Beiträge von Titiana

    Titiana musste sich an eine Hauswand lehnen weil ihr so schwindlig war. Warum tat man einem jungen Mädchen soetwas an? Und wieso bekam sie nicht die ganzen Erinnerungen aus ihrem Kopf raus. Mit dem Namen konnte sie nichts anfangen, denn der Mann hatte ihr damals keinen genannt. "Ich hoffe dir und deinem Freund ist nichts schlimmes geschehen und du hast es zur Anzeige gebracht oder? Das ist wichtig, dass du das machst und die Männer gefasst werden können. So etwas darfst du niemals verheimlichen hörst du?" Sie wischte sich über die Augen und die Stirn und sah dann auf den Boden.

    "Dann mal salve Minervina. Du hast einen schönen Namen." Alles weitere ging an ihr vorbei wie in Zeitlupe als sie erzählte, dass sie hier auch schon ihre Erfahrungen machen musste. Sie sah das Mädchen an, als würde sie durch sie hindurch sehen wollen und blieb stehen. "Du musstest was? Was ist geschehen und es war hier gewesen? Wann, warum und wer?" Titiana wurde übel und schwindlig zugleich. Was war wenn genau dieser Kerl dem Mädchen das gleiche angetan hatte wie ihr?

    Sie war froh, dass sie auf sie hörte und ging mit ihr die etwas belebtere Gasse entlang um ihr dann die Fragen zu beantworten. Sie war noch immer durcheinander. Titiana hatte nicht vor gehabt je wieder an diesen Ort zurückzukehren und doch war sie hier.Es machte ihr Angst, vor allem weil sie das Gefühl hatte, dass jeden Moment dieser Mann wieder hinter ihr sein könnte. "Ich heiße Titiana und wer bist du?" Sie schaffte es tatsächlich das Mädchen anzulächeln. "Weißt du denn nicht, dass es hier gefährlich ist?"

    Titiana blickte das Mädchen selber immer noch erschrocken an und merkte, dass ihre Hände etwas feucht geworden waren. Schmerzhaft erinnerte sie sich an die Geschehnisse die hier passiert waren und sah immer wieder von Minervina in die Gasse hinter ihr. "Schon gut, du brauchst dich bei mir nicht entschuldigen, aber ich würde es wirklich vorziehen wenn wir hier verschwinden können. Hier ist es gefährlich vor allem für zwei wie wir es sind." Sanft wollte sie das Mädchen zur Seite ziehen und sie hoffte, dass sich hier kein Gesindel rumtrieb, zwar hatte sie ihren Dolch wieder, aber sie wusste nicht ob sie sich trauen würde ihn zu nutzen.

    Titiana wusste nicht wirklich was sie hier draussen machte. Es war überhupt ein Wunder, dass sie sich aus der Casa gewagt hatte und das dann auch noch ganz alleine. Zwar war nun schon eine längere Zeit vergangen in der ihr das alles passiert war, aber vergessen konnte sie es einfach nicht. Eigentlich war sie auf der Suche nach einer Freundin, ihr wollte sie nur sagen, dass es ihr den Umständen entsprechend gut ginge und sie sich keine Sorgen machen musste, als sie genau an der Gasse vorbei kam wo es geschehen war und dann sah sie das Mädchen. Ruckartig blieb sie stehen und auch wenn sie es nicht wollte kam sie doch auf Minervina zu und legte ihr eine Hand auf ihre Schulter. "Was machst du hier alleine? Das ist absolut kein guter Platz für so ein junges Mädchen wie dich." Ihre Stimme zitterte etwas als sie Minervina ansprach und ängstlich blickte sie in die Gasse.

    "Es wäre schön wenn du bei mir bleiben könntest." Sie verkniff sich ein Danke und lächelte sie nur an und wusch sich dann zu Ende. Am liebsten wäre sie noch den ganzen Tag hier drinne geblieben nur um sich alles von der Seele zu waschen aber es funktionierte dann doch nicht so wie sie sich das vorstellen würde. "Ich glaube ich bin dann fertig."

