Beiträge von Titus Tiberius Flaccus

    Flaccus reichte dem Cousin weitentfernten Grades die Hand zum Gruß und nickte, während Vitamalacus sprach.
    Salve, Lupus, mein Name ist Titus Tiberius Flaccus, Bruder der Tiberia Livia. Es ist schön, euch wohlbehalten in Rom zu sehen. Auf der Rostra vernahm ich deine Worte. Ich freue mich, dass du dich zu diesem Schritt entschlossen hast und hier in Rom bleiben wirst. Nach den Reden der letzten Wahl, in denen man unsere Familie scharf angriff, ist eine stärkere Beteiligung unserer Gens an der Politik des Reiches sicher eine gute Antwort darauf.
    Flaccus bat den Gast, wieder Platz zu nehmen. Nachdem er auch den Sohn des Vitamalacus entsprechend begrüßt hatte, nahm er selbst auf einem Korbsessel Platz. Verwundert schweifte sein Blick über den kleinen Beistelltisch aus feinem Marmor, der leer war.
    Man ließ euch ein und bot nichts aus der Vorratskammer der Villa an?
    Mit ernster Miene rief Flaccus nach Pthephis, einer ägyptischen Sklavin, und trug dieser sichtlich erbost auf, für Speisen und Trank zu sorgen.
    Bitte, verzeiht! Wie ich sagte, Stesichoros befindet sich krank im Bett. Nun, Livia wurde harsch angegangen bei ihrer letzten Kandidatur und auch Honoria, deine direkte Cousine, wurde Opfer dieser Attacken. Und wie ich hörte, ist es auch dieses Mal das Thema, das die Wahlen beherrscht.
    Schon nach kurzer Zeit kam Pthephis in das Atrium geeilt und servierte den Herrschaften einige Köstlichkeiten auf einem edlen, silbernen Tablett. Eine weitere Sklavin brachte eine gläserne Kanne mit Wein und eben solche Gläser.


    Sim-Off:

    Buffet in der WiSim

    Vitamalacus!...
    rief Flaccus, als er in das Atrium trat und die Besucher dort auf Korbsesseln vorfand.
    ...Ich hörte deine Rede auf der Rostra. Lange ist es her, dass wir uns gesehen haben, doch dein Fortgang nach Germania und meine langen Reisen im Osten des Reiches machten dies auch unmöglich. Fast hätte ich dich nicht wiedererkannt.
    Er hatte ihn nicht wiedererkannt, bis Vitamalacus seinen Namen auf dem Forum Romanum für alle Zuhörer deutlich offenbarte, doch das brauchte er hier nicht zu sagen, tat es doch auch nichts zur Sache.
    Flaccus wandte jedoch sogleich seinen Blick auf den jungen Mann neben seinem Verwandten und setzte ein freundliches Lächeln auf.
    Sei willkommen in der Villa Tiberia!
    Wer ließ euch ein? Mein Sklave Stesichoros liegt fiebrig im Bett, ich lasse ihn von einem Medicus pflegen. Nach Cato hätte ich ihn verkaufen sollen, als er noch gesünder war. Plinius rät zur Humanitas im Umgang mit den Sklaven. Was sollte ich also tun? Er war treu an meiner Seite in all den Jahren und so wäre sein Tod wohl doch ein Verlust für mich.

    Lächelnd schaute er die beiden Männer nun an, um sie zu Wort kommen zu lassen.

    Flaccus hatte den Worten des Mannes zugehört. Dies war also Vitamalacus, der nach Germanien gegangen war.
    Mein Vertrauen sollst du haben, Tribun!
    Die Rede war äußerst emotional geprägt und seine Worte nach Flaccus Empfinden gut gewählt.
    :app:

    Flaccus setzte sich und legte sich die Tafeln zurecht, um mit den Fragen zu beginnen. Er hoffte, dass seine damaligen Studien, seine sich daraus ergebenen Aufzeichnungen, seine jetzigen Vorbereitungen und auch die Gebete an Apoll ihm helfen würden.
    So begann er die Prüfung...

    Zitat

    Original von Vibius Valerius Victor
    Weit kommt er jedoch nicht, denn Victor läuft ihm auf dem Weg über den Weg. [...]
    "Wenn du bereit bist, können wir also direkt die Prüfungsfragen abholen und einen freien Raum suchen. Der Sacerdos Claudius hatte soweit ich weiß alles schon vorbereitet."


