Beiträge von Tiberius Iulius Maxentius

Zitat

Original von Decima Lucilla

Da waren aber mehr Nicht-Südtiroler dabei :D, weil spezielle Südtiroler, die eingeladen waren, nicht gekommen sind.

*Ähem,,, Hust,,,*

Einige wenige haben auch einen Job und einen Chef der für RL-Treffen einer MN nicht unbedingt was übrig hat

Mittlerweile war es schon zum Alltag geworden. In aller Frühe antreten, sich beschimpfen lassen und dann die ersten drei Runden zum Aufwärmen drehen. Doch bei der eisigen Kälte waren diese drei Runden kaum genug.

Nachdem wir unsere Runden gedreht hatten hieß es wieder Aufstellung nehmen. Beim Stillstehen war die Kälte besonders hart und unerträglich. Sie drang durch jeden Fetzen der Kleidung und biss sich fest.

Als auf die Frage des Centurios längere Zeit keine Antwort kam räusperte ich mich kurz und antwortete dann:

"Centurio, die wichtigste Waffe der römischen Legion ist wohl ihre Disziplin und Taktik."

Dann blieb ich wie angewurzelt stehen. Hoffentlich hatte ich keinen Blödsinn von mir gegeben. Doch dies würde sich gleich an der Reaktion des Centurios zeigen....

Der Honorius isch lei ba die Äpfel a Vinschger. sisch ischer a burgrafler.

Etwas ermüdet kamen wir wieder auf dem Exerzierplatz an. Ohne einen Befehl des Centurios begaben wir uns wieder zu der Stelle von der wir gestartet waren und nahmen in Linie Aufstellung. Dann wartete wir auf den Kommentar des Centurios....

Langsam aber sicher näherten wir uns wieder dem Exerzierplatz. Zuvor kamen wir aber noch an den Ställen vorbei und konnten eine Turmae beim Training beobachten. Etwas abseits konnte ich auch mein Pferd erspähen, welches von einem Legionarius gepflegt wurde. *Das hast du dir verdient* dachte ich mir während mein Blick wieder zu der übenden Turmae fiel.

"Da will ich auch hin, in die Reiterei." sagte ich eher zu mir selber als zu den anderen, doch diese quittierten diese Aussage mit einem erstaunten Blick und fragten etwas ungläubig:

"Zur Reiterei? Kannst du überhaupt reiten?

"Na klar und das sogar ziemlich gut. Ich bin mit Pferden aufgewachsen. Mein Bruder mochte Pferde nicht. Er meinte solange der Soldat selber gehen kann soll er dies auch machen. Ich bin da aber ganz anders."

antwortet ich. Faustus wollte noch etwas sagen, doch da bogen wir schon auf den Exerzierplatz ein. Endlich hatte diese Rennerei ein Ende. Manche konnten sich kaum noch auf den Beinen halten, andere sahen hingegen noch recht frisch aus als hätten sie lediglich einen Spaziergang gemacht. Ich befand mich zwar noch in einem recht guten Zustand, doch spürte ich ein leichtes stechen in meinen Seiten.

Wir machten noch eine letzte Kurve und bogen dann auf den Exerzierplatz ein.

"Ich danke dir Onkel. Ich werde versuchen der Gens Iulia keine Schande zu machen."

sagte ich abschließend in recht lockerer Haltung. Dann stand ich auf und ging wieder zum militärischen über. Ich nahm Haltung an und meinte:

"Wenn das alles ist Tribunus, dann würde ich gerne in meine Unterkunft zurückkehren."

Langsam wurde das laufen anstrengend. Obwohl es ein recht kühler Tag war, begann ich allmählich zu schwitzen. Die mittlerweile eingetretene Stille in unseren Reihen zeigte mir, dass auch andere alle Hände voll zu tun hatten um das Tempo zu halten.

Mittlerweile war keiner mehr dazu aufgelegt um zu scherzen oder herum zu albern. Alle wahren darauf bedacht ihre Atmung und ihren Schritt zu kontrollieren.

Am Rand der Via hingegen zogen wir nun an den Offiziersunterkünften vorbei. Als ich einen Tribun aus der Tür kommen sah, der noch damit beschäftigt war sich fertig anzukleiden und anscheinend recht spät dran war musste ich lachen.

*Wenigstens sehen die Offiziere morgens ebenso übel aus wie jeder andere Soldat auch* dachte ich mir im Vorbeilaufen.....

