Die Ludi Plebei
7. Tag: Ende einer Jagd
Endlich erreichte die Melkart das Ende des Naumachia-Beckens und die Oceanus konnte das Schiff beinahe einholen, als Plötzlich etwas Netzartiges über die Reeling des Karthager-Schiffes geworfen wurde. Zwischen zwei blau gefärbten Fässern schwamm nun ein Galeeren-Schreck auf dem Wasser - die Oceanus hatte keine Chance: In den nächsten Schlägen verhedderten sich die Ruder in dem Netz und das Schiff wurde langsamer. Die Melkart hingegen wendete nun und ehe sich das Netz aus den Rudern löste, hatte es Rammkurs auf das kleinere Schiff genommen, während Pfeilsalven auf die nun eintreffende Neptun niedergingen.
Auf Deck des römischen Flaggschiffes konnte man immer mehr Männer zusammensacken sehen, weshalb die Legionäre schließlich ihre Schilde über die Köpfe hielten und eine Art Schildkröte auf dem Schiff bildeten. Da die Melkart ungeahnte Energie entwickelte, erwischte die Neptun ihren Gegner nicht, sondern schrammte an ihrem Heck vorbei, wobei sie nicht rechtzeitig die Ruder einziehen konnte: Krachend brachen die ersten Ruder, bis die hinteren eingezogen waren. Damit war das Schiff stark verlangsamt, während die Oceanus zum Opfer des Schiffes von Hannibal Gisko wurde.
"Massenzusammenstoß!"
brüllte Petulans begeistert in seine Flüstertüte und man konnte sehen, wie er auf der Kommentatorenloge seine Arme nach oben riss.
In dieser Zeit bemannte die Besatzung der sinkenden Virtus die Ruderbänke der Mago. Man konnte deutlich die Verluste erkennen, denn der Anzahl der herausschauenden und wild schlagenden Rudern zu urteilen schien nur jede zweite Bank besetzt. Mit voller Kraft stemmten sich die Männer in den Rückwärtgang, um sich aus dem sinkenden Schiffsrumpf zu manövrieren. Knirschend löste sich der Rammsporn endlich aus dem Bauch, als es bereits höchste Zeit wurde, denn nur kurze Zeit später wäre das Wasser durch die Ruderlöcher auch in die Mago eingedrungen.
Mit einem letzten Satz lösten sich die Schiffe endlich, woraufhin dem neuen Römerschiff ein ungeahnter Auftrieb zuteil wurde, der zu einem richtiggehenden Aufhüpfen auf der Wasserfläche führte.
Unterdessen zog auch die Dido ihren Rammsporn aus der geenterten Astante und begann unbeeindruckt vom Bogeneinsatz der todgeweihten Besatz auf dem sinkenden Schiff ein Wendemanöver, um die neue Bedrohung anzugreifen.
Auch die Krokodile kamen näher und näher...
/edit: sorry, habe einen logischen Fehler entdeckt