Beiträge von Manius Tiberius Durus

    Ad
    Iunia Axilla
    Casa Iunia
    Roma



    M' Tiberius Durus Pontifex pro Magistro Iuniae Axillae s. p. d.


    Bei einem spontanen Besuch konnte ich mir bereits ein oberflächliches Bild von den Fortschritten der Sanierungsmaßnahmen machen. Dennoch würde ich gern in situ eine ausführlichere Kontrolle der Arbeiten deines Architekten durchführen, vorzugsweise ANTE DIEM X KAL OCT DCCCLXI A.U.C. (22.9.2011/108 n.Chr.) nach der Senatssitzung. Möglicherweise werden weitere Pontifices daran teilnehmen.


    Die Abwicklung der Bezahlung kann dann möglicherweise direkt im Anschluss erfolgen, soweit alles zu unserer Zufriedenheit durchgeführt wurde.


    Vale bene!
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    PONTIFEX PRO MAGISTRO

    Auch wenn der Brief des Mantuanischen Senats den Tiberier etwas überraschte (vor allem die Zahlen der ausgefallenen Decuriones durch die Seuche - offensichtlich hatte die Mehrheit nicht die Klugheit besessen, sich aus der Stadt zu entfernen), wusste er doch prompt etwas dazu zu sagen:


    "Ich bin der Meinung, dass wir dem Ansinnen der Decuriones von Mantua stattgeben sollten. Die Städte Italias sind seit Jahrhunderten frei und mehr unsere Verbündeten denn unsere Untertanen. Wieso sollten wir ihnen vorschreiben, welche Voraussetzungen für den Zutritt in ihren Senat zu gelten haben? Ich denke, dass das Vorbild Roms genügen wird, dass sie sich aus freien Stücken eine Verfassung nach unserem Bilde geben, doch sollte jede Stadt die Möglichkeit haben, ihre Gesetze an ihre spezielle Lage anzupassen, ohne dass der römische Senat in jedem Detail darüber befinden muss."


    Was natürlich nicht ausschloss, dass man den Senat in Rom um seine Meinung bat - aber darauf kamen ja ohnehin eher zu viele als zu wenige Stadträte...

    Die Taktik Macers überraschte Durus - in seinem Ärger über die Arroganz und Respektlosigkeit des Kaisers gegenüber dem Senat hatte er gar nicht an derartig geschickte Winkelzüge gedacht. Wieder einmal zeigte sich, dass der Gatte seiner Cousine ein kluger Mann war, dem dies nicht zuletzt das Consulat als Homo Novus eingebracht hatte. Ob der Kaiser auf diesen Vorstoß allerdings eingehen würde, war die andere Frage...

    Wie ich nicht müde werde zu betonen, weile ich zur Zeit im schönen Rom! Da ich deswegen gerne die Orte besuche, an denen das IR spielt (zumindest der Teil, den Durus bespielt), bin ich nicht 100% da (zumal ich Besuch bekomme). Es kann also evtl. gelegentlich etwas dauern, bis ich antworte...falls ich dabei irgendwas übersehen sollte, schreibt mir ne PN.

    "Das habe ich dir soeben gesagt, Terentius: Wir sprachen über den Zustand der Provinz und die Zustände in Rom - worüber man sich unter Senatoren eben so unterhält."


    erklärte Durus völlig ruhig, auch wenn er merkte, dass der Präfekt langsam etwas wütend wurde. Offensichtlich erwartete er, dass der alte Tiberier hier seine ganze Verschwörung gestand und am besten auch noch gleich alle Verschwörer auf einem Silbertablett servierte. Die Verärgerung machte ihn aber nur noch sicherer, denn sie zeigte, dass man absolut gar nichts gegen ihn in der Hand hatte. Wenn Cicurinus sich in seinen Briefen verplappert hätte, hätte man ihm sicherlich einen Beweis vor die Nase gehalten, um ihn nervös zu machen. So aber - warum sollte er sich verdächtig machen, indem er Angst zeigte?


    "Damit du es ganz genau weißt: Er berichtete mir von den letzten Feierlichkeiten, erzählte etwas über den Zustand seiner Legionen und der Grenze zu den Parthern - ich wollte gern mehr über diesen sensiblen Punkt unseres Imperiums erfahren. Ich sprach im Gegenzug über die damals aktuellen Themen des Senats, einige Personalentscheidungen des Kaisers, die Wahlen, sowie den neuesten Klatsch und Tratsch. Was dieser allerdings war, kann ich dir beim besten Willen nicht mehr sagen."


    fügte er dann in sachlichem Tonfall an. Zwar machte es irgendwie Spaß, den Terentier mit bissigem Sarkasmus zu ärgern, doch würde es vermutlich nicht dazu führen, dass man ihn früher wieder gehen ließ - also beschloss Durus, seine Taktik auf scheinbare Kooperativität hin zu ändern.