    Flaccus grüßte den Septemvir, den er manchmal schon in der Regia getroffen hatte.
    Valerius Victor! Ja, ich war auf dem Weg zu dir, da du mir als Mentor zugeteilt wurdest, was sich mit der Prüfung nun erledigt hat. Wir haben uns seitdem nicht mehr gesehen und ich möchte dir zu deiner Ernennung zum Sptemvir durch den Kaiser meine Glückwünsche ausrichten. Es ist richtig, Sacerdos Claudius sagte mir vor seiner Abreise, dass die Prüfung bereits bevorstünde. Es ist überraschend, aber ich will die Prüfung gern ablegen, denn in den vergangenen Wochen hatte ich die Zeit stets genutzt, um mich weiter auf meine Aufgaben vorzubereiten.
    Er folgte Victor, um die Aufgaben nun anzugehen.

    Von Rom waren es nur wenige Meilen bis zur kleinen Villa, die als Landsitz der Gens Tiberia fungierte. Flaccus kannte das Gut noch von damals, bevor er auf Reisen gegangen war und die Familie noch keine große Stadtvilla in Rom besaß, sondern nur die in Hispania.
    So hatte er sich mit einer Sänfte zu den Stadttoren Roms tragen lassen und war von dort aus mit einem Wagen zum Landsitz aufgebrochen. Diese Straße war er auch entlanggefahren, als er damals aus Achaia zurückgekommen war und sich auf dem Weg nach Rom befand. Immer wieder strich er mit der Hand den dünnen Vorhang beiseite und schaute auf die Felder und die Landschaft.
    Er hatte nur damals, als er sie nicht erkannt hatte, mit seiner Cousine Claudia sprechen können und sie seitdem kaum oder nur in den Hallen des Cultus Deorum gesprochen. Es war an der Zeit, sie auf dem Landgut, auf das sie sich zurückgezogen hatte, zu besuchen.
    An der Villa angekommen half Stesichoros, der Sklave des Flaccus, jenem aus dem Wagen und ging vorneweg auf das Tor des Hauses zu, wo er für seinen Herrn klopfte.

    Flaccus schaute den Mann auch weiterhin ohne Ausdruck an, nur dass sich, während dieser redete, eine Augenbraue lngsam nach oben zog. Offenkundig hatte niemand auch nur festgestellt, dass der Popa ohne Mentor herumlief. Jedoch froh darüber und keineswegs besorgt nahm Flaccus wahr, dass er einem Septemvir und damit einem der kundigsten Männer unterstellt wurde. Er nickte seinem Gegenüber zufrieden zu.
    So soll es also sein! Ich schätze, ich werde Valerius Victor schnellstmöglich selbst aufsuchen, um ihn über diesen...Zustand zu informieren. Ich danke dir für deine Hilfe und hoffe, dass dies nun wenigstens verzeichnet wird!
    Flaccus, in seiner Eitelkeit etwas gekränkt, erhob sich vom Stuhl.
    Kann ich dann alles als geklärt ansehen?

    Zitat

    Original von Marcus Valerius Mercurinus
    Mit einem Stapel Wachstafeln kommt Mercurinus den Gang hinunter und beeilt sich, als er einen Wartenden vor seiner Tür stehen sieht. Als er näher kommt, erkennt er ein Mitglied des Cultus Deorum, sein Name jedoch will ihm nicht einfallen. "Salve, entschuldige die Wartezeit, ich musste ein paar Schriftstücke holen." Er öffnet die Tür und bittet Flaccus herein. "Setz dich doch, wie kann ich dir weiterhelfen?" Er umrundet den Tisch, legt die Wachstafeln auf einen sorgfältig geformten Stapel und nimmt selbst Platz.


    Flaccus folgte dem Mann in das Officium und setzte sich dort.
    Nein, warten musste ich nicht lange, so dass es keinen Anlass für Entschuldigungen gäbe. Nun, ich bin gekommen, da mir nach dem Weggang des Titus Claudius Imperiosus Iulianus nach Germania kein neuer Sacerdos als Mentor zugeteilt wurde. Ich bin noch im Rang eines Popas und auch im Tempel des Apollon gibt es keinen Priester, der darüber etwas wusste. So bin ich gekommen, um zu erfahren, wer nun an die Stelle des Claudius treten soll.
    Gespannt, doch ohne eine Miene zu verziehen, saß Flaccus da und schaute den Mann an, ob dieser ihm wieterhelfen oder ihn zumindest weiterleiten würde können.

