Die Zusagen, die Lucianus machte, deuteten darauf hin, dass der Consular sich ebenfalls schon seine Gedanken gemacht hatte. Vor allem beruhigten sie aber: Durus war also nicht der einzige, der seine Gedankengespinste für umsetzbar hielt. Leider machten andere hingegen wieder Rückzieher. Gracchus schien es zu schnell zu gehen, sodass auch er sich verabschiedete.
Und dann fiel ihm plötzlich sein eigener Klient in den Rücken! Ausgerechnet er, der sich hier positiv präsentieren wollte, der mit der geringsten Erfahrung von allen! Was fiel diesem jungen Burschen ein, hier anzukündigen, über die Gedanken seines Patrons zu beraten? Er hatte gefälligst zu schweigen und sich etwas dezenter aus der Affäre zu ziehen, wenn er schon nicht den Mut hatte, sich daran zu beteiligen! Eine solche Infragestellung der Gesinnung seines Patrons war jedenfalls kein besonders guter Einstand!
So traf den jungen Aurelier ein eisiger Blick, während Durus wieder zur ganzen Runde zu sprechen begann:
"Nun, ehrlichgesagt hatte ich damit gerechnet, dass ihr euch möglicherweise schon mit dem einen oder anderen dieser Gedanken beschäftigt hattet. Wenn ihr alle aber weitere Bedenkzeit benötigt, dann akzeptiere ich auch das. Es ist sicherlich keine leichte Entscheidung, die es hier zu treffen gilt.
Unter diesen Umständen schlage ich vor, wir trennen uns für heute. Ich werde dann beizeiten eine weitere Einladung zu einem gemeinsamen Essen versenden. Wer dann noch Interesse an dieser Angelegenheit hat, möge kommen. Wer nicht, der möge sich entschuldigen lassen und wird nie wieder deshalb behelligt werden.
Und solltet ihr interessiert sein, hätte ich keine Einwände dagegen, euch vorsichtig über die Meinungen anderer Senatoren und ranghoher Equites über Salinator, Valerianus und die aktuelle Situation zu erkundigen."
Vielleicht war dies wirklich die beste Möglichkeit. Vielleicht aber auch die vertane Chance, die wankelmütigen Teilnehmer der Cena doch noch auf seine Seite zu ziehen. Aber nachdem Lupus diese Möglichkeit angeboten hatte, war dies nur noch schwerlich zu vertreten, wollte man den Topos der Wahlfreiheit weiter bedienen.