Beiträge von Manius Tiberius Durus

    | Stesichoros


    Stesichoros war nicht der Typ, der sich durch Ungeduld aus der Ruhe bringen ließ. Und eigentlich hätte er wohl einfach die Tür zugeworfen und den Fremden stehen gelassen - denn so ganz konnte er ihm die Geschichte nicht abnehmen. Daher schneuzte er sich erst einmal (denn ein scheidender Duumvir hatte sicherlich viel Zeit, wo er frei von seinen Ämtern war).


    "Grundsätzlich ist es immer von Vorteil, einen Termin abzusprechen."


    kommentierte er dann und fügte hinzu


    "Auch mein Herr hat nicht den ganzen Tag Zeit irgendwelchen Leuten irgendwelche Ratschläge zu erteilen - deshalb gibt es ja die Salutatio, zu der alle kommen können. Für die nächsten Wahlen ist mein Herr beispielsweise gar nicht mehr zuständig, das werden die Consules des nächsten Jahres machen. Wenn du also nicht mir mir sprechen willst, kann ich dich auch nicht zu ihm vorlassen."


    Wie stellten diese Leute sich das vor? Dass man einfach zum römischen Consul ins Haus spazierte und sich Tipps für seine Karriere abholte?





    IANITOR – GENS TIBERIA

    | Stesichoros


    Der junge Mann war Klient des Aelius Quarto? Und der schickte seinen Klienten zu Tiberius Durus? Das war doch eine recht wilde Geschichte! Andererseits...wie Stesichoros sich erinnerte, hatte Quarto in letzter Zeit bisweilen daneben gegriffen mit seinen Kandidaten...trotzdem war es geradezu absurd.


    "Möchtest du in das Collegium Pontificium?"


    fragte der Ianitor knapp und musste über seinen eigenen Scherz grinsen.





    IANITOR – GENS TIBERIA

    Durus ging noch einmal die Liste der Amtsträger durch und stellte tatsächlich fest, dass sie so verteilt waren, dass alle Posten besetzt werden konnten - verblüffend! Also hatte er auch nichts dagegen einzuwenden.


    Sicherheitshalber fragte er noch einmal (denn wenn es keine Gegenstimmen gab, konnte ja auf eine Abstimmung verzichtet werden).


    "Gibt es Gegenstimmen?"

    Durus war etwas überrascht, als Quarto diesen Tagesordnungspunkt beantragte - er hatte diese Geschichte fast vergessen. Um ehrlich zu sein hatte er ohnehin nie besonders großes Interesse an dieser Angelegenheit gehabt. Und besonders jetzt, da Iulianus tot war, erschien es ihm fragwürdig, den Bau an einer steingewordenen Memoria weiterzutreiben. Vielmehr hielt er es aber auch nicht für eine Aufgabe des Senates, dieses Andenken voranzutreiben, denn vielmehr war es doch die Aufgabe des Kaisers, seinem Vater Ehre zu erweisen.


    Dennoch war auch er sehr beeindruckt von dem Bau, an dem er fast täglich vorbeikam. Die Kuppel war gewaltig und sicherlich würde dieses Gebäude dem Pöbel sehr gefallen.


    "Welche Aufgaben genau müssen denn noch erfüllt werden? Noch heute Morgen bin ich am Ulpianum vorbeigekommen und es wirkt doch, als müssten nur noch wenige Handgriffe getan werden."


    Mitbauen sollten sie wohl kaum. Und einen Architekten hatte das Bauwerk auch schon!

    | Stesichoros


    Ratschläge? War der Consul nun eine Beratungsstelle für politisch ambitionierte junge Männer geworden? Stesichoros war noch immer sehr stutzig.


    "Sicher kennt er sich damit aus - aber bist du ein Klient meines Herrn? Dann komm morgen zur Salutatio - vielleicht hat er dann für dich Zeit."


    meinte er schließlich. Wenn jemand die Karriere eines Mannes beförderte, dann war es ja wohl der Patron und nicht der gerade amtierende Consul! Manchmal konnte Stesichoros eben doch etwas hartnäckiger sein...





    IANITOR – GENS TIBERIA

    Seit Wochen und Monaten muss mein Obst vor sich hin schimmeln, dass es mich geradezu erschreckt. Doch was ist der Grund dafür? Habe ich sie nicht in Fässern eingelegt und zum Transport bereitet?


    Nein! Doch fehlt es mir an Mitteln, mein Obst haltbar zu machen! Kein Honig ist zu finden auf den Märkten! Sind all die Bienen in diesem Winter erfroren? Wie konnte dies geschehen?

