Beiträge von Manius Tiberius Durus

    Nach den Aedilen wurden auch die Kandidaten zur Quaestur aufgerufen. Und darunter wiederum befand sich der bald angeheiratete Verwandte des amtierenden Consuls, was diesem wiederum eine große Freude war.


    Er wartete bereits draußen, als es in der Sitzung endlich an ihn kam:


    "Ich rufe Manius Aurelius Orestes auf. Er kandidiert für die Quaestur!"


    Gespannt nahm Durus auf seiner Sella Curulis Platz um die Kandidaturrede zu hören.

    "Meinen beantragten § 51 könnte man tatsächlich an den Paragraphen zur Appellatio anfügen, allerdings ist es bisher meiner Auffassung nach nicht möglich, dass ein Consul den Senat als Gericht einsetzt - der Codex Iuridicialis regelt, dass diese Verbrechen vom Iudicium Publicum zu verhandeln sind. Der Codex Universalis gibt den Consuln zwar die Möglichkeit, niederrangigeren Magistraten Anweisungen zu erteilen, doch würde ich persönlich klarer herausstellen, dass der Senat für derartige Fälle herangezogen werden kann."

    Wohlwollend lauschte Durus der Antrittsrede, die Furianus wohl aus dem Ärmel schüttelte. Dennoch zeigte sich hier die hohe Bildung der Flavier, denn er präsentierte ein klares Programm: Der Kaiser - Durus glaubte kaum daran, dass dieser Interesse daran hatte, dieser uralten Bruderschaft beizutreten, denn bisher hatte er auch seine Pflichten als Pontifex Maximus mehr als widerwillig erfüllt. Doch sicher war es einen Versuch wert und so gab er keine Widerworte ab.


    Als Furianus dann auf die Söhne zu sprechen kam, musste Durus daran denken, dass er selbst trotz seines Alters kinderlos war - es wurde höchste Zeit, dass seine frische Gattin gebar!

    Für Durus war es eigentlich schon im Vornherein klar, dass die Götter das Opfer annahmen. Und so kam es auch: Der Haruspex machte kein großes Aufhebens darum, dann verkündete er auch schon die Litatio, die Durus wiederholte.


    "Litatio!"


    Damit war das Fleischopfer vorüber und eifrige Helfer machten sich daran, den Stier sorgfältig zu zerteilen. Diesmal war es sogar besonders wichtig, denn es wurde traditionell als Ehre betrachtet, einen Teil des Opferfleisches zu erhalten und nicht allen latinischen Gemeinden konnte diese Ehre zuteil werden. In jedem Fall würde es gleich nach dem Opfer in einem großen Mahl verspeist werden.


    Zuvor waren nun jedoch alle sechzig Gemeinden verpflichtet, ebenfalls kleine Opfergaben darzubringen, wie es der Tradition entsprach - die Geschichte hatte jedoch dafür gesorgt, dass diese Tradition inzwischen lediglich vorsah, dass alle Latiner für das Heil Roms opferten und nur Rom für den ganzen Bund. Und so wartete nun auf Durus die langweilige Pflicht, sämtliche Duumviri und Magistrate der Region dabei zu beobachten, wie sie alle gleiche oder ähnliche Opfergebete sprachen und ihre Gaben darbrachten.


    Für diesen Anlass war es den Consuln jedoch erlaubt, auf ihren Sellae Curules Platz zu nehmen, während alle an ihnen vorbei und zum Tempelvorplatz hin prozessierten.

    | Stesichoros


    Der Fremde wirkte recht ausgeglichen, allerdings leistete er sich einen kleinen Versprecher - Stesichoros wusste nicht so recht, was er tun sollte. Sein Herr war vielbeschäftigt, der Gast fremd. Und Tiberius Durus stellte sich wohl nicht zur Wahl - all das sprach eigentlich dagegen, ihn hereinzulassen.


    Der Ianitor zog den Mantel enger um sich, dann beschloss er einfach nachzufragen.