    "Sie hat hier im Haus ein Zimmer und sie hat mir geholfen, als" Titiana unterbrach sich selber und sah betreten auf den Boden. Ihr wurde ziemlich unwohl bei diesem Gedanken und wischte sich eine Haarsträhne aus dem Geischt. "Germanien? Was machst du da so weit weg von der Heimat? Ich war noch nie in Germanien gewesen."

    Titiana war sich nicht sicher was sie sagen sollte auf seine vielen Fragen, aber entschied sich dann natürlich für die Wahrheit und für den Notfall für die halbe Wahrheit. "Nein ich gehöre nicht zur Familie. Ich bin eine Freundin von Pentesilea und wurde aufgenommen und ich heiße Titiana. Sie fühlte sich nicht ganz wohl in der Gegenwart eines Mannes, aber sie wollte auch nicht unhöflich sein, da er ja nett war. "Wenn du nur zu Besuch bist wo lebst du denn dann sonst?"

    Sie kam sich so dumm und albern zugleich vor, denn sie wusste doch, dass dieser Mann nicht hier sein konnte, der ihr das angetan hatte. Ihre Hände griffen wie von alleine nach seinen Armen, als er sie hielt und nur für einen ganz kurzen Augenblick sah sie ihm dabei in die Augen und meinte erkennen zu können, dass sie ehrlich blickten. "Entschuldige, ich habe mich erschreckt, ich war nicht ganz bei mir, verzeih" entschuldigte sie sich bei ihm und ließ zu guter letzte seine Arme wieder los.

    Die warme Frühlingssonne half ihr ein wenig ihre Gedanken zu ordnen und sie genoss sie wirklich sehr. Irgendwann hatte sie ihre Augen ein wenig geschlossen und hörte dem leisen zwitschern der Vögel zu, als sie ein Räuspern hörte und ein Zucken durch ihren Körper fuhr. Als sie ihre Augen öffnete wurde sie von der Sonne so geblendet, dass sie Fuscus nicht erkennen konnte, nur eine schemenhafte Gestalt, die nahe genug bei ihr stand um auch etwas Böses von ihr zu wollen. Vielleicht er...... Mit einem Satz sprang sie von der bank auf und geriet dabei ins straucheln.

    Auch Titiana schaute sich in der Casa um während Pentesilea ihren anderen Arbeiten am nachgehen war. Sie hatte sich hier schon etwas eingelebt auch wenn das alles hier noch ziemlich fremd für sie war. Dank Pentesilea, mit der sie sich sehr gut verstand, hatte sie die letzten Nächte gut schlafen können und auch etwas vergessen, wenn auch nicht alles. Es fiel ihr immer noch ziemlich schwer Männern gegenüber zu treten, was für sie früher kein Problem dargestellt hatte. Sie war nuns chreckhafter als sonst und fragte sich auch wie sie jemals wieder als Diebin arbeiten sollte. Titiana bemerkte nicht, dass sie hier nicht alleine war, als sie auf einer Bank saß und einfach nur vor sich hin schaute.

    "Nein er muss es nicht erfahren, aber ich weiß nicht ob Lügen so gut sind, denn sie führen nicht weit" sagte sie ziemlich in einem schmerzhaften Ton. Titiana versuchte sie ein wenig anzulächeln, aber es fiel ihr sehr schwer es zustande zu bringen. [COLOR=Crimson]"Was willst du ihm denn sagen? Aber ich frage am besten nicht und lass dich das machen. Ich kann dir nur immer wieder dafür danken."[COLOR]

    "Was wird er denn sagen wenn er erfährt, dass er eine Diebin hier in seinem Haus hat? Er wird mich doch sicher rausschmeißen lassen schließlich hat er hier ein hohes Amt oder?" Sie löste sich aus ihrer Umarmung und sah sie dann erwartungsvoll an. Sie war eben nur eine Diebin unc nirgends wirklich willkommen.

    Zitat

    Original von Pentesilea
    Schweigend hörte ich ihr zu und wusch sie sanft und doch bestimmt. Dann schmunzelte ich: "Eine Diebin? Nun, jeder muss sehen, wie er zurecht kommt. Schau, ich war bis vor Kurzem noch eine Sklavin. Und wenn ich den Erzählungen meiner ehemaligen Herrin glauben schenken darf wohl keine einfache," zwinkerte ich. Dann wurde ich wieder etwas ernster. "Und dennoch hat niemand so etwas verdient." Sanft fuhr ich ihr über die Wange, bemüht diese kaum zu berühren. "Es wird alles wieder besser werden, versprochen."