    "Ein Tag hätte kaum etwas geändert."


    stellte Durus fest und reckte das Kinn vor. Doch wenn Salinator die Dreistigkeit besaß, den Senat anzulügen, hatte diese Debatte ohnehin keinen Sinn, denn der Consul konnte kaum einen Schreiber losschicken und das gesamte Archiv der kaiserlichen Kanzlei durchforsten - wenn man so etwas überhaupt gestattete.


    Dann jedoch schien Salinator plötzlich das Interesse zu verlieren - was Durus eigentlich ganz recht war. Wer würde schon diese Wahl anzweifeln? Obwohl es ihm natürlich lieber gewesen wäre, wenn man die Wahl durch Senatsbeschluss legitimieren würde...andererseits wollte er nicht provozieren, dass der Praefectus Urbi ihn wegen Rechtsbeugung anklagte. Also schwieg er kurz und erklärte dann


    "Hiermit erkläre ich die Debatte für beendet. Ich habe meine Gründe dargelegt."

    Hier fühlte Durus sich schon wieder auf wesentlich sichererem Feld - die Planung politischer Karrieren bereitete ihm geradezu Freude! Und so nahm er die Zustimmung des jungen Mannes wie selbstverständlich zu Kenntnis, ehe ihm auch schon weitere Gedanken kamen.


    "Am besten, wir gehen in Kürze zum Praetor und wickeln die Adoption ab - oder vielmehr die Adrogatio. Möchtest du übrigens Aulus Tiberius Tiberianus Ahala oder einfach nur Aulus Tiberius Ahala heißen?"


    Wieder ging er vorsichtiger Blick hinüber zu Laevina. Wahrscheinlich würde sie es bevorzugen, wenn die Adoption auch im Namen erkennbar war, damit der Sohn, den sie eventuell bekommen würde, deutlicher bevorrechtigt war - oh, das hatte er im Eifer des Gefechts ja völlig vergessen!


    Ein wenig unangenehm war es ihm doch - doch er konnte auch nicht darum feilschen! Also räusperte er sich und schlug einen neutralen, verbindlichen Ton an:


    "Im Übrigen habe ich noch eine Abmachung mit Aurelia getroffen. Wie du dir vorstellen kannst, möchte sie gern...und ich möchte es auch, dass, für den Fall, dass wir einen Sohn bekommen, dieser erbrechtlich als Erstgeborener behandelt wird. Ich hoffe, dies wäre für dich akzeptabel."


    Er hatte wohl kaum eine Wahl! Dann redete er einfach weiter, als hätte er diesen Einwurf nicht gemacht.


    "Und blamieren wirst du mich doch sicher nicht - deine Familie hat dich doch gelehrt, was es im Kult zu beachten gibt?"


    Die Frage war eher ironisch gemeint, obwohl Durus sich da wohl nicht so ganz sicher hätte sein können, wenn er gewusst hätte, wie Celsus aufgewachsen war und vor allem welche Maximen sein Leben dominierten.


    "Wenn wir all das erledigt haben, wäre es natürlich auch sinnvoll, dir eine passende Frau zu suchen. Du kannst ja ebenfalls die Augen offen halten - du weißt ja, welche Voraussetzungen sie erfüllen muss."


    Natürlich dachte Durus hier in keinster Weise an Äußerlichkeiten...oder auch Innerlichkeiten, sondern lediglich an Ebenbürtigkeit - möglichst sollte sie also aus einer konsularen Familie stammen, einen reichen Vater haben und Söhne gebären können - Voraussetzungen, die wohl nicht einfach zu erfüllen waren!


    "Aurelia, hättest du möglicherweise eine Idee?"


    Zwar besaßen die Aurelier noch einige Töchter, doch bevorzugte es Durus, wenn sein Sohn noch mit einer anderen senatorischen Familie Verbindungen aufnahm - aber Laevina wusste sicher, dass man auf so etwas achten musste!

    | Stesichoros

    Zitat

    Original von Tamos
    Ich soll die Kosmetik - wenn möglich - persönlich abgeben und einiges zur Anwendung erklären.


    Stesichoros schniefte und zuckte mit den Schultern. Er wollte wieder schlafen - also ließ er sich am besten auf keine Diskussionen ein!


    "Gut, dann komm' mit."


    Damit führte er den Sklaven durch das Vestibulum ins Atrium.


