Beiträge von Manius Tiberius Durus

    Sim-Off:

    Ich kürze mal ein wenig!


    Das Essen ging weiter vonstatten. Der Vorspeise folgte ein Hauptgang - nicht gerade ein Schaugericht, aber dennoch von einer gewissen Erlesenheit. Man plauderte über dies und das - letztendlich jedoch wenig von Belang und viel über Stadtgespräche und Gerüchte.


    Schließlich legte Durus das letzte Stück des Honigkuchens beiseite und ließ sich von einem Sklaven die Hände mit Rosenwasser waschen. Da auch die anderen sich sattgegessen hatten, kam der Sklave auch zu ihnen.


    "Arvinia, möchtest du Laevina nicht den Garten zeigen? Wir müssen ein paar geschäftliche Angelegenheiten besprechen!"


    erklärte er. Natürlich würde es Arvinia klar sein, dass nun die Verhandlungen über die Mitgiften stattfinden würden, zu denen Frauen grundsätzlich nicht gefragt wurden. Also konnten sie auch gehen.

    Durus lächelte säuerlich. Bei einem derartig anzüglichen Witz konnte er sich nicht einmal zu einem seiner wohleinstudierten Lächeln zwingen. Er wollte nichts darüber wissen, ob und wie das neue Paar seine Ehe vollzog - genaugenommen wollte er das von niemandem wissen, den er persönlich kannte, obschon es ihm klar war, dass es geschehen würde.


    Als er dann jedoch auch Anstalten machte, das Paar zu begleiten, hätte Durus sich beinahe an seinem Wein verschluckt. Einen Urlaub mit diesem Ekelpaket? Da war es ja erholsamer, eine Woche in einem Steinbruch zu arbeiten! Doch es wäre wohl sehr unhöflich, ihn abzuweisen, zumal er offensichtlich relativ mächtig war zur Zeit. Daher zuckte er mit den Schultern.


    "Also...wenn du möchtest...bist du natürlich auch herzlich eingeladen."


    Er konnte ja immer noch behaupten, dass er krank war, dann würden Macer und Albina ihn allein an der Backe haben...

    | Stesichoros


    "Der ehrenwerte Dominus Tiberius Vitamalacus weilt bei seiner Legion in Mantua, Herr. Er ist der Magister und hat Befugnis, neue Fratres zur Wahl zu stellen. Vielleicht wäre es geschickt, ihn zu kontaktieren."


    erklärte Stesichoros. Dass er so gut Bescheid wusste, war Zufall - er hatte sich einmal mit einem Sklaven-Kollegen darüber unterhalten. Die Römer hatten ja stets etwas seltsame Regelungen in der Kult-Verwaltung.


    "Ich weiß nicht, ob es nützlich ist, Dominus Tiberius Durus in dieser Angelegenheit zu sprechen."





    IANITOR – GENS TIBERIA

    Durus grinste raubtierhaft, als der Praetor ihm sein Zuhörer-Recht einräumte. Der Einschätzung des Tiberiers nach war dies wieder einmal ein Beweis für die Inkompetenz dieses 'Senators'. Er mochte sich in die Toga Praetexta kleiden, eine beachtliche Ahnentafel vorweisen, einen goldenen Ring und rote Schuhe tragen - für Durus war Germanicus Sedulus trotz allem ein glänzender Vertreter der Plebs - aus eigener Schuld. Und natürlich passte es da hervorragend hinein, dass er sich nicht so gut in Gesetzestexten auskannte.


    Dann wurde die Sitzung eröffnet und Mattiacus zu Wort gebeten. Schon lange hatte Durus nicht mehr eine Gerichtssitzung mit seinem alten Vorgesetzten gehört. Endlich war es wieder so weit. Und zu alledem kam nun auch Annaeus Modestus, ein weiterer Senatskollege hinzu und setzte sich neben ihm. Diese Anhörung glich bereits jetzt einem schillernden Schauprozess - so viel Aufmerksamkeit wegen einer Beleidigungs-Sache!


    "Salve, Annaeus."


    grüßte er knapp zurück, dann verfolgte er die Rede.