    Das warme Wasser beruhigte sie endlich etwas und sie konnte sich ein wenig entspannen, wenn das überhaupt möglich war. "Ja vielleicht wird es das, vielleicht auch nicht" meinte sie leise und umklammerte sich fast schon mit ihren Armen selber und holte einmal tief Luft. "Ich habe Angst, dass er mich noch einmal finden wird"+ fing sie wieder mit diesem Thema an.

    Zitat

    Original von Pentesilea
    Ich verstand sie irgendwie und drückte sanft ihre Schulter. "Es ist gut! Aber heh," sagte ich und drehte sie im Wasser zu mir, legte dann meine Hand auf die, die sie so hart wusch. "Nicht! Tu Dir nicht selber weh! Das ist es nicht wert!" Vorsichtig entwand ich ihr den Schwamm und schob ihr eine Strähne aus dem Gesicht. "Es geht auch so ab, versprochen," sagte ich aufmunternd und mitfühlend lächelnd und begann sie zu waschen. "Hast Du noch Bauchweh? Dann werde ich Dir nachher etwas dagegen geben." Sagte ich und meinte dann nach ein paar Herzschlägen. "Magst Du mir etwas über Dich erzählen?"



    Mit blauen, traurigen Augen sah sie die Frau an und verharrte einen Moment und ließ ihre Hände ruhen. Am liebsten hätte sie sich die Haut vom Körper geholt aber das funktionierte nicht und sie musste weiter damit leben, was ihr angetan wurde. Sicher irgenwann würde es besser werden aber sie würde es niemals vergessen und würde immer wieder diese Bilder vor Augen haben.
    Sie holte einmal tief Luft und schüttelte dann ihren Kopf. "Im Wasser ist es besser geworden, aber ich wünsche mir, dass ich meinen Körper wechseln könnte. Ich fühle mich so schrecklich."
    Titiana überlegte was sie über sich erzählen sollte. Wenn sie ihr die Wahrheit sagte würde sie vielleicht sagen, dass sie es verdient hatte. Sie haderte mit sich selber und schaute dann auf das Wasser welches ein paar kleine Wellen schlug. "Ich lebe sozusagen auf der Strasse in einem runtergekommenen Haus und suche mir das zusammen was ich brauche. Es waren noch mehr wie ich da in diesem Haus. Wir warenw ie eine kleine Familie aber immer auf Vorsicht bedacht wegen der Stadtwachen damit sie uns nicht fanden. Ich weiß, dass man es mir nicht an sieht, dass ich eine Diebin bin und dazu noch eine ohne richtige Bleibe, aber dies war auch immer der Sinn der Sache und der Mann der mich......er hatte mich dabei erwischt und ich hatte gegen ihn keine Chance gehabt."

    Zitat

    Original von Pentesilea
    Ich beobachtete sie und nickte schliesslich. "Natürlich kann ich." Schnell entkleidete ich mich und trat in das Wasser, kam auf sie zu und nahm Schwamm und all das andere Zeug. "Versuch Dich ein wenig zu entspannen. Wenn Dir etwas unangenehm ist, sag es mir bitte." Ich reichte ihr einen Schwamm und trat dann hinter sie um sie dort sanft mit dem Schwamm abzuwaschen. "Hilft das Wasser ein wenig?"


    Als sie im Wasser war und die Wärme spürte die davon ausging fühlte sie sich gleich anders, vor allem war es als würde wer ihre Seele wieder reinwaschen, die auf so ungestüme Weise beschmutzt wurde und immer auf alle Zeiten etwas zurückbleiben würde. Das dampfende Wasser und die Öle die ihren Durft verbreiteten halfen ihr sich etwas von ihren Gedanken zu lösen und als ihr dann Pentesilea noch half war sie ihr wieder einmel meh als nur dankbar. "Es tut gut, danke. Es wäre schön man könnte einfach alles wegwaschen verstehst du? Ich will nichts an mir haben was an ihn erinnert." Sie begann mit dem Schwamm den sie ihr gereichte hatte an ihrem Körper entlang zu schrubben ohne darauf zu achten wie fest sie es tat.