    Schon am frühen Morgen erreichte Flaccus den Tempel des Apoll am Forum Holitorium, der direkt neben dem imposanten Theater des Marcellus stand. Unweit befand sich die Brücke über den Tiber, die zu der kleinen Insel des Flusses führte, welche auch das Heiligtum des Aesculapius beherbergte.
    Flaccus hatte sich als Diener der Götter nicht mit der Sänfte dorthin tragen lassen, sondern war den Weg zu Fuß gegangen. Ein Fehler, wie sich herausstellen sollte, denn die Massen an Klienten, die am frühen Morgen zu den Häusern ihrer Patrone liefen, bevölkerten die Straßen und machten das Laufen unangenehm. Hier und da lagen Essensreste, die im Gedränge aus den Körbchen, welche sie bei den Patronen erhalten hatten, gefallen waren.
    Endlich am Tempel des Apollon angekommen schritt Flaccus nun die Stufen empor. Nach dem heiligen Tag des Apoll und den Opferungen, die am Tempel auf dem Palatin durchgeführt worden waren, hatte man ihn nun dem Tempel auf dem Forum Holitorium zugeteilt.
    In der Cella ordnete Flaccus die Foculi und rinigte diese vom verbrannten Öl und den Nahrungsresten, welche die Opfernden zuvor durch Trank- und Speiseopfer hinterlassen hatten. Auch fegte er nun gründlich den Boden, so dass durch den teils aufgewirbelten Staub die Strahlen der Sonne sichtbar wurden.
    Man konnte nicht sagen, wofür die Menschen hier gebetet hatten. Waren es sie selbst, die krank waren? Waren es Angehörige, für die man betete? Beteten sie zu Apoll um wichtige Prüfungen zu bestehen, oder waren es selbst Dichter, die den Gott um den Beistand der Musen baten? Jeder brachte seine Geschichte hierher.
    Und so reinigte Flaccus weiter den Tempelbereich, bevor er sich anderen Dingen widmete.

    Flaccus hatte sich in eines seiner Zimmer zurückgezogen. Hier, an solch luxuriösem Ort, genoss man den Schein des Lichtes auch in der Nacht. Während die Insulae der einfachen Leute nicht oder nur spärlich über Lichtquellen verfügten, hatte Flaccus sich in der Villa ein Zimmer herrichten lassen, dass über ausreichend Laternen verfügte, die so installiert waren, dass es einen Abzug für den Ruß gab. Für die nahe Beleuchtung dienten noch kleinere Öllmapen.
    Es war schon spät und nur in der Ferne konnte man ab und zu das Klappern der Wagenräder auf dem harten Stein vernehmen, doch ansonsten war es ruhig. Flaccus hatte ein paar Schriften, die er in Graecia selbst angefertigt hatte, auf dem großen Tisch ausgebreitet. Er studierte die griechischen Rituale und trug alles über den Gott zusammen, was er damals im Osten über Apoll aufgezeichnet hatte. Hin und wieder stand er auf, ging ein paar Schritte durch das geräumige Atrium, dann kehrte er zurück in das Zimmer, schaute aus dem Fenster auf die Stadt hinab. Wieder begab er sich an den Tisch, um weiter zu arbeiten.

    Der Sklave zuckte mit den Schultern.
    Wenn es weiter nichts ist, so werde ich es dem Herrn Tiberius Durus ausrichten, sobald er das Haus wieder betritt.
    Dann nickte er zur Bestätigung des Gesagten eifrig.

    Flaccus nickte und setzte ein weiteres Mal ein Lächeln auf.
    Die Villa bietet genug Platz. Selbst für mich gibt es drei Räume. So soll es dir nicht an dem einen fehlen. Sag, hast du dir Gedanken über dein weiteres Leben in Rom gemacht? Meine Schwester ist in der Politik tätig und im Senat Roms, auch Honoria, deine Schwester, hat diesen Weg eingeschlagen. Durus ging auf unser Anraten in die Verwaltung der Regio und ich selbst diene den Göttern. Ich schätze, dass du in Noricum nicht die Möglichkeit solch vielfältiger Betätigung hattest, doch bietet dir Rom eine Menge.


    Sim-Off:

    jetzt aber --> WiSim