    Zitat

    Original von Marcus Iulius Proximus
    Es dreht sich um den Cursus Honorum antwortete Proximus


    Es drehte sich um den Cursus Honorum? Diese Antwort half Stesichoros ja überhaupt nicht weiter? Doch mit diesen vagen Behauptungen ließ er sich natürlich nicht abspeisen! Und so fragte er weiter:


    "Und worum genau? Die Zeiten für die Kandidatur sind bereits abgelaufen, wie du sicher weißt."


    Dass Besucher immer so sparsam mit ihren Informationen waren! Als ob Stesichoros Ianitor geworden war, weil er kein Talent zur Diskretion hatte!





    IANITOR – GENS TIBERIA

    Stesichoros führte den Sklaven mit der Schatulle in das prächtige Atrium der Villa. Dort ließ er ihn ohne eine Erfrischung oder weitere freundliche Worte zurück, denn der Ianitor wollte zurück in sein zugiges Pförtnerhäuschen, um dort in Morpheus' Reich zu fliehen.


    Also machte er sich auf die Suche nach Septima und meldete ihr den Besuch.

    "Das ist wahr - dies sollten wir ändern."


    bestätigte Durus knapp. Manchmal war es doch gut, einen Antrag zuerst dem Plenum vorzustellen, denn 300 Köpfe (oder besser der Bruchteil, der anwesend war) bemerkten Fehler leichter als einer.

    Da Macer sich nicht mehr zu Wort meldete, beschloss Durus, dass dieser wohl sonst keine Ausnahmen mehr vorschlug. Also fuhr er fort, wobei er sicherheitshalber den diskutierten Punkt ausließ, auf den es ihm im Grunde ohnehin nicht ankam:


    Dementsprechend möchte ich die Rechte des Senats wieder bestärken, indem ich einige Delikte ausdrücklich dem Senatsgericht zuweise. Namentlich wären dies alle Verbrechen gegen die Amtspflicht, namentlich die Rechtsbeugung durch einen Magistraten des Cursus Honorum, ebenso Missbrauch der Amtsgewalt oder Bestechlichkeit eines solchen.


    "Ich halte es für sinnvoll, diese Zuständigkeitsregelung den übrigen von § 19 zur 'Sachlichen Zuständigkeit' anzuschließen. Meine Ergänzung würde wie folgt lauten:


    (4) Wird ein Delikt gegen die Amtspflicht von einem Amtsträger des Cursus Honorum begangen, ist der Senat als Gericht sachlich zuständig. Ebenfalls können die Consuln Prozesse wegen Hochverrat, dem Zutrittsverbot für ausländische gesalbte Herrscher innerhalb des Pomeriums, Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens, Verstoß gegen ein Vereinigungsverbot, Staatsfeindliche Verunglimpfung von Reichsorganen und Landesverrat vor dem Senat verhandeln lassen.


    Sollte dieser Zusatz Zustimmung finden, könnte zusätzlich § 112 (2) über die Rechtsbeugung durch Amtsträger des Cursus Honorum ersatzlos gestrichen werden."

    Einige Augenblicke, die Durus ewig vorkamen, verstrichen, ehe er beschloss, etwas Neues zu versuchen:


    "Da die Zeit drängt, werde ich die Debatte bereits jetzt schließen und eine Abstimmung einleiten, sodass dieses Thema noch heute abgehakt werden kann."


    Er erhob sich, um die Modalitäten zu klären.

    Einen Augenblick musste der Tiberier nachdenken, dann hatte er seine Gedanken geordnet und begann.


    "Es soll abgestimmt werden über die Neufassung der §§ 52 bis 55 des Codex Iuridicialis. In diesem Falle möchte ich dem Senat die Möglichkeit geben, zusätzlich zu einer grundsätzlichen Entscheidung zwei alternative Formulierungen anbieten.


    Die Formulierung A lautet:


    § 52 Geldstrafe
    (1) Eine Geldstrafe beträgt mindestens 5 und höchstens 5.000 Sesterzen.
    (2) Die Geldstrafe ist in Römischen Sesterzen (Sz.) an das Imperium Romanum zu entrichten.
    (3) Bei Nichtleistung der Geldstrafe kann diese eingezogen werden.


