Beiträge von Manius Tiberius Durus

    Durus zuckte mit den Schultern und bedeutete Lukios mit einer Geste, den Raum zu verlassen. Jetzt musste er gut aufpassen, denn sein Sekretär würde ihm nicht mehr als Gedächtnisstütze dienen können!


    Was Modestus dann ansprach, war erstaunlich, aber wenig überraschend: Natürlich wusste der Tiberier, dass Macer den Praefectus Urbi zum Stadtpatron von Ostia gemacht hatte und auch die steile Karriere des Octaviers trotz seiner dürftigen rhetorischen Fähigkeiten (die der Prozess ja wieder einmal gezeigt hatte) deuteten darauf hin, dass dieser junge Mann mächtige Freunde hatte...


    "Wir hätten es früher bemerken müssen."


    bemerkte der Tiberier daher, unwissend, dass Modestus ebenfalls seine Bündnisse mit Salinator geschlossen hatte. Was nun allerdings zu tun war, wusste er ebensowenig. Daher wartete er, was der Annaeer dazu zu sagen hatte.

    Durus nickte gedankenverloren. Hätte er zu diesem Zeitpunkt geahnt, dass sein Patron schon bald von selbst nach Rom zurückkehren würde, hätte er wohl weniger intensiv darüber nachgedacht. Die andere Frage war allerdings nicht minder kompliziert - wenn der alte Tiberier sich darüber natürlich auch schon Gedanken gemacht hatte!


    "Ich für meinen Teil hielte es für das einfachste und sicherste, Valerianus gleich mit zu beseitigen. Die wohl einfachste Möglichkeit wäre folgende:


    Wir verschaffen uns Zugang zum Atrium Vestae und fälschen Valerianus' Testament. Darin bestimmen wir einen der unseren als Tutor für den minderjährigen Maioranus. Danach vergiften wir den Kaiser. Niemand wird sich wundern, wenn er nach so langer Krankheit stirbt und der von uns bestimmte Tutor kann Salinator festnehmen."


    Natürlich klang auch diese Sache simpler als sie war! Ein Testament zu fälschen war nicht sehr einfach, das eines Kaisers schon gar nicht! Ebenso oder gefährlicher war seine Deposition im Atrium Vestae! Und die Ermordung des Kaisers gehörte wohl ebenfalls nicht zu den Dingen, die man mal schnell zwischen Senatsitzung und Cena erledigen konnte! Und schließlich war es auch durchaus wahrscheinlich, dass der Vescularier sich nicht so einfach in sein Schicksal fügte!


    "Der Senat wird sicherlich auf unserer Seite sein, wir müssten uns nur die Zustimmung möglichst vieler einflussreicher Leute sichern. Prudentius Balbus wäre mir noch der wahrscheinlichste Kandidat für einen Unterstützer innerhalb Roms."

    Natürlich erschien auch Durus zu dieser Zeremonie. Er war immerhin Senator und konnte es sich kaum entgehen lassen, wenn einer der mächtigsten Männer Roms sein Amt antrat. Außerdem war er neugierig: Was für ein Typ war wohl dieser Marius Turbo? Wie mochte dieser angeblich altgediente Soldat aussehen?


    So saß der alte Tiberier erwartungsvoll in der ersten Reihe auf der Tribüne, während die Praetorianer in ihren glänzenden Paraderüstungen aufmarschierten. Irgendwie wurde Durus jedes Mal etwas mulmig, wenn er diese geballte schwarze Macht vor sich sah. In den falschen Händen konnte sie zweifellos Furchtbares anrichten!

    Durus konnte dieser Bemerkung nicht wirklich folgen: Modestus war bereits Praetor, Flavius Gracchus nicht viel kürzer im Senat als er selbst! Blieben natürlich sein Klient, der den Anlass für diese Veranstaltung geboten hatte, sowie sein Sohn, den er aus diesen Angelegenheiten ebenfalls nicht heraushalten konnte oder wollte. Und natürlich Avianus...


    "Immerhin waren sie alle Männer, von denen ich in der Vergangenheit eindeutige Stellungnahmen gegen Salinator gehört hatte. Was ich von den Germanici nun nicht gerade behaupten kann..."


