Beiträge von Manius Tiberius Durus

    Ad
    Aulus Tiberius Ahala
    Villa Tiberia Romae
    Roma, Italia



    M' A s. p. d.


    Mein Sohn, ich habe schreckliche Nachricht für Dich: Bei meiner Ankunft in Baiae ist mir ein Unfall geschehen und ich habe mir mein Bein gebrochen! Die Heilung wird einige Zeit in Anspruch nehmen, möglicherweise einen ganzen Monat, sodass ich nicht in absehbarer Zeit nach Rom zurückkehren kann. Die Ärzte geben ihr bestes, doch Reisen ist mir völlig untersagt - ich bin geradezu an mein Bett gefesselt!


    Ich bin untröstlich, dass ich mich daher nicht um dich kümmern kann. Doch weise ich dich an, dich in meinem Namen an Aurelius Corvinus oder Flavius Gracchus zu wenden, um um ein Tirocinium Fori für dich zu bitten. Richte ihnen in jedem Falle meine Grüße aus und versichere ihnen, dass ich ihnen diesen Gefallen gern erwidern werde. Im übrigen ermächtige ich dich, für mich vor meinen Klienten, der Familia und gegenüber Fremden zu sprechen. Gern hätte ich dich noch eine Weile von der Bürde bewahrt, unsere Familie zu leiten - doch die Notwendigkeit erfordert es nun. Berichte mir regelmäßig über die Geschehnisse in Rom, sodass ich dir mit Rat zur Seite stehen kann.


    Berichte auch der Familia von meinem Unfall und entschuldige mich vor allem bei Septima, dass ich nicht bei ihrer Hochzeit anwesend sein kann. Wünsche dem Paar in meinem Namen den Segen der Götter und verhalte dich, wie man es von einem guten Gastgeber erwartet!


    Opfere den Göttern für meine Genesung und ehre die Laren und Penaten unseres Hauses, wie es sich für einen Gastgeber anschickt.



    Mögen die Götter Dich behüten und leiten,aufdass du mir zur Ehre gereichst!
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    Als Durus endlich wieder zu sich kam, lag er in seinem Bett in der Villa. Man hatte seinen Mantel abgenommen, doch dank mehrerer Kohlebecken war es einigermaßen warm. Noch immer schmerzte sein entblößtes Bein furchtbar, doch er konnte nichts sehen - mehrere Männer beugten sich darüber und fachsimpelten scheinbar angeregt. Als einer etwas zurücktrat, konnte er sehen, was das Problem war: Sein Unterschenkel war dick und blau und als er versuchte, es zu bewegen, riss ihn eine weitere Schmerzattacke nieder.


    Mit zusammengekniffenen Augen, die vor Schmerz fast etwas feucht wurden, hörte Durus die Stimme von Lukios:


    "Bleib ruhig liegen, Domine! Dein Bein ist gebrochen - die Ärzte überlegen bereits, was zu tun ist."


    Gebrochen? Das hatte ihm gerade noch gefehlt! Noch nie war ein Knochen des Tiberiers gebrochen gewesen, doch wie er gehört hatte, dauerte es ewig, bis so etwas verheilt war!


    "Bei Hercules - wie lange dauert das denn?"


    "Oh, mindestens vier Wochen, Domine. Du wirst genug Zeit haben, die warmen Quellen zu genießen."


    Durus stöhnte auf und sank auf das Kissen zurück. Die Hochzeit von Septima! Das war wirklich eine Strafe der Götter! Er musste nach Rom schreiben - und zwar bald!


    Sim-Off:

    So, ich melde mich bis Ostern ab! Viel Spaß!

    Der Reisewagen hielt vor dem Anwesen der Tiberier in Baiae. Man hatte die weinroten Vorhänge zugezogen, um Kälte abzuhalten. Drinnen saß, in zahlreiche Felle und Decken gehüllt, der Consular Tiberius Durus mit seiner Gattin. Vor seiner Nase kondensierte der Atem ständig - es war eiskalt für römische Verhältnisse. Kaum hatte man Rom verlassen, hatte es einen Wettersturz gegeben und nun war es wieder eisig wie um die Jahreswende. Glücklicherweise gab es hier im Badeort heiße Quellen, in denen man sich aufwärmen konnte.


