Beiträge von Manius Tiberius Durus

    "Ich habe bereits die besten Kurpfuscher in Baiae bemüht - andererseits wird es auf einen Arzt mehr oder weniger nicht ankommen."


    meinte Durus lächelnd. Als Furianus dann zu erklären begann, war er etwas erstaunt. Auch hier wollte er scheinbar kaum konkreter werden, und wo er es doch tat, waren es schockierende Neuigkeiten: Eine Bodenreform?


    "Du weißt, dass im Senat wenige Freunde einer Bodenreform sitzen? Das könnte deiner politischen Karriere eine unangenehme Wendung geben, gerade bei uns Patriziern und der gesamten Nobilitas liegt viel Grund!"


    meinte er, die Frage nach seiner Gattin übergehend. Denn wen interessierte schon ein junges Mädchen, wenn die Stabilität des Staates in Gefahr war?


    "Und wenn ich ehrlich bin, weiß ich auch nicht, welche strukturellen Änderungen zu meinst."


    Durus hatte wohl nicht ganz verstanden, dass Furianus nicht darüber reden wollte - warum auch? Er betrachtete sich als Freund des Flaviers und hielt es daher für sein Anrecht, von dessen Plänen frühzeitig zu erfahren (schon allein deshalb, um die Schaffung einer Mehrheit für sie im Senat zu unterstützen)!

    Durus nickte zufrieden. Damit war ja alles klargestellt. Und die persönliche Lebensgeschichte des Mädchens würde er sicherlich zu einem anderen Zeitpunkt erfahren.


    "Gibt es weitere Neuigkeiten hier in Rom? Wie geht es meinem Klientel - ich hoffe, du hast dich darum gekümmert, Aulus?"


    fragte er weiter. Soweit er sich erinnerte, hatte Ahala ja den Auftrag bekommen, in seinem Namen die Geschäfte hier in Rom aufrecht zu erhalten. Also hatte er sicherlich auch die Klienten für ihn empfangen.

    Eine Augenbraue huschte nach oben, als plötzlich der junge Mann im Gefolge des Juristen das Ruder übernahm. Offenbar war dies hier eine ziemliche Gemeinschaftsarbeit - nun würde auch Durus ihr seinen Stempel aufprägen!


    "Grundsätzlich möchte ich diesem Vorschlag in keinster Weise widersprechen - es geht mir darum, gewisse Punkte zu ändern, nicht alles niederzuschlagen!


    Eben deshalb möchte ich gleich eine passende Titulatur verwenden. Und eben deshalb möchte ich auch einen Quaestor vorsehen, der die Provinzverwaltung unterstützt. Dass dabei das Füllen der Kasse zu ihrer Verwaltung gehört, ist für mich allerdings naheliegend. Dies berührt ja letztendlich auch nicht das Recht der Gemeinden, ihre Steuern selbst einzuziehen, denn auch dann werden wir ein Tributum benötigen, um die übergreifende Provinzverwaltung zu finanzieren - und woher, wenn nicht von den Städten?"


    Er machte eine kurze Pause, dann fuhr er mit dem letzten und wohl umstrittensten Thema fort:


    "Und ich bin kein Freund von Überregulation: Wenn den Städten schon so große Autonomie zugesprochen werden soll, dann soll ihnen auch freigestellt werden, wie viele Magistrate sie haben. Ich erinnere mich etwa an Lanuvium - es liegt zwar in Italia, ist jedoch auch eine autonome Stadt - die nur einen einzigen Dictator als obersten Magistraten hat. Auch, wenn mir ein Kollegialsystem sinnvoller erscheint, so würde ich es doch niemals wagen, in die uralte Tradition dieser Stadt einzugreifen! Und ebenso halte ich es in den Städten der Provinzen! Ob eine Stadt zwei, drei, vier oder fünf Aedile benötigt, sollte ihr selbst überlassen sein - zumal wenn sie ihre Ämter selbst versorgen müssen.