    Genaugenommen war Durus allerdings einfach nicht sensibel für Statements von diesen Männern. Vielmehr waren sie Proleten wie Salinator selbst! Wenn er es sich recht überlegte, glaubte er sogar von einer ganz guten Beziehung zwischen Sedulus und Salinator gehört zu haben! Und abgesehen davon erschienen die beiden ihm natürlich grundsätzlich nicht vertrauenswürdig!


    "Aurelius Ursus sitzt in Mantua und kann nicht nach Rom kommen. Daher hatte ich Avianus als Vertreter der Aurelii ausgewählt. Ursprünglich hatte ich auch an Corvinus gedacht. Aber du kannst dich gern erkundigen, ob er interessiert ist. Beziehungsweise ich könnte dies ebenfalls tun. Ein Legat auf unserer Seite wäre gut! Ebenso natürlich auch dein Bruder! Wie man hört, hat Salinator ja auch ihn vor den Kopf gestoßen!"


    erklärte er sich daher weiter.


    "Mit den übrigen pflege ich keine allzu intensiven Beziehungen, daher entzieht es sich meiner Kenntnis, ob sie für diese Angelegenheit geeignet sind. Wenn du glaubst, könntest du natürlich gern einmal mit Agrippa sprechen. Da hätte ich nichts dagegen!"


    Bewusst ließ er allerdings die Germanici und Livianus aus. Er konnte sowohl die einen, als auch den anderen wenig gut leiden, daher wollte er ihnen auch nur ungern sein Leben anvertrauen!

    "Sehr schön."


    antwortete Durus, der sich tatsächlich aufrichtig auf frisches Blut in der Sodalität wünschte. Dann hörte er auch schon wieder Lepidus zu, den man offensichtlich nicht ordentlich berücksichtigt hatte - welch eine Unverschämtheit!


    "Es freut mich, dass du beharrlich bist! Auch dieser aufgeblasene Vescularier kann uns nicht ewig hinhalten!"


    bemerkte er. Um dann noch auf die nachgeschobene Frage zu antworten, lächelte er leicht.


    "Es geht, es geht! Mein Bein macht zwar wieder einige Probleme, aber ich komme zurecht!"


    Tatsächlich schmerzte das Bein besonders, wenn es kälter wurde. Und der Herbst verbesserte seine Situation dementsprechend kaum.

    "Natürlich!"


    erwiderte Durus, nachdem offensichtlich niemand mehr das Bedürfnis hatte, weiter hier zu bleiben. Vielleicht hatte der Tiberier sich doch geirrt - fehlte es vielleicht sogar den Senatoren Roms an Mumm und der Bereitschaft, ihr Leben auf dem Altar der Freiheit zu opfern?


    Immerhin war Lucianus offensichtlich bereit. Und so war er durchaus gespannt, was der Vinicier ihm nun noch zu sagen hatte.

    Ad
    Praefectus Alexandriae et Aegypti
    A Terentius Cyprianus
    Regia Praefecti
    Alexandria apud Aegyptus



    M' Tiberius Durus Pontifex pro Magistro A Terentio Cypriano Praefecti Alexandriae et Aegyptus s. d.


    Mir wurden Gerüchte zugetragen, dass Du als Statthalter des Kaisers und Pontifex Maximus in der Provincia Aegyptus Deinen religiösen Verpflichtungen als Repräsentant Roms nicht in dem Maße nachkommst, wie es Dein Amt verlangt. So sollst du nicht auf Augures zurückgreifen, wenn Du Reisen in Deine Provinz unternimmst. Ich muss Dir wohl keine Belehrungen über die Bedeutung der Einholung des göttlichen Willens machen, sondern hoffe, dass dies eine bedauerliche Ausnahme darstellte.


    Selbstredend möchte ich Dir auch in keinster Weise unterstellen, dass Du leichtsinnig den Erfolg unserer Truppen und die Pax Deorum aufs Spiel setzt, jedoch halte ich schon die Existenz derartiger Gerüchte für gefährlich. Aus diesem Grunde möchte ich Dich bitten, in Zukunft demonstrativer Deine Pietas und Religio öffentlich zu machen, an Feiertagen teilzunehmen und für Deine Truppe sichtbar den Rat der Götter einzuholen, ehe Du sie in Deine Provinz führst.