    Eine Auszeichnung...welch eine Idee! Sie hatten Livianus in einer Nacht-und-Nebel-Aktion auf ganz und gar unrömische Weise befreit. Aber immerhin hatten sie ihn befreit. Und im Grunde konnten sie nichts dafür, dass Livianus sich hatte fangen lassen. Vielleicht würde Durus selbst eines Tages froh sein, wenn ihn jemand befreite (obwohl er wohl nie ein solches Risiko eingehen würde).


    Quarto und Macer sprachen sich direkt für eine Diploma aus. Das war im Grunde nichts Besonderes. Dennoch wusste der Tiberier nicht, ob man Auszeichnungen im Senat nicht lieber für heroische Taten im Krieg oder diplomatisches Geschick verteilte. Daher schwieg er lieber.

    Tiberius Durus betrachtete mit Argusaugen die Aufnahme eines neuen Senators, von dem er bereits gehört hatte. Annaeus Florus...ein Homo Novus, wie er im Buche stand. Ein Peregrinus war er, wie man sich erzählte, der sich über den Militärdienst hochgearbeitet hatte bis in den Ordo Senatorius! Verrückt! Ein Klient, der wiederum einen Freund in der kaiserlichen Kanzlei hatte, hatte davon berichtet, dass er schon länger auf eine Ernennung drängte, der alte Kaiser dies aber offensichtlich stets vermieden hatte. Nun hatte Valerianus offenbar nachgegeben.


    Zweifelsohne war er hoch dekoriert und kein dummer Kopf - dennoch ein Homo Novus! Und solche musste man stets besonders im Auge behalten...

    | Stesichoros


    Stesichoros saß in einem Pförtnerhäuschen auf einem Hocker und verspeiste gerade sein Mittagessen - es gab Puls, da dieser leicht bekömmlich war und den empfindlichen Magen des Sklaven schonte - als es wieder einmal an der Porta klopfte. Widerwillig stellte er seine Schüssel beiseite und ging zur Tür.


    Davor stand ein junger Adliger, umgeben von einer Schar Sklaven. Er sah bedeutend genug aus, dass man ihn freundlich ansprach.


    "Salve! Wen wünscht Du zu sprechen?"


    fragte er daher höflich.





    IANITOR – GENS TIBERIA

    Zitat

    Original von Publius Annaeus Domitianus
    /edit: Felix hatte das damals als LAPP von Italia meines Wissens auch so gehandhabt, daß der Magister Scriniorum immer damit beauftragt war in einem Bericht alle wichtigen Ereignisse zusammenzufassen. Da hätte man schon eine Chronik.


    Also diese Idee finde ich sehr gut. Die Leute dort haben eh am meisten damit zu tun und wenn sie regelmäßig dem Statthalter/dem Curator Rei Publicae berichten, ist das SimOn schön machbar und bietet auch Rollenspiel-Potential (Diskussion mit dem Vorgesetzten darüber, Delegieren an Scribae etc.). Das Problem ist eben dennoch, dass diese Posten auch nicht unbedingt konstant besetzt sind (z.B. die Stadtverrwaltungen o.ä.).


    Also entweder müsste Corvus immer Ausschau nach Mitarbeitern mit entsprechenden Posten halten oder man schreibt das SimOn vor, dass diese Leute automatisch Berichte schreiben (was wieder die Frage ist, ob das gemacht wird).


    Vielleicht ist es am besten, wenn man eine Einweisungs-PN an die entsprechenden Posten schickt, dass sie dafür zuständig sind und im "HELFT DEM CHRONISTEN-Thread" entweder ihre Berichte oder die INhalte kurz reinstellen, sodass Corvus dann nicht hinterherrennen muss.


    /edit: Ansonsten bitte schön ruhig bleiben - Emotionalität führt Diskussionen meist nicht weiter in Richtung Produktivität ;)

    Priester des Iuppiter - keine schlechte Sache...der amtierende Flamen Dialis war mehr als senil und nur die Tradition verhinderte wohl, das er seinen Posten aufgab. Sicherlich würde es nicht schaden, einen etwas jüngeren Aedituus auf dem Capitolium zu haben, der ein Auge auf alles hatte.


    "Dann können wir dich brauchen. Du kannst gleich morgen auf dem Capitolium anfangen und einmal nach dem Rechten sehen. Ich werde bis dahin deine Ernennung verkünden lassen."


    Er holte tief Luft und rief laut


    "Luukios!"


