Beiträge von Titus Aurelius Cicero

    Zitat

    Original von Iulia Helena


    "Wie peinlich, ich muss ausgesehen haben wie eine Säuferin!" dachte sie und zog den Schleier etwas weiter nach vorn, das Gesicht halb verdeckend, aber kaum verbergend, schenkte dem Fremden jedoch ein warmes Lächeln. Für einige Momente lang war sie sich unschlüssig, aber schließlich siegte ihre Neugierde dann doch gegen die Anstandsregeln, die ihr einst ihre Mutter vermittelt hatte. Langsam trat sie auf ihn zu, einigen anderen Feiernden ausweichend, bevor sie mit weicher Stimme das Wort ergriff. "Salve, dominus," sagte sie freundlich. "Vielleicht kannst Du mir verraten, welche Teile der Festlichkeit sich besonders anzusehen lohnen? Die wundervollen Blüten versprechen vieles, aber ich bin mir nicht sichr, in welche Richtung ich mich nun wenden soll .."


    Ein dezentes Schmunzeln konnte ich mir nicht verkneifen, und groß war meine Freude als ich merkte, die junge Frau war keine 'Säuferin'.


    "Sei mir gegrüßt, ich bin Aurelius Cicero. Magistratus dieser kleinen Gemeinde. Verrätst Dur mir auch Deinen Namen?


    Doch um auch gleich Deine Frage zu beantworten. Von hier aus wirst Du alles im Blicke haben. Es folgt die Zeremonie, dann werden wir Tauben gen Himmel fliegen lassen und zum Abschluss folgt die große Feier."

    Es war lange her, daß ich in Germanien verweilte. Aber so unruhig schien es mir dort nicht mehr zu sein.


    "Du klingst fast so, als würde Dich so gar nichts in den Norden ziehen. Gibt es dafür besondere gründe, die ich nicht kenne?"

    Nachdem die Prozession ihr Ziel erreichte und die Opferzeremonie direkt bevortstand, entschuldigte ich mich bei meiner Nichte auf der tribüne. Ich war zu unruhig und musste einfach eine kleine Runde drehen. Ein Stück entfernt geriet eine junge Frau ins Trudeln. Sollte sie etwa schon zuviel des Weines verköstigt haben?

    Da ich meine Nichte schon eine Zeit lang nicht mehr zu Gesicht bekam, dachte ich mir, es sei an der zeit sie mal wieder zu erfreuen.
    Auf dem Weg zur Curia warf ich beim Verlassen des Hauses einen Brief in den eigenen Kasten.


    Liebe Nichte, ich wünsche mir sehr, Dich umgehend bei mir im Officium zu sehen. Bringe Zeit und eine Decke mit.


    Cicero


    Das würde ein Spaß werden....

    Aiaiai, der alte Grieche war wirklich ein kluger Kopf. Seine Andeutung im Bezug auf Mantuas mögliche Stellung war exakt die, die ich mir wünschte. Die wertvollen Stücke verstaute ich sorgsam, nachdme ich bezahlte.


    "Es soll Diskussionen aller Art geben. Was hälst Du zum Beispiel von der Frage, ob die Römer denn Kultur besitzen?"


    Schmunzelnd schaute ich ihn an.

    "Der Preis ist nicht zu hoch für diese Stücke. Gerne nehme ich sie."


    Nachdem das geklärt war, kam ich auf den anderen Punkt zu sprechen.


    "Die Jugend scheint sich nicht mehr sonderlich an Bildung zu erfreuen. Aber wenn ihre Väter es ihnen vorleben, wie spollte man ihnen zürnen?


    In Mantua habe ich einen Ort geschaffen, an dem Menschen zueinanderfinden sollen. Dort soll Wissen und Bildung vermittelt werden. Gefeiert und gesungen werden. Man soll dort lachen und streiten. Und es gibt so viele Themen, über die man nachdenken kann. Ich würde dort gerne die brillantesten Redner des Imperiums versammeln, und Dispute führen. Sag', was hälst Du von solcher Idee?"

    "Für den Augenblick ist das dann alles. Aber ich bin mir sicher, wir werden öfter ins Geschäft kommen. Dann also auf bald in Mantua."


    Mich verabschiedend verließ ich den Laden. Würde er in manrua sein, so würde ich ihn meiner Nichte vorstellen.

    "Was die größe anbelangt, so groß wie möglich. Es soll wirken!!


    Schreibe den Namen 'Theatrii Culinari', wo immer es gut aussieht."


    Und da eine gute Bezahlung die beste Motivation ist, legte ich einen beutel mit Goldstücken auf den Tisch, die einen Wert von 800 Sesterzen hatten.


    Sim-Off:

    Konto gutgeschrieben


    "Über einen Besuch in Mantua werde ich mich freuen."

    Mir gefiel, wie offen und geradlinig Albinus seine Meinung vertrat.


    "Auch, wenn der Norden vielleicht mehr vom Süden erhalten sollte. Wäre es denn schlimm? Gibt es nicht immer einen großen und einen kleinen Bruder? Und werden kleine Brüder nicht auch einmal groß?"



    Über mögliche Wählerstimmen sagte ich geflissentlich gar nichts.

    Zitat

    Original von Petronia Arria
    Arria hatte bisher kaum eingegriffen, hatte sie doch nicht so viel Ahnung von den Festlichkeiten rund um Flora und war nur zur Unterstützung anwesend.


    Da aber nun scheinbar alles bereit war für die Prozessin, ließ sie diese gewinnen und schritt langsam voran.