    § 53 Opus Publicum
    (1) Als Opus Publicum hat der Verurteilte für einen befristeten Zeitraum eine vom Gericht zugewiesene, der Schwere seiner Tat angemessene körperliche Arbeit zu verrichten, die dem Gemeinwohl nützlich ist. Nach Bedarf ist diese Strafe in der Stadt zu verbüßen, in der der Tatort liegt.
    (2) Der Verurteilte ist von der Gemeinde, in der er das Opus Publicum ableistet, zu verpflegen.
    (3) Kommt der Verurteilte seinen vorgeschriebenen Aufgaben nicht nach, ist der Verurteilte anzuketten. Zusätzlich können ihm in diesem Fall von der Stadt, in der er das Opus Publicum ableistet, schwerere Arbeiten zugeteilt werden.
    (4) Übersteigt die Schuld einen Betrag von 600 Sz., so kann der Delinquent zu deren Begleichung als Sklave verkauft werden, jedoch frühstens drei Wochen nach Urteilsverkündung.
    (5) Für eine Verurteilung zu Opus Publicum kann ersatzweise eine Relegatio gleicher Dauer angeordnet werden.
    (6) Eine Freiheitsstrafe wird in Opus Publicum umgewandelt.


    § 53.1 Ersatzfreiheitsstrafe
    (1) An die Stelle einer uneinbringlichen Geldstrafe tritt das Opus Publicum.
    (2) Für diese hat die zuständige Stadt täglich 2 Sesterzen an den Empfänger der Geldstrafe zu entrichten. Der Delinquent ist so lange zu Opera Publica heranzuziehen, bis die Stadt die Schuld abgegolten hat.
    (3) Eine Ersatzfreiheitsstrafe kann nicht in eine Relegatio umgewandelt werden.


    § 54 Relegatio und Exilium
    (1) Die Relegatio ist eine zeitige Verbannung. Das Mindestmaß der Relegatio beträgt 1 Jahr. Den Ort der Verbannung im Rahmen einer Relegatio bestimmt das Gericht, jedoch muss dieser außerhalb Italias liegen. In der Zeit seiner Relegatio darf der Verbannte weder für ein öffentliches Amt kandieren, noch kann er in ein solches gewählt werden.
    (2) Das Exilium ist eine lebenslängliche Verbannung an einen gerichtlich bestimmten Ort außerhalb Italias, verbunden mit dem unbefristeten Verlust aller römischen Bürgerrechte. Wer den gerichtlich bestimmten Ort verlässt, oder ohne vorhergehende Begnadigung durch den Imperator Caesar Augustus zurückkehrt, wird mit dem Tode bestraft.


    § 55 Todesstrafe
    (1) Die Todesstrafe kann nur in Fällen verhängt werden, in denen sie ausdrücklich gesetzlich zulässig ist.
    (2) Die Art der Vollstreckung bestimmt das Gericht. Es kann die Strafe auch in lebenslange Sklaverei in staatlichen Bergwerken oder Steinbrüchen umwandeln.
    (3) Angehörigen des Ordo Senatorius, Equites und Decuriones ist es gestattet, statt einer Todesstrafe das Exilium zu wählen. In diesem Fall fällt ihr gesamtes Vermögen der Staatskasse zu.



    Die Formulierung B hingegen würde lauten:


    § 52 Geldstrafe
    (1) Eine Geldstrafe beträgt mindestens 5 und höchstens 5.000 Sesterzen.
    (2) Die Geldstrafe ist in Römischen Sesterzen (Sz.) an das Imperium Romanum zu entrichten.
    (3) Bei Nichtleistung der Geldstrafe kann diese eingezogen werden.


    § 53 Opus Publicum
    (1) Als Opus Publicum hat der Verurteilte für einen befristeten Zeitraum eine vom Gericht zugewiesene, der Schwere seiner Tat angemessene körperliche Arbeit zu verrichten, die dem Gemeinwohl nützlich ist. Nach Bedarf ist diese Strafe in der Stadt zu verbüßen, in der der Tatort liegt.
    (2) Der Verurteilte ist von der Gemeinde, in der er das Opus Publicum ableistet, zu verpflegen.
    (3) Kommt der Verurteilte seinen vorgeschriebenen Aufgaben nicht nach, ist der Verurteilte anzuketten. Zusätzlich können ihm in diesem Fall von der Stadt, in der er das Opus Publicum ableistet, schwerere Arbeiten zugeteilt werden.
    (4) Übersteigt die Schuld einen Betrag von 600 Sz., so kann der Delinquent zu deren Begleichung als Sklave verkauft werden, jedoch frühstens drei Wochen nach Urteilsverkündung.
    (5) An die Stelle einer uneinbringlichen Geldstrafe tritt das Opus Publicum, für das die zuständige Stadt täglich 2 Sesterzen an den Empfänger der Geldstrafe zu entrichten hat. Der Delinquent ist so lange zu Opera Publica heranzuziehen, bis die Stadt die Schuld abgegolten hat.
    (6) Für eine Verurteilung zu Opus Publicum kann mit Ausnahme des Falles nach Absatz (5) ersatzweise eine Relegatio gleicher Dauer angeordnet werden."
    (7) Eine Freiheitsstrafe wird in Opus Publicum umgewandelt.