    Mein favorisierter Weg wäre also unbedingt die individueller Leges Municipales, abgesegnet durch den Statthalter, den Kaiser oder den Senat."

    "Doch, aber es ist alles soweit glimpflich verlaufen."


    kommentierte Durus die Nachfrage seines Freundes. Allein der Gedanke an den Schmerz ließ ihn erschaudern. Dann jedoch lauschte er wieder Furianus, der offenbar mehr Glück hatte als er selbst, denn seine Leiden schienen ihn ein wenig loszulassen.


    "Ich bin sicher, dass du ein mindestens ebenso guter Consul werden wirst wie ich es war! Doch sag, was hast du für Pläne? Im Senat wirktest du ein wenig reserviert, muss ich zugeben!"


    fragte er dann, denn seit der Flavier sein Haus betreten hatte, war er neugierig, was all die Andeutungen im Senat zu bedeuten hatten.

    Der übrige Leichenzug war bereits eingetroffen, bis Durus endlich an das Geländer trat und - diesmal nur mit einer Hand gestikulierend - seine Leichenrede begann


    "Quiriten,


    ich stehe vor Euch als ein trauernder Mann. Ich trauere um einen lieben Verwandten, einen stolzen Spross unserer Familie und einen verdienten Mann unseres Staates. Quintus Tiberius Vitamalacus war ein Kämpfer sein Leben lang - wie Horatius Cocles stellte er sich dem Feind entgegen, furchtlos und voller Pflichtgefühl gegenüber dem Staat und seiner Familie. Dabei bewahrte er sich jedoch auch stets jene tugendhafte Einfachheit eines Quinctius Cincinnatus, denn niemals geruhte er sich auf seinen Taten auszuruhen, immer weiter trieb es ihn im Namen des Staates und wenn dieser nach ihm rief, so verließ er seinen Pflug, jagte keinen großen Ämtern in Rom nach, sondern stellte sich unter die Adler.


    Schon als junger Mann meldete er sich freiwillig zur Legion - war nicht bereit, das Geschenk seiner Adoption anzunehmen und sich an den Annehmlichkeiten eines edlen Stammbaums zu erfreuen. Und die Wahl seines Vaters Tiberius Fabianus erwies sich als richtig, denn rascher als Mercurius den Himmel durchläuft, durchlief er alle Ränge bis er schließlich als Tribun den Ruf seiner Ahnen vernahm und nach Rom aufbrach. Selbstverständlich diente er als Quaestor den Consuln, wie er als Soldat seinem Feldherrn gefolgt war. Er brachte seine Erfahrung als Soldat ein, indem er würdigen Fremden in unseren Einheiten die Möglichkeit gab, das Bürgerrecht zu erhalten und ihre Söhne zu den Legionen zu schicken. Kurz darauf schon schritt er weiter auf dem Cursus Honorum und amtierte als Aedilis Curulis. Seine Ludi Romani werden manchem noch in Erinnerung sein, denn sie gehörten wohl zu den größten, die Rom jemals gesehen hat - nichts war ihm zu teuer, um dem gemeinen Volk Abwechslung von ihrem grauen Alltag zu schenken. Doch sein Pflichtgefühl beschränkte sich nicht nur auf seine Familie und den Staat: Auch den Göttern diente er mit Freuden und wurde so zum Magister der Arvales Fratres, bei denen der Divus Iulianus selbst sein Mitbruder war.


    Kaum war seine Amtszeit jedoch vollendet, riefen ihn erneut die Adler. Und obwohl seine Verdienste ihm zweifellos einen Anspruch auf das Kommando einer Legion geboten hätten, nahm er die Bitte des Kaisers an, an dessen Seite als Tribun in der Ersten Legion zu kämpfen, die nicht umsonst die Beinamen Pia Fidelis Constans trägt. Genau dies schienen jedoch die Götter selbst geplant zu haben, denn noch während des folgenden Feldzugs wurde der euch allen bekannte Decimus Livianus von den parthischen Bastarden entführt, sodass mein Vetter das Kommando der Legion übernehmen musste. Gerade in dieser Situation zahlte sich also die große Erfahrung des Tribunus Laticlavius aus. Doch selbst wenn er sie nicht besessen hätte, hatte er sich doch spätestens durch seinen Mut im Kampf gegen die Parther qualifiziert, um an der Spitze einer Legion zu stehen.


