Beiträge von Titus Aurelius Cicero

    "Die Welt würde aus den Fugen geraten und im Chaos versinken, würden wir nicht eine stabile Ordnung halten. Die Unterteilung in Stände machst schon Sinn. Wo würden wir enden, wenn wir uns nicht an den Ständen orientierten, sondern nur an Begriffen wir Fleiß und Klugheit?...."


    Mein Blick war fragend und doch ein wenig ironisch, als ich wortfuhr.



    ...Denn für fleißig und klug hält sich doch ein jeder Tor."


    Mir stieg der Duft des gebratenen Hühnchens in die Nase. Doch meine Grippe verwährte mir den richtigen Appetit. So nahm ich noch ein paar Trauben.


    "Mir bereiten mehr die Genehmigungen mehr Sorge als die Finanzierung oder die Ideen, die noch nötig sind. Doch habe ich derzeit nicht einmal einen Scriba. Ich habe sogar schon am Markt einen Aushang aufhängen lassen und werde wohl noch inserieren."


    Einen Augenblick lang dachte ich über eine Audienz beim Kaiser nach. Könnte er mir helfen, wenn er anscheinend sogar über neue Steuern gegenüber den Patriziern, dem Rückgrat der Gesellschaft, nachdachte?


    "Der Kaiser? Ich war zu lange fort, um ihn einschätzen zu können. Könnte er denn wirklich helfen?"

    "Aber wo kämem wir dahin, wenn wir auf diese Form der Einnahmequellen verzichtenwüren? Am Ende müssten wir dann gar noch selber welche zahlen?


    Und so viele neue Provinzen gibt es ja leider auch nun nicht mehr. Aber eine vorübergehende Senkung der Steuer oder Prämierung für Umzugswillige Bürger, das könnte ich mir schon vorstellen. Ebenso das Verteilen von Parzellen oder günstige Mieten."

    Ich ordnete gerade mit Aristos einige meiner Dokumente, als es klopfte.


    "Ah, das wird mein Bruder sein. Aristos, lass uns bitte alleine. Den Rest werden wir dann später bearbeiten."


    Aristos öffnete die Tür, damit Eugenius eintreten konnte. Danach würde er sich dann wie üblich in den Flur stellen.

    Ich war an diesem Morgen seit tiefster Dunkelheit auf den Beinen und hatte nichts vernünftiges gegessen. Ich merkte, wie meine Beine leicht zitterten.


    "Die Sache ist wie folgt. Ich bin in Mantua angetreten, um diese Gemeinde zu beleben. In wenigen Wochen werden wir dort beispielsweise in einer großen Zeremonie die Ludi Florales feiern. Zur Ehrung der Göttin Flora, aber auch zur Erbauung der Gemeinde. Die Menschen wandern ab und lassen die Felder teilsl brach daniederliegen. Es ist größte Eile geboten. Derzeit führe ich Gespräch um Gespräch, um diese Sache voranzubringen. Wobei der finanzielle Aspekt der geringste ist."


    Mit sorgenvollem Gesicht sah ich in an.

    Sim-Off:

    Am 28.4. Leider bin ich noch nicht so weit vorgedrungen, um es eingeben zu können.



    "Wir werden alle Familien persönlich einladen und Einladungen aufhängen. Wir hoffen schon auf eine größere Anzahl von Gästen, was sicher auch den Händlern und Gastwirten vor Ort zugute kommen wird. "


    Ich schaute den Priester noch immer fragend an, denn auf die Frage bezüglich der Flaminca Minervae ging er noch nicht ein.

    "Mantua würde sich sehr geehrt fühlen, wenn eine Abordnung der römischen Priesterschaft dieses Fest mit uns begehen würde. Für eine entsprechend komfortable Unterkunft wird gesorgt werden. Und selbstverständlich werde ich mich auch mit einer großzügigen Spende bedanken wollen."


    Meine Spende würde keine geringe sein, denn ich hoffte, einen guten Kontakt mit der Priesterschaft zu knüpfen.


    "Können wir direkt mit der Flaminca Minervae sprechen? Gerne würde ich umgehend wissen, ob alles reibungslos ablaufen wird. Du kannst Dir sicher vorstellen, daß ich derzeit von einem Termin zum nächsten eilen muss. Die Vorbereitungen sind immens."


    Ich lächelte den Priester an.

