Beiträge von Tiberius Iulius Maxentius

    Die Runden zogen sich elendig in die Länge. Bei dieser Kälte Lauftraining zu machen war wirklich keine Freude, denoch versuchte ich mir nichts anmerken zu lassen.


    Wie wir es bereits gewohnt waren wurden wir zudem von den Legionarii an der Seite ausgelacht. Wir wollten und konnten uns nicht wehren, auch wenn ich eine Lust in mir verspürte einem dieser "Zaungäste" eine zu verpassen.


    Faustus war mittlerweile bedenklich ruhig geworden, doch er lief noch und es schien als würde er es auch noch eine Weile tun.


    Nach einer Weile konnten wir endlich wieder auf den Exerzierplatz einbiegen obwohl uns vermutlich die nächste Tortur erwarten würde.


    Wir nahmen die letzte Kurve und begaben uns zu unserer Ausgangsposition auf dem Exerzierplatz.....

    Vom Exerzierplatz kommend bogen wir wieder auf dei Via Sagularis ein. Mein Freund Faustus neben mir flucht wie ein Barbar über die Laufeinheit, die der Centurio wieder einmal verordnet hatte. Aus seinem Gegrummel hörte man nur mehr eizelne Fetzen heraus wie etwa:

    "verdammt....immer das Gleiche.....langsam reichts.....Hunger...."


    Vor allem wegen seines stetigen Hungers musste ich lachen, doch auch mir verging mein Grinsen mit zunehmender Geschwindigkeit und gelaufener Strecke.

    Ich drehte mich gerade zum Centurio um und löste mich dabei aus einem Zweikampf.


    Die Manöverkritik, die danach kam war einfach nur vernichtend. Alle blickten betröppelt drein und senkten ihren Blick zu Boden. So gut wie allen war bewusst, dass wir die Übung gerade gehörig in den Sand gesetzt hatten....

    Wie befohlen übten wir die Reiterabwehr immer und immer wieder. Von mal zu mal wurde es besser. Immer wieder konnte man einen kleinen Fortschritt erkennen. Doch es war wohl nicht zu erwarten dass sich der Centurio zufrieden zeigen würde. Doch damit hatten wir uns schon lange abgefunden. Insgeheim wussten wir alle das unser Centurio ein guter Kerl war tief in seinem Innersten.... :D

    Etwas verlegen reihte ich mich ebenfalls ein. Hatte ich doch nicht tatsächlich meinen Paradehelm verlegt und musste diesen noch schnell suchen. Doch wie mir schien war ich noch nicht einmal der letzte, der sich einreihte. Nach mir kamen immer noch einige tief schnaufend....

    Die meisten blickten erschrocken auf, als sie die Reiter am anderen Ende des Platzes sahen.


    Ich brachte nur ein halblautes:

    "Verdammt noch mal"
    heraus und riss dabei erschrocken die Augen auf. Dann kam der Befehl zur Reiterabwehr, doch so mancher Probatus stand starr da.


    Es wurde durcheinander gebrüllt, auch ich schrie:


    "Los, rührt euch. Zur Reiterabwehr!!!"


    Und tatsächlich, die Abwehr stand noch bevor uns die Reiter erreichten.....

    So gut es eben ging führten die Probati wie beschrieben die Reiterabwehr aus.


    Anfänglich klappte alles gut, doch das abdecken durch die dritte Reihe funktionierte nicht so wie es sollte. Ich für meinen Teil kniete in der ersten Reihe und schüttelte den Kopf.


    Mir war klar was nun vom Centurio kommen würde, denn bei diesem Gesichtsausdruck den mittlerweile alle kannten gab es so gut wie immer einen schlimmen Anschiss....

    Alle nickten auf die Frage des Centurios ob alles verstanden wurde. Schließlich traute sich auch keiner zu sagen das er es nicht verstanden hatte. Das würde sich sicher gleich zeigen, denn ich hatte das Gefühl, dass wir die Reiterabwehr sogleich ausführen mussten.


    Ich atmete tief durch und wartete auf das Kommando des Centurios....

    Wenn wir uns mal nur auf den Osten beziehen:


    Ein Sieg wäre meiner Meinung nach auch im Osten möglich gewesen. Der entscheidende Fehler wurde bereits begonnen, als man die Eroberung Jugoslawiens und Griechenlands vorzog. Wie Sophus bereits andeutete hätte dort auf eine flexible Verteidigungsstrategie im Südosten der Ostmark (Österreich) hätte setzen sollen.


    Doch spätestens mit der Eroberung obgenannter Länder war die Wehrmacht zweifelslos überdehnt. Gerade jene Kräfte die nun auf dem Balkan gebunden waren hätte man in Russland dringend benötigt.


    Zudem kommt wie schon gesagt der zeitliche Faktor. Operation Barbarossa wurde zu spät gestartet. Mit einem frühen Wintereinbruch muss man in Russland immer rechnen. Eine Invasion der SU hätte sofort bei Frühlingsbeginn beginnen müssen, um genügend Zeitpolster zum erreichen Moskaus zu haben.


