Beiträge von Caius Helvetius Tacitus

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    Original von Caius Helvetius Tacitus
    Und das Tabularium ist ja kein "Arbeitsamt", wo man nach freien Posten sucht (man kann es danach ausrichten), sondern in erster Linie ist es ein Archiv, in dem man sachen nachschlagen kann.


    ;)




    Außerdem finde ich verwunderlich, daß sich Patrizier um ritterliche Posten am Hof bewerben, während das Collegium Pontifcium, in dem die hohen Flamines nur für Patrizier bestimmt sind, verwaist ist.
    Ich dachte immer, es wäre nicht so gern gesehen, wenn sich Patrizier oder Senatoren auf Ritterämter bewerben würden, da der Kaiser eben jene Stand gerade als Gegensatz zu den altgebrachten Patrizieren und Senatoren eingerichtet hatte.

    Und das Tabularium ist ja kein "Arbeitsamt", wo man nach freien Posten sucht (man kann es danach ausrichten), sondern in erster Linie ist es ein Archiv, in dem man sachen nachschlagen kann.

    Zitat

    Original von Titus Flavius Milo
    Auch dieser Kandidatur schenkte Milo sein Gehör. Der Mann war ihm bislang nicht bekannt, doch um sich eine Meinung zu bilden, war er schließlich hier. Sein erster Eindruck war positiv und er entschloss sich zu einer Frage.
    "Candidatus, wie genau stellst du dir deine Arbeit im Zusammenhang mit dem Ulpianeum vor? Wenn ich recht informiert bin, befasst sich bereits der Senat mit diesem Thema und hat einen entsprechenden Ausschuss dazu gebildet. Was soll dein Beitrag dabei sein? Wie willst du die Vorgänge konkret beschleunigen?"


    "Deine Frage ist berechtigt, Bürger. Nun, der Posten des Aedilis übt bedeutende Funktionen in der Markt- und Baufaufsicht aus. Gerade durch letzteres erhoffe ich durch meine Möglichkeiten positiv auf die Errichtung des Ulpianums hinzuwirken, daß ein baldiger Beginn des Baus folgen kann. Ich hoffe, das beantwortet deine Frage."


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    Original von Spurius Sergius Sulla
    Wie gedenkst Du die Cura Annonae auszugestalten falls Du gewählt werden solltest? brachte ich das Gespräch auf ein anderes Thema das mich interessierte


    "Die Versorgung der römischen Bevölkerung mit Getreide und die Kontrollierung der Lagerbestände ist eine wichtige Angelegenheit und es muß gewährleistet sein, daß diejenigen, die darauf angewiesen sind, sie auch bekommen. Doch ich vernahm, daß nicht viele Bürger der Urbs von den Getreidelisten des Praefectus Annonae Gebrauch machen würde. Ich wäre blauäugig und naiv, wenn ich dies darauf schieben würde, daß die römische Bevölkerung gesättigt ist und der Getreidespenden nicht bedarf. Vielmehr scheint das Angebot von großen Teilen nicht wahrgenommen zu werden, womöglich wissen viele noch nichtmal, daß sie ein Recht dazu haben. Dem will ich entgegenwirken. Du wirst hoffentlich verstehen, Bürger, daß ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine genauen Angaben über technische Abläufe machen kann, bevor ich mich nicht dahingehend eingearbeitet habe."

    "Nun, du magst in deinen Ausführungen Recht haben und deine Überzeugungen scheinen in der Tat vorbildlich.
    Doch dein Bezug zur Situation in besagter Provinz Germania erscheint mir raetselhaft. Denn was kann der Magistrat Roms dafür, daß derartige Zustände in Germania herrschen, oder anders gesagt, sind dafür nicht eher die örtliche Magistrate und Verwaltungsangestellte in der Provinz zuständig ?"

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    Original von Lucius Annaeus Florus
    Nun erstaunt ihr mich doch sehr, Bürger! Seid ihr so überzeugt davon, dass Rom nicht gut genug ist für euch, dass ihr eine so tiefe Überzeugung davon gewonnen habt? Dann allerdings muss ich mich wundern, dass ihr nicht wie viele andere in der Vergangenheit auf der Rostra eure grossen Pläne für euer neues, besseres Roma verkündet!


    "Du verdrehst mir das Wort im Munde, candidatus ! Oder anders gesagt, bist Du zufrieden mit dem Rom wie es zur Zeit läuft ? Rom, das ist auch ein Schmelztigel aller Kulturen, das ist Kriminalität in vielen Bereichen, das ist crassierende Armut. Aber Du warst lange fort, daher verzeihe ich Dir deine Äußerung.
    Doch ich brauche mich nicht hinstellen und das selbstverständliche erwähnen. Denn das Rom besser wird, dafür sollte ein jeder Magistratus mit seinem Herzen eintreten. Denn nicht umsonst sind es berühmte Männer, auch Männer aus der Republik, die durch ihr Wirken, Rom verbessert haben. Stellst du das in Frage ? Leugnest Du die Absichten eines Tullius Cicero ?"