    Nach dem furchtbaren Krieg schließlich, der uns durch die Arroganz und Feindseligkeit des parthischen Volkes aufgedrängt worden war, kehrte er als Legat nach Italia zurück und führte die Legion, wie es seit frühester Jugend sein Traum gewesen war.


    Unglücklicherweise forderten jedoch nun die Parzen den Tribut für seinen Erfolg: Er erkrankte und musste das tun, was ihm das Schwerste war: Seine Truppe verlassen und sich auf sein Landgut zurückziehen in ständiger Hoffnung auf Besserung, um seine Pflicht weiter zu erfüllen. Am Schmerz jedoch, den seine Unfähigkeit seine Pflicht zu erfüllen erzeugte, litt er weiter und erlag schließlich seiner Krankheit. Seine Kameraden, die ihn stets als weisen und gerechten Führer schätzten, erwiesen ihm die letzte Ehre und verbrannten seine sterblichen Überreste, während seine Seele ins Elysium sank.


    Dennoch wollten wir ihm noch eine Trauerfeier widmen, die eines so großen Mannes würdig ist: Ich schickte meinen eigenen Sohn hinauf nach Mantua, um die Urne des Tiberius Vitamalacus zu holen und den pietätvollen Transport sicherzustellen. Und so können wir ihn nun hier zu seinen Ahnen betten, wie es sein Wunsch gewesen wäre."


    Durus war sich keinesfalls sicher, ob dies wirklich sein Wunsch gewesen wäre - wahrscheinlich wäre er am liebsten zerstückelt auf einem Schlachtfeld geblieben oder zumindest im Sacellum oder dem Friedhof eines Legionslagers bestattet worden. Doch so konnte er immerhin der Ehre der Familie dienen und ein Beispiel für kommende Tiberier sein.

    Tiberius Durus war wieder nach Rom zurückgekehrt und hatten nach und nach alle Aufgaben angegangen, die ihm als angesehenes Mitglied des Senats oblagen. Und natürlich gehörte der Vorsitz des Collegium Pontificium in Vertretung des Pontifex Maximus zu den vornehmsten Pflichten, denen daher rasch nachgegangen wurde. Er ließ eine Sitzung einberufen.


    Er selbst kam wesentlich früher und ließ sich vom diensthabenden Calator erklären, was sich in letzter Zeit zugetragen hatte. Dann wartete er auf seinem Stuhl thronend auf die übrigen Pontifices, seinen ständigen Begleiter, den Stock, an die Armlehne gelehnt.

    Zitat

    Original von Aulus Tiberius Ahala Tiberianus
    Eigentlich hätte Ahala sich keine Gedanken darum machen müssen, ob er in der Senatoren-Loge nun mitgröhlen durfte oder nicht, denn der bisherige Rennverlauf lud wahrlich nicht zum Gröhlen ein. Zumindest nicht, wenn man ein Anhänger der Blauen war...
    In dem ganzen Krach um ihn herum wäre Durus' Frage trotzdem fast an ihm vorbeigegangen, dann schaltete er jedoch, sah in die entprechende Richtung und nickte, als er Livianus wiedererkannte.


    "Ja genau, das ist er. Ich hab ihn und..äh..,ist ja auch egal, in den Thermen kennengelernt. War ein ganz nettes Gespräch, er ist wohl ein hohes Tier bei der Armee, zumindest hab ich es so verstanden. Ist das daneben seine Frau?" Die hübsche Dunkelhaarige in Livianus' Begleitung war zwar mit Sicherheit einige Jahrzehnte jünger als der Decimer, aber junge Ehefrauen schienen zur Zeit ja recht hoch im Kurs zu stehen, wie man auch an seiner eigenen Stiefmutter erkennen konnte.