    Ein zweiter Fehler wurde dann von Hitler begonnen als die Wehrmacht bereits in den Vororten Moskaus stand indem er den Befehl erließ Truppen von Moskau nach Süden zu verlegen und einen Vorstoß der Heeresgruppe Süd nach Stalingrad vorzuziehen.


    Wäre man aufs ganze gegangen und mit aller Kraft weiter auf Moskau vorgestoßen, so hätte man noch die Möglichkeit gehabt vor dem ärgsten Wintereinbruch die Stadt einzunehmen oder mindestens einzukesseln. Mit einem Fall Moskaus hätte sich die Sowjetunion sicher ergeben.


    Zum Westen:


    Operation Torch, Husky, Overlord ecc. waren eine direkte Folge des Scheiterns der Wehrmacht in Russland. Deutschland hätte sich ohnehin vorerst aus Afrika raushalten sollen. Wäre die Sowjetunion gefallen, so hätten die Westalliierten sicher keine Invasion in Europa versucht. England wäre genug damit beschäftigt gewesen seine eigenen Küsten zu verteidigen, denn als logische Vermutung nach einem Fall der SU und der Unbeugsamkeit Englands hätte man wohl von Seiten Churchills eine Invasion Englands, also Seelöwe befürchtet und hätte sich auf die Verteidigung der eigenen Heimatinseln konzentriert.

    Nun gut, man kann das Verhältnis 5:1 als teuer erkauft erachten, sicherlich. Aber dabei darf man auch nicht vergessen welche Reserven auf beiden Seiten noch zur Verfügung standen.


    Hätten das dt. Oberkommando die Offensive nicht abgebrochen (wobei es dabei widersprüchliche Ansichten gibt) so hätte Deutschland bei Kursk wohl den entscheidenden Sieg in Russland davontragen können.


    Als größten Fehler rechne ich der Wehrmacht aber an, dass der Panther Panzer bei Kursk eingesetzt wurde. Obwohl der Panther das beste Panzermodell des II. Weltkrieges darstellte, war sein Einsatz bei Kursk ein Fehler. Es wurden zu große Erwartungen in die Panzerbrigaden mit dem neuen Modell gesetzt. Obwohl er technisch eine Meisterleistung war, so war sein Einsatz zu früh. Rund ein drittel der Panther konnten aufgrund technischer Defekte nicht eingesetzt werden oder gingen verloren.


    Für mich stellt die Erprobung eines neuen Modells bei einer so heiklen Operation als Fehler dar.


    Was ebenfalls bereits erwähnt wurde, die Spionage der Russen.


    Ich kann es nicht ganz nachvollziehen, wie soviel einer so wichtigen Operation nach außen sickern konnte, dass sich der Feind (also Russland) dermaßen lange darauf einstellen und eingraben konnte.

    Mittlerweile hatten wir uns wieder zum Großteil gesammelt. Die Probati unserer Seite warteten schon ungeduldig.


    Langsam wurde es mir etwas zu hektisch, keiner wusst so recht was er machen sollte. Keiner wusste ob er für sich eine Entscheidung treffen sollte oder auf einen Befehl von Crispus warten sollte. Ich traf eine Entscheidung für mich und rief Crispus zu:


    "Crispus, was sollen wir machen. Du hast hier das Kommando!"

    Owei. Wieder war ich an der Reihe. Ich überlegte kurz und wollte schon mit "Ich vermute" beginnen, doch diese Worte strich ich sofort wieder.


    "Centurio, die Keilformation ist eine massive Angriffsformation, bei welcher es auf Geschwindigkeit und Durchschlagskraft ankommt. Die Keilformation soll eine Bresche in die Linie der Feinde schlagen. Kommt diese Formation aber zum Stillstand so ist sie so gut wie verlorne, da dann einzelne Gruppen der Formation vom Feind isoliert und niedergemacht werden können."


    *Hoffentlich alles richtig* dacht ich mir abschließend....

    *Das darf doch nicht wahr sein* dacht ich mir als ich die Legionäre und deren hämisches Lachen vernahm und durch einen kleinen Schlitz beobachten konnte.


    Als der Hagel von Schneebällen begann konnte man die Steinchen gut hören. Plötzlich zischte ein Schneeball nur knapp an meinem Ohr vorbei. Ich blickte mich hektisch um und sah Faustus, der ein wenig zu weit nach rechts gelangt war. Sofort schloss er aber wieder auf und schloss die Lücke.


    Wir hatten alle Hände voll damit zu tun die Formation zu halten.....

    Da ihr gerade von Operation Zitadelle gesprochen habt. Diese war ein einziges Fiasko und eine Aneinanderreihung von Fehlern im dt. Oberkommando und damit defacto von Hitler persönlich.


    Was den Geschichtsunterricht angeht, so war meiner recht interessant, was aber vielmehr an meiner Professorin gelegen haben mag als an ihrem Unterricht. :D