    Wohlwollend lächelte ich meine Nichte an. natürlich würde es ein besonderes Hündchen sein.


    Sie war so vielschichtig. Einerseits konnte ich mit ihr über die wichtigsten politischen Themen reden, auf der anderen Seite überraschte sie mich im nächsten Augenblick mit dem Wunsch nach einem "besonderen Hündchen". Ich nahm sie in den Arm und drückte sie voller Liebe.


    "Du bist für mich etwas ganz Besonderes. Für mich warst Du stets wie meine Tochter."


    Dann wandte ich meinen Blick zu Licinia und ergriff ihre Hand.


    "Mit Euch beiden hier an diesem Ort zu sein, das macht mich zu einem glücklichen Menschen. Ich wünschte sehr, ein jeder könnte solch ein Gefühl mit mir teilen.


    So, nun aber genug damit. Los! Auf, auf, Deandra. Kümmere Dich um die Pferde. Oder soll Dein Onkel etwa selbst in den Stall gehen?"

    Mittlerwile habe ich Kontovollmacht erhalten. Der Betrag ist nicht gerade üppig, doch denke ich, keine außerordentlichen Zuwendungen zu benötigen. Ich werde mich selbst beteiligen.
    Die Planung ist derzeit in vollem Gange.


    Sim-Off:

    da Ihr hier wesentlich erfahrener seid, freue ich mich, wenn Ihr mir Tipps geben könntet


    Derzeit verhandel ich mit der römischen Priesterschaft und hoffe auf deren Teilnahme. Weitere Plakate, auch in Rom , werden folgen. Ebenso Spendenaufrufe, was ja nie schaden kann.


    Sim-Off:

    Solltet Ihr einmal gut gemachte Plakate benötigen, dann lasst es mich wissen, ich kümmere mich drum...meine Freundin ist Grafikerin...Kostet mich ein Lächeln (das darf sie nur nie hören ;)

    Meine Antwort auf seine Worte war ein Nicken, ein dezentes, aber wohlwollendes Nicken.


    "Iustitia fundamentum regnorum."

    Sim-Off:


    Die Gerechtigkeit ist das Fundament der Reiche


    Seinen Worten entnahm ich viel von seiner Persönlichkeit. Zwar verurteile ich die Jugend, die allzuschnell nach den Höhen der Berge greift, obwohl Alexander uns wohl eines Besseren belehrte, doch hoffte ich schon begründet auf ein gesundes Maß an Wahrung der Sitten und der Tugend. Wer etwas Großes schaffen will, der sollte lange Zeit am Fundament und seiner Qualität verweilen.


    "So lasse mich nun also offen über meine Pläne reden, da Du mich danach fragtest. Zwar plante ich, mit Dir heute hier einen eloquenten Schlagabtausch zu führen, der uns gegenseitig unsere rhetorischen Lehrer ehren lassen würde, Doch hast Du Recht, es gibt in diesem Augenblick dringlichere Themen."


    Ich war mir nunmehr sicher, ihn in all meine Pläne einweihen zu wollen, und hoffte durchaus auf Hilfe. Denn die zu bewältigende Aufgabe war immens.

    Schweigend folgte ich dem Sacerdos. Ich war etwas irritiert, daß die Position den Pontifex Minor derzeit vakant war.


    "Ich danke Dir, daß Du Dich meiner annimmst, obwohl ich in der Hauptstaft des Reiches eigentlich einen Ponitfex Minor erwartet hätte. Nun gut.


    Es geht um folgendes. Die Stadt Mantua, Du wirst sie als gläubigen Hort fleißiger Bürger kennen, wird in etwa einandhalb Monaten die Ludi Florales begehen. Ein Fest von großer religiöser Bedeutung, ehren wir doch die Göttin Flora und erhoffen uns eine gute Saat und reichhaltige Ernte. Ihr zu Ehren werden wir eine große Zeremonie darbringen. Doch zu meinem Bedauern ist es mit der Priesterschaft in Mantua nicht weit gestellt. Wir benötigen also dringend Hilfe."


    Mein Blick war voller Sorge und fragend zugleich, als ich den Priester besah.

    Meinem Bruder klopfte ich mit beiden Händen auf die Schultern.


    "Manius, mein lieber Bruder, ich habe mich lange Zeit schon darauf gefreut, endlich einmal wieder ein Gespräch mit Dir zu führen. Ich werde heute pünktlich zum Essen in der Casa Aurelia sein. Komm doch nach dem Essen zu mir ins Refugium."

