Beiträge von Titus Aurelius Cicero

    Mit gemessenem Schritt betrat ich die würdigen Hallen und ließ mir den Weg weisen. Es war das erste mal für mich, hier zugegen zu sein. Als ich den Ort der Versammlung betrat und bereits einen Teilnehmer sah, grüßte ich ihn. Ich war mir sicher, ihn bislang noch nicht kennengelernt zu haben, doch meine Hand dafür ins Feuer zu legen, das würde ich dann doch nicht wagen.


    "Ich grüße Dich, ich bin Titus Aurelius Cicero. Magistratus aus Mantua.

    "Es ist offen."


    In meine Nase stieg ein feinwürziger, leicht herber Duft, der mich an das barbarische Nordland erinnerte. Dort lernte ich den scharfwürzigen Käse von Ziegen kennen, den ich nicht wirklich zu schätzen lernte. Was hatten sich die Götter gedacht, als sie diese barbaren erweckten? Merkwürdigerweise kam mir dieser Gedanke just in den Kopf. Merkwürdig, doch wischte ich den Gedanken beiseite und schaute zur Türe.

    Wie sagte unser Lateinlehrer so schön:


    Käsar und Kikero gingen zum Konkil und rauchten eine Kigarre. nach einem bericht, den ich kürzlich auf "arte" sah, ist die lateinische Sprache enger mit dem SPANISCHEN als dem ITALIENISCHEN verwandt. Kann das jemand bestätigen?


    Gerne mit eigenen Worten, es muss ja nicht immer aus Wiki zitiert werden.

    Gerade vertiefte ich mich in den Worten meines Camensvetters Cicero, als ich aus meinem Studium herausgeholt wurde. Sichtlich abgelenkt murmelte ich ein "Qui bono" und musste kopfschüttelnd über meine Geistesabwesenheit lächeln.


    Weitaus realistischer war die Gegenwart der Frau, die ich zu Gesicht bekam. Tiberia Livia. Auf der Rostra hatten meine Verwandten deutlich ihre Position und Meinung geäußert. Auch wenn die Begrüßung ein wenig kühl ausfiel, so freute ich mich doch sehr über dieses Zusamentreffen. Und ich musste unwillkürlich an den alten Horaz denken.


    "Tiberia, ich bin ebenso überrascht wie erfreut, dass Du den kleinen Laden des Marius kennst. Ich hoffte stets, das er den Sammlern excuisiter Schriften verborgen blieb, auf das ich selbst mich am besten bedienen könnte."


    Ein Augenzwinkern ging in Richtung des Buchhändlers, der so manche Sesterze an mir verdiente.


    "Auf der suche bin ich schon, doch weiß ich nicht recht, wonach ich suchen soll. Doch habe ich ja noch ZWEI Tage Zeit."


    Leicht verneigte ich mich vor Tiberia."Wie fühlst Du Dich so kurz vor dem Tag der Tage?"

    Meine Hand auf seine Schulter legend, sah ich Decius tief in die Augen.


    "Du sprichst von einem harten schicksal. Die Götter scheinen Dich zu prüfen, um dein Wesen zu ergründen. Und ich hoffe, Du wirst standhaft sein. Wann immer ich Dir in irgendeiner Form helfen kann, so lasse es mich wissen."


    Gegen dieses Schicksal waren meine eigene Sorgen irgendwie ziemlich belanglos.

    An diesen Ort führte mich mein Weg immer, wenn ich in Rom war. Die Buchhandlung des Marius, mit all seinen Pergamenten, den Abschriften der alten Meister und den Originalen, die man nur nach Rückfrage zu sehen bekam. So manch gutes Stück fand ich hier schon und so schaute ich auch heute wieder mit großem Interesse herein. Auf meine frage, ob der gute Marius ein original von Horaz hätte, da musste er lachen. Nun, auch ich musste lachen. Horaz im Original zu bekommen war äußerst schwierig. Ein einziges Exemplar seiner jungen Schrift hatte ich in Griechenland erhalten. In Griechenland wohlgemerkt. Unvorstellbar.

    Zitat

    Original von Marcus Decius
    Decius nickte dem Mann zu, als er von Cicero vorgestellt wurde. Mit Mühe unterdrückte er ein breites Grinsen, während ihnen die Auskunft erteilt wurde.


    Kopfschüttelnd folgte ich der Wegbeschreibung und raunzte Decius zu:


    "Ich will nicht hoffen, dass man uns hier von einem zum anderen schickt, nur damit sie ihre Ruhe vor uns haben."