    Zitat

    [i[Ich spreche von Mut zur Wahrheit, von honestas und honor. Die zwei Tugenden welche durch unseren göttlichen Imperator verkörpert werden und welche unsere Stadt und unser Reich zu dem gemacht haben, was sie heute sind und ihr werft mir mangelnde Überzeugung vor?[/I]


    "Das würde niemand wagen. Meine Ausführungen zielten nur darauf ab, sie Dir zu verdeutlichen, da ich daran zweifelte, ob sie Dir bewusst seien."

    Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus
    Und sehr wohl hängt die Kandidatur auch von der freien Entscheidung des Candidatus ab und sollte aus dessen innerer Überzeugung kommen. Doch welche Überzeugung das zu sein hat, diejenige seine eigene Karrier am meisten zu fördern, oder diejenige seinen Mitbürgern einen Dienst zu erweisen, diese Entscheidung habe ich für mich schon längst getroffen.[/I]


    "Da es dir hier scheinbar an eloquenten Antworten mangelt, will ich dir gern behilfreich sein. Es ist die innere Überzeugung, Rom mit seinem Wirken zu bewegen, es ein klein wenig besser zu machen.
    Es ist die innere Überzeugung, daß ein Römer sich mit ganzen Herzen für sein Volk und seine Stadt, die ihn nähret, einzusetzen vermag."


    Tacitus ballte seine Faust.


    "Es ist die innere Überzeugung, das Andenken an unsere Ahnen hochzuhalten, indem wir diesen Weg des Cursus Honorum beschreiten, und der uns von anderen dekadenten und niederen Völkern unterscheidet.
    Es ist die innere Überzeugung, unsere Treue und Loyalität gegenüber unserem Imperator zu beweisen."


    Er hielt inne. Er hatte geendet. Selbst erschauderte er vor seinen Worten, die aus ihm herausgesprudelt kamen.

    Tacitus beobachtete die Rede dieses jungen Mannes skeptisch. Er kannte ihn nicht und den Worten des candidatus zufolge, schien das auch durchaus plausibel, war er selbst doch noch nie in Gefilden nördlich der Alpen.


    "Candidatus, wie sollen wir deine Rede also verstehen ? Du stellst dich hier hin, weil Du dich als "Wohltäter" des römischen Volkes siehst ? Weil Du auf Drängen ein paar Weniger dich dazu entschlossen hast, zu kandidieren ?"


    Der Spott lag auf seiner Zunge.


    "Du denkst nicht, daß die Entscheidung zu einer Kandidatur vielmehr aus einer inneren Überzeugung kommen sollte ?"


    Und zu den Umstehenden gewandt "Ich verstehe ihn nicht."

    Es hatte lange gedauert, aber nun ANTE DIEM VIII ID IUN DCCCLVI A.U.C., trat Tacitus in seine toga candidata gekleidet und von einigen Klienten, sowie seinem Sohn Gabor begleitet die Rostra. Jener sollte möglichst viel von der römischen Politik erfahren, um selber mal ein guter Politiker zu werden.


    In ruhigen Tonfall erhob er seine Stimme.


    "Populus romanus ! Römisches Volk !


    Bitte erlaubt mir, euch kurz eure Aufmerksamkeit zu stehlen, um mein Anliegen vorzutragen.


    Nein, ich stehe am heutigen Tage nicht vor euch, um Rechenschaft abzulegen über meine noch aktive Amtszeit als Quaestor Urbanus. Ich stehe hier, Caius Helvetius Tacitus, vor euch, um meine Absicht zu bekräftigen für das Amt des Aedilis Plebei für die kommende Legislaturperiode zu kandidieren.


    Das Amt des Aedilis Plebei ist das zweite in der Rangfolge des Cursus Honorum. Zusammen mit dem Aedilis Curules obliegen ihm wichtige Bereiche der römischen Ordnung und Sicherheit. Dazu geören die Aufsicht über Instandhaltung und Sicherheit in der Stadt und deren Verkehr, die Einhaltung der Marktordnung, die Kontrolle der Bäder, Bordelle, Garküchen und der öffentlichen Brunnen. Aber auch die Aufsicht über die Speicher und Magazine der Urbs und die Verteilung der Getreidevorräte an die hungernden Schichten gehört zu seinem Aufgabengebiet.