    "Genügt es, wenn ich das an meinen Herrn weiterleite...also wozu du kandidierst?"





    IANITOR – GENS TIBERIA

    Durus nickte - natürlich war es eine gute Idee. Dann blickte er wieder zu Lukios, der jedoch den Kopf leicht schüttelte - alles war durchgesprochen.


    "Damit haben wir alle Punkte abgehandelt.


    Decimus, es war mir eine Freude, dich wieder einmal zu sehen und ich danke dir für deinen Rat! Ich hoffe, wir haben bald wieder das Vergnügen!"


    meinte er daher kurz.

    Mantua...Sardinien...Corinthus - der junge Mann war wirklich herumgekommen! Und nun wollte er offenbar direkt den ehrenvollen Lauf beginnen, obwohl er vermutlich wenige Kontakte hatte.


    "Das ist wohl wahr, Aurelius. Ich befürworte dein Kandidatur zweifelsohne, doch ist dir sicherlich klar, dass es zahlreiche weitere Kandidaten gibt, die ebenfalls eine der zwanzig Stellen gewinnen wollen. Sie alle - oder zumindest beinahe - sind Söhne und Enkel von Senatoren, daher muss ich gut überlegen, wem ich meine Unterstützung zusage, denn dies könnte manchen Senatoren verärgern, dessen Sohn bei der Wahl eine Niederlage erleidet."


    meinte Durus freundlich. Als Consul wurde er natürlich stark umworben, daher hatte er beschlossen, in Zukunft weniger freigiebig mit seiner Wahlunterstützung zu sein.

    "Du hast mir nicht richtig zugehört: Das Exil soll weiterhin mit dem Verlust der Bürgerrechte einhergehen und ist selbstverständlich lebenslänglich. Etwas anderes steht auch nicht in meinem Antrag."


    bemerkte Durus etwas verwirrt. Noch einmal ließ er sich die Anträge reichen und überflog sie. Die Interdictio Aquae et Ignis war doch im Grunde genau das Exil!


    "Allerdings müsste in der Tat noch der zweite Satz des zweiten Absatzes dahingehend angepasst werden, dass es nicht mehr zwangsläufig um das Verlassen des Imperium Romanum geht."

    "Patres Conscripti,


    die Systematik unseres Rechtssystem zu renovieren ist das Ansinnen meines Consulats, wie Ihr wisst. Der Instanzenzug konnte bereits verändert werden, nun gilt es, ihn mit Leben zu füllen. Unter den Iudicia Extraordinaria hatte ich die Möglichkeit eingeräumt, den Senat als Gremium der Gerichtsbarkeit zu nutzen. Doch welche Fälle sollen sie verhandeln?


    Mein Gedanke knüpft wieder an die alten Traditionen unseres Staates an, an jene hervorragenden Gesetze, die einst der göttliche Augustus und sein Nachfolger, der göttliche Tiberius, erlassen haben: Unter ihrer Regierung wurde dem Senat das Recht erteilt, über sich selbst zu richten. Denn dafür gibt es den Senat schließlich: Er muss die Res Publica kontrollieren, seine Magistrate ebenso wie jeden einzelnen Senatoren.


    Dementsprechend möchte ich die Rechte des Senats wieder bestärken, indem ich einige Delikte ausdrücklich dem Senatsgericht zuweise. Namentlich wären dies alle Verbrechen gegen die Amtspflicht, namentlich die Rechtsbeugung durch einen Magistraten des Cursus Honorum, ebenso Missbrauch der Amtsgewalt oder Bestechlichkeit eines solchen.


    Ebenso sollte der Senat richten, wenn ein gefährlicher Versuch unternommen wird, die Res Publica als solche zu stürzen. Daher beantrage ich ebenso, dem Senat das Recht einzuräumen, per Dekret Verhandlungen über Hochverrat, Zutrittsverbot für ausländische gesalbte Herrscher innerhalb des Pomeriums, Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens, Verstoß gegen ein Vereinigungsverbot, Staatsfeindliche Einwirkung auf Sicherheitsorgane, Staatsfeindliche Verunglimpfung von Reichsorganen und Landesverrat an sich zu ziehen.