    Tatsächlich war der Tag der Hochzeit überaus anstrengend gewesen, wie Durus sich noch gut erinnerte - so anstrengend, dass die Hochzeitsnacht auch nicht geklappt hatte. Die Sache war ihm in Anwesenheit seiner versammelten Verwandtschaft überaus peinlich, aber er war sicher, dass auch Flora keinen Anlass hatte, dieses kleine Geheimnis mit Septima und den anderen zu teilen.


    Da auch die andere Frage nur sehr indirekt an ihn ging - Ahala war im Augenblick wohl eher derjenige, dem eine blühende Karriere bevorstand - kostete er unterdessen vom ersten Gang, den die Sklaven nun auftrugen.

    Die Erklärungen des Flaviers zeigten eine von dessen Seiten, die Durus ganz unbekannt war - mangelnde Sorgfalt. Bisher war Gracchus dem Tiberier als ein überaus korrekter, stets nachdenklicher und möglicherweise sogar penibler Geist erschienen, doch dass ihm eine Klage gegen einen Familiaren nicht aufgefallen war, strafte diesen Eindruck Lügen. Andererseits konnte es sich auch um eine Ausnahme handeln - was Durus schließlich als Interpretation auswählte. Die weiteren Erklärungen schienen allerdings ebenfalls einleuchtend, zumal er den Eindruck hatte, dass in letzter Zeit häufiger gezielt gegen Patrizier in hohen Positionen vorgegangen wurde. Nicht zuletzt dadurch, dass sie unter dem fadenscheinigen Vorwand, einen unstandesgemäßen Lebenswandel zu führen, aus dem Senat geworfen wurden. Und dass dieser Duccier sich für so etwas hergab, passte tatsächlich in das Bild, das Aurelius Ursus von ihm gezeichnet hatte.


    "Aurelius Ursus warnte mich bei unserem letzten Zwiegespräch ebenfalls vor den Duccii - möglicherweise sollten wir sie schärfer im Auge behalten."


    Natürlich ahnte der alte Tiberier noch nicht, dass Vala in Kürze auch Gesetze gegen die Reisemöglichkeiten des Senats verkünden würde.


    "Allerdings erscheint es durchaus sinnvoll, auch Patrone als Iudices über ihre eigenen Klienten auszuschließen - ich würde einen solche Vorstoß selbstverständlich unterstützen."


    ...selbst wenn dies noch kein letztlicher Ausschluss von persönlichen Beziehungen wäre, da Amicitia zwischen Senatoren ebenfalls eine enge Bindung bedeutete und viele zumindest indirekt über gewisse Klientel- und Freundschaftsverbindungen mit einem Großteil des Senats verbunden waren.


    Nebenbei bemerkte Durus aber auch, dass Flora sich offensichtlich wunderbar mit Antonia unterhielt und sich direkt für Kinder interessierte - das war einer Matrone wirklich angemessen!

    "Und in welcher Höhe belaufen sich die Gehälter der Angestellten - und wie viele sind es, die solche Gehälter erhalten?"


    fragte Durus weiter, nachdem die vorherigen Fragen anstandslos und verständlich beantwortet worden waren - wobei er persönlich befand, dass die Güte eines Artikels durchaus nicht von der Länge abhing. Aber dafür einen geeigneten Schlüssel zu finden war wohl ebenfalls sehr subjektiv...

    Die Antworten klangen vernünftig und auch die Gehälter für Kurse - die Boni für Kursteilnehmer waren ebenfalls gerechtfertigt, da ja die Arbeit jedes Teilnehmers beurteilt werden musste. Die Summen, die durch Spenden und Erlöse aus Verkäufen erwirtschaftet worden waren, erschienen dennoch beachtlich - für den Tiberier war damit ein weiteres Spenden für diese Einrichtung vorerst gestrichen...


    "Wie sieht es mit den Provinz-Dependancen aus? Werden sie von Rom aus finanziert? Oder bezahlen die Kassen der Statthalter die dortigen Lehrenden?"


    fragte er dann weiter.

    Die Bermerkung des Germanicers war ebenso verwirrend wie unerwartet - Dachziegel, Farben, Seife - das konnte die Rechnung für die Renovierung seines eigenen Hauses oder jedes beliebigen Ortes in Rom sein.