    Als darüber hinaus wichtiges Anliegen ist mir der Bau eines Gebäudes, der schon seit geraumer Zeit die Bänke des Senats beschäftigt und der ein Monumentalwerk als Zeugnis für Roms Macht und Stärke, für seinen Sieg über die besiegten Völker im Norden, Osten. Süden und Westen unseres Reiches werden soll. Ich spreche vom Ulpianum, dessen Bau der erhabende Imperator vor nicht langer Zeit angewiesen hat.
    Dieses Gebäude, daß das Ziel hat, das gesamte römische Volk zu vereinen, darf nicht Mittelpunkt von Zwietracht und müßiger Diskussionen sein. Als Aedil wird es mein Bestreben sein zusammen mit den zuständigen Verantwortlichen die Realisierung dieses Werks voranzubringen.


    Ein weiteres, wichtiges Anliegen sind mir die Ausrichtung der Ludi Apollinaris zur Mitte des Quinctilis. Hierbei werde ich mich selbstverständlich intensiv mit meinem möglichen Amtscollegen aussprechen.


    Ich danke euch für euer Gehör ! Mögen die Götter euch allezeit gut beschienen sein."


    Damit endete Tacitus seine kurze Ansprache.

    Das hab ich auch so verstanden. Und Numerius Helvetius Tullianus würde er nur heißen, wenn die Gens Tullia, der ja übrigens Cicero entstammte, bedeutender als die Gens Helvetia wäre ? Das bezweifle ich einfach mal 8)


    Grummelt was davon, daß das auch immer teurer wird und legt schließlich eine abgezählte Menge an Münzen, 70 Sesterzen genau, auf den Tisch.


    Sim-Off:

    Jetzt überwiesen. In der WiSim steht auch noch ein persönliches Angebot an den Cursus Publicus, daß dann bitte auch weitergereicht werden möge ;)

    Zitat

    Original von Gnaeus Postumius Rufus
    Ich nagte einen Hühnerknochen ab und winkte den Mann lässig herein.
    "Nur hereinspa..." begann ich. Doch dann sah ich den Mann - hmm...war das nicht ein Quaestor? - der hochrot angelaufen war. Erschrocken stand ich auf.
    "Gehts dir gut? Möchtest du vielleicht einen Becher Wasser?" fragte ich, zuvorkommend wie immer, während ich gar nicht auf seine Antwort wartete, sondern schon den Becher eingoss. So war ich eben: hilfsbereit, freundlich, schnell....und vielleicht eine Spur überheblich. :D
    Als der Mann wieder zu Atem gekommen war, setzte ich nach:
    "Ähmm..hmm...was kann ich denn für dich tun?"


    Er nahm Platz und atmete schwer. Dann nahm er den Becher Wasser und trank einen großen Schluck.


    "Danke. - Diese Hitze bringt mich noch um. Ich sollte mich zur Ruhe setzen, irgendwo ans Meer. ;)


    Wie dem auch sei, mein Grund meiner Anwesenheit ist logischwerweise der, daß ich einen Brief nach Germania aufgeben will."


    Und er holte die Schrifrolle unter seinem Arm hervor und legte sie auf den Tisch.



    An den Senator und Legatus Legion Maximus Decimus Meridius
    Roma



    Salve Senator,


    zu deiner anstehenden Hochzeit möchte ich dir aufs allerherzlichste gratulieren und eine schöne Hochzeitsfeier wünschen.
    Leider ist es mir unmöglich in diesen Tagen eine umfangreiche Reise nach Germania zu unternehmen, mein derzeitiges Amt und die anstehenden Wahlen hier in Rom verhindern, daß ich mich länger aus Rom entfernen kann. Ich hoffe, du mögest dafür Verständnis zeigen.
    So bleibt mir nichts anderes übrig, als Dir und deiner zukünftigen Gemahlin für eure Verbindung den Segen der Götter zu wünschen.
    Als Zeichen meiner Wertschätzung sei Dir dieser kostbare Kamelhaarmantel, aus Haaren von aegyptischen Kamelen, überreicht. Er dürfte Dir in Germanien sicher gute Dienste weisen.


    Vale




    Casa Helvetia Tacitus, Circus Maximus
    ANTE DIEM III ID IUN DCCCLVI A.U.C. (11.6.2006/103 n.Chr.)


    "Als Eilbrief, bitte. Und dann hätte ich noch ein Packet, was in Verbindung mit dem Brief bitte abgegeben werden sollte. Mir wäre es sehr lieb, wenn der zuständige Tabellarius es bei mir zu hause abholen könnte."

    Sim-Off:

    WiSim

    Ich lass mich jetzt einfach mal hinreißen und heiße ich dich herzlich in der Gens Helvetia willkommen.




    [SIZE=7]Geminus hat bestimmt nichts dagegen. 8)[/SIZE]


    /edit: Verwandtschaftsverhältnis: Als Tullianus könnte ich dich adoptiert haben. Einverstanden ?


