Beiträge von Manius Tiberius Durus

    Einen Augenblick kam Durus der Gedanke, dass es verschwendete Zeit war, einem Mädchen Politik zu erklären, dann jedoch besann er sich: Sie musste doch wissen, mit was für Menschen sie in der hohen Gesellschaft verkehrte und wen sie meiden musste!


    "Es gibt Plebejer und es gibt Plebs. Purgitius Macer ist beispielsweise ein ehrenwerter Plebejer, ebenso Aelius Quarto. Die Germanicer hingegen sind der pure Plebs: Sie versuchen sich auf dessen Seite zu stellen, lehnen aber auch alles ab, was ich unterbreite."


    begann er und musste dabei an die zahlreichen Redeschlachten im Senat denken, in denen sich viele Beteiligte schwächlicherweise herausgehalten hatten, sodass die Aufgabe, die Germanicer zurechtzuweisen, alleine ihm zugekommen war.


    "Sedulus war ein Handwerker...ein Zimmermann oder irgendetwas derartiges - weil er mit seinem Vater, dem Statthalter Germanias, gebrochen hatte. Danach heuerte er bei den Cohortes Urbanae an und brachte es immerhin bis zum Optio, ehe er aus heiterem Himmel des Cursus Honorum beschreiten wollte.


    Einen dahergelaufeneren Quaestor habe ich noch nicht gesehen! Aber wahrscheinlich hatte Avarus seine Finger im Spiel - er hat viel Geld und es gibt zu viele Senatoren, die dem Geld hinterherrennen, als für das zu stimmen, was das beste für den Staat ist."

    Durus hätte wohl beinahe überrascht aufgeblickt, doch er beschloss, dass dies keine gute Reaktion war, denn sie würde den jungen Celsus möglicherweise etwas verunsichern. Also antwortete er, als würde er über das Wetter reden


    "Nein, aber sie wird das sicher verstehen."


    Er nahm sich einen Becher verdünnten Weines und trank um die Pause nach seinen Worten zu füllen. Dann jedoch machte er eine wegwerfende Handbewegung.


    "Aulus, berichte uns doch, wie es dir bisher ergangen ist! Was hast du gemacht, was gelernt, was für Ämter bekleidet?"


    Sicherlich war der Junge, wenn er schon politische Ambitionen hatte, in der Regionalpolitik Sicilias engagiert gewesen - oder zumindest von seinem Onkel zu einem der Politiker in die Lehre geschickt worden!

    Durus hatte sich ebenfalls den Lammspießen zugewandt und spülte sie mit dem Becher Wein hinunter. Es schmeckte wirklich hervorragend, der Consul Designatus zu sein!


    Dann kamen auch Furianus und Septima nach, die sich offensichtlich angeregt unterhalten hatten. Er schluckte rasch hinunter und beantwortete die Frage mit einem knappen


    "Über nichts. Wir sind zu sehr mit Essen beschäftigt!"


    Dann aß er noch einen Bissen, denn aus unerfindlichen Gründen verspürte er plötzlich einen ungehemmten Hunger, den er nicht mehr gehabt hatte, seitdem er seine Kandidatur bekannt gegeben hatte.


    Sim-Off:

    Sry, werde hier etwas einsilbig sein, da ich so viele andere Baustellen hab!

    Durus blickte Visolus ernst an, als dieser herantrat und ihn begrüßte. Seine erste Frage jedoch gefiel ihm schon wieder weniger, denn sie klang geradezu herablassend - zumal er der Consul von Rom und nicht von Lavinium war!


    "Gut, danke. Was gibt es zu berichten aus Lavinium, deiner Stadt?"


    fragte er dennoch ohne weiter darauf Bezug zu nehmen (obwohl seine Liktoren bereits aufgeblickt hatten).

    Die Tage der Audienzen waren vorübergegangen, teilweise mit interessanten Informationen für die Consuln, im großen Teil jedoch einförmig und langweilig, sodass Tiberius Durus glücklich war, als er am letzten Tag zum großen Finale aufstehen konnte - ohne die Perspektive, den ganzen Vormittag mit Berichten aus den kleinsten Nestern rund um Rom gefüllt zu bekommen.


    Heute würde es endlich ein großes Fest werden, wie Durus sie mochte: Man würde eine Lustratio durchführen um die Gemeinschaft des Latinerbunds zu zeigen, würde Iuppiter Latiaris opfern und schließlich bei einem großen Mahl zusammensitzen. Dazu würden außerdem neben den unbedeutenden Duumviri der kleinen Latinerstädte die Magistrate Roms anreisen, sodass das gesamte Volk von Rom repräsentiert sein würde. Und da der Albanus Mons nur wenige Stadien außerhalb Roms lag, würden wohl auch ein paar Bürger hierher pilgern, sodass ein wenig Feierstimmung entstehen konnte.