    "Wesentlich interessanter als die genauen Preise für Dachziegel oder Seife wäre für mich, für welche Bauwerke diese jeweils anteilig verwendet wurden - kurz: Welche Bauwerke in letzter Zeit mit welchem Aufwand renoviert oder gereinigt wurden."

    Durus sah Cyprianus mit kritischer Miene an - er war in keinster Weise zum Scherzen aufgelegt. Natürlich war Cicurinus ein Idiot, dass er sich dermaßen auffällig verhielt, dass sogar die Prätorianer etwas mitbekamen - aber immerhin zeigten die Worte des Präfekten deutlich, dass sie nicht wirklich etwas in der Hand hatten - sonst hätten sie ihn sicherlich mit schlimmeren Fakten konfrontiert.


    "Hm, ich denke nicht. Vielleicht ist sein Schoßhund gestorben - er hatte einen, als ich bei ihm zum Essen war, glaube ich."


    Es war schon eine ziemliche Unverschämtheit, einem Consular irgendetwas zu unterstellen, nur weil ein Statthalter, mit dem er gesprochen hatte, sich ein wenig aufgeregt verhielt...

    Dieser Scherz kam Durus ebenso platt wie herablassend vor. Scheinbar witterten die Spione des Kaisers doch etwas - doch solange Cyprianus ihm keine Beweise oder konkreten Vorwürfe lieferte, war Durus nicht bereit aufzugeben. Stattdessen lehnte er sich zurück und er setzte eine nachdenkliche Miene auf.


    "Hm, also wenn ich mich richtig erinnere, nein. Ich glaube, die gehören einem gewissen Veturius Cicurinus..."


    Wenn der Präfekt mit Scherzchen kam, stieg der alte Tiberier natürlich darauf ein! Allerdings hatte er dann doch keine Lust, ewig auszuweichen - er wollte diesen Raum immerhin möglichst bald wieder verlassen...


    "Aber da es meines Wissens nicht verboten ist, fremde Grundstücke zu betreten, beziehungsweise doch angemessen erscheint, wenn ein Statthalter einen Consular, der in seiner Provinz weilt, empfängt, dachte ich, dass ich die Gelegenheit nutze und mich aus erster Hand über den Stand in der Provinz informieren lasse."


    Zumindest waren Cicurinus und er über dieses Gesprächsthema eingestiegen...

    Die Antwort Flaccus' beruhigte Durus weitgehend, selbst wenn es nicht so schien, als wolle er die Details im Rahmen der Salutatio klären. Andererseits drängte die Sache auch wieder nicht so sehr, dass er sie nicht in einem ungestörteren und damit offeneren Rahmen diskutieren konnte.


    "Gern, Flaccus. Heute Abend ginge es nicht, da bin ich bereits eingeladen. Aber ab morgen stünde ich zu deiner Verfügung!"


    machte er sich direkt an die Zeitplanung - natürlich mit Unterstützung von Lukios, der bereits die entsprechende Tabula heraussuchte.

    Diese schmierige Unverschämtheit des Präfekten verärgerte Durus nur noch mehr, doch er schluckte seinen Ärger herunter - Cyprianus hatte Recht. Als er dann seine erste Frage stellte, musste Durus einen Moment überlegen. Natürlich konnte er den wahren Grund seiner Reise nicht verraten, dennoch benötigte er eine plausible Erklärung - glücklicherweise hatte er sich bereits eine zurechtgelegt:


    "Das ist korrekt. Ich habe meine Güter dort besucht - aber das wird dir vermutlich bereits bekannt sein."

    Wie üblich ließ Durus sich zu dieser Tageszeit etwas vorlesen, um etwas Ruhe zu finden. Besonders in diesen Tagen, in denen die Verschwörung sich langsam ihrem Höhepunkt näherte, benötigte er ein wenig Entspannung. Als sein Sohn den Dialog des Platon unterbrach, blickte er auf - es kam nicht häufig vor, dass Ahala ihn um etwas bat. Genaugenommen konnte er sich gar nicht daran erinnern, wann es das letzte Mal gewesen war...


    "Aulus, was kann ich für dich tun?"


    Etwas amüsiert stellte Durus fest, dass er diese Frage normalerweise nur Klienten stellte.

