Beiträge von Manius Tiberius Durus

    Ich als Senator mit Innen-Sicht kann sagen, dass ich prinzipiell durchaus Interesse an Außenpolitik hätte. Allerdings läuft die in unserer Zeit höchstens noch symbolisch über den Senat, wichtig wird der Kaiser. Aber gerade in der aktuellen Situation könnte das natürlich hübsches Konfliktpotential bieten...


    Das Problem daran ist aber, dass man einen Impulsgeber braucht, der Ahnung von römischer Außenpolitik/von der Kultur/Geschichte des entsprechenden Nachbarn hat (z.B. ein Klientelstaat o.ä.). Und zumindest meines Wissens nach hat die SL dafür zur Zeit keine Ressourcen zur Verfügung. Wobei ich mir durchaus vorstellen könnte, dass ein Spieler das in Absprache mit der SL machen dürfte... (was jetzt keine offizielle Erklärung, sondern persönliche Meinung sein sollte).


    Ansonsten fände ich auch Klatsch und Tratsch sehr interessant. War in Rom ein großes Gesprächsthema (die "Reichen und Schönen"). Vielleicht gibts ja Leute, die Interesse daran hätten, sich solche fiktiven Ereignisse/Gerüchte etc. auszudenken und z.B. über die Acta zu publizieren. Damit könnte jeder, dens interessiert den aktuellen Klatsch lesen und dann darüber tratschen.


    Aber ich stelle fest, dass wir uns unendlich weit vom eigenen Thread-Anliegen entfernen...

    Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus stutzte. Damit hatte er nun wirklich nicht auch noch gerechnet! Dieser Tiberier war ja ein richtiges dunkles Omen! Und diesmal hatte man scheinbar tatsächlich einen klaren Rechtsbruch entdeckt...immerhin erfreulich, dass diese Schnepfe von Ehefrau nicht versuchte, Salinator direkt zu verklagen! "Ich weiß gerade nicht, worum es genau geht. Aber kannst du mir sagen, was zu dieser Dos gehört hat?" fragte er etwas scheinheilig. Wenn dieser Patrizierschnösel ihn am Ende verklagte, würde er ganz schön dumm aussehen!


    Die Reaktion des Vesculariers überraschte Durus - er hatte Arroganz, Zorn, Abstreiten oder ähnliches erwartet. Die Frage hingegen deutete ja geradezu an, dass Salinator die Angelegenheit nicht prinzipiell ablehnte. Der Tiberier musste also vorsichtig fortfahren, um am Ende möglicherweise sogar einen Sieg davon tragen zu können.


    "Es ist nichts Großes: In erster Linie ging es um die Kontrollrechte für die Betriebe ihres Gatten, sowie einige unwichtige Gegenstände wie Kleidung und ein bis zwei Sklaven."


    antwortete er in möglichst unbefangenen Ton - es sollte so klingen, als wären es Nichtigkeiten. Und angesichts des gewaltigen Vermögens des Vesculariers oder des Staates waren es das ja auch wirklich!

    Kopfschüttelnd sah Durus dem Präfekten hinterher - scheinbar war ihm das Schicksal der senatorischen Provinzen tatsächlich egal. Oder aber, er würde sich dann im Namen des Kaisers einmischen - was für eine Rechtsbeugung!


    "Dass solche kleinen Regionen wie die in den Alpen durch einen subalternen Beamten verwaltet werden - setzt übrigens Du diese Comites ein? - halte ich für akzeptabel. Dass eine so große Regio wie die ehemalige Provinz Sicilia allerdings durch einen einfachen Comes verwaltet wird, erscheint mir geradezu fahrlässig. Auch hier sollten wir möglicherweise Abhilfe schaffen!


    Zumal, soweit ich weiß, Du ja eher die finanzielle Aufsicht führst, während die Aufrechterhaltung der Ordnung in diesen Fällen offensichtlich ganz allein Angelegenheit der Civivates dieser Regiones ist."


    bemerkte Durus über die neue Erkenntnis.

    "Nun, deine Einwände sind durchaus bedenkenswert, Vinicius! Dennoch halte ich es doch für sinnvoll, eine juristische Handhabe für Tutores, Geschäftsfähigkeit und Bürgerrechtszuteilungen gesetzlich zu regeln. Wie wir sehen, bestehen in diesen Fragen ja ganz offensichtlich Unklarheiten."


    bemerkte Durus gegenüber seinem Patron. Warum dieser auf einer Maximalforderung beharrte, war ihm nicht ganz einleuchtend.

