Beiträge von Titus Aurelius Cicero

    An den Baum gelehnt stand ich da und zog erneut den Brief hervor. Ich las ihn ein-, zweimal. Doch der Inhalt änderte sich nicht. Resigniert ließ ich ihn zu Boden gleiten und ergriff den umgeschnallten Beutel, in dem sich ein kunstvoll verzierter Dolch befand. Ich zog ihn aus der Scheide.


    Noch einmal sah ich mich um, es wahr menschenleer. Nur die Vögel zwitscherten und ein Hase hoppelte des Weges. Wollte ich mit ihm tauschen? Nur, um den nächsten Sonnenaufgang noch einmal erleben zu können. Ich besah mir die Reflektionen auf dem Dolch, die die Sonne verursachte. "Nein!" Das war meine Antwort. Ich wählte den Weg, ich würde ihn gehen.

    Nachdem ich in der Curia zu Mantua die Schreckensbotschaft erhielt, ließ ich mir eine Biga zäumen, um mich zu meinem Ziel zu begeben. Zuvor entledigte ich mich aller Dinge, die ich nicht mehr benötigte. Lediglich einen kleinen Lederbeutel nahm ich mit, in dem sich ein Dolch befand, sowie ein Münze. Niemals sollte man dem Fährmann ohne sie begegnen. Mit stoischer Miene verließ ich das Rathaus und bestieg besagte Biga.


    Aristos schaute zu mir herüber und seine Mimik versteinerte. Für ihn wäre gesorgt. Ich nickte nur kurz und er verstand. Regungslos blieb er stehen. Mit einem Ruf trieb ich die Pferde an und preschte in Richtung Süden. Raus aus Mantua. Raus. Dem Flusse Styx entgegen. Ob sein wasserfall wahrlich so hoch ist, wie man sagte?!


    Ich trieb meine Pferde stundenlang an. Erst weitab von Mantua, da gönnte ich ihnen eine Ruhepause und lagerte an einem Baum.

    In diesem Augenblick klopfte ein Kurier und trat ein. Er überreichte mir ein Schreiben und ging. Nachdem ich das Schreiben las, es dauerte einige Augenblicke, da musste ich schlucken und wurde blass. Kraftlos fiel ich in meinen Stuhl zurück und schluckte erneut. Es dauerte einige Augenblicke, bis ich mich wieder unter Kontrolle hatte.


    "Wir müssen dieses Gespräch vorerst beenden. Ich....ich habe etwas erfahren. Wir werden später reden."


    ich fand wieder zu meiner Form zurück.


    "Neffe, Du wirst Deinen Plan in die tat umsetzen. Ich werde für eine Zeit lang Mantua verlassen.


    Albinus! Du hast mein volles vertrauen. Ihr beide seid ein gutes Gespann und werdet die Geschäfte führen, bis ich wieder da bin."


    Dann stand ich schweren Herzens auf und verließ die Curia. Ich wusste nicht, ob ich sie jemals wiedersehen würde. Zum Abschied fuhr ich meinem Neffen noch einmal flüchtig über die Schulter. Dann ging ich, ohne mich umzudrehen.


    @Didius Rufus: Hmmmmm, Chlorus hat doch absolut Recht mit der Aussage.


    Yepp, die Italiener haben überraschend gespielt. In der 2. halbzeit hätten "wir" es schaffen können. Aber in der Verlängerung war die Luft raus. Eigentlich schade......aber bei uns johlen die Teenies noch immer "Deutschland".....Also, Rufus, sei tapfer. In vier Jahren wird es eine Revanche geben.

