Beiträge von Caius Helvetius Tacitus

    Der Sklave schenkte reichlich Wein ein und reichte Octavius Dio das Glas.


    "Hispanische Handwerkskunst - wie sich das Licht in dem Glas bricht." bemerkt Tacitus beiläufig, ehe er wieder den Gesprächsfaden aufnimmt.


    "Nun, gewisser Geschäfte wird ein Mann doch nachgehen, und sei es nur die Liebe zu seinem eigenen Garten, wobei daran nichts verwerfliches ist. Bist Du verheiratet, Octavius ?" fragte Tacitus ohne zu ahnen, daß er damit möglicherweise in eine Wunde stoßen würde, die er besser wohl nicht geöffnet haben würde.

    "Nun, ich denke, daß man die Tatbestände trennen sollte, eine Vermischung bringt nur Unklarheiten. Hier haben wir eine Reglementierung der Geldgeschäfte, auf der anderen Seite einen klaren Fall der Steuerhinterziehung, der mit diesem hier doch nicht viel zu tun hat.


    Sicher bestünde die Möglichkeit, den Geldleihern steuerliche Vorteile einzuräumen, was sie ja zu einem privilegierten Geschäft macht, aber ich denke solche Ausformungen sollten der pasceolus imperialis überlassen bleiben. Oder wie siehst Du das, Tribun ?


    Ansonsten wäre ich Dir sehr verbunden, wenn Du diesen Entwurf dem Senat vortragen würdest."

    Ein Bediensteter der Basilica Iulia wunderte sich über das Schreiben, welches an den Volkstribun adressiert war. So wandte er sich an den Boten und machte ihm deutlich, daß der Volkstribun hier nicht anzutreffen sei. Er solle es doch einmal in der Curia Iulia versuchen.

    Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus
    Ja, es ist mir nicht eindeutig genug und ein "Freund" würde selbst bei grossem Aufwand von einem "Freund" keine finanzielle Entschädigung verlangen, sondern eher Materielles. Daher, und in Betracht der Dinge, welche im Senat in dieser Richtung diskutiert wurden, fände ich eine Ausweitung auf alle Arten von Geldgeschäften viel besser.


    Tacitus hatte eine zeitlang geschwiegen. Einige Gedanken schwirrten ihm durch den Kopf, die er bemüht war zu ordnen, ehe er wieder das Wort ergriff.


    "Nun, ich denke, wir sollten uns auf den wesentlichen Kern des Tatbestands beschränken. Der liegt darin, das Geldgeschaft, den Verleih und die Aufnahme pecuniären Vermögens zu reglementieren.
    Im ersten Abschnitt ist definiert, was ein Geldgeschäft ausmacht. Die Ausweitung auf Geschäfte unentgeltlicher Natur bedürfte einer vollkommen neuen Definition und geht meiner Ansicht zu weit. Ein Geschäftsmann, der dieses Geschäft ohne Zweifel ernsthaft betreibt, wird nicht umhin kommen, Ausgaben dafür zu haben, sei es die Aufbewahrung und Sicherung des verwahrenden Vermögens. Diese Ausgaben wird er sich ohne Zweifel vergüten lassen, und zwar nicht mit materiellen Waren, denn womit soll er seine Angestellten, die Miete für die Geschäftsräume bezahlen, wenn nicht mit Geld ?
    Der andere Fall ist der, daß ein "Freund" für einen anderen Vermögen bewahrt. Dieser Fall ist meiner Meinung klar zu abstrahieren von dem eigentlichen Tatbestand. Viel eher dürften hier steuerhinterzieherische Tendenzen sich erkennbar zeigen, um nicht von betrugsähnlichen Delikten zu sprechen. Das ist um nach meiner Ansicht um einiges gravierender, als wenn ein Geldverleiher ohne staatliche Lizenz arbeitet."


    Sim-Off:

    Du musst mir nicht simoff danken, wenn ich dir in der WiSim ein Angebot reinstellen, das Angebot ist ja simon. ;)

    Tacitus nahm dankend Platz in dem ihm gebotenen Stuhl.