    'Ja, war er', dachte sich Durus über Einordnung Livianus'. Zwar hatte der Decimer eine Legion kommandiert, doch im Augenblick wirkte er eher ziellos und schien auf eine Aufgabe zu warten. Offenbar versuchte er es nun mit dem Consulat.


    "Nein, das ist, glaube ich, eine seiner Nichten...aber keine bedeutende - sie ist zumindest mit keinem namhaften Mann verheiratet."


    erklärte er auf die Frage seines Sohnes. Dann jedoch bannte ihn doch das Geschehen auf der Rennbahn: Nachdem Tolimedes schlecht gestartet war, gurkte er auch weiter eher auf den hinteren Plätzen herum. Überhaupt war das Rennen recht statisch: Während die Roten und Weißen um die Spitze kämpften, musste Tolimedes ständig versuchen, an Burolix vorbeizukommen. Er kämpfte und kämpfte - doch am Ende schaffte er es nicht an Halil Torkebal heran. So war er Dritter, was irgendwo doch besser war als der Letzte.


    "Hm, ich glaube, Tolimedes muss noch etwas spritziger werden - was meinst du?"

    Unter getragener Musik erreichte der Trauerzug, der den ganzen Weg vom Esquilin herab zurückgelegt hatte, endlich das Forum. Zuerst platzierte sich die Kapelle der Cornicen und Tubicen auf der linken Seite der Rostra, dann die Klagefrauen links und rechts. Unter weiterem Spiel trafen anschließend die übrigen Teilnehmer des Leichenzugs ein. Allen voran ein Mann in der Uniform eines Legionslegaten, der wohl den verstorbenen Tiberius Vitamalacus darstellen sollte, dann die Darsteller der übrigen Ahnen der Tiberia, teilweise eskortiert von Liktoren. Sie alle nahmen auf kurulischen Stühlen vor der Rostra Platz, auf die dann die von römischen Rittern getragene Urne des Tiberiers gestellt wurde. Die einfachen Klienten, Freigelassenen und Freunde des Legaten platzierten sich hinter den Ahnen - natürlich respektvoll Abstand lassend für die Ehrengäste.


    Dann kam die Familie, angeführt von Tiberius Durus. Sein Blick war ernst, sein Kinn unrasiert und sein schwächlicher Körper steckte in einer schwarzen Toga. Gestützt auf einen Stock und humpelnden Schrittes erstieg er die Rostra, von wo aus er die Leichenrede halten würde. Es dauerte lang genug, denn er hatte sich geweigert, Hilfe für diesen Weg anzunehmen.

    Schweigend verharrte die Trauergesellschaft und wartete auf den Aufbruch.


    Endlich gab der Maiordomus, der diesmal den Dominus Funebris gab, das Zeichen. Die zwei schwarz gekleideten Liktoren unterstrichen noch seine natürlich Autorität, mit der er nun den Leichenzug ordnete:


    An der Spitze marschierten Musikanten, die eine getragene, trübselige Musik ertönen ließen, welche von den folgenden Klageweibern mit den Gesängen begleitet wurde.


    Ihnen schloss sich ein groß gewachsener Römer an: Auch wenn seine Züge nur entfernt denen des Tiberius Vitamalacus entsprachen, so ließ der Brustpanzer und der Feldherrenmantel, den er trug, sofort erkennen, dass dies der Darsteller des Verstorbenen war. Lange hatte Durus überlegt, ob er Quintus traditionell mit den Insignien eines Aedils darstellen sollte - doch letzten Endes war es ihm als unpassend erschienen: Quintus war immer ein Soldat gewesen, hatte die Ämter in Rom nur bekleidet, um sich für verantwortungsvollere Posten zu qualifizieren und letzten Endes war das Legionskommando wohl auch der höchste Rang gewesen, den er jemals bekleidet hatte.


