Beiträge von Manius Tiberius Durus

    Eine Reisefreudige also...nunja, das entsprach nicht direkt Durus' Präferenz für eine Heiratskandidatin, aber es stand ihm auch nicht direkt im Wege. Weit gereist bedeutete schließlich auch weite Kontakte...


    "Hispania? Dort lodert doch ein Aufstand? Der Praefectus Praetorio ist persönlich mit der Niederschlagung betraut worden, wie ich hörte...aber Tarraco wird noch sicher sein, hoffe ich."

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Da hörte er die Einladung des Gastgebers, die Gäste mögen es sich auf den Klinen bequem machen. Hungi nickte und folgte mit seiner Frau angemessenen Schrittes. Ein prüfender Blick sagte ihm, daß auch Korbsessel angeboten wurden als Sitzgelegenheit. Gut, denn seine Frau würde niemals vor anderen Leuten auf einer Kline Platz nehmen, nur im eigenen Hause tat sie dies und das auch nicht besonders oft.


    Und selber, Tiberius? Ich glaube, du wirst auch schon froh sein, wenn deine Amtszeit zu Ende ist?


    Durus folgte dem Paar zu den Klinen und suchte einen Sklaven, der ihm den Platz anwies. Gleichzeitig beantwortete er die Frage des Patrons.


    "Ich habe es schon zu Purgitius gesagt: Ich sehe ihr mit einem lachenden und einem weinenden Auge nach. Das Amt ist zweifelsohne sehr interessant, aber auch sehr anstrengend.
    Besonders die Erweiterung des Lex Mercatus hat eine Menge Probleme aufgeworfen."

    Endlich erschien Quintus und Durus unterbrach das Gespräch. Nun würde er erfahren, was los war.


    Als er es dann hörte, musste er erst einen Moment überlegen. Vor Jahren hatte er Lupus einmal getroffen. Aber das war Ewigkeiten her. Er war bei der Armee gewesen, aber dass er in der I gedient hatte, wusste Durus nicht mehr. War er Tribunus Laticlavius gewesen? Nein, ein Mannschaftsdienstgrad...aber welcher?


    "Mein ausdrückliches Beileid, Quintus."


    sagte Durus und trat auf Quintus zu. Ihn zu umarmen war ihm dann aber doch zu emotional.

    ...machte Durus seinen Kontrollgang durch die Basilica, wo in verschiedenen Teilen verschiedenen Tätigkeiten der Aedilsaufgaben erfüllten. So kam er auch zu der Mensa Ponderaria, an der die beiden Helferlein Fuscus und Laelius arbeiteten. Als der Aedil erschien, unterbrachen sie das laute Gespräch mit einem Mann, dessen Aufmachung und Hautfarbe darauf schließen ließ, dass er aus dem Osten stammte. Vielleicht ein Perser...


    "Wo ist das Problem, meine Herren?"


    fragte Durus streng und der Perser meldete sich zu Wort - natürlich auf Griechisch!


    "Ich bin Xerxes. Ich protestiere, hier festgehalten zu werden!"


    Durus blickte fragend zu Fuscus, der hingegen auf Latein antwortete.


    "Er verwendet falsche Gewichte, Aedil. Das merkt man mit bloßen Händen!"


    Dabei hielt er ein Gewicht hin, das Durus nahm. Es wog schon, aber Durus hatte kein so gutes Gewichtsgefühl wie die beiden Messgehilfen.


    "Du verwendest also falsche Gewichte?"


    fragte er den Händler auf Griechisch.


    "Nein, das sind ganz normale Gewichte!"


    erklärte er, noch immer leicht erzürnt, woraufhin Durus die passende Waage heraussuchte und das Gewicht anhängte. Nach ein wenig herumschieben kam die Waage mit deutlichem Ausschlag zum Stehen.


    "Doch, Dein Gewicht ist eindeutig zu schwer!"


    sagte Durus und fragte sich, ob hier vielleicht ein Missverständnis vorlag.


    "Es ist eine pasargadaische Unze!"


    "Eine was?" fragte sich Durus geistig und Fuscus schaltete sich ein.


    "Was sagt er, Aedil?"


    "Er sagte, es sei eine pasargadaische Unze."


    antwortete Durus und erkannte, was das Problem war. Fuscus und Laelius beherrschten kein Griechisch! Dass es immer solche Kommunikationsprobleme geben musste...


    "Du musst beglaubigte Gewichte kaufen, Xerxes. Sonst darfst du hier nicht handeln!"


    erklärte Durus dann dem Perser und ließ das Grüppchen stehen.