    Der Weg dauerte in ihren Augen eine halbe Ewigkeit und sie konnte die doch kurze Strecke nur sehr langsam gehen. Unter anderen Umständen hätte sie sicher gesagt, dass diese Thermen sehr schön seien, aber im Moment hatte sie für die Schönheit hier kein Auge und hielt sich am Arm von der anderen Frau fest um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Die Schmerzen die von ihrem Gesicht ausgingen waren irgendwie bei jedem Schritt den sie tat zu spüren und das stetige Pochen schien mal schlimmer zu werden um dann schnell wieder abzuebben. Schnell waren die Fetzen der Kleidung und der Umhang abgelegt. Sie empfand es nicht schlimm ohne Kleidung vor ihr zu stehen, schließlich war sie nicht der Mann der ihr das angetan hatte. Auf ihrem Körper zeigten sich überall blaue Flecken. Vorsichtig stieg sie in das warme Wasser und spürte wie ihr Körper auch gleich die Wärme versuchte anzunehmen. "Kannst du mir helfen?" bat sie Pentesilea dann doch, als sie weiter sich ins Wasser gleiten ließ.

    "Es wird schon wieder" flüsterte Titiana ganz schwach und hörte Pentesilea nur halb zu was sie da sagte. Vielleicht war es besser wenn sie sich keine weiteren Gedanken darüber machte was sein könnte, denn dann würde sie jetzt auf der Stelle wahnsinnig werden, das wusste sie und das wollte sie nicht riskieren. Titiana fiel es sehr schwer sich hinzustellen und ihre Beine wollten nachgeben, aber sie nicht. Blass wie sie war sah sie Pentesilea hinterher wie sie die ganzen Sachen zusammensuchte und dann wieder bei ihr war um sie zu stützen und zu den Thermen zu führen.

    Vorsichtig hielt sich Titiana an ihr fest, als sie in den Arm gezogen wurde und schloss ihre Augen. Ihr Herz wollte keine Ruhe geben und schlug weiterhin heftig in ihrer Brust. "Ja das können wir versuchen und danke, dass du bei mir bleiben wirst. Ich danke dir so sehr, Worte alleine reichen dafür ja schon gar nicht mehr aus." Sie fühlte wirklich eine große Dankbarkeit und krümmte sich plötzlich wegen Bauschmerzen in ihren Armen zusammen. Leise stöhnte sie auf und ihre Finger gruben sich in den Arm der anderen, als die Schmerzen fürs Erste kein Ende nehmen wollten. "Was ist wenn mehr pssiert ist? Was ist wenn...." Sie konnte nicht aussprechen was alles hätte passieren können und schluchzte wieder als die Schmerzen nach ließen. "Bitte lass uns gleich gehen."

    Sie wusste nicht wie sie dieser Frau jemals danken sollte, dass sie für sie da war und ihr half wo sie nur konnte. Und sie wuste auch nicht wie sie je wieder einem Mann unter die Augen treten konnte ohne das Gesicht des anderen vor ihren zu haben, denn dieses würde sie niemals vergessen können, nichts was an dem Tag geschehen war würde sie je vergessen können. "Ich wäre dir dankbar, wenn du mich nicht alleien lassen würdest egal wann. Bitte." Trazrig sah sie Pentesilea an und ihr grün und blaues Gesicht wirkte noch viel eingefallener als es vielleicht war. Langsam setzte sie sich auf auch wenn alles in ihr vor Schmerzen schrie und ihre Hände etwas zitterten. Ein seltsamer Gedanke schoß ihr kurz durch den Kopf aber so schnell er gekommen war so schnell versuchte sie ihn auch wieder zu verbannen. Es stach in ihrem Herzen und zum ersten mal nach langer Zeit vermisste sie es eine Familie zu haben. Gedankenverloren tastete sie ihr geschwollenes Gesicht ab und zuckte unter den Berührungen zusammen.