    Und wie Vitamalacus seinen Legionen vorangezogen war, so zog der Vitamalacus-Darsteller nun seinen Ahnen voran, die nun jeweils mit der ihnen entsprechenden Zahl an Liktoren folgten. Zuerst seine Schwester Claudia und Tiberius Maximus, dann die übrigen aus der alten Republik. Es folgte eine Hand voll Freigelassener (wer darunter jedoch Durus' alten Leibsklaven Cato suchte, wurde nicht fündig - er war seinem Herrn ins Elysium vorausgegangen). Nun schließlich kam die Urne des Verstorbenen. Nicht die Familia Tiberia, sondern die wahre Familie des Legaten trug sie auf einer Sänfte: Acht Veteranen ritterlichen Ranges transportierten sie in voller Rüstung, während der hünenhafte Titus, dessen Augen vom Weinen gerötet waren, die Totenmaske des Tiberiers trug.


    Die Familia Tiberia folgte in angemessenem Abstand. Allen voran ging Tiberius Durus in seiner schwarzen Toga und mit Dreitagebart, der humpelnd und auf seinen Stock gestützt ein bemitleidenswertes Bild abgab. Dann folgte die übrige Familia, teilweise begleitet von Ehemännern. Erst danach kam eine große Schar weiterer Klienten, fast ausnahmslos mit Narben oder anderen Anzeichen von militärischer Vergangenheit ausgestattet. Hätte Durus die Macht in Rom an sich reißen wollen - mit diesem Klientel wäre es heute zweifellos möglich gewesen! Schließlich schlossen sich die übrigen Senatoren und Trauergäste an, die dem großen Tiberier die letzte Ehre erwiesen.


    So zog die gesamte Gesellschaft hinab zum Forum.

    "Oh, ich habe mir das Bein gebrochen, als ich mein Gut in Baiae besuchte."


    erklärte Durus, während ein Sklave herbeieilte und dem Flavier einen Becher verdünnten Weines reichte. Er lächelte schief.


    "Das hat mein Otium ein wenig verlängert - jetzt geht es aber wieder einigermaßen, mach dir also keine Sorgen! Und dir? Ich war sehr erstaunt, dass du nun doch zum Consulat kandidierst, muss ich sagen? Wie geht es deiner Krankheit?"


    fragte er dann, da ihm das Thema seiner Gesundheit irgendwie eher unangenehm war.

    ~ PACTUM NUPTIALIUM ~


    Wir, Titus Aurelius Ursus, Senator Roms, und Tiberia Septima, Tochter des Marcus Tiberius Gracchus, unter der Patria Potestas von Senator Manius Tiberius Durus stehend, schließen hiermit öffentlich und entsprechend den Mores Maiorum unsere Ehe nach dem Gesetze.


    Wir legen hiermit fest, dass diese Ehe sine manu sein soll, so dass Tiberia Septima in der Gens Tiberia verbleibt und ihre Dos im Falle einer Scheidung zurückerhalten soll. Diese Dos beläuft sich auf zwei Salti Ackerland, ehemalige Ländereien ihres Vaters in Hispania Tarraconensis, direkt angrenzend an das Gut der Tiberia Arvinia gelegen.


    Wir legen hiermit fest, dass Tiberia Septima im Falle des Todes ihres Gatten von diesem ihre Dos zurückerhalten soll.


    Wir legen hiermit fest, dass im Falle einer Scheidung wegen Untreue der Ehefrau diese ihrem Gatten zur Auslösung der Dos M Sesterzen zu geben hat.


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    cum approbatione tutoris
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    ANTE DIEM III ID FEB DCCCLX A.U.C. (11.2.2010/107 n.Chr.)

    | Stesichoros


    Seitdem der Hausherr nach Rom zurückgekehrt war, ging wieder ein etwas eisigerer Wind durch die Gänge des Hauses. Ahala hatte die Kontrolle der Sklaven etwas mehr schleifen lassen, doch nun - vor lauter Anstrengung hatte Stesichoros sich glatt wieder eine Frühjahrserkältung eingefangen, gepaart mit der ihm stets bekannten Frühjahrsmüdigkeit.