    Selbst der Aedilis Curulis hatte hin und wieder ein dringendes Bedürfnis, das er nicht bis zum Dienstschluss am Mittag aufschieben konnte, weshalb Durus eines schönen Morgens die Latrinen des Basilica aufsuchte. Durus vermied es, außerhalb der eigenen viel Latrinenwände das stille Örtchen aufzusuchen, weshalb er nun mit einem etwas angewiderten Blick die Löcherreihe betrachtete.
    Er raffte seine Tunika und setzte sich vorsichtig über eines von ihnen, wobei er sich fragte, ob die Kühle nur vom kalten Holz oder aber von irgendwelchen Schweinen kam, die es mit dem Zielen nicht allzu genau nahmen.
    Während er nun so dasaß, betrachtete er den Schwamm, der irgendwie hundertmal so unsauber aussah, wie es das Pendant in der Villa Tiberia tat...

    Offensichtlich war Minervina sehr neugierig. Nunja, das war ja an sich nichts schlimmes, solange sie diese Neugier zügeln konnte. Allerdings sollte er sie als potentielle Heiratskandidatin ein wenig mehr prüfen...


    "Du willst also ein wenig umherreisen?"


    fragte er weiter, ohne zu wissen, wie er auf ihre moralischen Ansichten kommen sollte, ohne sie zu verhören...

    Durus nickte. Das lag sicher an diesen vertrottelten Prätorianer, die sich so furchtbar wichtig nahmen, aber doch nur kleine Soldaten waren, denen ihre wichtige Aufgabe zu Kopf stieg. Oder der Cursus Publicus mit diesem Avarus an der Spitze. Vielleicht hatte der wieder einen seiner germanischen Verwandten an den Kaiserhof geholt...


    "Nein, ich komme ja direkt aus der Basilica und Stesichoros sagte nur, ich solle hier erscheinen."


    In diesem Augenblick erschien Claudia und Durus begrüßte sie freundlich.


    "Salve, Claudia! Wie geht es Dir?"

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus


    Tiberius, sei gegrüßt. Hungi nickte ihm zu. Auch eingeladen? Mir scheint, hier in Mantua versammelt sich die gesamte gehobene Gesellschaft. Er lachte leise auf. Du kennst sicher Senator Purgitius Macer? fragte er ihn, während er auf den Senator wies, er wusste ja nicht, ob die beiden schon miteinander bekannt waren.


    Durus lächelte wie auf Kommando


    "Salve, Patron! Wir haben uns bereits bekannt gemacht!"


    Zumal wohl fast jeder Römer Macer kannte. Immerhin war dieser die Karriereleiter hinaufgeklettert wie ein Affe auf einen Baum.


    "Wie geht es Dir? Und wie geht es Dir, Livia?"


    fragte er freundlich. Ihm kam gerade, dass er eine ganze Menge Dinge mit seinem Patron zu besprechen hatte - Dinge finanzieller Natur!

    Durus fragte sich, wie das mit ihrer vorherigen Aussage, Alexandria sei schöner vereinbaren ließ, beschloss jedoch, das eher als Vorwand zu betrachten. Aber auch ihre eigentliche Aussage gefiel Durus. Das erinnerte ihn an Pflichtbewusstsein, Standesbewusstsein und Familiensinn!


    "Löblich, löblich. Und was hast du nun vor? Wirst du dich dem Tempeldienst verschreiben, wie viele andere aus deiner Gens?"


    fragte er freundlich.

    Durus fragte sich ernsthaft, was eine junge Patrizierin in der Straße der Tierhändler wollte, sagte aber nichts kritisches, sondern fragte


    "Möchtest du dir etwa ein Schoßhündchen kaufen?"


    In diesem Moment erschien Iuvenalis, den Durus mit einem freundlichen Nicken begrüßte.


    "Salve, Appius. Wie läuft's im Palast?"

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    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Hungi nickte dem Senator freundlich zu. Er war keineswegs überrascht, Macer hier zu sehen.


    In der Tat. Aber du scheinst ja eher ein vielbeschäftigter Mann zu sein, nicht wahr? Ich habe gehört, du hast ein Amt übernommen? Ich dachte, du wärst eher einer derjenigen, der sich vom Militär niemals lösen könne. Er grinste.


    Als Durus in seiner beigen Synthesis in den Bankettsaal zurückkehrte, stieß er sofort auf den Pulk um seinen Patron Vinicius. Er beschloss, diesen ebenfalls zu begrüßen.
    So stellte er sich schweigend hinter Macer, um diesem die Gelegenheit zu geben, sein Gespräch zu beenden. Die Zeit bis dahin überbrückte er damit, die anderen Gäste zu mustern und sich zu überlegen, wer von ihnen wichtig genug war, um kennen gelernt zu werden.

    Durus folgte der Sklavin und erreichte endlich sein Zimmer, wo er nach seinem Sklaven bestellte - schließlich brauchte er die Kleidung aus der mitgebrachten Kleiderkiste.