    Die Bemerkung über seine Kindheit verwirrte Durus ein wenig, da er offengestanden nicht wusste, wo der Vinicier seine selbige verbracht hatte - etwa in Germania? Anderseits konnte er auch nur auf die viele Bewegung anspielen, die einem Senator hier in Rom etwas abhanden kam.


    "Das freut mich! Bei mir gab es ebenfalls erfreuliches: Auch mir wurde ein Sohn geschenkt. Ich habe ihn allerdings adoptiert: Aulus Tiberius Ahala Tiberianus - nach meinem Vater. Meine Frau habe ich hingegen wieder verloren - wobei ich guter Dinge bin, dass ich bald wieder in den Stand der Ehe eintreten werde."


    fasste er dann seine Situation zusammen. Ob die Adoption noch vor der Abreise von Hungaricus stattgefunden hatte, konnte er nicht mehr sagen. Und die Geschichte mit Laevina wollte er auch ungern ausdehnen...

    Tatsächlich wäre es wohl an Durus gewesen, das Amt des Magisters zu bekleiden - doch da er sich schwerlich in der Verfassung fühlte, ein weiteres Collegium zu betreuen, hatte er er sich für jemand anderen entschieden. Mit einem Blick, der klar machte, dass er keine weiteren Kandidaturen wünschte, sah er in die Reihen.


    "Gibt es weitere Kandidaten?"

    Nachdem Arvinia erschienen war und das Gespräch ein wenig zum Erliegen gekommen war, beschloss Durus, eine andere Angelegenheit zu klären. Er hatte schon vor geraumer Zeit Pläne bezüglich der Verheiratung Arvinias getroffen - seit dem Verschwinden Orestes' wartete sie ja unverheiratet auf einen Gatten. Und da Lepidus heute gekommen war, gab er diesem ein Zeichen und erhob sich ächzend.


    "Arvinia, Lepidus - würdet ihr kurz mit mir kommen? Ich hätte eine kleine Angelegenheit mit Euch zu besprechen!"


    Den anderen Gästen nickte er entschuldigend zu und ging dann ein wenig beiseite.

    "Nun, meinetwegen können wir recht zügig eine Verlobungsfeier abhalten. Oder hältst du das nicht für notwendig - ich hatte den ganzen Trubel schon einmal, von mir aus müsste es also nicht sein."


    Wenn er nur daran dachte, dass er damals in dem Glauben in die Ehe gegangen war, dass Laevina ihm Erben schenken würde und er sie aufwachsen sehen würde - und jetzt saß sie irgendwo in irgendeiner Provinz, hoffentlich verlassen und als Straßenprostituierte ihren Lebensunterhalt verdienend!

    Die Antwort war ebenso floskelhaft wie erwartet. Dass seinem Patron auch sein Alter auffiel, hatte er zwar weniger erwartet, aber Duru schämte sich keineswegs dafür - er hatte jede Falte und jedes graue Härchen im Dienste der Res Publica erworben.


    "Oh, wenn mein Patron nach so langer Zeit aus Germania zurückkehrt, ist es wohl das Mindeste, dass ich ihn besuche! Wie ist es Dir im hohen Norden ergangen? Ich hörte, Deine Gattin ist schwanger?"


    Diese Information hatte ihm einer seiner Klienten verraten - so etwas sprach sich offensichtlich recht schnell herum.

    Das Nicken, das er sich nun abrang, ärgerte den Tiberier noch immer. Doch damit war es unerfreulicherweise noch immer nicht getan, denn er hatte ja noch eine andere Angelegenheit, wegen der er hier war.


    "Ich hätte da noch eine Sache - in meiner Funktion als Advocatus der Iunia Axilla. Sie war die Gattin des Aelius Archias. Vielleicht erinnerst du dich an ihn: Er war als a memoria in der Kanzlei beschäftigt und scheint kurz vor seinem Ableben eine Beleidigung gegen dich ausgesprochen zu haben. Daraufhin wurde sein Besitz konfisziert. Ich bin sicher, dass es sich hierbei um die Einziehung einer Geldstrafe handelt. Offensichtlich kam es dabei jedoch zu einem Missverständnis, denn es wurden auch Gegenstände mitgenommen, die zur Dos der Iunia Axilla gehörten. Daher möchte dich in ihrem Namen um die Herausgabe ihrer Dos bitten, da sie diese für ihren Lebensunterhalt benötigt."