    "Der Praetor sollte durchaus entscheiden, aber nur auf Antrag der Prozessparteien. Wenn er seine Rechte missbraucht um einen Prozess nach seinen persönlichen Wünschen zu entscheiden, kann sich jeder Bewohner des Imperium Romanum ja noch immer an den Kaiser als höchsten Schiedsrichter wenden - oder ein römischer Bürger auch an die Volkstribune, die ja genau für diese Fälle existieren. Der letzte Weg wären natürlich auch die Consuln oder ein anderer Praetor kraft der Intercessio, beziehungsweise der Prohibitio."


    warf Durus ein, da er es für nicht sehr sinnvoll hielt, wenn der Senat über die Einsetzung von Gerichtshöfen diskutierte. Solche Debatten würden die Arbeit dieses Gremiums nur aufhalten!

    Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    "Die Stadt Rom kommt eigentlich nicht für die Tempel der einzelnen Coloniae auf. Daher ist es kaum möglich, dass ich im Namen Roms eine Unterstützung sende. Ob ich dies allerdings privat mache, kann ich noch nicht sagen - erscheine am besten auf einer Salutatio, wenn dieses Fest wieder vorüber ist."


    Das war wohl die einfachste Möglichkeit, privates und berufliches zu trennen. Außerdem war es sicherlich eine Hürde für die Repräsentanten der Städte, nach Rom zu kommen, denn eigentlich hatte Durus keine große Lust, hier Geld auszugeben.


    Nachdem Papus ihn etwas überrascht anblickte, jedoch keine weiteren Erklärungen abgab, beschloss Durus, dass offenbar alles erledigt war. Also gab er seinem Quaestor ein Zeichen, die nächsten hereinzuführen: Die Vertreter Laviniums, des kleinen Städtchens südlich des Albanus Mons.

    Die Einwände des Praetor Urbanus überraschten Durus ein wenig: 'Sollte ihnen das nicht zu denken geben?' Woraufhin wollte der Purgitier hinaus? Natürlich hatte Durus sich bereits die ein oder anderen Gedanken gemacht, besonders nach dem Schreiben des Lateranus...natürlich hing es vor allem damit zusammen, dass die Provinzen seit der großen Provinz-Reform vor vielen Jahren gewaltig vergrößert worden waren! Doch was sollte der Senat dagegen tun?


    "Man könnte selbstverständlich überlegen, eine alte Tradition wieder aufleben zu lassen und den Proconsuln Legati Proconsulis an die Seite stellen. Sie würden ebenfalls über ein Imperium verfügen und könnten den Statthalter in allen Aufgaben entlasten."


    bemerkte er daher.

    Geduldig hörte Durus die Einwände der verschiedenen Senatoren an. Corvinus wollte offenbar Kriterien aufstellen, wobei der Tiberier sich fragte, welche diese sein mochten: Staatskundliche Inhalte? Zuletzt kam jedoch Macer mit einem Vorschlag, der den Consul gleichermaßen überraschte wie zufrieden stellte.


    "Ich kann dem Antrag des Purgitius nur zustimmen: Das Gesetz sollte die Cursi als Voraussetzung anerkennen. Wer anschließend diese Regelung für zu großzügig erachtet, kann meines Erachtens nach immer noch einen Kandidaten ablehnen, der am Museion studiert hat."

    "Dann würdest du schlichtweg bestimmen, dass nicht mehr der Iudex Prior, sondern der Praetor die Richter für jedes Verfahren einsetzt, das Gesetz sonst jedoch so belassen, wie es ist?"


    fragte Durus nach, da er sich sonst kaum an Änderungsvorschläge erinnern konnte.

    Als Septima so interessiert nachfragte, fühlte Durus sich fast ein wenig geschmeichelt - er mochte es, wenn Menschen politisch interessiert waren und es war gut, wenn auch Septima ein paar Dinge wusste, ehe sie eines Tages eine Ehe mit einem Senator eingehen würde.


    "Ich habe viele Feinde, wie jeder Politiker. Meine größten sind jedoch die, die keinen Wert legen auf die Mores Maiorum. Ihr Anführer ist Germanicus Avarus, von dem du sicher schon gehört hast."


    Oh ja, wie sehr er die Germanicer hasste! Allein der Gedanke ließ seine Miene verfinstern!


    "Und sein Neffe...Germanicus Sedulus. Er rühmt sich, ein einfacher Arbeiter gewesen zu sein - schlimm genug, dass er es war, aber auch noch damit prahlen! Außerdem ist er fast noch respektloser als Avarus - er ist eine Beleidigung für den ganzen Senat!"


    Er verschränkte die Arme vor der Brust. Vielleicht verstand Septima nun, warum er nicht mit zu den Fontinalia gekommen war!

    Zuerst erschien Septima, dann kam auch Celsus. Beide begrüßte Durus durch ein kurzes Aufrichten, verbunden mit einem Grußwort. Beide wirkte außerordentlich gespannt, wer sie hier erwarten würde - und auch Durus war neugierig, wie sich das Jungvolk miteinander verstand.


    "Das ist Tiberia Septima, meine Nichte."


    stellte er schließlich die dunkelhaarige Schönheit neben sich vor, ehe er sich an sie wandte und seinen Adoptivsohn in spe vorstellte:


    "Aulus ist ein etwas entfernterer Verwandter, doch leider sind seine Eltern tragischerweise verstorben. Ich habe beschlossen, mich ein wenig seiner anzunehmen und - wenn Laevina es zulassen wird - zu adoptieren."