    § 54 Relegatio und Exilium
    (1) Die Relegatio ist eine zeitige Verbannung. Das Mindestmaß der Relegatio beträgt 1 Jahr. Den Ort der Verbannung im Rahmen einer Relegatio bestimmt das Gericht, jedoch muss dieser außerhalb Italias liegen. In der Zeit seiner Relegatio darf der Verbannte weder für ein öffentliches Amt kandieren, noch kann er in ein solches gewählt werden.
    (2) Das Exilium ist eine lebenslängliche Verbannung an einen gerichtlich bestimmten Ort außerhalb Italias, verbunden mit dem unbefristeten Verlust aller römischen Bürgerrechte. Wer den gerichtlich bestimmten Ort verlässt, oder ohne vorhergehende Begnadigung durch den Imperator Caesar Augustus zurückkehrt, wird mit dem Tode bestraft.


    § 55 Todesstrafe
    (1) Die Todesstrafe kann nur in Fällen verhängt werden, in denen sie ausdrücklich gesetzlich zulässig ist.
    (2) Die Art der Vollstreckung bestimmt das Gericht. Es kann die Strafe auch in lebenslange Sklaverei in staatlichen Bergwerken oder Steinbrüchen umwandeln.
    (3) Angehörigen des Ordo Senatorius, Equites und Decuriones ist es gestattet, statt einer Todesstrafe das Exilium zu wählen. In diesem Fall fällt ihr gesamtes Vermögen der Staatskasse zu.


    Darüber soll der Senat nun befinden:


    Seid Ihr für diesen Beschluss, so stimmt mit ja [ :dafuer:],
    seid Ihr dagegen, so stimmt mit nein [ :dagegen:]


    Wenn ihr für den Beschluss seid, so bitte ich Euch außerdem, Eure jeweils favorisierte Formulierung zu nennen."


    Durus wünschte sich einen Schluck zu Trinken - diese Abstimmung hatte wohl den längsten Text seines gesamten Consulats!


    Sim-Off:


    Anwesende stimmberechtigte Senatoren


    Spurius Purgitius Macer
    Medicus Germanicus Avarus
    Gaius Octavius Victor
    Marcus Octavius Maximus
    Manius Tiberius Durus
    Herius Claudius Menecrates
    Titus Helvetius Geminus
    Lucius Aelius Quarto
    Potitus Vescularius Salinator
    Marcus Aurelius Corvinus
    Quintus Germanicus Sedulus
    Kaeso Annaeus Modestus
    Marcus Decimus Livianus
    Lucius Flavius Furianus
    Marcus Vinicius Lucianus
    Lucius Annaeus Florus
    Manius Flavius Gracchus
    Titus Aurelius Ursus
    Publius Matinius Agrippa



    Abwesende stimmberechtigte Senatoren


    Quintus Tiberius Vitamalacus
    Marcus Vinicius Hungaricus



    19 von 21 Vollsenatoren sind anwesend.
    Damit ist der Senat beschlussfähig.


    Die Abstimmung endet am Sonntag, den 24.1.,
    oder vorher, wenn alle anwesenden und stimmberechtigten Senatoren ihre Stimme abgegeben haben.

    | Stesichoros

    Zitat

    Original von Sklave der Iulier
    Salve werter Herr ich bin Tamos mein ich komme im Auftrag des Betriebes Versicolor M.I.P. ich soll der Tiberia Septima eine bestens hergestellte Kosmetika vorbeibringen.


    Hierbei hielt Tamos eine kleine Holzschatulle hoch, die er in der rechten Hand gehalten hatte.


    Der Ianitor betrachtete das Kästchen etwas verwirrt - Kosmetika, die freihaus geliefert wurden - so etwas hatte er auch noch nicht gesehen! Und dann wollte man sie scheinbar sogar persönlich überbringen!


    "Soll ich das Zeug weitergeben oder willst du es persönlich überbringen?"


    Vielleicht gab es ja Anmerkungen zu dem Zeugs - Stesichoros hatte so etwas noch nie benutzt, daher hatte er keine Ahnung davon. Außerdem war Septima ja nicht ganz so vielbeschäftigt wie der Hausherr selbst...