    Langsam löste er sich schließlich aus dem Wust an Decken und kletterte aus dem Reisewagen. Vor der Villa hatten sich sämtliche Haussklaven aufgestellt, angeführt von einem jungen, pickligen Sklaven, der dieser Atticus sein musste. Mit festem Schritt trat Durus, der sich nun einen Pelzmantel übergeworfen hatte, auf den Interims-Verwalter zu, während seiner Gattin von einem Sklaven aus dem Wagen geholfen wurde. Atticus küsste indessen die ausgestreckte Hand seines Herrn.


    "Salve, Domine! Ich hoffe, Deine Reise war gut!"


    "Es war eiskalt, aber wir sind zügig vorangekommen. Gehen wir hinein - es ist eisig!"


    erwiderte der Tiberier im Vorbeigehen und machte sich auf zu den Hausthermen, wo er sich die Kälte herunterwaschen würde. Hoffentlich hatten die Sklaven das Feuer unter dem Kessel bereits erwärmt! Langsam erklomm er die glänzenden Marmorstufen zum Hauptportal, als sein Fuß plötzlich abrutschte. Er erschrak, als er feststellte, dass der Fuß über die Stufenkante glitt und er sofort das Gleichgewicht verlor.


    Als nächstes spürte er nur noch einen glühenden Schmerz, der von seinem Schienbein ausging. Offenbar war es gegen die Kante gestoßen - doch das interessierte Durus in diesem Augenblick nicht - er schrie wie am Spieß. Der junge Atticus, wie auch Lukios, der omnipräsente Sekretär, erblassten vor Schreck - doch Durus bemerkte all das nicht: Der Schmerz ließ es ihm schwarz vor Augen werden!

    An diesem Tag herrschte helle Aufregung im Hause Tiberia: Durus hatte spontan beschlossen, seinen Urlaub anzutreten. Und so waren Kleider, aber auch Akten (denn wie schon der große Cato Censorius gesagt hatte: Niemals ist man tätiger, als wenn man dem äußeren Anschein nach nichts tut.) zusammengepackt und in einen Reisewagen gepackt worden. Der Hausherr selbst hatte sich warm angezogen und einen Pelzmantel über seine langärmlige Tunica gezogen. So vorbereitet auf die ungewöhnliche Kälte des heutigen Tages wartete er im Atrium auf seine Gattin.


    Als sie schließlich eintrat, begrüßte er sie (gewohnheitsmäßig mit einem Kompliment, das er aber durch seine häufige Verwendung etwas entwertete):


    "Aurelia, du siehst wundervoll aus! Komm, gehen wir!"


    Als er sich nun umwandte, um die Sänfte vor der Tür zu besteigen (innerhalb Roms war Wagenverkehr schließlich bei Tage verboten!). In diesem Moment freute er sich richtig auf sein Landgut und die warmen Quellen von Baiae - wenn nur der Weg nicht so beschwerlich wäre!

    Durus war zufrieden: Das Volk klatschte (angeheizt von seinen Klienten) und seine Familie, die erschienen war, zeigte die Einheit der Tiberier. Mit einem sanften Lächeln hob er noch einmal den Arm zum Gruß und ging dann die Treppen der Rostra hinab, um nach Hause zurückzukehren.

    "Ita est. Er soll den Cognomen meines Vaters, Ahala, annehmen, wie es der ehrenvollen Tradition unseres Geschlechts entspricht!"


    erklärte der Tiberier feierlich - wie es abgesprochen worden war. Mit diesen Worten fiel ein großer Stein von seinem Herzen: Seine Nachfolge war gesichert, die Maiores seines Vaters, wie auch er selbst, würden nicht in Vergessenheit geraten!


    Sein zufriedener Blick traf zuerst seinen neuen Sohn - der nun endlich eine politische Karriere beginnen konnte, dann etwas entschuldigend zu Laevina und schließlich zurück zum Praetor - nun war dieser wieder an der Reihe!

    Sim-Off:

    Um auch mal die gute Idee von Decimus Meridius umzusetzen :D
    Alle hiesigen Sklaven dürfen von allen Mitgliedern der Familia Tiberia Romae mitgesimmt werden. Ausnahmen sind durch "*" gekennzeichnet. Diese sind dann entweder Spieler-IDs oder Privatbesitz einer bestimmten Person.


    VILLA TIBERIA ROMAE




    Die Villa Tiberia steht an dem Ort, an dem die Tiberier seit Jahrhunderten in Rom residieren: Unweit des Porticus Liviae am Westhang des Esquilin, der als Carinae bekannt ist. DCCCLVIII A.U.C. (2008/105 n.Chr.) fiel der Vorgängerbau jedoch einem Brand zum Opfer, sodass das Anwesen, das sich sanft an den Hang schmiegt.