    "Ich danke Dir, doch mit Rücksicht auf meinen Medicus sollte ich auf den Wein verzichten. Einem Schluck Wasser wäre ich aber nicht abgeneigt. Die Hitze macht mir zu schaffen"


    *noch zu dem Sklaven blickend*


    "Jener hat nicht zufällig einen Bruder ? Doch ich nehme an, Du wirst nicht daran interessiert sein, ihn mir zu verkaufen." ;)

    Tacitus betrat in eleganter Toga das Triclinium. Seine Sandalen klapperten auf dem kahlen Steinboden, als er den Raum betrat.


    "Octavius Dio. es ist mir eine Freude, Dich in meiner Casa begrüßen zu dürfen ! Möchtest Du schon etwas trinken ? Wein ?"


    Ein Wink mit der Hand deutete dem Sklaven mit dem Tablett an der Wand sich zu ihm und seinem Gast zu bemühen.


    "Wie laufen die Geschäfte ?"

    Sklaven huschten durch das Triclinium, stellten Gläser und Gefäse zurecht und schmückten den Raum für die kommende Cena.
    Tacitus sah sich zufrieden um, ehe er sich ein letztes mal zurückzog, um sich von seinem Sklaven in seinem privaten Cubiculum beim Anlegen der Toga behilflich sein. Longina würde bestimmt allein zurecht kommen und so entfernte er sich wieder, während er sich die Flüche ausmalte, die ihm sein Weib entgegenwerfen würde, weil er mal wieder Gäste zu einer spontanen Cena eingeladen hatte und Tacitus hoffte nicht, daß er bei nächster Gelegenheit selbst in der Culina schuften mußte.


    Von dem Sklaven in das Tablinum geführt, staunte Tacitus nicht schlecht über den exotischen Knaben, ehe er sich seinem Gastgeber zuwand, der sich soeben von seinem Schreibtisch erhob.


    "Salve, ich grüße Dich, Senator Aelius ! Einen prachtvollen Sklaven hast Du da."

    Aiax, der Ianitor des Hauses, öffnete die Tür und sah in das Gesicht seines scheinbaren Landsmannes. Dahinter sah er einen vornehmeren Herrn, den die Hitze sichtlich zu schaffen machte. Trotz der abendlichen Stunde, hielten sich die Temperaturen konstant.


    Mit einem nichtssagenden Gesichtsausdruck wandte er sich an die Besucher.


    "Ja, wen darf ich melden ?"



    Sim-Off:

    Ist die 12. Stunde des Tages nicht eher die abendliche Stunde ? Also wenn man davon ausgeht, daß die Stundenzählung mit Sonnenaufgang beginnt, und im Sommer die Sonne gegen 6 Uhr aufgehen dürfte. ;)

    "Du scheinst die neusten Änderungen des Iulian bzgl der Verwaltung des Staatsarchivs verschlafen zu haben." ;)



    Sim-Off:

    Für mich gehört das Tabularium seit je her zur Micronation wie alles andere auch. Wenn ich einen bestimmten Amtsträger zB den Comes von Italien sprechen will, dann schau ich uU auch da nach, wer dieses Amt zZ bekleidet und wend mich dann an denen. Dann habe ich meine simon information, daß die ID XY Comes von Dings ist eben aus dem Tabularium.;)

    Zitat

    Original von Quintus Tiberius Vitamalacus
    "Du fragst an welchem Orte du deinem Unmut Luft machen solltest ? Hast du denn deinem Unmut direkt beim Pater Gentis der Flavier Luft gemacht ? So das er diesen Fehler im Tabularium, welchen du entdeckt habem willst, korriegieren lassen könnte ?"


    Gerade hatte Tacitus seine Worte gesprochen, da meldete sich schon der Nächste zu Wort und eben jener verfügte über ein sehr lautes Organ.


    "Deine Worte implizieren, daß es sich hierbei um einen Fehler handeln muß. Dies sehe ich ganz und gar nicht so. Die erzürnenden Worte sind vielmehr mit so viel Bedacht gewählt, daß ich nicht umhin kann, anzunehmen, sie müßten mit großer Sorgfalt und klarer Absicht gewählt worden sein."

    Also entrollte Tacitus eine Schriftrolle und erhob erneut die Stimme.


    "Da dieser Flavier hier an meinen Worten zu zweifeln scheint, so richte ich mich auf, um euch allen hier, die ihr versammelt seid, die betreffende Passage, die meinen Unmut erregt, zu verlesen."