    Ich besah jeden Einzelnen der Priester, sie waren fast allesamt aus Rom. Diese junge Sacerdos hier berührte irgendwie mein Herz durch ihre Anmut. Und ich war mir sicher, die Götter müssten uns in diesem Jahre eine gesegnete Ernte schenken.


    Gespannt war ich, welche Worte die Priesterschaft an die Götter senden würden.

    Ich war durchaus angetan. Von den Schmuckstücken sowieso.


    "Ich nehme die Kette und die Ohranhänger."


    Viel mehr jedoch gefiel mir die Souveränität im Umgang mit Worten. Ein wacher Geist, das musste ich ihm lassen.


    "Welchen Preis stellst Du Dir für beides vor?"


    Auch wenn es nicht mein Talent war, zu feilschen, so versuchte ich zumindest skeptisch dreinzublicken. Mein getreuer Aristos hätte sich vor Lachen gebogen. Doch hatte ich nun ganz anderes im Sinn.


    "Deine Weisheit, mein lieber ist von bestechender Reinheit. Doch bist Du alt, und wer weiß, wann die Götter Dich an ihre Seite berufen. Sage mir, ob Du wohl Lust verspüren würdest, jungen Leuten dein Wissen zu vermitteln? Und dies auf ungemein geistreiche Art, die auch Dir Freude bereiten würde?"


    Meine Idee war längst ausgereift, nun hieße es, die Gelegenheit beim Barte zu packen.

    "Du sprichst zwefelsohne von Rom, aber wir sind doch hier in Mantua."


    Ein paar Schritte ging ich auf und ab.


    "Stelle Dir die Wirkung in der Öffentlichkeit vor, mein lieber Albinus."


    Mit meinen Händen malte ich ein imaginäres Bild. Mantua ist ein verschlafener Ort, den nur wenige je besucht haben.


    "Wir werden Mantua beleben. Mit neuen Impulsen und Attraktionen. Glaube mir, Germanien wird Dir gefallen. Wir können etwas bewegen. Und Du wirst Deinen Kindern die Geschichte erzählen können, wie Du in Germanien warst.


    Und sie damit zweifelsohne langweilen."


    Ich räusperte mich, wennn ich mich recht entsinne. Aber in jedem Fall lachte ich lauthals.

    Aha, der kreative Geist begann sogleich, sich zu regen.


    "Das klingt charmant. Oja, das deckt ja alles ab."


    Ich war erstaunt, wie 'einfach' doch die Lösungen mitunter waren. Genial einfach. Könnte man da aber auch noch eine Schriftrolle oder ein paar Worte integrieren?"


    Am liebsten hätte ich sofort was sehen wollen. Ja, hier war ich genau richtig, wie mir schien. Ich werde in jedem Fall meiner Nichte Deandra von diesem Mann berichten.

    "Ich hatte kürzlich eine meiner Ideen, und der Zufall kam mir zu Hilfe. es ist eher noch eine fixe Idee, die sich jedoch in etwas Brauchbares umwandeln ließe. Ich stehe mit dem Duumvir von Mogontiacum, Valentin Duccius Germanicus, in Kontakt. natürlich weißt Du, das dieser Ort in germanien liegt. Ich schlug ihm vor, wir sollten zwischen seiner und unserer Stadt eine Städtepartnerschaft vereinbaren."


    Der Fußboden spiegelte wirklich mein Gesicht.


    "Wir könnten so deren Händler und unsere fördern, Kontakte pflegen und uns gegenseitig helfen, die Kultur beider Städte unterstützen und gemeinsam arbeiten. Na, was denkst Du über diesen groben Entwurf?"


    Albinus war ein kluger Kopf, dementsprechend gespannt war ich auf seine Antwort.

    "In Mantua eröffnete ich das Theatri Culinari Mantuana. Es ist ein gastronomischer Betrieb auf der einen Seite. Andererseits jedoch, und das ist mir viel wichtiger, es ist ein Stätte der Begegnung und des Dialoges. Führende Rhetoriker des Landes meldeten sich zu Disputen und Vorträgen an. Also darf es keine Speisekarte werden, sondern der Charakter dieses Ortes muss zum Tragen kommen."


    Fragend schaute ich ihn an.

    "Es wäre eine Reise die noch viel mehr Verhandlungsgeschick erfordert, als die letzte Reise. Auch geht es viel weiter weg und im Augenblick ist es eigentlich nur eine fixe Idee. Aber was für eine."


    Grinsend schaute ich auf den Boden und meinte, mich darin zu spiegeln.

    Es war eine Wohltat zu hören, das ich nichts mehr hörte. Endlich schien das Werk des Albinus vollbracht gewesen zu sein, und als ich eintrat, da blinkte und glänzte es ja über die Maßen. Kaum traute ich mich, den Raum zu betreten, vermochte ich doch nicht zu verhindern, vielleicht die eine oder andere schliere auf dem Boden zu verursachen.


    Beeindruckt gab ich mich und lenkte dezent das Thema auf das, weshalb ich hier war.


    "Alle Achtung, wenn Du magst, es gibt hier noch eine Fülle weiterer Officien.



    Ach, reist Du eigentlich gerne?"

    Sim-Off:

    RL würden mir die Stücke ebenfalls gefallen


    Meine Begeisterung hielt ich dezent zurück, aber ich war überwältigt. Doch dann kam ich ins Grübeln.


    "Die Stücke sind atemberaubend. Ich frage mich nur, ob es angemessen ist, wenn ich sie verschenke. Was meinst Du, als wortgewandter weiser Mann. Welch einer Frau würde ich wohl ein solches Geschenk machen?"


    Ich war mir sicher, die Stücke zu nehmen, doch war ich neugierig auf seine Antwort.