    So gähnte er herzhaft, während er die Tür öffnete und sofort den hohen Besuch erkannte. Und ein derart hoher Besuch hatte selbstverständlich stets das Recht, den Hausherrn zu sehen!


    "Dann möge Dein Herr eintreten!"





    IANITOR – GENS TIBERIA

    Tiberius Durus lag zu Tisch. Vor ihm hatten die Sklaven etwas kalten Braten, Puls mit Fruchtstücken und Gemüse aufgebaut. In einer Ecke stand ein Sklave und sang ein griechisches Lied, während der Speisende nachdenklich seinen Becher anblickte, als sein Besuch gemeldet wurde.


    Als Furianus eintrat, richtete er sich ein wenig auf und ein dünnes Lächeln malte sich auf seine Lippen.


    "Salve, Furianus! Welch eine Überraschung! Tritt ein, nimm Platz, iss einen Happen!"


    Er wies auf die Kline neben sich.

    "Ich hoffe, sie kommt recht bald wieder!"


    antwortete Durus seinem Sohnemann.


    Er umarmte Septima freudig, und freute sich ebenso um die Sorge des Mädchens für ihren Onkel. Doch natürlich hatte er nicht vor, hier den kranken alten Mann zu spielen, weshalb er antwortete:


    "Nein, nein, es geht schon!"


    Dann blickte er zu Arvinia, als eine weitere junge Dame eintrat, die zweifelsohne Arvinias Nichte war - man konnte tatsächlich eine gewisse Ähnlichkeit nicht leugnen (zumindest glaubte Durus das). Aus Kreta war sie also - es war wirklich erstaunlich, in welchen Ecken des Imperiums man überall auf Tiberier stieß! Und erstaunlich, dass nun, da er in Rom einigen politischen Erfolg hatte, offenbar alle Verwandten der Meinung waren, er könnte ihre Töchter gewinnbringend weiterverschachern!


    "Salve, Tiberia Alba. Ich begrüße dich herzlich hier in Rom. Ich hoffe, du wirst viel lernen - aber deine Tante kann dir da sicherlich gut behilflich sein!"

    Obwohl die Sonne draußen bereits leuchtete und die Vögel freudig den Frühling begrüßten, herrschte im Atrium der Tiberier eine dämmrige Stille. In der Luft hing der schwere Duft von Weihrauch, durch dessen Nebel die toten Wachsmasken der Tiberier starrten. Vor den Imagines Maiorum, die ihre Schränke verlassen hatten, war ein bronzenes Gefäß aufgestellt, in dem sich die Asche des militärisch ruhmreichsten Tiberiers befand, der in den letzten 200 Jahren durch die Straßen Roms gewandelt war: Quintus Tiberius Vitamalacus, gewesener Aedil, Magister Fratrum Arvalium, Kommandeur der Legio I Traiana Pia Fidelis Constans, Held von Circesium und Unterfeldherr im großen Partherkrieg. Schon vor Wochen war er verstorben - nicht, wie es wohl sein Wunsch gewesen war, auf dem Schlachtfeld inmitten seiner Männer, sondern siech und krank in einem Bett. Die Soldaten seiner Legion hatten ihn mit allen militärischen Ehren eingeäschert, dennoch wollte es sich die Familia Tiberia nicht nehmen lassen, ihm auch noch höchste Ehren zu erweisen, wie sie eines römischen Senators würdig waren. Und daher fanden nun, da das Haupt der Familie aus den unfreiwillig langen Ferien in Baiae zurückgekehrt war, die Totenfeier statt. Glücklicherweise gab es neben der Asche und den Knochen des alten Soldaten auch eine Totenmaske, deren ausdrucksloser Blick jedoch nur ein schwacher Abklatsch der stechenden Augen des lebenden Tiberius war.