    An den Magister der Societas Claudiana et Iuliana
    Roma



    Salve ehrwürdiger Magister,


    als Mitglied der ebenso stolzen Gens Helvetia und glühender Verfechter des Prinzipats und des Kaisertums, nicht zuletzt unseres göttlichen Imperators L. Ulpius Iulianus, stelle ich, C. Helvetius Tacitus Sohn des S. Helvetius Vindex, ehemaliger Flamen Traianalis des vergöttlichten Traianus, den Antrag auf Mitgliedschaft in der ehrwürdigen Societas Claudiana et Iuliana, und bitte Dich um deine Gunst, den von mir gestellten Antrag wohlwollend zu beurteilen.


    Vale




    Casa Helvetia Tacitus, Circus Maximus
    ANTE DIEM IV ID IUN DCCCLVI A.U.C. (10.6.2006/103 n.Chr.)

    Der Sklave platzte in das Cubiculum des Hausherrn, als dieser gerade beschäftigt war sich von einem anderen Sklaven beim Anlegen der Toga behilflich sein. Zornige Blicke straften den Ianitor.


    "Kannst du mir erklären, warum du derart in mein Privatzimmer hereingeschneit kommst ? Zumal ohne zu klopfen ?" fragte Tacitus in leicht säuerliche Tonfall.


    Der Sklave machte eine entschuldigende Geste und verneigte sich demutsvoll. "Herr, der Patron ist zu Gast, der Proconsul aus Hispania."


    "Der Patron ? Du machst Witze." entgegnete Tacitus dem Sklaven. Natürlich machte er keine Witze. Das würde er nicht wagen. Trotzdem war Tacitus erstaunt und überrascht, daß der Proconsul, sein Patron und langjähriger Freund Agrippa ihn hier in Rom in dieser seinen Casa aufsuchte. Bemüht sich nichts von dieser Überraschung anmerken zu lassen, machte er einen möglichst ernsten und ausdruckslosen Gesichtsausdruck.


    "Geh' runter und bitte ihm etwas zu Trinken an, und auch an Speißen, wenn es ihm danach verlangt. Ihm soll es an nichts fehlen."


    Der Sklave verschwand wieder und Tacitus beeilte sich, seine Toga rasch anzulegen. Erst recht dem Patron konnte er nicht in einer einfachen Haustunika entgegentreten.
    Schließlich trat er auf die Brüstung des oberen Stocks und eilte hinunter ins Atrium, wo sich der Patron inzwischen bequem gemacht hatte.


    "Agrippa, mein Patron und Freund."


    Eine Verbeugung deutete den Respekt an, den Tacitus für den ehemaligen Censor und Consular und Statthalter des Kaisers empfand.


    "Es tut mir Leid, daß ich dich warten ließ. Dein Besuch ist fürwahr eine große Ehre für mich und mein bescheidenes Heim und ich kann ehrlich sagen, daß ich stolz darauf bin, dich als meinen Gast empfangen zu dürfen. Bitte, darf ich Dir etwas anbieten ?"

    Die Unterlagen der Schola, endloslange Papyrusrollen von gemeldeten Bürgern der Provinz Italia. Kein Wunder, daß er in seinem Büro die Zeit vergessen hatte, hatte er doch keine Uhr in seinem Tablinum, geschweige denn ein Fenster, um die Tageszeit zu erfahren. Er wollte schon längstens einige Umbaumaßnahmen an der Casa veranstalten, aber seine Quaestur verlangte ihm alles ab und so mußte er es nach hinten schieben, wie so vieles. Und als ihm der Brief auffiel, war noch nicht einmal ein Sklave im Haus, den er losschicken konnte, Longina mußte sie alle eingetrieben haben. Wie er das hasste, so mußte er sich selbst auf dem Weg durch die Stadt machen. Diese Stadt, die laut, stickig und heiß war. Unter seinem Wanst, der seit Beginn seiner Amtszeit garantiert nochmal zugenommen hatte, fing er sehr schnell an zu schwitzen und erst recht, wenn er sich im Eilschritt zu Verwaltung der Curia Italica begab. Er sollte mal wieder die Thermen besuchen - wie es ihm sein Arzt vorgeschrieben hatte - aber daran war im Moment nicht zu denken. Erstmal diesen Brief abschicken und einige Klienten warteten auch noch auf ihn. Ein Glück für ihn, daß sich seine Amtszeit bald dem Ende neigte.


    Die Schriftrolle unter den Arm geklemmt, betrat er die Verwaltung und fragte sich sogleich durch zum Officium des Praefectus Vehiculorum.
    Hochroterhitzt vor Anstrengung kam er an das Officium und trat nach einem schnellen dreimaligen Klopfen ein.
    Da stand er nun. "Salve !"