Beiträge von Titus Aurelius Cicero


    Meine Augenbraue hebend, schaute ich den Mann an.


    "Nun, Du hieltest es für nötig, den Namen meiner Gens antasten zu wollen. Und zwar hier..."


    Ich zeigte mit dem Finger auf den Boden vor mir.


    "...aber nicht dort oben auf der Rostra hast Du gesprochen, Römer. Also antworte ich Dir auch hier und nicht dort auf der Rostra.


    Also überlege Dir in Zukunft besser, welche Worte Du verwenden willst. Seine Stimme zu erheben, das vermag ein jeder. Doch fülle deine Worte stets mit Sinn und Verstand. So, und nun magst Du Dich mit deinem Freund weiter zu unterhalten, sofern Dir nicht noch etwas Gescheites einfällt."


    Ich rechnete nicht mit einem weiteren Kommentar und erblickte Hadrianus, der ebenfalls in ein Gespräch verwickelt war.

    Ich musste laut lachen, als ich die Erzählung hörte.


    "Samira, hole mir meine Nichte her. Auch sie soll es erfahren. das wird ihr gefallen."


    Ich klopfte Albinus auf die Schulter. er wurde mir immer symphatischer.


    "Beeile Dich, Samira!"



    Weißt Du, Albinus. Auch ich war auf der Rostra und hörte diese fragwürdige Rede."

    Wider besseren Wissens kehrte ich noch einmal zur Rostra zurück. Hier, wo ich wohlfeile Reden hören möchte, hier erschallt mitunter nur noch das Gewiehere von langohrigen Tieren.


    Als ich den Platz erreichte, hörte ich die Worte eines Mannes.


    Zitat

    Original von Decimus Pompeius Strabo
    "Ich hoffe es. Dieser Aurelier soll nicht den Senat mit seinem Gebärden verpesten. Und wenn er es doch tut, so werden ihm einige hohe Magistrate schon ein Bein stellen.


    Keine Senatorin hat je dem Reich geschadet, und dafür stehe ich mit meinem Namen und meinen Taten."


    "Ich kenne weder Deinen Namen noch Deine Taten, Römer. Doch können sie wohl nicht allzu groß sein, oder? Du beleidigst hier den Namen meiner Gens. Nun, was stört es den Löwen, wenn die Maus an seiner Mähne zupft?"


    Eine kleine Pause legt ich ein, damit der Mann mir gesitig folgen könnte.


    "Im Augenblick so scheint es mir, verpestest Du hier nur die Luft mit Deinem Atem. Es mag wohl Garum in Deinem Gaumen stecken."


    Ich stellte mich diesem Menschenkind direkt gegenüber.

    Ich befand mich gerade in meinem Refugium, wie ich es auch in Rom besaß, als Samira mich störte. meine lektüre zur seite legend, folgre ich der guten Seele schwerfällig.


    Wieso kam Albinus zu mir in die Villa? Er hätte auch in der Curia mit mir reden können. Nun, wahrscheinlich hatte er etwas vergessen. So etwas kann vorkommen, wenn man noch neu im Amt ist. Ich begrüßte ihn freundlich und kam dann sofort zur Sache.


    "Salve, Albinus, was gibt es so dringendes?"

    Aufmerksam studierte ich das Schriftstück. Eigentlich ging ich ja davon aus, wir würden hier über wichtige Themen diskutieren. Doch wie sollte ich hierüber diskutieren können? Durch meine jahrelange Abwesenheit kannte ich kaum einen. Nun gut, Detritus kannte ich. Und Annaeus Metellus ist unser Klient. Doch traf ich ihn nur einmal flüchtig. Deshalb hatte diese Thematik eigentlich keinen sonderlichen Reiz für mich, und ich hielt mich zurück. Nur äußerte ich dezent.


    "Erstaunlich viele Annaear auf der Liste."

    Kopfschüttelnd stand ich abseits und schaute zum unendlich weiten Himmel auf.


    "Oh, Ihr Götter, welch Laienspiel vollführt Ihr mit uns Menschen? So wenigstens doch mit einigen von uns. Würden sich all die Menschen hier mit so viel Herz uns Inbrunst um ihre eigentliche Pflicht kümmern, als sie mit eitlen Worte buhlen und sich wie die Kinder um einen Apfel zanken, so stünde es weitaus besser mit uns allen.