    Am Rande nahm ich einen Mann wahr, dessen Kopfbedeckung mir suspekt erschien. Sie ähnelte einem Fass. Nein, es war ein Fass. Mein Neffe schien hier alle bunten Vögel des Imperiums versammelt zu haben. ;)


    "Mein lieber Decius, Du siehst, hier in Mantua wird hart gearbeitet. Fleiß ist eine Tugend, die sicherlich in unserer Gemeinde eine Heimat hat. Erzähle mir, von wo stammst Du her?"


    Da wir hier noch immer keinen Verantwortlichen fanden, so schien es mir eine gute Gelegenheit zu sein, den Mann näher kennenzulernen.

    Sim-Off:

    Da möchte man ja glatt krank werden


    Mein Schmunzeln hielt ich dezent zurück, war ich mir doch so ziemlich sicher gewesen, dieser Mann könne nicht die Verantwortung getragen haben.


    "Nun, wir wollen nur sehen, wie die Arbeit vorankommt und ob Ihr Hilfe benötigt. Wenn der Tribun zugegen ist, dann wäre der Tribun wohl der geeignete Gesprächspartner, nicht war?"

    Gerade wollte ich decius von den Sorgen eines Häuslebauers erzählen, als wir unterbrochen wurden. Aha, man hatte uns also endlich wahrgenommen. Ich musterte dezent den Mann und muss gestehen, seine Augen hatten durchaus etwas wirres. Ich schaute zu Decius, dann wandte ich mich an den Mann, der sich uns nicht vorstellte.


    "Ich bin Titus Aurelius Cicero, Magistratus von Mantua. Und das ist Marcus Decius, Scriba der Regio Italia. Bist Du der Verantwortliche hier?"

    "Die exakten Kosten kann ich Dir derzeit nicht nennen, da werde ich meinen Scriba fragen müssen. Allerdings baue ich selbst derzeit. Und glaube mir, Marmor macht einen Römer schnell zu einem armen Mann."


    Erneut schaute ich mich um und sprach dann mit lauter Stimme zu einer Gruppe herüber.


    "Salve, ich bin der Magistratus der Stadt. Wer kann uns Auskunft geben?"

    "Ich muss gestehen, ich bin auch das erste mal hier. Aber in Judaea sah ich ähnlich große Baustellen."


    Es war ein großes Treiben, das auf mich einen sehr geordneten Eindruck machte. Zufrieden nickte ich und passte auf, nicht zu sehr im Wege zu stehen.


    "Wer weiß, Decius, wer weiß. Vielleicht wird das hier heute noch ein Familientreffen werden."
    Instinktiv hielt ich nach einem meiner Verrwandten Ausschau. Aber bei der Größe der baustelle wäre es ein Zufall, würde ich einen der beiden entdecken. Sofern sie überhaupt hier sein würden.


    "Die Kosten für das Projekt sind enorm, Decius."

    Mit einem anerkennenden Nicken zollte ich dem Vorgehen meine Achtung. Die Idee wies eine gewisse Brillanz auf, die nautae mit zu integrieren.


    "Wieder einmal sehe ich, wie sehr doch die örtliche lage Misenums einen Vorteil darstellt. In Mantua könnte ich allenfalls die Landbevölkerung dafür gewinnen.


    Oder die Legion." Ich musste kurz lachen.


    "Mein Neffe, seines Zeichens Praefect, der würde mir schön was erzählen, fragte ich ihn, ob seine Männer noch die Löscharbeiten übernehmen könnten.


    Doch etwas anderes interessiert mich noch. Kürzlich kaufte ich einen gastronomischen Betrieb. Diesen würde ich gerne der Stadt Mantua überschreiben. Doch bin ich mir so recht sicher nicht, ob das denn rechtlich möglich ist. Wie siehst Du das?"

    Das Theater. ich musste leicht schmunzeln, denn solange ich wieder in Mantua war, ist es mir zeitlich nicht gegönnt gewesen, mich dort genauer umzusehen. Wäre es doch auch eine gute Gelegenheit gewesen, meine Familienangehörigen zu treffen.


    "Ich kann Dir keine genauen Informationen geben, ich selbst hatte noch keine zeit gehabt, mir vor Ort einen Eindruck zu verschaffen. Aber wenn es Dich reizt, so könnten wir uns ja vor Ort ein Bild davon machen."


    Diese Idee gefiel mir sichtlich gut.

    "Oja, ich kenne seine Feigen nur zu gut. Wir haben stets einen Vorat von ihnen bei uns in Mantua.


    Wird Misenum denn gebrauch davon machen, und eine Abteilung der Vigiles stationieren? Ich selbst trage mich mit dem Gedanken, um die Sicherheit gegen Brände zu erhöhen."


    Allerdings machte ich mir keine große Hoffnung, genügend Interessenten zu gewinnen.