    [Blockierte Grafik: http://img157.imageshack.us/img157/6083/siegelmtdsenatorhc0.gif]


    Sim-Off:

    Staatspost :D

    Nach der Vereidigung machte Salinator eine doch etwas ungewöhnliche Ankündigung: Das Opferfleisch würde offensichtlich an die Plebs gehen! Nicht, dass Durus oder einer der anderen Priester es wirklich nötig gehabt hätte, doch entsprach es absolut nicht der Tradition, dass bei einem solchen Staatsopfer der gemeine Pöbel partizipierte! Die Magistrate, Senatoren und Priester waren die Repräsentanten des Staates, nicht die arbeitslosen Bettler auf den Straßen! Und welcher Gott wollte schon mit einem Handwerker Mahlgemeinschaft halten?


    So stieg der alte Tiberier mit einem leicht säuerlichen Gesichtsausdruck die Sänfte, die ihn nach Hause bringen würde - vor den Spielen brauchte er erst einmal ein bisschen Ruhe!

    Auch für Durus klangen all diese Erklärungen natürlich recht ausfluchthaft. Aber wenn er recht überlegte, hätte er selbst vermutlich auch versucht, jeden Verdacht von seiner Familie abzuwenden! Und nutzen konnten Sklaven, die einen Ehebruch ihrer Herrin beobachtet hatten - oder schlimmeres: einen Frevel an den Göttern - der Familie wohl kaum mehr. Ein Verkauf war ebenso gefährlich, denn niemand tratschte lieber als ein Haussklave! Warum also nicht einfach beseitigen? Solche Dinge hatte er als Anwalt schon häufig erlebt!


    Nun stand er aber wieder auf der Seite der Anklage, weshalb es nichtsdestotrotz ärgerlich war - wenn auch nicht ganz so ärgerlich wie für die Claudierin, die solche Tatumstände sicherlich weitaus weniger gewohnt war!


    "Natürlich, deshalb führe ich dieses Gespräch ja hier und nicht vor der Tür der Villa Aurelia."


    meinte er daher. Vielleicht hatte sie ja auch noch etwas verdächtiges bemerkt, das über die toten Sklaven Celerinas hinaus ging!

    Nun war es an Durus mit den Schultern zu zucken. Er hatte schon viele Tiberii kommen und gehen gesehen - aber letztlich gab es auch kein Rezept, wie man in einem solchen Falle vorgehen musste!


    "Ich weiß nicht - wie bisher auch! Natürlich darfst du hier bleiben und wenn du irgendetwas brauchst - komm einfach zu mir!"


    Die Sorge für die Familie gehörte schließlich zur wichtigsten Aufgabe eines Römers! Und wenn es sich dann auch noch um ein hilfloses junges Mädchen handelte, erst recht! Geradezu spontan trat er auf Faustina zu und wischte ihr mit einem aufmunternden Lächeln eine Träne aus dem Gesicht.


    "Abgesehen davon bin ich sicher, dass dein Vater bald wieder zurückkehren wird! Was soll er auch ohne dich?"


    Dies wiederum war eine wilde Spekulation - doch andererseits war sie natürlich auch ziemlich logisch, denn Dolabella war die Familie sicherlich - oder zumindest hoffentlich - genauso wichtig wie jedem Tiberier!

    Die Zusagen, die Lucianus machte, deuteten darauf hin, dass der Consular sich ebenfalls schon seine Gedanken gemacht hatte. Vor allem beruhigten sie aber: Durus war also nicht der einzige, der seine Gedankengespinste für umsetzbar hielt. Leider machten andere hingegen wieder Rückzieher. Gracchus schien es zu schnell zu gehen, sodass auch er sich verabschiedete.


    Und dann fiel ihm plötzlich sein eigener Klient in den Rücken! Ausgerechnet er, der sich hier positiv präsentieren wollte, der mit der geringsten Erfahrung von allen! Was fiel diesem jungen Burschen ein, hier anzukündigen, über die Gedanken seines Patrons zu beraten? Er hatte gefälligst zu schweigen und sich etwas dezenter aus der Affäre zu ziehen, wenn er schon nicht den Mut hatte, sich daran zu beteiligen! Eine solche Infragestellung der Gesinnung seines Patrons war jedenfalls kein besonders guter Einstand!