    Ich hoffe sehr, das Ihr, die ihr hier laut das Wort ergreift und Unfrieden stiften wollt, sei es aus Berechnung oder nur um Eure Agression zu kompensieren, ich hoffe sehr, Ihr werdet nicht nach Euren heutigen Worten einst beurteilt werden."


    Ich verließ diesen Ort der mich anödenden Worte und murmelte.


    "Kinder, diese Kinder..."


    Beim verlassen der Rostra erinnerte ich mich an etwas, das ich kürzlich in Mantua sah. Doch dieser Geselle war deutlich durch seine Ohren als das zu erkennen, was er war. Er hüllte sich nicht in teure Stoffe.

    Bürger, Freunde, Römer,


    Die Zeit der Saat ist angebrochen. Auf das die heilige Flora uns auch in diesem Jahre mit einer segensreichen Ernte beschenken mag, wollen wir in Mantua das Fest der


    LUDI FLORALES begehen.


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    ANTE DIEM IV KAL MAI DCCCLVI A.U.C. (28.4.2006/103 n.Chr.) laden wir Euch alle ein, mit uns diesen Tag zu Ehren der Göttin in Mantua zu feiern.


    Es wird eine große und würdevollen Zeremonie mit wohlgefälligem Opfer geben. Geschenke für die Gäste und ein Festmahl, an dem sich Götter und Menschen laben mögen.


    Einladung:

    Und nachdem nun also auch die letzten Schritte hinter uns liegen, da erstrahlt das, was mein Herz erfreut.


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    Zugegeben, als ich es einst kaufte, da war es wenig mehr als eine Ruine. Doch liebevoll ließ ich es von neuem erbauen, auf das der Geist der seeligen Ahnen, die hier einst verweilten sich wieder heimisch fühlen mögen.


    Dieses Anwesen ließ ich ausbauen zu einem Ort der Stille aber auch des Gespräches. der stillen Andacht und der vitalen Auseinandersetzung.


    Hier, im "Theatri Culinari Mantuana", werden uns Schauspieler mit ihrer kunst erfreuen. Die besten Köche unsere gaumen streoicheln und die brillantesten Redner sich zum Dispute treffen.


    Und das schon in kürze.


    Doch auch der Ausflügler mag hier ein paar wohlige Stunden verbringen. Mit seiner Familie, seinen Freunden. Dieser ort ist ein Ort, an dem der Mensch willkommen ist.

    Das Nicken des Kaisers erwiederte ich freundlich. Diese Einladung kam zum rechten Augenblick, immerhin hoffte ich so, mir den langwierigen Weg einer Audienz ersparen zu können. Eine Frage hatte ich an den Kaiser. Nur eine. Doch die konnte noch warten.


    Die freundlichen Worte des Flaviers erhielten ebenfalls ein freundliches Nicken. Doch erinnerte ich mich in diesem Augenblick zufälligerweise an die Worte meines alten Gelehrten, der mir einst mahnend die Frage stellte, ob nicht auch Brutus freundlich lächelte, bevor der den Caesar verriet. merkwürdig, wieso ich ausgerechnet jetzt daran denken musste.

    :app: Ich lachte auf das Köstlichste.


    "Du verstehst es wahrlich, mit Worten zu jonglieren, meiner Lieber. Nun, ich wusste wirklich nicht, wie sehr ihr Euch kennt. Meine Nichte überrascht mich immer wieder, so dass ich stets das Unmögliche erwarte. Sie ist übrigens eine gute Freundin des Königs von Tylus und würde bestimmt etwas in Sachen 'Feigen' bewegen können."

    Sim-Off:

    Es hat wahrlich gedauert, doch auch Rom wurde nicht an einem Tage erbaut. Ich erbitte Pardon bei meinen lieben Verwandten, dass es so lange hat auf sich warten lassen


    Nun gut, in diesem Falle bedarf es einer Kutsche, denn ich will meiner Verwandschaft mein neues Projekt zeigen. Es bedarf nur einer Kutsche, und dann soll es schon losgehen können.


    "Wenn Ihr mir dann bitte folgen wollt." :)

    "Oh, als Fremder ist man oftmals objektiver und sieht und nennt die Dinge beim Namen. Meine Familie hat ein angemessenes Anwesen in Mantua. Und soweit ich weiß, so kennst Du bereits zumindest meine Nichte Deandra."