    Der Haupteingang liegt am Ostende der Villa auf der höchsten Ebene. Daran schließt sich das Atrium und der Wohnbereich der Herrschaft an, die dadurch einen schönen Blick über die Stadt hat. Weiter unten liegt der Wirtschaftstrakt, der durch einen separaten Eingang zu erreichen ist.




    I. Sklaven und Gefolge
    II. Einrichtung

    Bereitwillig gab der Tiberier seinen Siegelring, sodass auch Septima ein Siegel vorweisen konnte. Damit war alles geklärt - die Hochzeit würde stattfinden und Septima war versorgt. Und dass sie sich selbstständig darum gekümmert hatte, die Vorbereitungen zu treffen, zeigte nach Durus' Ansicht, wie sehr sie sich auf die Ehe freute.


    "Habt ihr euch bereits Gedanken über eine Pronuba gemacht?"


    fragte Durus, nachdem nun ja der Termin feststand.

    Als die heutige Korrespondenz durchgegangen wurde, fiel Durus besonders ein Brief auf. In Baiae gab es offenbar größere Probleme! Einen Augenblick überlegte er, was er tun sollte. Natürlich würde Syricus sich dieses Problems leicht annehmen können! Doch andererseits...er hatte im letzten Jahr sehr viel gearbeitet und Baiae war eigentlich auch im Winter hübsch - die Quellen wärmten wunderbar!


    "Lukios, was hältst du von Urlaub am Golf von Neapolis?"


    fragte er schließlich, woraufhin sein Sekretär mit einem Lächeln meinte


    "Gerne, Domine!"


    "Gut, dann bereite alles vor! Ich denke, wir werden etwa zwei Wochen bleiben."


    Der Tiberier ahnte nicht, dass der Urlaub wesentlich länger ausfallen würde...denn die Götter hatten ihre eigenen Pläne!

    Der Consular wartete ungeduldig, während der Praetor noch über Grenzsteine verhandelte. Er hatte erwartet, dass man sich natürlich sofort ihm zuwandte. Doch andererseits wusste er natürlich, dass eine Anhörung nicht einfach unterbrochen werden konnte.


    Schließlich wurden sie doch vorgelassen und Hippius Matrinius, der wohl Glück gehabt hatte, überhaupt den Rang des angesehenen Praetor Urbanus erhalten zu haben (da er kein besonders bedeutender Senator war), vorgeführt. Dass die Worte des Magistraten eher an seinen zukünftigen Sohn gerichtet waren, bemerkte er gar nicht - Durus war es gewohnt, für seine Familie zu sprechen.


    "Dies hier ist Aulus Tiberius Celsus, Sohn des Aulus Tiberius Celus hier. Er bittet, dass ich ihn als meinen Sohn annehme."


    erklärte er daher.

    Ein abgehetzter Bote aus Baiae erreichte die Villa Tiberia und gab einen Brief für den Hausherrn ab.


    Ad
    M' Tiberius Durus
    Villa Tiberia
    Roma, Italia



    Atticus M' Tiberio Duro Domino suo s.p.d.


    Herr, ich habe dir unerfreuliches zu berichten. Dein Villicus Manius Tiberianus Naso ist unglücklicherweise verstorben. Darüber hinaus mussten wir jedoch weitaus Schlimmeres entdecken: Offenbar ist es während der Zeit unter der Verwaltung des Verblichenen zu gewissen Unregelmäßigkeiten in der Buchführung der Villa Rustica gekommen. So scheint Naso immer wieder Versorgungsgüter, die für die Herrschaft bestimmt waren, in größeren Mengen abzuzweigen und privat verkauft zu haben.


    Als der zweithöchste Mann in Deiner Villa bin ich untröstlich, dass Du erst jetzt, da wir die Beweise für diesen Fall gefunden haben, davon erfahren musst. Dennoch muss ich Dich bitten, uns Anweisungen zu geben.


    Ich werde unterdessen Nachforschungen anstellen, wie hoch der Schaden ist bzw. inwiefern er zu erstatten ist.