    In diesen Raum ziehe ich mich zurück, wenn ich in Ruhe nachdenken will. Er ist karg in der Einrichtung, lediglich ein Tisch und zwei bequeme Stühle stehen in ihm. An der Wand habe ich mir Regale anbringen lassen, auf denen meine umfangreiche Bibliothek verwahrt ist. Dieser Raum ist mein heiligtum und Rückzugsort. Und wann immer ich mich in ihm befinde, so steht mein treuer Aristos mit grimmigen Augen vor der Tür, damit ich ja nicht gestört werde. Nur wenigen gestatte ich den Eintritt in diesen Raum.

    Ich besah mir meinen gegenüber sehr genau, wenn auch sehr dezent. Ich glaubte gerne, daß er den Ehrgeiz hatte, sich weit nach oben zu bewegen. Doch in der Politik gibt es einen wesentlichen Grundsatz, den ein jeder beherzigen sollte. Gib nie alles auf einmal preis. Ich muss gestehen, es bereitete mir durchaus eine Freude, mich mit dem jungen Mann zu unterhalten. Dieses Treffen könnte durchaus Früchte tragen, die beide ernten würden. Doch soweit war es noch nicht. Längst nicht.


    "Du warst also in der Legion. Mein Bruder ist in Mantua, ebenso mein Pater. Du wirst beide sicher kennen. Sophus und Antoninus."


    Ich nahm noch von dem köstlichen Wasser, das mich überaus belebte.


    "Ein jeder wäre ein Narr, würde er freiwillige Hilfe nicht annehmen, sofern sie aufrecht und ehrenhaft angeboten wird. Ich werde Dich später gerne daran erinnern, denn ich habe tatsächlich konkrete Pläne, und Du würdest mir sicherlich eine Hilfe sein.


    Doch zuvor erzähle nun Du mir, bevor ich Dir weitere Einzelheiten erläutere, was Du genau planst. Es gibt viele Wege, um sich mit Ruhm zu versehen. Welche Ziele hast Du?"


    Ich hoffte inständig, er würde mir nicht den Sermon erzählen, den sie alle auf der Rostra von sich geben. Dieses Geschwätz würde meine Ohren taub stellen. Ich hoffte auf eine durchaus belebendere und geistreichere Antwort. Davon würde ich mein weiteres Handeln abhängig machen wollen. Dezent lächelte ich ihn an.

    "Ich würde mich freuen, einen Deiner Autoren bei mir in Mantua begrüßen zu dürfen."


    Ich stand auf, um mich von meiner Gastgeberin zu verabschieden.


    "Ich hoffe sehr, Tiberia Livia, wir werden unser Gespräch über Horaz in Kürze fortführen können. Ich bin oft in Rom und würde mich geehrt fühlen, Dich wiederzusehen."

    Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    "Ich will meinem Vater nacheifern, lieber Cicero. Ich will sein Ansehen erreichen, die Ehre der Gens Flavia mehren. Eine schwere Aufgabe und ich zweifel ständig an meinem Erfolg darin. Doch mein Ziel wird es sein den Cursus Honorum zu beschreiten. Aber genug von mir, was sind denn deine zukünftigen Wege?"


    Er ließ sich von einem Sklaven den Becher füllen und den des Cicero auch gleich mit.


    Ich ließ mir einen Becher Wasser reichen.


    "Den Ruhm deiner Familie mehren, oder den Ruhm von Rom? Oder beides? Und wenn ja, was von beidem steht dann im Vordergrund?"


    Schnell winkte ich ab, es war eine spitzfindige Frage und hätte einen spitzfindiges Disput auslösen können, der sicherlich humorvoll hätte werden können, wenn auch unergiebig.


    "Nein, nein, mein lieber Furianus, gehe nicht darauf ein, es war nur eine spitze bemerkung. Wir haben anderes zu bereden. Ernsthaftes.


    Du fragtest nach meinen Zielen. Ich werde Mantua neu beleben wollen. Mantua war stets eine Terra Felix, eine vom intensiven Glauben beseelte Gemeinde. seit ich zurück bin arbeite ich daran und führe Gespräche mit Fremden, die zu Freunden wurden, denn viele erfreut der Gedanke daran, diese Terra felix wieder mehr in den Vordergrund zu rücken.


    Warst Du schon einmal in Mantua?"