    Ich lachte kurz.


    "Sollte ich also mit meinen Ausführungen zum Thema Mantua Deine Geduld über die Maßen beanspruchen, so magst Du Rettung bei ihr finden."


    Ich schmunzelte doch fragte mich zugleich, ob ich zu offen war?

    Nachdem wir uns nun also von dem unerwarteten schrecken dieses Anblickes erholt haben, nähert sich unsere Kutsche der Baumgruppe und lässt diese dann einfach links liegen.


    Der Kutscher hält auf ein Neues, damit wir uns auch auf dieses Bild konzentrieren können.


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    Vor uns eröffnet sich der Blick auf eine geradlinige Straße, die uns endlich an das Ziel bringen wird. Nur noch wenige hundert Schritte trennen uns vom Ende des Weges.

    Der Name war mir durchaus geläufig, nicht aber sein Gesicht. Gerne ergriff ich die Hand und schüttelte sie kräftig. Allerdings wurde mir etwas flau im Magen, wenn ich an den Gedanken dachte, hier in Kürze eine Runde von Männern um mich zu haben, die freudvoll auf Olivenkernen bissen, auf das sie zwischen den Kiefern zerknacken mögen. Der Gedanke an dieses Geräusch ließ mir eine Gänsehaut auf dem Rücken entstehen.


    "Korrekt, Aurelius Cicero aus Mantua. Es freut mich, Dich von Aug' zu Auge kennenzulernen. Habe ich doch schon derweil einen stark gewachsenen Zweig der Freundschaft zu Deinem Hause. Flavius Furianus ist es, mit dem mich ein Band der Freundschaft bindet. Und ich mag hoffen, das es nun bald derer zwei sein mögen."

    Wenn wir uns nun bequemen wollen, mit der Kutsche ein wenig näher an die Bäume heranfahren zu wollen, so werden wir es deutlicher sehen.


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    Nein, das meinte ich nicht. Wir fahren einfach daran vorbei. Dieser Esel erinnert mich an einen Würdenträger aus Rom. Doch habe ich seinen Namen vergessen. Kutscher, wir fahren weiter und lassen uns nicht von solchen Zwischenfällen beeindrucken.

    Theatri Culinari Mantuana



    Von Mantua aus ist es nur wenig mehr als eine Meile, bis man dieses wunderschönen Blick genießen kann. Diese Felder kaufte ich unlängst auf, um hier einen lang gehegten Wunsch wahr werden zu lassen.


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    Ich liebe diese Aussicht. Diese Weite, diese Landschaft. Nur dummerweise sieht man von hier aus nicht, worum es eigentlich geht. Da sind leider die Bäume im Weg.



    Ja, genau, diese dort.



    Nein, ein Stück weiter links. Genau, diese Gruppe dort, die versperrt uns den Blick auf mein Projekt.

    Zweifelnd wiegte ich meinen Kopf zur Seite.


    "Nun, wenn der mann mit dem fass auf dem Kopf repräsentativ sein sollte, so frage ich mich, ob wir einen Verantwortlichen wirklich treffen wollten. Nun, falls wir hier kein Glück haben sollten, so könnte ich Dir noch etwas anderes zeigen."


    Ich signalisierte meinem Sklaven Aristos, das er die Kutsche kommen lassen sollte.

    Meine Augenbraue rutschte dezent nach oben. Auch dieser Mann war mir nicht bekannt, aber die Sorge um sein leibliches Wohl erregte eine gewisse Heiterkeit bei mir. Ich musste darauf reagieren und antwortete leicht lächelnd, aber mit einer betont sachlichen Nuance in der Stimme:


    "Mein Sklave vertritt sich vor dem Palast die Beine. Falls unser Conventus gefährdet sein sollte, durch den Mangel an Oliven, so würde er sicherlich welche vom Markt holen können."

    "Es wird sicherlich einfacher sein, wenn ich den Betrieb fortan verwalten lasse aber der eigentümer bleibe. Datum kann sich ja mein neuer Scriba machen. Ein wirklich untadeliger Mann.


    Sobald Du in Mantua bist, dann würde ich mich freuen, wenn Du Dir trotz aller Arbeit zeit mitnehmen würdest. Es gibt viel zu besichtigen und deine Meinung interessiert mich."