"Ich danke dir Onkel. Natürlich würde ich gerne bei der Bestattung meines Bruders dabei sein. Wenigstens auf seinem letzten Weg möchte ich Marius begleiten."

sagte ich mit bedrückter Stimme. Dann fuhr ich aber etwas entschlossener fort. Das Thema kam mir gerade recht um vom Tod von Marius abzulenken:

"Ich möchte dich aber auch noch in einer anderen Angelegenheit sprechen. Ich möchte nämlich gerne in die Legionsreiterei. Glaubst du das lässt sich irgendwann bewerkstelligen, oder muss man dafür bestimmte Voraussetzungen mitbringen?"

"Ja Onkel. Ich weiß." sagte ich kleinlaut und blickte dann ersteinmal zu Boden.

Einige Zeit verging bevor ich wieder weitersprach.

"Wo wird er begraben?" fragte ich gerade so als wäre es nebensächlich und die normalste Sache der Welt. Mittlerweile hatte ich mich einigermaßen gefangen und begann wieder rational und logisch zu denken.

Vom Exerzierplatz kommend bogen wir auf die Via Sagularis ein. Während gelaufen wurde scherzten die Probati miteinander und tauschten Erinnerungen, Frauengeschichten und ähnliches aus; zumindestens noch. Ich hatte das Gefühl das dies bald schon nicht mehr so sein würde.

Dennoch konnte auch ich es nicht lassen mit den anderen herumbzublödeln. Vor allem mit Faustus, welcher neben mir lief und Strabo, welcher neben Faustus lief. Objekt unseres Gelächters war zumeist Faustus, welcher leichtes Übergewicht hatte und trotzdem eine erstaunliche Ausdauer hatte.

Langsam freundete ich mich mit den beiden an......

Die Milites die wir passierten während unseres Laufes konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen. Einige brachen sogar in Gelächter aus.

"Gehört wohl auch dazu." sinnierte ich vor mich hin und achtete ein wenig mehr auf meine Atmung......

Ich befand mich in heftigen Zweikämpfen. Teilweise waren die Probati dermaßen motiviert als wären sie in einem echten Krieg. Ich blieb noch immer an der Seite von Crispus als ich bemerkte wie die Keilspitze wieder mehr an Schwung gewann. Ich drehte mich zu Crispus und rief ihm zu:

Crispus.....ähm... Befehlshaber, die feindliche Spitze....ich deutete auf die Angriffsformation.....Was sollen wir tun?

Ich hatte zwar eine Idee, war mir aber nicht sicher das sie gut war. Und schließlich war Crispus unser Befehlshaber in dieser Trainingsschlacht....

Trauer beflog mich, gleichzeitig aber auch Erleichterung darüber, dass ich nun endlich Gewissheit hatte. Doch dann schlug meine Trauer in Wut um. Zu nahe hatte ich meinem Bruder gestanden.

"Onkel, Tribunus. Ich möchte dabei sein bei der Jagd nach diesen...... Kriminellen."

rief ich laut aus, um danach schnell wieder leiser zu werden. Mir war bewusst das dies nicht möglich war, schließlich war ich noch nicht einmal Legionarius. Aber das iulische Temperament ging in diesem Moment mit mir durch....

Erleichtert setzte ich mich hin. Erleichtert darüber, dass mein Onkel meine Entscheidung akzeptierte. Mein Vater hingegen war da schon ein ganz anderes Kapitel.

"Onkel, du weißt dass mich Vater nie hätte gehen lassen wenn ich es ihm gesagt hätte. Aber dies spielt nun ohnehin keine Rolle mehr, denn ich habe nicht mehr vor zu gehen. Aber das ist nicht der Grund meines Besuches.
Ich habe Gerüchte gehört....."

Ich wurde etwas unruhig und wagte fast nicht weiterzusprechen:

"....Gerüchte über Marius. Stimmt es dass er..... ich meine..... er war doch bei der II.?"

Ich antwortete etwas überhastet:

"Natürlich Onkel, natürlich habe ich mit Vater....."

Doch dann revidierte ich mich. Mir war klar, dass Seneca es ohnehin herausfinden würde das ich einfach abgehauen war, also war es wohl besser die Wahrheit zu sagen.

"Um ehrlich zu sein: Nein. Ich habe nicht mit Vater gesprochen. Du kennst seine Einstellung. Marius ist der Krieger, ich bin der Politiker hat er immer gesagt. Aber da irrt er sich."

Dann sah ich Seneca hoffend an....

Etwas erschrocken sah ich den Centurio an, dann sah ich auf die Stelle an der er meine Deckung passiert hatte. Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen.

"Verdammt noch mal, wie konnte mir das nur passieren?" fluchte ich bevor ich mich daran machte die neuen Befehle auszuführen. Ich schnappte mir den Probatus Furius um wie befohlen weiterzumachen.