    Zuletzt schließlich möchte ich auf § 51, die Äußerung in Reichsorganen eingehen. Sie wurde im letzten Jahr Gegenstand einer Verhandlung, an der ich selbst beteiligt war. Der Ausgang der Verhandlung entsprach meines Erachtens nach nicht der Gesetzeslage, doch bin ich zu der Einsicht gelangt, dass dieser Paragraph überflüssig ist und besser durch folgende Regelung ersetzt werden sollte, die es einem Senatoren ermöglicht, von seinen Standesgenossen gerichtet zu werden:


    § 51 Appellation an den Senat
    (1) Gegen das Urteil eines Gerichts kann durch jeden Senator beim Consul Berufung eingelegt werden, was zu einer Neuverhandlung vor dem Senat führt.
    (2) Sie kann innerhalb von drei Tagen nach Verkündung des Urteils beantragt werden.
    "


    Er blickte in die Runde, was die Senatoren zu seinem Vorschlag zu sagen hatten.

    Unglücklicherweise kannte Durus sich in keinster Weise mit den Familienbeziehungen der Aurelier aus - zumindest hatte er sie nicht parat. Daher entnahm er der Information nur, dass Imbrex und Laevina nur sehr, sehr entfernt miteinander verwandt waren. Ob eine solch entfernte Verwandtschaft jedoch als Argument dienen konnte, sich für den jungen Mann einzusetzen, war fraglich.


    "Vielen Dank, vielen Dank. Doch warum sollte ich dich unterstützen? Ich nehme an, du bist noch nicht sehr lange in Rom? Woher kommst du? Hast du dich bereits in irgendeiner Weise verdient gemacht?"


    Normalerweise war es wohl Aufgabe des Patrons, sich bei seinen Freunden für seine Klienten einzusetzen.

    Eine ganze Zeit lang blickte Durus von seiner Sella Curulis aus in die Reihen der Senatoren, ob sich irgendwer erhob, um weitere Einwände zu bringen. Doch nichts geschah, sodass er schließlich verkündete:


    "Es gibt keine Einwände, daher beantrage ich die Abstimmung des Änderungsvorschlags."

    "Es soll abgestimmt werden über die Streichung von §§ 42.1 und 43, sowie Neufassung von § 42 des Codex Iuridicialis:


    § 42 Appellatio
    (1) Gegen Urteile sämtlicher ordentlicher Gerichte kann vom Angeklagten oder Kläger an den Kaiser oder die Tribuni Plebis kraft deren tribunizischer Gewalt um Neuverhandlung appelliert werden.
    (2) Erkennen sie gravierende Formfehler oder aber haben sie begründete Bedenken an der Entscheidung, so kann der Kaiser einen Fall neu verhandeln. Die Form erfolgt dabei nach den kaiserlichen Bestimmungen.
    (3) Ist beides für ihn nicht erkennbar, so kann er die Appelatio ablehnen und bestätigt somit das verkündete Urteil.
    (4) Es steht ihm weiterhin frei das Strafmaß zwischen Freiheits- und Geldstrafe angemessen umzuwandeln.


    Darüber soll der Senat nun befinden:


    Seid Ihr für diesen Beschluss, so stimmt mit ja [ :dafuer:],
    seid Ihr dagegen, so stimmt mit nein [ :dagegen:]"


    Sim-Off:


    Anwesende stimmberechtigte Senatoren


    Spurius Purgitius Macer
    Medicus Germanicus Avarus
    Gaius Octavius Victor
    Marcus Octavius Maximus
    Manius Tiberius Durus
    Herius Claudius Menecrates
    Titus Helvetius Geminus
    Lucius Aelius Quarto
    Potitus Vescularius Salinator
    Marcus Aurelius Corvinus
    Quintus Germanicus Sedulus
    Kaeso Annaeus Modestus
    Marcus Decimus Livianus
    Lucius Flavius Furianus
    Marcus Vinicius Lucianus
    Lucius Annaeus Florus
    Manius Flavius Gracchus
    Titus Aurelius Ursus
    Publius Matinius Agrippa



    Abwesende stimmberechtigte Senatoren


    Quintus Tiberius Vitamalacus
    Marcus Vinicius Hungaricus



    19 von 21 Vollsenatoren sind anwesend.
    Damit ist der Senat beschlussfähig.


