Beiträge von Caius Helvetius Tacitus

    Ach wie schön, kostenlose Rechtsberatung, direkt nebenan. Tacitus beschloß gleich davon Gebrauch zu machen und klopfte an die Türe zwei Zimmer weiter von seinem Officium. Er konnte ja nicht ahnen, daß sein "Arbeitgeber" in diesem Officium saß.

    Das, was eine der Hauptaufgaben der Duumvires war, nämlich die Rechtsprechung, habe ich hier leider noch nicht gesehen. Aber gerade auch in der zivilen Gerichtbarkeit gibt es nicht viel, was da passiert. Sind hier etwa alle so friedliebend oder warum ist das so ? ;)

    Der Kerl hatte ihn überhaupt nicht wahr genommen. Caius wurde zornig. Er wollte aufstehen und diesem Affen die Meinung sagen, aber dan wurde ihm ein wenig schummrig, und er setzte sich wieder auf seine Bank. Das Mädchen war inzwischen verschwunden.
    Um die Prügelei hatten sich ein paar Gaffer gebildeten, die miteinander wetteiferten, wer den Kampf schlagen würde.
    Und dann erlaubte sich dieser andere Kerl auch noch, sich an seiner Toga sein Blut abzuwischen. Der Zorn war noch nicht verraucht, und so schob Caius unauffällig sein Bein raus, auf daß der Große darüber falle.

    Caius genoß die Vorstellung. Als die Nymphe sich zu ihm beugte und mit sinnlicher Stimme ihre Worte Caius zuflüsterte, stellten sich bei ihm sämmtliche Nackenhaare auf. Er genoß ihre Anwesenheit, der Duft ihres Parfüms kitzelte ihn in der Nase und betörte seine Sinne. Mit lasziven Schliff in der Stimme sprach er zu der Brünetten


    "Ich würde Dich gerne das Flötenspiel blasen hören." 8)


    Er lächelte verschmitzt und fragte sich selbst wie er sowas sagen konnte. Die ganze Atmosspähre mußte ihn verzaubern. Mprgen würde er aufwachen mit dickem Kopf und sich schämen. Aber so beobachtete er die Nymphe weiter wie sie sich verführerisch zu ihm vorbeugte.


    Plötzlich wurde er aus seiner Lethargie gerissen. Ein lautes Klirren und der Krug mit dem Wein lag in tausend Scherben. Das aufreizende Geschöpf war zurückgewichen und auch Caius schreckte auf. Vor ihm auf dem Tisch lag ein Mann in einfacher Tunika, der sich aber sofort wieder aufpeppelte. Empört erhob Caius seine Stimme.


    "Hey, was soll das, Du Dreckskerl ! Du hast meinen Wein verschüttet und den Krug hast Du auch zerstört !"

    Der Wein war süffig. Herrlich ! Caius trank in raschen Zügen und der Krug leerte sich viel zu schnell. Ein Teil davon landete auf dem Boden, für Bacchus. Er sah hinüber zu den leicht bekleideten Mädchen und ihrem vergnüglichen Spiel und nickte bewundernd. Sie waren zierlich und anmutig. Ihre Haut so rein und makellos, so weiß wie Alabaster. Die Haare waren kunstvoll hochgesteckt zu einem unendlichen Geflecht aus lauter Spiralen und Wirbeln. Kunstvoll verzierte Broschen aus Bronze und aufgetragene Schminke in allerlei Farben rundeten das Bild ab.
    Beim Blick auf die knappen Beinkleider der Mädchen regte sich in Caius die Phantasie. Er bestellte einen weiteren Krug und gab dem Wirt Anweisung regelmäßig nachzuschenken.

    Endlich hatte Caius es geschafft. Daheim hatte ihm Longina die Hölle heiß gemacht. Sie hatte mit Gegenständen geworfen. Woher nahm sie nur diese Energie ? Dann jedenfalls wurde sie müder und eh sie sich versah, war sie in dem runden Korbsessel im Atrium eingeschlafen. Ich ließ sie in unser Schlafzimmer bringen, ehe mich selbst aus dem Haus stahl. Den Sklaven sagte ich nichts. Sie hatte Longina ohnehin unter Kontrolle und wenn einer was ausplappern würde, ging es ihm an den Kragen.
    So hüllte er sich in einen Mantel und verließ in finsterer Nacht die heimeliche Casa. Ein Wagnis, keine Frage, doch es war es wert. Bacchus soll man fröhnen und da mußte man das Risiko eingehen. Außerdem hatte ich mir eine Sänfte gemietet, bewacht von vier muskulösen Kreaturen, die nicht gerade billig war, und so ging es im Eilschritt zu den Mänaden.