    Zitat

    Original von Marcus Iulius Proximus
    Salve grüßte Proximus dem etwas unwirsch dreinschauenden Mann der ihm die Tür geöffnet hatte freundlich zurück.


    Mein Name ist Marcus Iulius Proximus, aus dem Hause der Iulier, wenn es denn seine Zeit zuliese ,so würde ich gerne eine Unterredung mit dem ehrenwerten Consul Manius Tiberius Durus führen. Ist es möglich, dass man mich zu ihm bringt?


    "In welcher Angelegenheit?"


    fragte Stesichoros weiter, der ja strikte Anweisung hatte, gewöhnliche Bittsteller nur morgens zur Salutatio zuzulassen.





    IANITOR – GENS TIBERIA

    "Wie du weißt, habe ich einen Antrag in den Senat eingebracht, der dem Gericht ermöglicht, eine Todesstrafe in Arbeit in staatlichen Bergwerken oder Steinbrüchen umzuwandeln. Dementsprechend bestünde, so der Senat diesen Antrag billigt, durchauch die Möglichkeit, einen Menschen nicht sofort hinzurichten - wobei die Sklaven in diesen Einrichtungen in der Regel auch nicht sehr viele Monate überleben."


    wandte Durus hier ein. Natürlich waren seine Vorstöße ein ganzes Programm, das aufeinander aufbaute. Unglücklicherweise hatten sich viele Debatten so lange gezogen, dass Durus nicht nacheinander hatte vorgehen können, sodass es nun schwierig war, die ineinander greifenden Reformen zu überblicken.

    "Unbedingt - dann lass uns hoffen, dass dies nicht allzu weit hin ist!"


    meinte Durus freundlich und verließ das Haus, umgeben von seinen Liktoren und all dem Pomp, der zu einem Consul unterwegs gehörte.

    "Nunja, wenn ein Räuber sein Opfer tötet, also einen Raubmord begeht, handelt es sich wohl um einen besonders schweren Fall von Raub, was im Prinzip bereits in der aktuellen Fassung berücksichtigt ist."


    meinte Durus, der anerkennend feststellte, dass Avianus einige gute Ideen hatte, doch seine Gedanken teilweise noch einer gewissen Anleitung bedurften.


    "Raub an Heiligtümern wäre eine etwas einfachere Sache - hier kann man klare Regeln aufstellen, die wenig Interpretationsspielraum bieten. Blasphemie wurde bereits von unseren Vorvätern, die die Zwölf Tafeln schrieben, mit dem Tode bestraft!"


    erklärte er weiter.


    "Aber ich erkenne, dass es möglicherweise eine gute Idee wäre, einmal einen Kommentar allein zum Raub zu schreiben, damit möglichst viele dieser Fälle namentlich genannt sind und den Richtern als Hilfsmittel dienen könnten. Hast du den Cursus Iuris bereits absolviert? Das wäre eine gute Möglichkeit, dir einen Namen zu machen?"


    Durus war inzwischen anerkannt genug, dass der so etwas nicht mehr unbedingt nötig hatte - zumindest nicht im Augenblick, wo er wichtigere Dinge zu erledigen hatte. Doch möglicherweise hatte Avianus Interesse?


    "Ich könnte dir natürlich gern dabei helfen und mit Rat und Tat zur Seite stehen."

    | Stesichoros

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Proximus
    Nach einigen Metern zu Fuss erreichte Proximus die Villa Tiberia.


    Er klopfte an die Türe und wartete.


    klopf, klopf


    Zur Kälte war in den letzten Tagen auch noch Nässe hinzugekommen und Stesichoros fragte sich langsam, ob alle Götter sich gegen ihn verschworen hatten, denn vor Kälte schienen seine Gelenke zu schmerzen. So öffnete er ächzend die Tür und bickte in das Gesicht eines Fremden.


    "Wer bist du und was willst du?"


    fragte er daher etwas unwirsch - der Fremde sah nicht unbedingt wie ein römischer Senator aus, da musste man nicht allzu freundlich sein!





    IANITOR – GENS TIBERIA

    | Stesichoros



    Zwar war Stesichoros kein Herr, dennoch freute er sich natürlich über die Anrede. Was ihn allerdings stutzig machte, war, dass die Nichte des Consul offenbar ein Geschenk erhielt!


    "Und wer bist du und was willst du überbringen?"


    bohrte der Sklave, dessen Neugier geweckt war, daher nach.





    IANITOR – GENS TIBERIA