    Die Angelegenheit war ein klarer Rechtsbruch, da es auch dem Praefectus Urbi nicht erlaubt war, ohne Gerichtsbeschluss Vermögen einzuziehen - aber natürlich war es auch dem Tiberier klar, dass Salinator kaum aufzuhalten war und man an seinen guten Willen appellieren musste.

    Die Frage überraschte Durus ein wenig - warum sollte man Präferenzen bezüglich des Hochzeitstermin war? Der Tiberier war jedenfalls nicht abergläubisch genug, um irgendwelche Termine auszuschließen - zumindest soweit sie nicht durch das sakrale Recht ausgeschlossen waren.


    "Nun, den Maius würde ich ausschließen. Im Übrigen habe ich keinerlei Präferenzen. Würdest Du die Angelegenheit gern schnell erledigen?"

    Die Aussicht auf eine baldige Heirat stimmte Durus weiter zuversichtlich. Dass sie jung und hübsch war, war natürlich trotz allem ein besonderer Bonus und ließ ihn dem Treffen noch fröhlicher entgegen blicken.


    "Oh, wir können durchaus bereits Näheres besprechen, wenn du möchtest. Ich denke nicht, dass ein Treffen mit ihr etwas an den Umständen ändern wird."


    antwortete er dann. Zumindest konnte er sich nicht vorstellen, dass das Mädchen so unleidlich war, dass er sie nicht aushalten würde - wobei er sie auch dann heiraten und auf eines seiner Landgüter abschieben konnte.

    Auch dieses Opfer verfolgte Durus mit ernstem Schweigen, das Haupt mit der Toga Praetexta bedeckt und vor seinem Foculus stehend, an dem er nun mit dem Opfer für Iuppiter an der Reihe war. Während die Opfermetzger also noch damit beschäftigt waren, das Lämmchen für Diana darzubringen, unterzog sich Durus bereits der rituellen Waschung und brachte den Weihrauch dar.


    "Iove Optime Maxime, Vater aller Götter, Herrscher über den Pantheon! Du bist der König der Unsterblichen, Dein Zorn ist wie Blitz und Donner und Deine Macht lässt uns verstummen! Höchster und Bester, nimm Du unsere Gabe, die das Volk Roms Dir gibt mit Freude, und ge..währe uns die Gunst Deiner Aufmerksamkeit!"


    las er dann von der Gebetsrolle ab, um keinen Buchstaben zu vergessen. Dann ergriff er ebenfalls den Gutus und ließ Wein in die Opferschale tropfen.


    "Iove Optime Maxime, Vater aller Götter! Unsere Gabe zu Deinem Wohle, Höchster und Bester, der Du herrscht mit Güte und Weisheit!"


    Nun folgte die Weihe des letzten, diesmal männlichen Lammes, verbunden mit einem weiteren kurzen Gebet. Auch dieses Tier erhielt einen Tropfen der Mola Salsa auf die Stirn, ehe das eigentliche Opfergebet erfolgte, das zugleich die Intention hinter dem Opfer offenbarte:


    "Iove Optime Maxime, Vater aller Götter! Dies Lamm gibt Dir das Volk Roms mit Freude, Herrscher des Pantheon, dass Du den Status Deines Königreiches, der Unsterblichen, aufzeigst! Diese Gabe mit Freude, dass Du uns offenbarst Deinen Willen und den der Deinen, Herr über die Unsterblichen, uns die Sühne zeigst für Frieden mit den Göttern!"


    Ein letztes Mal schenkte Durus dem kleinen Lämmchen einen harten Blick, ehe der Opferbefehl ertönte und der Cultrarius seinem blutigen Handwerk nachging. Das Tier schien sofort tot - es wirkte sogar fast, als habe der Schlächter es etwas zu gut gemeint und den Kopf fast abgetrennt. Dafür schoss das Blut umso schneller hervor und benetzte den Tempelvorplatz. Unterdessen schweifte der Blick des Pontifex gen Himmel, wo sich noch immer ein undurchdringliches Wolkenmeer erstreckte.


    Schließlich war aber die Leber entnommen und wurden - gemeinsam mit den beiden anderen - zu Aurelius Lupus und seinen beiden Amtskollegen gebracht, damit sie eingehend untersucht werden konnten. Da dies einige Zeit dauern konnte, ließ Durus sich seinen Stock reichen und stützte sich etwas darauf ab.

    Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus hatte nicht erwartet, dass der Tiberier so direkt sein würde! Aber 2000 Sesterzen, das klang doch ganz vernünftig! Immerhin konnte man von einem Senator immer wieder Geld kassieren, weil er die meisten Jobs wieder abgeben musste, wenn er aufsteigen wollte! Allerdings war aus diesem Patrizier sicherlich noch ein bisschen mehr herauszuholen! "Leg' noch 500 Sesterzen drauf und wir sind im Geschäft!" meinte Salinator daher und lehnte sich zufrieden zurück.


    2500 Sesterzen für einen Purpurstreifen auf der Tunica war eine ganze Menge Geld, zumal Flaccus als Patrizier nach Meinung des Tiberiers prinzipiell einen Anspruch auf einen Senatssitz haben sollte. Dennoch blieb ihm nichts anderes übrig, sodass er etwas zerknirscht


    "Na gut - ich werde dir das Geld zukommen lassen."


    erwiderte und seine Toga betrachtete - er war nicht geneigt, diesem geldgierigen Sack in die Augen zu blicken.

    Die Vorstellung, dass ein Consul einen Krieg anzettelte war leider überaus anachronistisch, sodass der alte Tiberier diese Äußerung mit einem stummen Lächeln quittierte. Die darauf folgende Frage war allerdings etwas unangenehm und so kam es ihm ganz recht, dass die Aufmerksamkeit zwischenzeitlich auf das Mahl und die Tänzerin gezogen wurde.


    Dann hakte Menecrates jedoch ein und er musste den Würfelbecher heben:


    "Nun, ich muss leider gestehen, dass ich niemals Militärdienst geleistet habe. Als Patrizier war ich dazu nicht verpflichtet, stattdessen übernahm ich recht bald priesterliche Aufgaben. Zwar hätte es mich durchaus einmal interessiert, eine Provinz als Proconsul zu regieren, aber das ist nun inzwischen wohl auch eher unwahrscheinlich - mein Bein würde die vielen Reisen, die dabei nötig sind, sicherlich ungern mitmachen!"


    So war es eben - er hatte kaum mehr die Perspektive auf die großen Geldsummen, die mit einer Statthalterschaft verbunden waren. Stattdessen konnte er aber zumindest in Rom großes politisches Kapital aufbauen...

    "Gern."


    kommentierte auch Durus den Vorschlag des Consul. Ehe dies jedoch geschehen konnte, wollte er doch noch eine kurze Erwiderung in Richtung Hungaricus abgeben - sonst würde der Zusammenhang am Ende aus den Augen geraten.


    "Ich stimme Dir durchaus zu, dass das Gesetz möglicherweise etwas ungeschickt formuliert ist. Abgesehen davon könnte man möglicherweise durchaus einige Passagen ersparen, da die zwölf Tafeln in dieser Hinsicht genügend Aussagekraft besitzen. Aber...einen Augenblick..."


    Er musste nachdenken - enthielt die Lex Flavia nicht eine Passage, die genau gegen seine Argumentation sprach?


    "Ich fürchte, ich muss meine Erklärung revidieren. Würde 'Pflichten' in dem von mir genannten Sinne definiert sein, so dürften auch unsere Söhne keine Ämter bekleiden - was sie aber ganz offensichtlich dürfen! Aber hören wir zuerst noch einmal Deinen Brief, damit wir im Bilde sind, worum es sich dreht!"


    Inzwischen hatte Durus auch Zeit sich zu fragen, was Furianus mit diesem Gesetz genau bezweckt hatte - offensichtlich hatte sein Patron gar nicht mal so unrecht damit, dass er es grundsätzlich infrage stellte...

    Mit ernstem Blick verfolgte Durus die Opferhandlung des Flaviers, die wie üblich überaus korrekt und würdevoll ausgeübt wurde. Dabei bemerkte er überrascht, dass diesmal nicht der kleine Flavius Gracchus als Opferhelfer fungierte - vielleicht hatte ihn sein etwas misslungener Auftritt zum Geburtstag des Kaisers demotiviert...


    Dann aber war ein weitere Pontifex mit der Darbringung des Opfers an Diana an der Reihe...

    Reiten war allerdings eine Unart für eine Frau - Durus würde sehen müssen, wie er seiner Gattin diese abgewöhnte. Vielleicht würde er es schlicht doch noch einmal mit einem Nachkommen versuchen, denn wenn Ahala so fortfuhr, würde er es wohl nicht sonderlich weit bringen - außer als Gelehrter vielleicht...


    "Das klingt ja überaus vielversprechend! Ich freue mich bereits darauf, sie kennen zu lernen!"


    antwortete er daher - die anderen Informationen waren schließlich wirklich überaus erfreulich...