit einem Lächeln annahm, warf Flaccus noch einen Blick auf das glückliche Paar, das ab diesem Moment sein Leben unter den Augen der Götter teilen würde.
Sich der Tatsache bewusst, dass man im Hause der Claudier auch bei den Speisen nicht geizen würde, begab sich Flaccus in das Triclinium, auf dem Weg seinen Vetter grüßend.
Bei sich hoffte er nur, dass die Sklaven fähig waren, das Geschenk zur Villa Flavia zu schaffen.