    Die Abstimmung endet am Sonntag, den 10.1.,
    oder vorher, wenn alle anwesenden und stimmberechtigten Senatoren ihre Stimme abgegeben haben.

    Auch diesmal erhob sich der Consul, um noch einmal eine Zusammenfassung zu geben:


    "Es soll abgestimmt werden über folgenden Zusatz zu § 35, Codex Universalis:


    (5) Die Magistrate haben innerhalb ihres Amtsbereichs das Recht, ihre Anordnungen auch mit Gewalt gegen alle Einwohner der Stadt Rom durchzusetzen. Dazu dürfen sie Widersacher in Untersuchungshaft im Carcer Tullianum nehmen. Gegen derartiges Vorgehen können römische Bürger jederzeit an die Volkstribune oder den Imperator Caesar Augustus appellieren.
    (6) Um die Ordnung innerhalb der Stadt Rom aufrecht zu erhalten, sind Magistrate berechtigt, Strafgelder bis zu einer Höhe von 200 Sz. ohne gerichtlichen Beschluss zu verhängen."


    Darüber soll der Senat nun befinden:


    Seid Ihr für diesen Zusatz, so stimmt mit ja [ :dafuer:],
    seid Ihr dagegen, so stimmt mit nein [ :dagegen:]"


    Sim-Off:


    Anwesende stimmberechtigte Senatoren


    Spurius Purgitius Macer
    Medicus Germanicus Avarus
    Gaius Octavius Victor
    Marcus Octavius Maximus
    Manius Tiberius Durus
    Herius Claudius Menecrates
    Titus Helvetius Geminus
    Lucius Aelius Quarto
    Potitus Vescularius Salinator
    Marcus Aurelius Corvinus
    Quintus Germanicus Sedulus
    Kaeso Annaeus Modestus
    Marcus Decimus Livianus
    Lucius Flavius Furianus
    Marcus Vinicius Lucianus
    Lucius Annaeus Florus
    Manius Flavius Gracchus
    Titus Aurelius Ursus
    Publius Matinius Agrippa



    Abwesende stimmberechtigte Senatoren


    Quintus Tiberius Vitamalacus
    Marcus Vinicius Hungaricus



    19 von 21 Vollsenatoren sind anwesend.
    Damit ist der Senat beschlussfähig.


    Die Abstimmung endet am Sonntag, den 10.1.,
    oder vorher, wenn alle anwesenden und stimmberechtigten Senatoren ihre Stimme abgegeben haben.

    Durus hätte beinahe eine Abstimmung begonnen, als ihm einfiel, dass es ja noch weitere Strafformen gab, die er wohl oder übel diskutieren musste.


    "Als weitere Strafformen haben wir noch Relegatio, Exilium und Todesstrafe. Gibt es auch hierzu Einwände?"

    Durus lächelte wohlwollend, während Orestes die Eheabsicht bekanntgab. Obwohl er sonst kein großer Gefühls-Erkenner war, glaubte er hier doch festzustellen, dass das Paar sich wirklich liebte - wie romantisch! Dann sah er zu seiner Braut, zu der er weniger romantische Gefühle hegte, aber über die er sich (wie er glaubte) dennoch mindestens genauso freute wie Orestes über seine Gattin. Dies hielt ihn allerdings nicht davon ab, überhaupt nichts von Laevinas Verstimmung zu bemerken, sodass er nur meinte


    "Wie schön!"