    Dass sein Sekretär das Bad nicht mochte, war ein kleines Manko an ihm, denn so musste er ihn immer erst hereinrufen, wenn er irgendwelche Einfälle hatte. Nunja, dafür war der Bursche nicht dumm und kam tatsächlich relativ bald.


    "Stelle eine Urkunde für diesen Mann aus. Er wird Sacerdos Publicus...natürlich für Rom."


    Lukios nickte knapp. Natürlich hatte er gleich eine Wachstafel mitgebracht, um sich Notizen zu machen.


    "Ihr könnt das ganze auch draußen machen - Vale, Annaeus, und schön, dass Du gekommen bist!"


    Er wollte noch ein bisschen dösen und dann das Bad verlassen, um sich erfrischt anderen Aufgaben zuzuwenden. Lukios führte Domitianus unterdessen hinaus und befragte ihn nach seinem Namen und noch einmal seiner Gottheit. Dann entließ er ihn mit einem freundlichen Gruß.

    Er hatte ausgesagt? Durus hatte einen der Drahtzieher doch als Pflichtverteidiger verteidigt...ein desaströser Fall war das gewesen. Vielleicht hätte er etwas herausholen können, doch dieser fanatische Trottel hatte jede Hoffnung zunichte gemacht! An das Gesicht des Priesters konnte er sich nicht erinnern - er war ein Zeuge von tausenden gewesen, die Durus in seiner Laufbahn als Advocatus gesehen hatte. Aber im Grunde war es ja auch egal - er war jedenfalls nicht in irgendwelche krummen Dinge verstrickt, wie es schien.


    Der Tiberier machte eine wegwerfende Handbewegung.


    "Ach so, gut. Und du bist dann ein Priester des Iuppiter, nehme ich an?"


    fragte er stattdessen weiter und überlegte zugleich, wie er seinen Sekretär unauffällig hierher bekommen konnte, um die Angelegenheit sofort zu regeln.

    Nunja, leider war es inzwischen mit der Ästhetik an Durus' Körper nicht mehr weit her: Er hatte ein Wohlstandssenatorenbäuchlein angesetzt. Doch das schien ihn nicht zu stören, stattdessen hörte er aufmerksam zu. Aus Corduba - natürlich kannte er diese Stadt noch. Die Aufstände gegen den Kaiser! Das war natürlich nicht gerade eine gute Referenz.


    "Corduba...hattest du etwas mit diesem Aufstand zu tun?"


    fragte er daher und schob seinen Körper etwas weiter aus dem Wasser, da ihn das warme Nass etwas schläfrig machte.

    | Stesichoros


    Der Fremde schien etwas gereizt, dennoch hatte er nicht wirklich gesagt, worum es ihm ging. Offensichtlich hatte er keine Erfahrung darin, wie man sich an einer Pforte zu verhalten hatte. Andererseits schickte ihn ein Priester aus der Regia und dort waren eigentlich nur Pontifices, die sicherlich wussten, wann sie jemanden zu Tiberius Durus schicken mussten und wann zu irgendeinem Sekretär. Daher zuckte er mit den Schultern.


    "Ich werde sehen, ob er Zeit hat."


    Damit schloss er die Tür und machte sich auf die Suche nach seinem Herrn, den er schließlich in den Thermen wiederfand. Und da es keine besonders bedeutende Person zu sein schien (zumindest befand dies der Nomenclator) und der Herr nicht gewillt war, sein Bad zu unterbrechen, befahl dieser, den Boten einfach ins Bad zu führen.


    So kam Stesichoros kurz darauf wieder und schneuzte sich, ehe er meinte


    "Komm mit."





    IANITOR – GENS TIBERIA

    Der ehemalige Priester wurde durch verschiedene Gänge der Villa geführt, ehe Stesichoros ihm hieß, seine Schuhe auszuziehen und ihm ins Bad der Villa zu folgen. Der Sklave mochte die feuchte Luft, die seinen Schnupfen irgendwie weniger unangenehm wirken ließ, doch für Fremde war die Wärme und Luftfeuchtigkeit sicherlich weitaus weniger angenehm.


    Schließlich betraten sie einen Raum mit geheiztem Boden und einem Becken in der Mitte. Darin saß der ehrenwerte, aber im Augenblick völlig nackte Pontifex pro Magistro Manius Tiberius Durus. Er wirkte ein wenig gelangweilt und blickte unwillig auf, als Stesichoros endlich den Gast hereinbrachte.