Ich wollte das nicht auf mir sitzen lassen und trainierte wie verrückt. Nun achtete ich verdammt gut auf meine Deckung auch wenn Furius immer noch inzwischendurch eine Schwachstelle entdeckte.

Doch ich stellte eine um der anderen ab....

Ich trat mit einem etwas mulmigen Gefühl in das Officium meines Onkels ein, schloss die Türe hinter mir und drehte mich um.

Sofort salutierte ich militärisch, glitt dann aber wieder in eine legere Haltung zurück. Den sichtlich überraschten Gesichtsausdruck quittierte ich mit einem:

"Ave Tribunus, Onkel."

Dann wartete ich auf die Reaktion die hoffentlich nicht allzuschlimm ausfallen würde. Onkel Seneca kannte die Einstellung meines Vaters leider zu gut. Marius als Ältestem war es gestattet in den Kriegsdienst zu treten, aber für mich war immer ein öffentlicher Posten vorgesehen, auch wenn es mich schon immer zum Militär gezogen hatte....

Bisher hatte ich es noch nicht gewagt einem meiner Verwandten unter die Augen zu treten da noch nicht einmal mein Vater davon wusste dass ich mich zur Legio gemeldete hatte. Ich wusste zwar nicht wie Seneca reagieren würde wenn er mich hier in Uniform sehen würde, doch mein Vater würde es auf keine Fälle gut heißen. Doch ich hatte schon immer meinem großen Bruder Marius nachgeeifert.

Und eben dieser war jetzt auch der Anlaß dafür, warum ich mich hier meldete. Die Gerüchte die ich gehört hatte schockierten mich und ich musste Gewissheit haben und ich wusste ansonsten nicht an wen ich mich wenden sollte.

Am ehesten Seneca würde es verstehen wenn er mich als Milites sehen würde......

....ich hoffte es zumindest.

Ich atmete tief durch und klopfte dann an

Klopf Klopf

Das nun folgende sah schon wesentlich schwieriger aus. Ich hatte noch nie zuvor mit Scutum gekämpft. Anfänglich bereitete es mir etwas Schwierigkeiten meine Bewegungen zwischen Schwertarm und Scutumarm zu koordinieren, weshalb mir der Ausfallschritt und die ersten beiden Hiebe nicht richtig gelangen.
Ich flucht laut vor mich her, machte eine kurze Pause, sammelte meine Gedanken und stieg dann wieder voll konzentriert an die Aufgabe heran.

Und tatsächlich, der ictus recte und das anschließende zurückziehen gelangen mir. Auch das nächste mal funktionierte es wieder. Es wurde stetig besser, auch wenn inzwischendurch immer wieder ein Fehlversuch darunter waren. Doch es konnte vermutlich keiner erwarten, dass bei einem Probatus der gerade erst zur Legion gekommen war alles auf Anhieb gelang.....

Ich grinste ein klein wenig. Endlich ging es zu den Übungen mit Gladius. Diese meisterte ich wesentlich besser als den Pilumwurf, da mich bereits mein Bruder und mein Großvater darin unterrichtet hatten.

Ich nahm das Holzgladius, versuchte zuerst wie es in der Hand lag und wie der Schwerpunkt verteilt war und stellte zufrieden fest, dass es gut ausbalanciert war. Obwohl dies für ein Übungsgladius nicht so wichtig war.

Dann ging es an die Ausführung:

"Iuctus latus:" Ich führte einen gut gezielten hieb an der rechten Seite und traf genau die Stelle die ich anvisiert hatte.

"Iuctus supra:" Auch der Hieb oben gelang mir ordentlich

"Iuctus recte:" Der gerade Hieb war nicht so gut, ich verfehlte mein anvisiertes ziel um wenige Zentimeter, worüber ich mich ein wenig ärgerte und mich sofort wieder mehr konzentrierte

"Iuctus scaevus:" Jetzt glang mir der Hieb wieder so wie ich ihn wollte.

Immer und immer wieder wiederholte sich dieser Ablauf....

*Crispus ist nicht schlecht* dachte ich mir, denoch droht unsere Formation zu zerbrechen. Ich folgte Crispus dicht an seiner Seite. Als er den Befehl dazu gab zog ich mein Gladius. Endlich war ich in meinem Element, dem Nahkampf. Diesen beherrschte ich wesentlich besser als den Pilumwurf, was man auch merkte.

Langsam gelang es uns schwer kämpfend den Vorstoß des "Feindes" aufzuhalten. Es entbrannte ein harter Kampf um jeden Meter. Während wir versuchten den Keil von Lupus zurückzudrängen, versuchte die Gegenseite genau das Gegenteil. Lange bewegte sich nicht viel....