    So traf den jungen Aurelier ein eisiger Blick, während Durus wieder zur ganzen Runde zu sprechen begann:


    "Nun, ehrlichgesagt hatte ich damit gerechnet, dass ihr euch möglicherweise schon mit dem einen oder anderen dieser Gedanken beschäftigt hattet. Wenn ihr alle aber weitere Bedenkzeit benötigt, dann akzeptiere ich auch das. Es ist sicherlich keine leichte Entscheidung, die es hier zu treffen gilt.


    Unter diesen Umständen schlage ich vor, wir trennen uns für heute. Ich werde dann beizeiten eine weitere Einladung zu einem gemeinsamen Essen versenden. Wer dann noch Interesse an dieser Angelegenheit hat, möge kommen. Wer nicht, der möge sich entschuldigen lassen und wird nie wieder deshalb behelligt werden.


    Und solltet ihr interessiert sein, hätte ich keine Einwände dagegen, euch vorsichtig über die Meinungen anderer Senatoren und ranghoher Equites über Salinator, Valerianus und die aktuelle Situation zu erkundigen."


    Vielleicht war dies wirklich die beste Möglichkeit. Vielleicht aber auch die vertane Chance, die wankelmütigen Teilnehmer der Cena doch noch auf seine Seite zu ziehen. Aber nachdem Lupus diese Möglichkeit angeboten hatte, war dies nur noch schwerlich zu vertreten, wollte man den Topos der Wahlfreiheit weiter bedienen.

    Das Mädchene ergriff seine Hand. Tränen liefen ihr über die Wangen, sodass ihre Schminke ein wenig verlief. Und dann offenbarte sie es: Dolabella hatte sich aus dem Staub gemacht. Exil war hoffentlich nicht das richtige Wort - denn zu einem Gerichtsprozess war es hoffentlich nicht gekommen!


    "Warum? Was ist geschehen?"


    Zwar empfand der Tiberier es als nicht allzu schlimm, seinen Verwandten verloren zu haben - zu viele waren gekommen und gegangen - doch rührte ihn die Aufgewühltheit seiner Tochter doch sehr.

    Die drei Aurelier sahen Romana stumm an. Ganz offensichtlich war hier überhaupt nichts zu gewinnen! Einerseits hatte der alte Tiberier auch mit einem ähnlichen Ergebnis gerechnet - andererseits war er doch etwas enttäuscht, so überhaupt gar nichts zu finden. So zuckte er resigniert mit den Schultern.


    "Offensichtlich nicht! Dann bleibt mir nichts übrig, als euch zu bitten, es mir mitzuteilen, sollte euch noch etwas einfallen."


    Er sah fragend zu Lukios, der ihm zunickte. Auch er hatte nichts mehr.


    "Dann möchte ich eure kostbare Zeit nicht weiter in Anspruch nehmen. Du wirst sicher bald nach Mantua zurück müssen, Ursus. Ich denke, wir finden den Ausgang selbst!"


    Gemeinsam mit der Vestalin wandte er sich zum Gehen. Vor der Tür würde er die Claudierin noch zu sich nach Hause einladen, um die Angelegenheit noch einmal zu besprechen.

    Nach dem kurzen Besuch im Hause Aurelia beschloss Durus, die Vestalin noch zu sich nach Hause einzuladen. Vielleicht war es sinnvoll, die Ergebnisse noch einmal zu besprechen. Vielleicht war ihr ja irgendetwas aufgefallen oder sie hatte Vermutungen oder was auch immer! Vielleicht wirkten die Götter ja tatsächlich besonders durch die vestalischen Jungfrauen!


    So führte man den Hausherrn mit seinem erlesenen Gast in ein Triclinium, wo ein Sklave dem Tiberier half, auf die Kline zu kommen.


    "Nun, Claudia, was hattest du für einen Eindruck?"


    eröffnete er das Gespräch.

    Die Nachricht war ziemlich überraschend gewesen: Modestus wurde Legatus Augusti, ganz unvermittelt und plötzlich! Und dann auch noch in Germania, einer der mächtigsten Provinzen Roms - als Praetorier! Was die Hintergründe dafür sein mochten, war wohl ziemlich fragwürdig - belohnte Valerianus ihn vielleicht für ein paar Informationen? So erschien die Sänfte der Tiberier nicht nur wegen der religiösen Anfrage des Annaeers vor der Domus Annaea, sondern auch aus politischen Gründen - vielleicht war ja etwas zu erfahren!