    Angekommen entstieg ich der Gondel und betrat das Etablissement. Ich legte meinen Mantel ab und winkte dem Wirt zu, er solle mir einen Krug Vinum bringen mit zwei Bechern, einen für mich und einen für Bacchus. 8)

    "Sehr schön." nahm Caius das Formular entgegen.


    "Jetzt das hier noch ausfüllen und die Unterlagen werden in ein paar Tagen zur Verfügung stehen. Sollen die irgendwohin gebracht werden oder werden die abgeholt werden ?"



    permissio definita IX/V


    Nomen (Name):


    Usus (Verwendung):


    Opera (Werke): - nicht ausfüllen -



    Signus (Unterschrift):

    Zitat

    Original von Aelia Adria
    In einem schärferen Ton als zuvor und zugehörigem Blick zu Tacitus fügt Adria hinzu: "Und inzwischen kann man wie gesagt schon mit der Sammlung der Informationen beginnen."


    "Gewiss Rectorin. Ich werde die Sache sogleich selbst angehen."

    "Einen Moment. Wie ich aus dem vorgelegten Schreiben entnommen habe, bist Du, Magister, lediglich damit beauftragt, Informationen zu sammeln. Wie Du an diese Informationen gelangst, davon steht nichts in dem Schreiben.
    Also, überlasse den Dienstweg denen, die sich damit auskommen. Und ich bezweifle, daß der Imperator davon angetan wäre, wenn sich sein Magister wie ein Platzhirsch in der Schola aufführt und den gesamten Verwaltungsapparat durcheinanderwirbelt.
    So, und jetzt ist genug geredet."


    Gerade kam einer der Copisten draussen vorbei.


    "Metelle, warte. Führe diesen Herrn zu Schalter VII zwecks Benötigung des blauen Formulars."

    Seltsam, wollte er nicht Dokumente haben ?


    "Ich muß doch bitten. Tue unsere Arbeit hier gefälligst nicht als Firlefanz und irgendwelche Spielchen ab, nur weil Du dir was darauf einbildest am Hofe des Kaisers beschäftigt zu sein."


    Leicht verächtlich für die Worte des jungen Römers


    "Dann schick in Zukunft deinen Sklaven oder einen Boten, wenn es Dir zu viel ist. Ich bin es jedenfalls nicht."

    "An der des Kaisers gewiß nicht, nur an Deiner, Magister. ;) Faktum ist, es ist ein ordnungsgemäßer Antrag zu stellen. Die gewünschten Unterlagen werden herausgesucht und von unseren Copisten vervielfältigt. Wir geben hier doch keine Original heraus. Aber das sagte ich schon einmal."

    Sim-Off:

    Ein selbstgepinseltes Schreiben ist aber nicht die Feine Art. ;)


    Caius nahm die Rolle entgegen. Er schnüffelte ein wenig daran, besann sich das Wachs des Siegels. Irgendwie zweifelte er an der Echtheit des Dokuments.
    Nachdem der Magister ihn derart anfuhr, wurde auch Caius ein wenig barsch.


    "O ich verstehe schon. Weil Du, Magister, für den Kaiser arbeitest, meinst Du wohl, Dir stünden Tor und Tür überall offen. Freilich, wir sind ja nur die Schola Atheniensis, und nicht die "große" Administratio Imperatoris, aber wir haben auch unseren Job zu erledigen. Und den tun wir so, wie wir es für richtig halten- Kapiert ?"

    "Sachte, sachte, nur nicht zu übereilt. Römische Bürokratie."


    Tacitus grinste.


    "Selbstverständlich vergeben wir keine Originale, nicht mal dem Kaiser persönlich. ;) Um bestimmte Dokumente der Schola einzusehen bedarf es einer 'permissio definita IX/V'"