    Zitat

    Original von Appius Didius Rufus


    ich weil dieses etwas etwas sehr unangebrachtes geschrieben hat ... wie Müll eben


    Nun, ohne zu wissen, was er geschrieben hat: es wäre sicherlich anspruchsvoller gewesen, hättest Du eine geistreiche Pointe gesetzt, anstelle einer plumpen Beleidigung. Im Übrigen ist Müll nichts negatives. In Deutschland werden damit Millionen Euro verdient. ;)

    Noch mehr Senf. Eigentlich müsste ich gegen Italien sein. Denn der italienische Fußballsumpf ist tief, sehr tief. Im Fußball wird dort nachvollzogen, was in der Politik auch üblich ist. Korruption und Italien, da kann man wohl ein "=" setzen. Möge ein Prodi eine Trendwende setzen.
    Im Gegensatz zu Furianus, dem ich Glück in seiner Rolle als DANGER-MAN wünsche, werde ich bei meiner Deutschlandfahne auf dem Balkon bleiben und hoffen, das "wir" gewinnen. Und sollte Italien gewinnen, was durchaus realistisch ist, dann werde ich der 1. sein, der meinem "Toni" in der Pizzeria gratuliert. =)

    "Das wäre mir sehr recht. Denn solch eine Anlage wäre der rechte Flecken, der uns noch fehlt."
    Beizeiten müsste ich mich einmal kundig machen, wie diese Spiele funktionieren. Vielleicht weiß es Aristos.


    "Nun zu einem anderen Punkt. Niemals wird es eine Stadt geben, die in einem Atemzug mit Rom genannt werden könnte. Doch ist mir daran gelegen, das Mantua die Stadt ist, die vor dem Atemzug genannt wird, mit dem Namen wie Ostia oder Misenum zu hören sein werden. Ostia und Misenum haben den großen Vorteil, das sie am Wasser gelegen sind, wodurch sich deren strategische und wirtschaftliche Bedeutung erahnen lässt. Mantua ist, es ist ja kein Geheimnis, weit ab vom Schuss. Und das ist unsere Stärke. Die negativen Einflüsse der hektischen Welt finden uns hier nicht. Wir sind ein Hort des Friedens und der Kultur."


    Ich hielt kurz inne.


    "Kultur, meine Herren!. Mantua und Kultur, das soll eines sein. Ich möchte mich persönlich um ein anderes Projekt kümmern, eine kulturelle Veranstaltung, bei der, wir sprachen eben ja schon kurz davon, die besten Redner des Landes sich ein Stelldichein geben. Wie wäre es, wenn wir einen Wettbewerb starten, bei dem es um die Ermittlung des besten Redner des Imperiums geht. Sie werden gruppenweise gegeneinander antreten und müssen Positionen zu bestimmten Themen beziehen. Und das Publikum stimmt per Handzeichen :dafuer::dagegen: ab, an wen der Punkt geht.
    Meinungen?"

    Meinen Aristos einen Rüpel zu nennen, das konnte auch nur meiner Nichte einfallen. Er hat ein sehr östländisches Temperament.


    "Angiften? Ach, was?" Mich am Kinn kratzend sinnierte ich darüber. "Du bist sicher? Ich dachte, sie ziehen sich auf. Nunja. Egal."


    Ich machte es mir sichtlich bequem.


    "Es ist wieder vieles in den letzten Wochen geschehen, und ich denke, wir sollten uns einmal wieder über alles unterhalten. Über die Familie, aber auch deine Wünsche und Träume. Ich habe lange nichts mehr vom Gestüt gehört, mein Liebes. Ist dort alles in Ordnung?"


    Das Gespräch wollte ich gemächlich beginnen, schließlich hatte meine Nichte den Tag ja erst begonnen. :)

    Mein Appetit war längst gestillt, doch würde ich wohl noch einige der großen Trauben zu mir nehmen. Als Samira, die gute Seele des Hauses, das Tablett abstellte und mit Aristos das Zimmer verließ, da musste ich kurz stutzen.


    "Kann es sein, das sich zwischen den beiden etwa etwas anbahnt?"


    Ich schüttelte schmunzelnd dern Kopf und beabsichtigte, meine Nichte zu verwöhnen. Einen Teller nehmend füllte ich einige der Leckereien auf, die sie so sehr mochte. Dann reichte ich ihn ihr und setzte mich zu Deandra.