    Die Art und Weise, wie der Duccier auf seine Frage reagierte, ließ den Tiberier fast glauben, dass dieser selbst gar nicht vor hatte, eines Tages selbst Senator zu werden. Für Durus zumindest war diese Initiative eine neuerliche Beleidung für den Senat, die der Präfekt bezahlen würde - mit seinem Leben.

    Durus musste sich noch etwas daran gewöhnen, dass Septima wieder in Rom lebte, aber eigentlich freute es ihn - je mehr Familiaren um ihn waren, desto glücklicher war er. Außerdem hatte seine Nichte einen Erstling geboren, der Durus' Cognomen führte - welch eine Ehre! Man konnte ihr durchaus noch ansehen, dass sie vor kurzer Zeit ein Kind geboren hatte, aber sie war bereits wieder auf dem Weg zu ihrer perfekten Figur, die sie seit jeher hatte (zumindest solange sich Durus erinnern konnte).


    "Septima, wie schön, dass du kommen konntest!"


    begrüßte er sie, als auch schon seine Gattin erschien - sie hatte alles wunderbar organisiert! Fehlte nur noch sein Sohn...

    Den kurzen Weg vom Esquilin zur Castra Praetoria, der dem Tiberier heute besonders kurz erschien, dachte er darüber nach, wie etwas nach außen gedrungen sein könnte - hatte ein Sklave geplaudert? War einer der Verschwörer schwach geworden? Oder ging es vielleicht doch um etwas ganz anderes?


    Schließlich erreichten sie die Castra und Durus musste - wie üblich - seine Sänfte verlassen, um - diesmal nicht gestützt auf seinen treuen Lukios, sondern einen der Untersekretäre - den Weg zur Principia anzutreten. Als er vor dem Officium angekommen war, fühlte er sich tatsächlich ein wenig erschöpft, allerdings hatte er auch seine Nervosität abgelegt, die ihn möglicherweise verraten würde.


    Dahinter saß Terentius Cyprianus, den Durus noch aus dem Senat in Erinnerung hatte. Der Mann war für einen Senator so ungeeignet gewesen wie Durus als Sklave - dementsprechend war das einzige, was dieser ihm zugute halten konnte, dass er freiwillig auf den Ordo Senatorius verzichtet hatte.


    "Ich hoffe, es gibt einen guten Grund, warum man mich mit einem ganzen Trupp Prätorianer in Uniform und ohne Voranmeldung aus meinem Haus holt."


    bemerkte er säuerlich, nahm dann aber Platz. Sein Untersekretär postierte sich hinter ihm, damit er notfalls sofort mitschreiben konnte, wenn sein Herr etwas wollte.

    Als Durus dieses Gesetz hörte, fragte er sich zuerst, ob Salinator es seit neuestem gefiel, seine Dekrete dem Senat vorzulegen, anstatt ihn wie bisher einfach damit zu überraschen. Als der Duccier allerdings zu einem Ende gekommen war, blickte der alte Tiberier nur noch entgeistert drein. Ein Reiseverbot für Senatoren? Natürlich hatte er schon einmal davon gehört, dass es dieses vor langer Zeit gegeben hatte - aber heute?


    "Was bedeutet 'Verbot'. Gedenkt der Kaiser, diese Verbote regelmäßig zu gewähren und wünscht nur informiert zu werden, oder wird es tatsächlich nur in Ausnahmefällen gestattet werden? Wir alle haben schließlich auch Landgüter in anderen Teilen des Imperiums, die wir zumindest ab und an gern selbst besuchen würden!"


    erklärte er, wobei er daran denken musste, dass dieses Gesetz sein Bündnis mit den Legaten von Syria sicherlich unmöglich gemacht hätte - ahnte Salinator möglicherweise irgendetwas, dass er ausgerechnet jetzt zu einer solchen Regelung griff?

    Ob die öffentlichen Bauwerke dem Senat unterstanden, war fraglich - der Curator Aquarum, der Curator operum publicorum und der Curator Viarum wurden immerhin auch nicht - wie es in früheren Zeiten gewesen war - durch den Senat eingesetzt, sondern kaiserlich ernannt. Dementsprechend schienen sie auch nicht das Geld des Aerarium, sondern des kaiserlichen Fiscus auszugeben. Aber da Macer später Consul gewesen war als er selbst, ging er davon aus, dass er wusste, wovon er sprach.


    "Das ist durchaus eine Angelegenheit, die den Senat zweifellos interessieren würde...so der Kaiser keine Einwände dagegen hat."


    Er sah in Richtung des Stadtpräfekten, der aber offensichtlich nicht erschienen war und sich durch den Quaestor Principis vertreten ließ.