    Ihr entstieg ein in einen warmen Mantel gehüllter Tiberius Durus, begleitet von Sklaven, die ihn ein wenig stützten und die ihn ankündigten. Dass Modestus den Tiberier eingeladen hatte, war ja hoffentlich bekannt!

    Nicht nur Faustina hatte die gute Idee gehabt, die letzten Herbsttage im Freien zu genießen. Auch wenn das Bein bei Kälte besonders viel Ärger machte, hatte der alte Tiberier beschlossen, sich ein wenig ins Freie zu begeben. Dabei hatte er allerdings nicht verhindern können, dass seine Sklaven ihm einen dicken, pelzbesetzten Mantel angelegt hatten - er war schließlich nicht mehr der Jüngste!


    Während er so die langsam wieder ruhiger werdende Natur genoss, bemerkte er plötzlich Faustina, die zusammen mit einer Sklavin auf der Bank saß. Nichts ahnend humpelte er auf die beiden zu - da bemerkte er, dass das Mädchen Tränen in den Augen hatte.


    "Faustina, was ist denn mit dir?"


    fragte er sie sichtlich verwirrt. Er selbst weinte nie! Was aber brachte ein junges Mädchen, das so umsorgt und behütet lebte, zum Weinen?

    Die Geschichte klang ziemlich seltsam. Eine Begegnung mit einer Vestalin, dazu noch mit Claudia Romana, die nicht gerade als Inbegriff der Ratio bekannt war - böse Zungen diffamierten sie gar als superstitiosa! Aber vielleicht war alles das auch nur ein Vorwand - vielleicht wollte die Familie es tatsächlich nur und sie hatte sich letztendlich gefügt!


    "Und dein Vater befürwortet dein Ansinnen?"


    fragte er aber scheinbar ungerührt weiter. Diese Frage war höchst wichtig, denn sie ersparte dem Pontifex Maximus viel Ärger!

    Auch Gracchus schien ein wenig abwartend. Seine Worte machten nicht wirklich klar, auf welcher Seite er zu stehen vorhatte. Allerdings schien er doch auf die Seite der 'Verschwörung' zu tendieren und lediglich eine gute Vorbereitung anzuraten.


    Ganz anders Modestus: Er sagte sich nun doch endlich los. Und natürlich stand der alte Tiberier zu seinem Wort. Vor der Tür würde ein Sklave warten, der Modestus gänzlich unversehrt aus der Villa geleiten würde (zumal er nicht wusste, was im Triclinium vor sich gegangen war). Auch auf dem Heimweg würde ihn niemand mehr behelligen.


    "Das müssen wir respektieren. Vale!"


    sandte Durus ihm noch hinterher, dann sprach er zu den verbliebenen Senatoren.


    "Ich kann niemanden davon abhalten, dieses Gespräch zu verlassen. Sollte also noch jemand gehen wollen - auch ihn werde ich nicht abhalten. Alle verbliebenen bitte ich nun jedoch darum, ihre Ansichten vorzutragen: Welcher Weg erscheint euch am erfolgversprechensten?"

    Nachdem das Opfer vollzogen war, galt es noch, den Eid auf Valerianus zu erneuern - eine besonders unerfreuliche Aufgabe. Doch andererseits war der Eid ja durchaus auch so zu verstehen, dass man sich prinzipiell zu Kaisertum und Staat bekannte! Und als solches Bekenntnis fasste der alte Tiberier dies auch auf, als er laut


    "Ita est!"


    bestätigte. Dennoch hatte er ein ungutes Gefühl bei dieser Tat. Vielleicht hätte er doch lieber ein wenig leiser sprechen sollen - oder gar nicht! Am Ende zog er sich den Zorn der Götter auf sich! In jedem Fall würde er dem Eidgott Iuppiter zur Besänftigung ein Opfer darbringen!

    "Nein, ich glaube, das übernehme ich lieber selbst. So etwas fällt eindeutig in den Aufgabenbereich der Pontifices."


    antwortete Durus. Die Informationen des Iuliers waren doch relativ vage und einen so hohen Militär wie den Praefectus Aegypti wollte er nicht von einem kleinen Quaestor kontrollieren lassen - zumal der Senat offiziell keinerlei Zugriffsrechte auf Aegyptus hatte und somit auch Cyprianus nur dem Kaiser verantwortlich war!


    "Wir werden deiner Angelegenheit in jedem Fall nachgehen."