    "Annaeus Domitianus."


    nannte dieser noch einmal den Namen, dann verließ er den Raum wieder. Durus betrachtete den Fremden und fragte dann


    "Was ist dein Anliegen?"

    Und wieder erreichte den Kaiser ein Brief aus Roma, überbracht von tiberischen Sklaven.

    Ad
    Pontifex Maximus
    Imperator Caesar Augustus
    C Ulpius Aelianus Valerianus
    Villa Rustica Caesaris Miseno, Italia



    M' Tiberius Durus Pontifex pro magistro Pontifici Maximo Imp Caesari Augusto C Ulpio Aeliano Valeriano s.p.d.


    Obschon ich es für ungewöhnlich halte, eine Vestalin als Priesterin Roms in einer anderen Stadt aufzunehmen, nehme ich an, dass Du die Zustimmung der Götter eingeholt hast. Ich habe sämtliche Vorbereitungen getroffen, sodass die Zeremonie PRIDIE ID IUL DCCCLIX A.U.C. (14.7.2009/106 n.Chr.) im Capitolium von Misenum stattfindet. Ich habe Claudia Romana bereits geladen, ebenso wird die Virgo Vestalis Maxima erscheinen, um die Amata mit nach Roma zu nehmen.



    Mögen die Götter mit Dir sein,
    [Blockierte Grafik: http://img157.imageshack.us/img157/6083/siegelmtdsenatorhc0.gif]

    Der Satz Salinators beunruhigte Durus ein wenig. Offensichtlich war dieser Homo Novus sehr mächtig geworden...möglicherweise zu mächtig. Und dass der Senat auch keinen Einfluss mehr auf ihn hatte, weil er im fernen Misenum weilte, machte die Sache nicht besser! Stumm nahm er auch einen Becher und überlegte, was nun wohl am besten zu tun war, während der Praefectus auf unpassende Weise die Inhaber von Villen in Misenum - also auch Durus - als langweilig bezeichnete.


    "Ja, ich das stimmt. Ich würde mich freuen, mit euch zusammen eine Reise an den Golf von Neapolis zu machen - ich war lange nicht mehr dort!"


    wandte er dann ein, da Macer dort wohl kein Heim besaß. Vielleicht war es auch interessant, dem Kaiser wieder einmal persönlich unter die Augen zu treten...


    "Das wäre doch ein passendes Hochzeitsgeschenk...vielleicht während der Senatsferien im Sommer?"

    | Stesichoros


    Der Sklave hielt viel von guten Sitten, doch nur, wenn es sich um Freunde des Hausherrn oder hochgestellte Persönlichkeiten handelte. Alle andere Höflichkeit hatte sich in seiner Erfahrung als vergebene Liebesmüh erwiesen.


    "In welcher Angelegenheit?"


    fragte er weiter, denn er hatte inzwischen Anweisung, nur noch wichtige Dinge direkt zu Durus vorzulassen, während unbedeutende Angelegenheiten entweder an den Privatsekretär für Cultus-Angelegenheiten weiterzuleiten waren oder aber morgens bei der Salutatio vorgebracht werden konnten.





    IANITOR – GENS TIBERIA

    | Stesichoros


    Natürlich konnte Stesichoros nicht immer jeden Menschen sofort hereinlassen, denn auch mehr musste gelegentlich den allzu menschlichen Geschäften nachgehen und seine Blase entleeren. Dennoch eilte er dann heran, schniefte kurz seine Erkältung hoch und öffnete schließlich die Tür.


    Vor ihm stand ein Fremder, offensichtlich ein Bürger. Was wollte dieser Herr wohl? Ob es ein verschollener Klient des Dominus war?


    "Wer bist du und was willst du?"


    fragte der Sklave daher und blickte Domitianus mit unverholener Abschätzung an.





    IANITOR – GENS TIBERIA

    "Darum bitte ich."


    bemerkte Durus nur knapp. Er hatte kein Interesse, weiter mit diesem Subjekt vor dem a libellis zu stehen, als wäre nicht klar, wer hier Beklagter und Kläger war. Er erhob und verabschiedete sich


    "Vale!"


    Damit verließ er den Raum. Er ärgerte sich so sehr, dass er vermutlich erst einmal ein Bad nehmen musste, um sein Gemüt zu beruhigen.