Gerade vertiefte ich mich in den Worten meines Camensvetters Cicero, als ich aus meinem Studium herausgeholt wurde. Sichtlich abgelenkt murmelte ich ein "Qui bono" und musste kopfschüttelnd über meine Geistesabwesenheit lächeln.
Weitaus realistischer war die Gegenwart der Frau, die ich zu Gesicht bekam. Tiberia Livia. Auf der Rostra hatten meine Verwandten deutlich ihre Position und Meinung geäußert. Auch wenn die Begrüßung ein wenig kühl ausfiel, so freute ich mich doch sehr über dieses Zusamentreffen. Und ich musste unwillkürlich an den alten Horaz denken.
"Tiberia, ich bin ebenso überrascht wie erfreut, dass Du den kleinen Laden des Marius kennst. Ich hoffte stets, das er den Sammlern excuisiter Schriften verborgen blieb, auf das ich selbst mich am besten bedienen könnte."
Ein Augenzwinkern ging in Richtung des Buchhändlers, der so manche Sesterze an mir verdiente.
"Auf der suche bin ich schon, doch weiß ich nicht recht, wonach ich suchen soll. Doch habe ich ja noch ZWEI Tage Zeit."
Leicht verneigte ich mich vor Tiberia."Wie fühlst Du Dich so kurz vor dem Tag der Tage?"