    T... F... D...
    T war nur eine kurze Herrschaft von etwas über zwei Jahren vergönnt. Sein Nachfolger und Bruder war Titus Flavius Domitianus. Seine konsequente Ablehnung der Homosexualität, die Ehrerbietung gegenüber den alten Göttern der Religion und die fehlenden Berichte über ausschweifende Gelage zeichnen das Bild eines religiösen Mannes mit Prinzipien.
    Eben diese Prinzipien wandte ******** bei der täglichen Arbeit als Kaiser an. Er war um eine gute Verwaltung des Reiches bemüht. Ungeachtet seines Charakters war er ein fähiger Administrator und im Grunde genommen ein gerechter Herrscher über seine Untertanen. Er ging gegen jede Korruption und das Schleifen lassen von Amtsgeschäften energisch vor. Doch ******** ging, durch seine auf die Oberschicht konzentrierten Verbrechen, wiederum als Despot argwöhnischer Tyrann in die Annalen der Geschichte ein. Mit seiner Ermordung endete die Flavische Dynastie nach nur drei Kaisern. Sie bildete den Übergang von der augusteiischen Erbmonarchie zum System der Adoptivkaiser.


    Die Stellen, die ihm besonders ein Ärgernis waren, betonte Tacitus verstärkt.

    Da kam schon der erste aufgebrachte Flavier. Tacitus war ein wenig enttäuscht, als der Mann aus seiner Sänfte entstieg. Er hatte eigentlich den Senator Flavius Felix persönlich erwartet, stattdessen war es nur sein Sohn, der das Wort erhob.


    "Ich wüßte nicht, an welchem Ort ich sonst meinem Unmut Luft machen sollte ? Welcher Ort wäre nicht prädestinierter als dieser hier ?"


    Ein höhnischer Unterton begleitete seine Worte. Es würde net viel fehlen und der Flavier ginge ihm wohl persönlich an die Gurgel, dachte sich Tacitus. :D


    "Beweise ! Beweise ! Ich habe zu genüge dargelegt, welchen Mann, der zufälligerweise flavischen Blutes war, und nicht ohne Grund durch den Kaiser mit der damnatio memoriae belegt wurde, eben dieselbe Flavia versucht wieder in die Erinnerung zu rufen. Wie soll man das sonst verstehen, als wenn sich flavische Mitglieder gegen die staatliche Ordnung stellen."

    Ungläubig sah Tacitus in das Gesicht des Sklaven, der die Tür geöffnet hatte. Was für ein Exot ? Als der Sklave auch noch den Mund aufmachte, erschauderte Tacitus. Der mußte einen ganz schlechten Lehrer gehabt haben. ;)


    "Ich wünsche Deinen Herrn, den Senator Aelius Quarto zu sprechen, sofern er Zeit hat."

    Das von der Wache angegebene Officium hatte Tacitus gefunden, doch nachdem nach längeren Klopfen niemand öffnete und ein Sklave, der des Weges kam, ihn zufällig davon in Kenntnis setzte, daß der Senator Aelius Quarto sich zur Stunde in seinem Domus aufhielt, ließ Tacitus sich den Weg zu eben jenen Domus zeigen und erinnerte sich auf seinem Gang zum entgegengesetzten Teil des Palatin an seinen Aufenthalt in den kaiserlichen Gärten, damals als Geminus noch als Legatus Augusti dem Kaiser näher stand als heute und es des öfteren zu einem nicht minder heftigen Disput zwischen ihm und Iulian gekommen war.


    Da erreichte er auch schon die Porta des Domizils und klopfte mit drei lauten Schlägen an.

    Tacitus riss die Augen auf, als ihn ein wildfremder Jüngling von der Seite mit "Onkel" ansprach. Völlig irritiert antwortete nach einiger Zeit, den Onkel bewusst ignorierend.


    "Ein sehr merkwürdiger Vergleich ! Was hat der Frevel, der Verstoß gegen das Wort des Kaisers mit meiner eigenen Familiengeschichte zu tun ?"

    ) drehte sich zu dem ihm unbekannten Mann um.


    "Du bringst mich in eine schwierige Lage, Bürger. Denn der Name dieses Mannes ist auf Ewigkeiten verbannt und selbst seine bloße Erwähnung würde nicht ohne Konsequenzen bleiben.


    Aber ich sehe Dich an Mannesalter reif genug, daß Du dich an die Zeit zwischen dem Kaiser Vespasian dem jüngeren und dem Kaiser Nerva erinnern dürftest." ;)