    Die Tore des Atriums öffneten sich und in einer langen Reihe traten die großen Ahnen der Familie ein, die ebenfalls senatorisches Purpur getragen hatten - natürlich dargestellt von Schauspielern. Auch eine Frau fand sich darunter, gehüllt in die Toga Praetexta eines Pontifex und mit einem Apex auf dem Haupte - sie symbolisierte Tiberia Claudia, die große Schwester des Verstorbenen. Ihnen folgte eine große Schar rau aussehender Männer, Veteranen aus den zahlreichen Legionen, in denen Vitamalacus gedient und sich ein beachtliches Klientel geschaffen hatte. Doch auch einige Ritter (deren Aufstieg Vitamalacus wohl eigenhändig befördert hatte) und Senatoren fanden sich darunter. Sie alle wurden erwartet von Tiberius Durus, dem Consular und Oberhaupt der Familia, der von seiner Gattin und anderen Verwandten flankiert wurde.


    Einer nach dem anderen traten die Männer an die Urne hin, viele salutierten, manche hingegen standen schweigend davor, während die Klageweiber rechts und links noch immer ihre rituellen Klagen verlauten ließen.


    Sim-Off:

    Trauergäste können sich ohne Anklopfen oder Ähnliches dazuschreiben!

    Zitat

    Original von Aulus Tiberius Ahala Tiberianus
    Ein weiterer kleiner Seufzer, dann konzentrierte sich Ahala auf das Rennen vor ihm. Viele Vorteile hatte diese Sitzecke ja nicht, aber die wenigen würde er ausnutzen!


    Offenbar war es Ahala auch nicht gut, denn immer wieder seufzte er und machte ein Gesicht, als würde er in die letzte statt in die erste Reihe des Circus müssen - natürlich konnte der alte Tiberier nicht ahnen, dass sein Sohn sich lieber unter den Pöbel mischte.


    Doch dessen ungeachtet begann er rasch, die Reihen nach bedeutenden Persönlichkeiten abzusuchen, denen er seinen Sohn vorstellen musste (anstatt dem spannenden Rennen zu folgen). Decimus Livianus...Purgitius Macer - die Ausbeute war nicht übermäßig.


    "Einen Decimer kennst du, hast du gesagt - der da?"


    fragte er daher und deutete auf Livianus. Irgendwie glaubte Durus, dass es ein Bewerber um das Consulat gewesen war.

    [Blockierte Grafik: http://img175.imageshack.us/img175/9239/liktoruo4.jpg| schwarzer Liktor


    Wie vor jeder Beerdigung, so tauchte auch an dieser ein Liktor auf. Zwar war die Beerdigung reichlich spät, dafür zweifelsohne höchst bedeutend!


    "Trauert, Quirites! Ich muss Euch verkünden: Quintus Tiberius Vitamalacus, Held von Circesium, ist verstorben! Trauert, Quirites!"


    "Noch heute Abend habt Ihr Gelegenheit, ihren letzten Weg zu begleiten! Kommt hier her, zum Forum Romanum! Sein Vetter, der ehrenwerte Consular Tiberius Durus wird höchstpersönlich ihre Trauerrede halten!
    Trauert, Quirites!


    Seine Worte wurden immer wieder wiederholt, während er über das Forum zog. Dann ging er weiter über die Kaiserfora.





    LIKTOR – DOMINUS FUNEBRIS

    Noch ehe Durus eine Antwort erhalten konnte, tauchte auch schon Septima auf - sie war offenbar extra gekommen, um ihn zu begrüßen! Sie hatte sich hübsch zurechtgemacht - jedoch wohl für ihren Ehemann, nicht für ihren alten Onkel (sonst wäre sie kaum so rasch eingetroffen).


    "Ave, Septima! Komm, lass dir zu deiner Ehe gratulieren!"


    Damit rappelte der Tiberier sich aus seinem Korbsessel auf und breitete die Arme aus (obwohl ihm das Stehen ohne den Stock sichtlich Mühe machte).