    Der Quaestor begrüßte ihn am Tempel. Offenbar hatte er bereits alles bereitet, denn trotz der Feierlichkeit wirkte er ein klein wenig nervös. Dennoch antwortete er rasch und kündigte Tibur an - dieses Städtchen hatte der Tiberier schon einmal besucht. Er war gespannt, was es geben würde!


    Dann jedoch wurde er misstrauisch: Etwas zu bereden? Was wollte der junge Mann?


    "Ja?"


    meinte er und gab seinen Liktoren ein Zeichen, dass sie ihn so abschirmen sollten, dass niemand ihr Gespräch belauschte (inklusive ihrer selbst).

    Nach und nach gaben alle Arvalbrüder ihre Stimme ab, wobei offenbar besonderes Interesse auf die Stimmen von Furianus und Durus gelegt wurde - sie waren zweifelsohne die Meinungsführer des Collegiums. Schließlich ergab sich dadurch eine große Zustimmung für Flavius Piso - wie Durus es erwartet hatte.


    "Ich stelle fest, dass Flavius Piso angenommen wurde. Ich begrüße ihn daher herzlich in unseren Reihen - bitte nimm Platz!"


    Er deutete auf die Kline, die ihm nun zustand. Indessen fuhr der Tiberier mit der Sitzung fort.


    "Als zweiten Tagesordnungspunkt haben wir die Wahl eines neuen Magisters für unser Collegium. Mein Vetter Tiberius Vitamalacus kann diese Funktion leider nicht mehr ausüben, weshalb wir ein neues Haupt wählen sollten. Möchte sich irgendwer unter euch für dieses Amt bewerben? Furianus, du etwa?"

    Durus hörte gelangweilt zu. Schon die Salutationes seiner Klienten waren ihm meist eher lästig als willkommen, doch von sechzig Städten Berichte wie diesen zu hören, würde ihn sicherlich sehr schnell ermüden! Aber immerhin kam er sehr schnell zum Punkt: Sie brauchten Geld! Und dass man dabei mit seinem Großvater hausieren ging, zeigte, dass es ihnen offenbar doch recht wichtig war.


    "Die Stadt Rom kommt eigentlich nicht für die Tempel der einzelnen Coloniae auf. Daher ist es kaum möglich, dass ich im Namen Roms eine Unterstützung sende. Ob ich dies allerdings privat mache, kann ich noch nicht sagen - erscheine am besten auf einer Salutatio, wenn dieses Fest wieder vorüber ist."


    Das war wohl die einfachste Möglichkeit, privates und berufliches zu trennen. Außerdem war es sicherlich eine Hürde für die Repräsentanten der Städte, nach Rom zu kommen, denn eigentlich hatte Durus keine große Lust, hier Geld auszugeben.

    Seine Befürchtung bestätigte sich, denn es war tatsächlich Vibius Papus (auch wenn er sich nicht an den Namen erinnerte), der da vor ihm stand, wenn auch gealtert und auseinandergegangen. Was mochte diese Tiburtiner nur reiten, dass sie einen solchen Narren zweimal zu ihrem Duumvir wählten?


    "Salve! Wie geht es Tibur? Wie kann Rom ihm helfen?"


    fragte er nüchtern und sachlich, denn er hatte keine große Lust, Freundschaft gegenüber diesem Kerl zu heucheln, der einen Platon-Text kaufte, ohne wahrscheinlich auch nur Griechisch zu können (an diese kleine Episode konnte er sich nämlich noch lebhaft erinnern!).

    Schließlich erreichten die Consuln den Kultbezirk auf dem Gipfel der höchsten Erhebung der Albaner Berge. Forschend betrachtete Durus das Gebäude, in dem er für die nächsten Tage leben sollte: Es war eher klein und schlicht, was wohl damit zusammenhing, dass es aus ältester Zeit stammte. Wahrscheinlich hatte er nur einen einzigen Raum für sich allein. Aber die Tage würden vorbeigehen und dann konnte er endlich nach Rom zurück!


    So ließ er sich von seinen Sklaven einrichten und begab sich selbst gemeinsam mit Marcellus in die Aula des Raumes, eine große Halle, in der bereits zahlreiche Repräsentanten der verschiedenen latinischen Landgemeinden auf ihn warteten. Ehe es losgehen würde, musste noch ein Opfer vollzogen werden, das diesmal jedoch Marcellus zu leiten hatte. Durus stand nur dabei und wunderte sich, dass die Götter ein so stotterndes Opfer annahmen. Doch wahrscheinlich hatte der Vitorier wieder seine Geldbörse spielen lassen...


    Dann endlich jedoch konnten die beiden Consuln Roms auf ihren Sellae Curules Platz nehmen, um die Audienzen entgegenzunehmen. Als erster stand Tibur auf dem Plan. Durus hatte jene Stadt bereits vor Jahren besucht, um ein kleines Heiligtum beim Hercules-Tempel zu konsekrieren. Als jedoch die Duumviri vortraten, staunte er nicht schlecht - er glaubte einen von ihnen zu kennen!