    Die Zwischenzeit überbrückte er mit dem Genuss eines Apfels, sowie einem Glas Wasser.


    Endlich erschien Imhotep, der mitgebrachte ornator.


    "Die synthesis, Domine?"


    fragte der Ägypter und holte währenddessen das passende Kleidungsstück in einem hellen Beigeton hervor - selbstverständlich mit dem obligatorischen latus clavus


    "Ja, das hatten wir doch schon ausgemacht!"


    antwortete Durus, während er seinen Mantel auf das Bett warf und sich aus der mit leichten Reitspuren versehenen Tunika schälte. Er hatte wirklich wenig Zeit, denn die anderen gingen bereits zum Essen.
    Schweigend zog Durus sich um, wobei Imhotep ihm nach besten Möglichkeiten half, sodass sie schnell fertig waren.


    "Soll ich Euch auch das Haar bürsten, Domine?"


    Dabei hielt der Sklave ihm einen kleinen Silberspiegel vor die Nase, die Durus ergriff und sich kurz kritisch betrachtete.


    "Ein wenig!"


    Nachdem nun das Haar ebenfalls optimiert worden war, eilte Durus ohne Verabschiedung zurück zum Bankett.

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    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Und sicherlich keine schlechte Tradition", stimmte Macer zu, in dessen Familie es diesbezüglich etwas anders aussah, da die Möglichkeiten zumindest für ein senatorisches Tribunat dort weitaus spärlicher verteilt waren.


    Der zu Ende gehende Winter war für Macer dagegen kein Faktor, der auf seine Planungen Einfluss nahm. "Nach dem Winter kommen die Frühjahrshochwasser - zumindest manchmal. Zwar sagten mir jene, die sich mit dem Wetter besser auskennen als ich, dass sie dieses Jahr wohl nicht allzu stark ausfallen werden, aber man muss mit ihnen rechnen. Letztlich werde ich mich wohl der Situation stellen müssen, die sich eben bietet."


    Um den Patrizier nicht gleich zu Beginn des Banketts völlig für sich zu vereinnahmen, schaute Macer unauffällig nach links und rechts, wer inzwischen noch alles eingetroffen war.


    Durus nickte - so viel Ahnung hatte er von Meteorologie auch wieder nicht.


    "Dann kann ich ja ruhig schlafen und muss nicht fürchten, mit nassen Füßen aufzuwachen."


    Dann sah er sich um - er war noch immer in seiner Reisekleidung und wollte sich eigentlich noch umziehen - besonders, wenn die High Society anwesend war.
    So verabschiedete er sich


    "Nunja, ich muss meinen Mantel noch loswerden! Vielleicht sehen wir uns später noch einmal!"


    Dann sprach er einen herumstehenden Sklaven an.


    "Ich würde gern einen Moment in mein Gästezimmer."

    Nachdem er so lange von sich erzählt hatte, beschloss Durus nach Beendigung des Hauptganges, sich auch der Persönlichkeit Minervinas zuzuwenden - schließlich wirkte sie etwas wortkarg, was aber irgendwie nicht zu ihr passte. Dass sie ihn nicht mochte, darauf kam er nicht. Vorher musste er aber noch einen Kommentar abgeben.


    "Ich hatte auch nicht vor, groß auf dem Schlachtfeld zu kämpfen! Eher ein Einblick in das Leben des Militärs.
    Aber sag, Flavia: Bist du in Aegyptus geboren?"

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Ah, das scheint in eurer Familie sehr beliebt zu sein, das Militärtribunat zu absolvieren. Dann werden wir uns sicher auch bald an der Academia Militaris sehen. An deiner Ernennung zum Senator habe ich kaum Zweifel. Du warst doch schon einmal auf dem Conventus zu Gast, der Kaiser scheint dir gegenüber also positiv eingestellt zu sein."


    So weit, die konkrete Kanalaktion zu planen, war Macer dagegen noch lange nicht.


    "Ja, mit ihm sprach ich schon, er konnte mir einige gute Informationen geben. Aber in den nächsten Tagen werde ich kaum schon soweit sein, größere Maßnahmen angehen zu können. Ich muss mich noch mit den Örtlichkeiten vertraut machen."


    "Von Quintus ist es ja allgemein bekannt. Mein Vater war ebenfalls lange Zeit Tribun in Alexandria, ebenso einige andere Angehörige meiner Gens. Damit ist es wohl tatsächlich eine Art 'Familientradition'"


    Er erinnerte sich an viele Familienoberhäupter, die einen ähnlichen Weg wie Quintus gewählt hatten - Durus war geradezu militärfeindlich für seine Familie!


    "Natürlich, es hätte mich auch gewundert. Man sollte die Dinge lieber vorsichtig planen und nicht übers Knie brechen - zumal der Winter ohnehin vorbei ist!"