    Dann kamen auch schon die nächsten Gratulanten und Durus setzte sein freudiges Lächeln auf, um Gracchus und seine Familie zufrieden zu stellen. Dabei fiel sein Blick auch auf den Sohn der Flavier, der gelangweilt umherblickte - noch gut konnte sich Durus an seine eigene Kindheit erinnern, als er ständig zu Festen mitgeschleppt worden war. Erst sehr viel später hatte er erkannt, dass er dadurch alle wichtigen Männer in der Umgebung seiner Eltern von Kindesbeinen an kennen gelernt hatte - und all die Rituale und Feierlichkeiten, die zum Leben eines römischen Aristokraten gehörten!


    Dann jedoch blickte er zum Aufseher, der für das Mahl verantwortlich war. Durus kannte ihn nicht, doch sein Sekretär hatte ihm den Herrn gestern vorgestellt. Es war Zeit für die Vorspeise! Glücklicherweise hatten die Aurelier ebenfalls eine fixe Dienerschaft, sodass der Sklave knapp nickte und verschwand.


    Alle hatten sich inzwischen zu ihren Klinen begeben, als der Aufseher zurückkehrte und den ersten Gang ankündigte.


    "Als Gustum reichen wir Eier aus dem Hof des Gastgebers in Misenum an pikanter Piniensauce."


    Nun wurden die Platten aufgetragen, auf denen man die gekochten Eier halbiert und in einem hübschen Muster angerichtet hatte. Wie Flüsse schlängelte sich dazwischen die Sauce aus dem Gewächs, das man in Italien an jeder Ecke fand und zugleich der Magna Mater heilig war.


    Durus legte sich nieder und griff nach dem Mulsum, das er dazu zu trinken gedachte. Ein gutes Essen in guter Gesellschaft - so eine Hochzeit hatte doch auch etwas gutes!


    Sim-Off:

    WiSim - hab gleich alle Gänge reingesetzt, was es dann ist, werdet ihr nach und nach erfahren ;)

    Tatsächlich war Durus der Name unbekannt, ebenso wie auch der Name des Vaters und des Großvaters, denn Durus kannte zwar die lebenden Senatoren und teilweise deren Väter, aber bei Großvätern hörte es zumeist auf - höchstens Privatus, sein Nomenclator, hätte ihm hier vielleicht weiterhelfen können.


    "Wenn dein Großvater ein Senator war, werde ich dich selbstverständlich auf die Liste setzen - doch sage mir: Bist du mit Aurelia Laevina, meiner Gattin, verwandt?"


    Familie war natürlich immer zu unterstützen, daher fragte Durus lieber nach.

    | Stesichoros

    Zitat

    Original von Sextus Tiberius Valens
    Das musste es sein. Valens blickte auf die stattliche Patriziervilla, die vor ihm lag und fuhr sich bedächtig mit der Hand über sein frisch rasiertes Kinn. Auch wenn es ihn seine letzten Sesterzen gekostet hatte - Valens wollte auf keinen Fall unrasiert vor seine Verwandtschaft treten, er war schließlich immer noch ein Patrizier und kein germanischer Hinterwäldler, auch wenn er nach der langen Reise so aussah. Einigermaßen befriedigt stellte er fest, dass dieser Wucherer von einem Barbier ganze Arbeit geleistet hatte. Na ja, für den Preis sollte man das auch erwarten dürfen.


    Langsam schritt er auf die mächtige porta zu und klopfte dreimal.


    Nicht nur der Mann vor der Tür sah etwas germanisch aus - auch Stesichoros, der Ianitor, wirkte möglicherweise so, denn er hatte in den letzten Tagen so häufig in seinen Mantel geschneuzt, dass dieser gewaschen werden musste, weshalb er sich wiederum einen anderen Mantel geliehen hatte, der mit einem germanischen Muster verziert war. Doch natürlich erkannte er den Fremden nicht, sodass er ihn trotz seines rasierten Kinns für einen Barbaren hielt.


    "Wer bist du? Was willst du?"


    war daher seine forsche Nachfrage - Bettler sollten sich doch am Seiteneingang melden, nicht hier - und schon gar nicht außerhalb der Salutatio!





    IANITOR – GENS TIBERIA