    Vale bene,
    Scitum per

    Atticus
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    Vilicus villae rusticae Tiberiae Baiae


    "Septima - gut, dass du so rasch kommen konntest."


    meinte Durus freundlich, als das Mädchen eintrat, das wieder einmal perfekt aussah. Obwohl Frauen ja im Grunde nichts anderes zu tun hatten, erstaunte es ihn immer wieder, wie hübsch sie waren, selbst wenn es überhaupt keinen Anlass gab.


    Wir haben für eure Hochzeit ANTE DIEM III ID FEB DCCCLX A.U.C. (11.2.2010/107 n.Chr.) ausgehandelt. Ich hoffe, das ist für dich in Ordnung!"


    erklärte er noch einmal, da er nicht wusste, inwiefern Lukios sie aufgeklärt hatte.


    "Es ist alles organisiert, du müsstest nur noch den Verlobungsvertrag unterzeichnen."


    Er deutete auf den Papyrusbogen, der vor ihm auf dem Tisch lag.




    Edit: Datum geändert wegen Parentalia

    "Das ist in Ordnung. Dann legen wir es so fest."


    meinte Durus, da ihm der Termin durchaus gelegen kam. Er nickte Lukios zu, der sofort einen Vertrag aufsetzte, der alles klärte.


    Pactum


    Wir verkünden hiermit öffentlich unseren Willen eine Ehe ANTE DIEM III ID FEB DCCCLX A.U.C. (11.2.2010/107 n.Chr.) einzugehen. Dies geschieht im Vollbesitz unserer geistigen Kräfte und aus freiem Willen.






    Er schob das Schreiben zu Ursus hinüber, woraufhin der Sekretär davoneilte, um Septima dazu zu holen - denn sie musste schließlich auch ihre Einverständnis geben. Zuletzt würde noch Durus als Gewalthaber unterschreiben und die Verlobung war formell angenommen.


    "Damit werden die Verbindungen zwischen Aurelia und Tiberia tatsächlich keinen Zweifel mehr an der Freundschaft beider Häuser offen lassen."


    meinte Durus zufrieden, während er auf Septima wartete.



    Edit: Datum geändert wegen Parentalia

    Der Sacerdos Publicus wurde per se abgeschafft, da er ahistorisch ist. Es wurde aufgesplittet in zwei historische Ämter, nämlich Aedituus und Pontifex Minor. Von der Tätigkeit her wäre es wohl eher der Aedituus, vom Ansehen her der Pontifex Minor. Aufgabenfelder sind ja im Tabularium nachzulesen.


    Der Tempeldienst ist die Arbeit des Aedituus. Das ist insofern Absicht, dass damit dem Spieler deutlich werden soll, dass ein Priester im alten Rom kein "Pfarrer" wie in der christlichen Kirche ist. Es gab eben nur einen Tempelverwalter, den Aedituus, der dafür allerdings nicht ganz so angesehen war, sowie Staatspriester, die außerordentliche Staatsopfer durchgeführt haben. Für alle nicht-Feiertags-Opfer ist eben jeder Bürger selbst der Priester - somit würde ich sagen, dass der Tempeldienst, wie er vorher bestanden hat, abgeschafft wurde.
    Will man trotzdem Kontakt mit den "Gläubigen" pflegen, muss man Aedituus werden, der sicherlich auch gut beraten kann, welches Opfer für die Gottheit sinnvoll ist oder wo man das beste Opfertier bekommt.
    Will man hingegen ein Staatspriester sein, dann muss man Pontifex Minor werden, der auch für Bürger erreichbar ist.

    "Ich weiß es nicht - am besten, du gehst einfach zum Legionslager und sprichst den kommandierenden Offizier - der wird schon wissen, wo wir ihn finden. Sicherlich haben sie ihn schon eingeäschert, also wirst du wohl eine Urne bekommen."


    erklärte Durus sachlich. Natürlich hatte auch er selbst noch nie einen Toten aus einem Legionslager geholt. Hoffentlich hatten diese Soldatentölpel ihn nicht irgendwo bestattet, wo man ihn erst ausgraben musste!

    "Das ist wahr. Von meiner Seite gibt es keine Beschränkungen, daher - schlage einen Termin vor! Mein Haus steht jederzeit für die Feierlichkeiten offen!"


    erklärte Durus knapp, dabei verbergend, dass er sehr überrascht war, dass ausgerechnet Aurelius Ursus die Nachfolge von Quintus antreten sollte. Normalerweise hatten Legionskommandeure zumindest einmal in ihrem Leben ein stadtrömisches Imperium inne gehabt - doch offenbar mangelte es an fähigen Militärs!